Historische Begegnungen

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Die alten Helden der Schweizer Geschichte haben abgedankt. Die «Historischen Begegnungen» präsentieren Vorkämpferinnen und Widersacher, welche die Entwicklung der Schweiz massgeblich geprägt haben: Frauen und Männer, die sich bekämpft oder ergänzt haben. Und deren Leistungen zu Unrecht vergessen wurden:

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Im wachsenden Ärger sagten sich die Jungen schliesslich von Zwingli als ihrem früheren Wortführer los. Conrad Grebel schrieb seinem Schwager Vadian am 18. Dezember 1523 aufgebracht: «Wer von Zwingli meint, glaubt und sagt, er handle gemäss der Pflicht eines Hirten, der meint, glaubt und redet gottlos.» Das war zwar fundamentalistisch gedacht – Zwingli aber war nicht notwendigerweise weniger wortgläubig. Der Streitpunkt lag auf einer anderen Ebene und betraf sozusagen die politische Theologie: Conrad Grebel beharrte auf einer Distanz der Kirche zum Staat und schien den Eindruck zu haben, Zwingli liefere die Kirche dem Staat aus. Wenn sich Zwingli von einem zwar anfänglich menschlich milden, aber stets schon scharf disputierenden Kirchenrebellen zu einem harten Verfechter des Obrigkeitsprinzips wandelte, so ist leicht zu ersehen, dass sich diese Umgestaltung seiner Theologie unter dem Drängen des Zürcher Rats und als Reaktion auf die Drohungen der Eidgenossen vollzog, welche die Reformation verabscheuten.

Die Spannungen zwischen Zürich und den übrigen Eidgenossen erreichten im Sommer 1523 einen ersten Höhepunkt. Zwingli liess sich zwar gegen aussen nichts anmerken, aber er fühlte sich zunehmend verfolgt. In der Innerschweiz gab es ein Spottlied auf ihn, das auf seine rötlichen Haare Bezug nahm – die auch in dem bekannten Gemälde von Hans Asper zu erkennen sind: «[…] der Zwingli, der ist rot, wärint die von Zürich nit, er käm in grosse Not». Anlässlich eines Fasnachtsspiels Ende Februar 1523 war er in Luzern in effigie, also als Puppe oder Bild, verbrannt worden. In einer merkwürdigen Spukgeschichte erfand ausserdem eine Frau in Zürich, die später alle ihre Lügen gestand, ein angebliches Mordkomplott der städtischen Predigermönche gegen ihn. Die Befürchtungen Zwinglis wuchsen, als die Tagsatzung in Baden, die am 15. Juni 1523 zusammenkam, etwas zum Traktandum machte, das Zwingli gerüchteweise gepredigt haben soll: Die Eidgenossen «verkaufen das christliche Blut und essen das christliche Fleisch». Brisant war der Vorwurf deshalb, weil da Zwinglis ethische Solddienstkritik und seine reformatorische Abendmahlkritik direkt vermengt schien.

Die Eidgenossen wollten am darauffolgenden Tagsatzungstreffen – das war durchgesickert – auch schauen («luogen»), wie man Zwingli loswerde. Der Streit liess sich nicht beilegen, und wirklich beschloss daraufhin die Tagsatzung in Bern vom 7. Juli 1523, den Landvogt vom Thurgau und den Landvogt von Baden zu beauftragen, «den Zwingli von Zürich auf Betreten zu verhaften, aus Ursachen, die jeder Bote weiss». An dieser Verhandlung hatte Junker Jakob Grebel offenbar teilgenommen, denn sein Sohn Conrad erwähnt am 28. Juli, der Vater werde als Leiter einer Delegation im Auftrag des Zürcher Rats nach Bern «zurückkehren».

Erst am 27. Juli 1523 befahl der Zürcher Rat selbst eine Untersuchung. Diese brachte zutage, dass denen von Luzern zugetragen worden war, wie Magister «Uolrich Zwingli» unlängst auf der Kanzel öffentlich («offenlich») geredet habe, «die von Luzern» seien «Blutverkäufer oder Blutfresser». Zwingli hatte genaue Kenntnis davon erhalten, dass er an jenem 7. Juli in Bern Gegenstand der eidgenössischen Verhandlungen werden würde, und der Tagsatzung eine Schrift zukommen lassen, in der er die ihm zur Last gelegten Worte dementierte. Er gab lediglich zu, im Jahr zuvor, 1522, während der Fastenzeit gepredigt zu haben: «Es schilt manch einer das Fleischessen übel und hält es für eine grosse Sünde […]; aber Menschenfleisch verkaufen und zu Tode schlagen hält er nicht für eine grosse Sünde.»

