L. S. Anderson, Kathrin Brückmann
Halbe-Halbe, einmal und immer
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel L. S. Anderson, Kathrin Brückmann Halbe-Halbe, einmal und immer Dieses ebook wurde erstellt bei
1 – Sophie hatte sich entschieden
2 – Sophie entdeckte den Brief
3 – In ihren letzten zehn Arbeitstagen
4 – Während der Feiertage
5 – Sophie suchte zum ersten Mal
6 – Nach dem Termin mit dem Notar
7 – Die Heizung von Sophies Wagen
8 – Sophie hatte keinen Wecker
9 – Wer immer da am Steuer saß,
10 – Sophie schloss ihr Auto ab
11 – In dem Lokal
12 – Sophie zahlte an der Theke,
13 – Das Bad in ihrem Hotelzimmer
14 – Um herauszufinden,
15 – Sophies Telefon tüdelte,
16 – Sophie war an einem Sonntag
17 – Sophie kannte einige Leute,
18 – Sophie bezog ein kleines,
19 – An jedem zweiten Tag
20 – In dem allgemeinen Trubel,
21 – Am Abend vor ihrer Abreise
22 – Als Stadtkind
23 – »Trenck.«
24 – Es war bitterkalt
25 – An einer Ampel
26 – »Das Haus ist gesund«,
27 – Sophie musste ihre
28 – Der Termin mit dem Notar
29 – Die Fahrt nach Hause
30 – Außer dem kleinen Rollkoffer,
31 – Die Leichtigkeit
32 – Sophie war wieder
33 – Es war noch dunkel,
34 – Sie begannen mit der Räumung
35 – Der Morgen graute,
36 – Geld war nur eines
37 – Während Sophie sich durch das Bad
38 – Als die Temperaturen stiegen,
39 – Sophie sah Trenck
40 – An einem frühsommerlichen Samstagmorgen
41 – Sophie badete
42 – In der Grobitzer Landstraße 210
43 – Im Internet
44 – Als sie im März
45 – Sophie und Trenck
46 – Es war, als hätte der Hochsommer
47 – Sophie hatte an der Grobitzer Landstraße
48 – In den Wochen nach dem Besuch
49 – Die Clubfrauen in Karolinas Gästehaus
50 – Um den immer wiederkehrenden
51 – Sophie war verhältnismäßig früh
52 – Sophie fand es unsinnig,
53 – An einem kühlen, trüben Vormittag
54 – Nachdem sie in etwa zwei Wochen
55 – Der Strom
56 – Als Trenck abfuhr,
57 – Während sie zunehmend lustlos
58 – Constanzes Besuch
59 – Sophie bekam nicht nur
60 – Die Tage waren
61 – Sophie hatte für die Räumung
62 – An ihrem letzten Tag
63 – Es gefiel Sophie,
64 – Am Tag ihrer Abreise
65 – Die Ungewissheiten,
66 – Sophie schlief schlecht
67 – Während Sophie Einrichtung zerlegte
68 – Die erste Hälfte
69 – Vitali wartete am Ortsausgang
70 – Sonntag fuhr Sophie gegen Mittag
71 – Am Montag nach dem Essen
72 – Irgendwie ging das letzte Wochenende
73 – Natürlich lag Sophie
74 – Im Nachhinein bedauerte Sophie,
75 – Mitten in der Nacht
76 – Statt eines Epilogs ein Kurzfilm:
Impressum neobooks
1 – Sophie hatte sich entschieden
Halbe-halbe, einmal und immer
Roman von L. S. Anderson
© 2021 L. S. Anderson
Sie würde unterschreiben. Doch bevor es so weit war, musste sie noch ein paar Formalitäten über sich ergehen lassen. Ihr gegenüber an dem langen Tisch des Konferenzraumes saßen ihr Gruppenleiter, ein Mann aus der Personalabteilung und eine Kollegin vom Betriebsrat.
»Du weißt ja schon Bescheid, Sophie«, sagte die Betriebsrätin, »aber fürs Protokoll muss ich dich noch mal ausdrücklich darauf hinweisen: Du brauchst den Aufhebungsvertrag nicht zu unterzeichnen. Wie alle anderen Kollegen hast du eine Arbeitsplatzgarantie und Anspruch auf einen gleichwertigen Job am neuen Standort unserer Firma.«
Nur ist der dreihundert Kilometer entfernt, dachte Sophie und sagte: »Ich weiß, Gabbi.«
»Hast du es dir auch gut überlegt? Du gibst immerhin eine feste Anstellung gegen eine Abfindung her – ich meine, das ist vielleicht kein so guter Tausch … heutzutage.«
»Ich finde schon wieder was«, sagte Sophie.
