Hermann Wohlgschaft - Für immer und ewig?

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Menschliches Leben ist ein Leben in Beziehungen. In seiner höchsten Ausformung ist es ein Dasein in liebenden Beziehungen. Neben dem katholischen Verständnis von Ehe greift Hermann Wohlgschaft vor allem «heiße Eisen» auf wie den Zölibat, Ehescheidung und Wiederheirat sowie nichteheliche Formen des Zusammenlebens und intimer Freundschaften. Jede von Menschen gewählte Lebensform kann gelingen, nur unzureichend gelingen oder auch scheitern. Ob das Scheitern in jedem Fall eine Schuld gegenüber Gott und den Menschen darstellt, insbesondere wenn jemand die Konsequenzen zieht und sich neu orientiert, ist die Frage. Dass jede liebevolle Beziehung ihrem Wesen nach darauf angelegt ist, dauerhaft, verlässlich, ja «ewig» zu sein, ist die große Hoffnungsperspektive.

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Mit den asketischen Vorstellungen der frühchristlichen und mittelalterlichen Mönche hat der Wittenberger Reformator nie vollständig gebrochen. Luther, der öffentlich zugab, dass er »weder Holz noch Stein« sei, 23baute zur Sexualität eine ambivalente Beziehung auf. Einerseits sah er im Sexualtrieb eine in der Schöpfungsordnung begründete, also gottgewollte Energie. Andererseits aber erklärte er die sinnliche Lust als solche für sündhaft ! Diesen Widerspruch glaubte er dadurch zu lösen, dass er zwischen Fortpflanzungstrieb (instinctus procreandi) und sexueller Lust (libido) unterschied. Aber diese theoretisch zwar richtige Unterscheidung bringt wenig. Sie führt eher zu kuriosen Konstrukten, aber wohl kaum zu einer positiven Wertung der sinnlich-erotischen Liebe und der spielerischen, zweckfreien Zärtlichkeit.

Fatalerweise bezeichnete Luther die Ehe als »Spital der Siechen«! 24Womit er wohl sagen wollte, dass Gott mit der Sündhaftigkeit des Geschlechtstriebes insofern Erbarmen und Nachsicht übe, als ja die Ehe vor der noch größeren Sünde der Unzucht und der Hurerei bewahren werde – sofern nur die Geschlechtslust gemäßigt und einigermaßen beherrscht wird.

Die Abwertung von Sexualität und erotischer Leidenschaft wurde in der evangelischen Christenheit nur partiell überwunden Gewiss nicht im gesamten Protestantismus, aber in sehr konservativen und evangelikalen Zirkeln, zum Teil auch in pietistischen Kreisen, ganz besonders auch in manchen evangelischen Freikirchen wird die gelebte Sexualität – in domestizierter und lustloser Form – allein in der Ehe zugelassen. Jeder »Sex vor der Ehe« und jede Intimbeziehung nicht verheirateter Paare werden verteufelt.

7. Zur Sexualität als Quelle der Spiritualität

Viele Menschen, innerhalb wie außerhalb der Kirchen, haben zur Sexualität ein gestörtes Verhältnis. Negativ besetzten Vorstellungen von Sexualität ist aber strikt entgegenzuhalten: Die Geschlechtlichkeit des Menschen ist zwar im Höchstmaße anspruchsvoll, sie ist ein hoch sensibler Bereich und sie kann auch zur Falle werden. Das sexuelle Leben ist immer schon gefährdet und anfällig für den Missbrauch. Die sexuelle Intimität kann aber auch bestens gelingen und zum Segen für beide Partner werden. Grundsätzlich ist die Geschlechtlichkeit eine höchst wertvolle Gabe Gottes. Sie ist eine der wichtigsten Energiequellen, sie gehört wesentlich zur Schöpfung und sie gehört essentiell zum Menschen in seinem Mann- oder Frausein.

Auch durch das geistliche Leben, durch die persönliche Gottesbeziehung kann die menschliche Sexualität nicht einfach verdrängt oder ersetzt werden. Im Gegenteil: Das sexuelle Erleben ist, mit Wunibald Müller gesprochen, geradezu eine »Quelle der Spiritualität«. 25Ja das Dasein mit allen Sinnen, also auch den sexuellen Gefühlen, ist der normale, der natürliche Weg zur Gotteserfahrung!

Die Fähigkeit, Gott und die Menschen aus ganzer Seele und mit ganzem Herzen zu lieben, beruht – wie die amerikanische Theologin und Ordensfrau Sandra M. Schneiders unterstreicht – auf der Fähigkeit zur »menschlichen Intimität«. Sr. Sandra Schneiders wagt sogar die Bemerkung: Wer niemals die erotische Liebe erlebt hat, »wer nie mit den echten, wahren, menschlichen, sexuell lebendigen und lebendig machenden Gefühlen einen realen, konkreten, einzigartigen Menschen geliebt hat und von ihm geliebt worden ist, kann zwar endlos über die Schönheit und Freude göttlicher Liebe reden, wird jedoch auf jemanden, der Agonie und Ekstase der Liebe in der Realität erlebt hat, nicht sehr überzeugend wirken«. 26

Viele erfahrene Seelsorgerinnen und Seelsorger werden hier zustimmen: Wer sich nie einem anderen Menschen in personaler Liebe geöffnet hat und wer nie ein positives, ein beglückendes, ein unvergessliches sexuelles Erlebnis (oder eine tiefe Erfahrung von seelischer Intimität und zärtlicher Körpernähe) hatte, kann natürlich trotzdem ein sehr guter Mensch sein. Aber als Verkünder der göttlichen Liebe, als ›mystagogischer‹ Wegbegleiter, als Zeuge für die Geheimnisse Gottes wird er den Großteil der Menschen nicht erreichen.