Genützt hatte diese gedruckte Rechtfertigung nichts. Zürich geriet im eidgenössischen Bündnis in immer grössere Bedrängnis. Mit reger diplomatischer Aktivität sollten wenigstens Bern und Solothurn, die der Stadt an der Limmat eher gewogen schienen als Luzern, davon überzeugt werden, dass sich wegen der neuen Predigtweise niemand bedroht zu fühlen brauche: Sie dürften nicht glauben, schrieb Zürich bereits am 25. Juni 1523, was geredet werde, dass durch die «lutherische Sache […] etliche in ihrem eigenen Haus nicht mehr sicher» seien. In Zürich werde, «soviel wir wissen», nichts anderes gepredigt und gelehrt als das «heilige Evangelium und das, was mit der göttlichen Lehre und der heiligen Schrift bewährt» werden mag. Ihre Prediger würden sich nicht «des Luthers beladen». Wo sie das täten, «würden wir es ihnen nicht gestatten».

Zürich stellte im Brief auch die Gerüchte in Abrede, dass es «Zwietracht in unserer Stadt und unserer Landschaft» gebe und dass die Bauern den Zins und den Zehnten «nicht mehr geben wollten». Aber die ersten bäuerlichen Zehntenverweigerungen auf reformatorischer Grundlage waren schon 1522 erfolgt und sollten 1523 – was die Eidgenossen anscheinend schon voraussahen – im Erntemonat August grosse Ausmasse annehmen. Zwingli muss im Sommer 1523 jedenfalls endgültig bewusst geworden sein, welch enge Grenzen seinen Reformationszielen gesteckt waren. Er musste den Zusammenhang mit Luther bestreiten und die Bauern streng darauf verpflichten, weiter die Zehntabgabe zu leisten, um jeden Eindruck zu vermeiden, die Kirchenreform führe in irgendwelcher Form zu Unruhen – zu «Aufruhr», wie das Schlüsselwort damals lautete. Die Pflicht zum Gehorsam stellte seit einem Übereinkommen aus dem Jahre 1370, dem sogenannten «Pfaffenbrief», einen Grundpfeiler in der Alten Eidgenossenschaft dar.

Gerade in jenem Sommer arbeitete Zwingli intensiv an der Ausarbeitung der Thesen, die er an der Ersten Disputation im Januar 1523 vorgetragen hatte. In Buchform erschienen sie – ausgiebig erläutert und an etlichen Stellen entschärft – am 14. Juli 1523. Gleichzeitig brachte er ein zweites Werk heraus und gab ihm den Titel «Von göttlicher und menschlicher Gerechtigkeit». Das Wort «Gerechtigkeit» stand damals für «Gesetz» oder sogar «Herrschaft». Gedruckt wurde das Buch am 30. Juli 1523. Darin legte er sich mit Bezug auf Paulus’ Römerbrief 13 darauf fest: «[…] ein jeder lebender Mensch soll den übergeordneten Obrigkeiten oder Oberen gehorsam sein. Denn es ist keine Obrigkeit, die nicht von Gott wäre. Die Obrigkeiten aber, die sind, die sind von Gott verordnet. Also, welcher sich wider die Obrigkeit legt, der ist der Ordnung Gottes widerstanden. Diejenigen aber, die widerstehen, werden ihr eigenes Urteil oder [die] Verdammnis [in Empfang] nehmen.» Auch baute Zwingli eine für die ganze Entwicklung des Protestantismus in der Schweiz folgenschwere Theorie vom Strafgericht Gottes in seine Staatsphilosophie ein – was die Menschen quäle und bedrücke, sei eine gerechte Strafe für ihre Sünden: «Zum ersten heisst Gott durch den Mund Pauli, dass alle Menschen der Obergheit gehorsam sein sollen; denn alle Obrigkeit sei von Got. Woraus wir merken, dass auch die bösen, gottlosen Oberen von Gott sind; doch gibt Gott solche Oberen, um unsere Sünden zu strafen.»

Mit den beiden Büchern vollzog Zwingli eine Wende. Unmissverständlich sagte er sich von früheren, radikalen Positionen los, gewichtete die Argumente neu und wollte gegenüber den besorgten Eidgenossen den Beweis führen, dass die Kirchenreform keinerlei Unordnung nach sich zöge. Nachdrücklich forderte er den Gehorsam ein, Aufruhr schloss er kategorisch aus. Am 5. August 1523 wies er in einem Brief an die mit Zürich befreundete Stadt Konstanz auch als «unchristliche Lüge» zurück, was zum «Blut Christi» über ihn «erdacht» worden sei. Doch seine Anhänger Conrad Grebel und Felix Manz hielten an den zwinglischen radikalen Frühthesen fest und verweigerten sich seinem staatspolitischen Gehorsamkeitsdiktat.

Radikale Opposition zu Zwingli

In der Täuferforschung gilt gemeinhin die Zeit von Dezember 1523 bis September 1524 als quellenlose Zeit. Es klafft eine Lücke zwischen dem bereits zitierten Brief von Conrad Grebel an Vadian, in dem er Zwingli verdammt, und einem aufschlussreichen Brief Grebels und seiner Freunde an den predigenden Rebellen und Anführer des Bauernkriegs Thomas Müntzer vom 5. September 1524 – den dieser aber vermutlich nie erhalten hat.

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