»Ich würde dich gern als Kollegin behalten, Sophie«, sagte der Gruppenleiter. »Du gehörst zu meinen besten Mitarbeitern. Du hast Erfahrung, gute Kennzahlen, du bist bei unseren Kunden beliebt, und alle, die mit dir zusammenarbeiten, mögen dich.«
»Danke, Werner«, sagte Sophie.
»Du musst dich auch nicht heute entscheiden. Du kannst bis Weihnachten warten. Vielleicht überlegst du es dir ja noch mal und änderst deine Meinung. Es würde mich wirklich freuen.«
»Es tut mir leid, Werner«, sagte Sophie. »Wie ich dir schon gesagt habe, es sind persönliche Gründe, warum ich nicht umziehen will. Es hat nichts mit euch oder mit der Firma zu tun. Ich habe immer gern hier gearbeitet.«
Werner seufzte.
Es tat Sophie wirklich leid. Ihr Job war nicht der beste der Welt und auch nicht riesig bezahlt, aber sie war gut in dem, was sie tat, ihre Kollegen waren auch ihre Freunde und die Firma ein wenig wie Heimat für sie. Wie es sich eben so ergab, wenn man ein paar Jahre irgendwo arbeitete. Trotzdem, ihr Entschluss stand fest.
»Wenn Sie unterschrieben haben«, sagte der Mann von der Personalabteilung, »faxe ich den Aufhebungsvertrag in die Zentrale, und jemand anderes bekommt Ihren Job. Wir haben mehrere Bewerber, und wenn wir einem zugesagt haben, dann können wir das nicht mehr rückgängig machen. Das wäre nicht fair, verstehen Sie? Nach Ihrer Unterschrift gibt es kein Zurück für Sie.«
»Ich weiß«, sagte Sophie.
»Und Sie wollen es sich auch nicht noch einmal überlegen?«
Sophie schüttelte den Kopf.
Der Mann von der Personalabteilung schob Vertrag und Kugelschreiber über den Tisch, und Sophie unterschrieb an den angekreuzten Stellen. Es war ganz einfach. Kein Drama. Sie schrieb zweimal ihren Namen und besiegelte damit, dass sie in drei Wochen, zu Beginn des neuen Jahres, arbeitslos sein würde – zum ersten Mal in ihrem Leben. Das beunruhigte sie nicht. Sie hatte gute Zeugnisse, war noch jung und überhaupt eine Optimistin. Sie würde einen anderen Job finden. Vielleicht sogar etwas Besseres? Und wenn nicht sofort, dann später. Irgendwas ging immer. Vorläufig kam es ihr erst einmal darauf an, nicht umziehen und dann über dreihundert Kilometer hinweg eine Fernbeziehung führen zu müssen.
Sophie war die Letzte, die in dem Konferenzraum ihren Aufhebungsvertrag unterzeichnet hatte. Mit ihrer Unterschrift war die Sitzung geschlossen. Alle erhoben sich, um zu gehen. Über den Tisch hinweg schüttelte der Mann von der Personalabteilung Sophies Hand und sagte: »Alles Gute, Frau Schatz.«
Sophie und Werner hatten denselben Weg. Während sie nebeneinander durch einen trüb beleuchteten Korridor liefen, sagte Werner: »Echt schade, dass du nicht mitkommst. Hast du schon Pläne, was du als Nächstes machst?«
»Nicht wirklich«, antwortete Sophie.
Gabbi holte die beiden ein und hörte Werners Frage. Sie war neugierig, aber auf eine nette, harmlose Art und Weise. Wahrscheinlich gehörte das zu ihrer Funktion als Betriebsrätin. Sie sagte: »Bleibst du, weil ihr demnächst heiratet, Sophie?«
»Du heiratest?«, sagte Werner.
Sophie wehrte ab. »Das ist noch nicht raus«, sagte sie.
»Wie lange seid ihr denn schon zusammen, Jens und du?«
»Fünf Jahre«, antwortete Gabbi an Sophies Stelle. »Lange genug, um sicher zu sein.«
»Wir haben noch nicht darüber gesprochen«, sagte Sophie.
Читать дальше