Auch wenn wir das sexuelle Leben verdrängen oder sublimieren, wirklich ausblenden und ›wegstecken‹ lässt sich die Sexualität niemals. Sie würde sich auf Umwegen zurückmelden, vielleicht in problematischen Formen, in unreifer Manier. In schlimmeren Fällen könnte die unterdrückte, die nicht ins Leben integrierte Sexualität auch zu infantilen, zu krankhaften, zu sozial nicht verträglichen Verhaltensweisen mutieren. Was aber andererseits noch lange nicht heißen soll, dass es geglückte Formen der ›sublimierten‹ Sexualität überhaupt nicht geben könne. Zweifellos gibt es kulturelle Hochleistungen, vorbildliches soziales Engagement, echte Hingabe und spirituelle Glaubwürdigkeit in Verbindung mit einem zölibatären Charisma (das nicht zu verwechseln ist mit dem umstrittenen Zölibats- Gesetz in der heutigen katholischen Kirche). 27

Immer aber bleibt die Sexualität eine wichtige Kraft von elementarer Bedeutung. Da auch in den folgenden Buchkapiteln das Thema ›Sexualität‹ zumindest indirekt präsent ist, sei schon im vorhinein klargestellt: Ob ich verheiratet bin oder nicht, ob ich in einer Paarbeziehung lebe oder nicht, in jedem Fall erlebe ich mich als sexuelles, nach leiblicher Nähe und intimer Berührung verlangendes Wesen. Und ob ich es mir eingestehe oder nicht, immer ist die Sexualität eine spirituelle Herausforderung, eine machtvolle Wirklichkeit, die verantwortlich gestaltet sein will – nicht bloß im ›Gehorsam‹ gegenüber den kirchlichen Institutionen, sondern in freier Entscheidung aufgrund des personalen Gewissens .

8. Zu den Maßstäben und Werten

Ganz auf der Linie des reformwilligen – von vielen kirchlichen Amtsträgern inzwischen vergessenen oder im restaurativen Sinne ›uminterpretierten‹ – Zweiten Vatikanischen Konzils 28bekräftigt die katholische Theologin Lydia Bendel-Maidl die Mündigkeit der individuellen Person. Aufgrund seines Gewissens nämlich und aufgrund seiner unmittelbaren Beziehung zu Gott hat jeder Einzelne »teil an einer letzten Verbindlichkeit und Würde«, die von der Kirche unbedingt »zu achten ist (…), selbst im Fall des Irrtums«. 29

Das eigene Gewissen also ist die höchste Instanz, der Maßstab meines Verhaltens. Allerdings ist das Gewissen nicht bloß ein vages Gefühl. Vielmehr bedarf das Gewissen der ›Schulung‹, der stetigen Justierung mit Herz und Verstand. Anders gesagt: Die subjektive Gewissensbildung muss sich an bestimmten, überprüfbaren, Kriterien orientieren.

Sinnvoll und absolut angebracht ist somit die Frage: Welche Voraussetzungen müssen in einer guten, in einer ethisch verantworteten Partnerbeziehung erfüllt sein? Ein mit mir befreundeter Jesuitentheologe und Priesterseelsorger gab mir vor Jahrzehnten die folgenden Beurteilungshilfen: Eine intime Beziehung ist gut, wenn sie auf wechselseitiger Liebe beruht, wenn sie für beide Partner eine Glücksquelle ist, wenn sie keinem anderen schadet und wenn die Gottesbeziehung darunter nicht leidet, sondern eher gestärkt wird.

Diese vier Kriterien, die stets neu zu überdenken sind, nehme ich als Seelsorger und geistlicher Begleiter sehr ernst. Ich habe sie mir verinnerlicht und um einen weiteren Punkt noch ergänzt: Eine Paarbeziehung – oder auch eine Seelenfreundschaft 30– finde ich besonders gut, wenn die Hoffnung auf das ewige Leben , wenn die Vorfreude auf den Himmel durch die liebevolle Beziehung der Partner noch vergrößert und neu beflügelt wird.

An dieser Stelle scheint mir eine Zwischenbemerkung erforderlich: Sofern die genannten Kriterien für eine gute Partnerbeziehung erfüllt sind, dürfen auch gleichgeschlechtliche Beziehungen nicht diskriminiert werden. Man kann solche Beziehungen nicht rundherum verurteilen und als ›Todsünde‹ betrachten. Denn die zuständigen Natur- und Humanwissenschaften belegen ja zweifelsfrei: Es gibt unterschiedliche sexuelle Prägungen.

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