Katja Kauer - Queer lesen

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Queer Reading ist eine Methode, die die Konstruktionen des Geschlechts und des Begehrens lesbar macht. Eine queere Lektüre öffnet etwa den Blick dafür, wie Heterosexualität als postulierte soziale Norm in Texten stetig untergraben wird, und ermöglicht die Entdeckung homoerotischer oder homosexueller Subtexte. Ziel ist allerdings nicht, im Gegenzug andere Identitäten zur Norm zu erklären oder Autor*innen und Figuren Prädikate wie homosexuell oder transsexuell zuzuschreiben. Vielmehr legt Queer Reading ein anderes Begehren offen, das nicht den Äußerungen der Figuren und unseren Erwartungen entspricht. Es erweitert so unseren Horizont und bedeutet damit eine Bereicherung jeder literaturwissenschaftlichen Arbeit. Das Studienbuch verdeutlicht anhand von Lektüren ganz unterschiedlicher Prosa, wie ein Text queer gelesen werden kann, und will seine Leser*innen ermutigen, sich Leitlinien zu erarbeiten, mit denen sie Texte selbst queer lesen können. Das Buch leistet neben der Methodendiskussion auch einen Beitrag zur Erforschung kanonisierter Autor*innen und Werke aus neuer Perspektive.

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Katja Kauer

Queer lesen

Narr Francke Attempto Verlag Tübingen

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© 2019 • Narr Francke Attempto Verlag GmbH + Co. KG

Dischingerweg 5 • D-72070 Tübingen

www.narr.de• info@narr.de

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

ISBN 978-3-8233-8282-9 (Print)

ISBN 978-3-8233-0149-3 (ePub)

Vorwort

Dieses Studienbuch entstand im Laufe meiner Lehrtätigkeit als Privatdozentin. Ich danke den Studierenden, die an den verschiedenen Universitäten meine Lehrveranstaltungen besucht haben und mich mit ihren Fragen und Impulsen dazu gebracht haben, meine queeren Lektüren niederzuschreiben. Einige der Kapitel ergaben sich aus Seminargesprächen und sind bereits in der Lehre erprobt. Der Hauptteil des Buches entstand während der Professurvertretung des Lehrstuhls für die Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen im WS 16/17 und im Sommersemester 2017. Ich danke dem Deutschen Seminar für die angenehme und bereichernde Arbeitsatmosphäre, die es mir ermöglicht hat, den Text fertigzustellen. Der Dank gilt auch meinen beiden Hilfswissenschaftler*innen, Martin Sinn und Andreas Klemm, die Teile der Arbeit Korrektur gelesen haben. Einen herzlichen Dank möchte ich meinen Tübinger Studierenden, insbesondere Desirée Held, die mich bei der Korrektur des Dokuments kurz vor der Abgabe unterstützt hat, und Lukas Häberle, der mir ebenfalls hilfreich zur Seite stand, aussprechen. Ich bedanke mich auch für die Unterstützung durch den Narr Verlag und für die hilfreichen Hinweise der Lektorin Frau Dr. Valeska Lembke.

Einleitung

Daß die Körper beseelt sind: das ist das Geheimnis –

Klaus Mann: Der fromme Tanz, 1926

1. Der Begriff

Ist Queer das neue Gender ? Diese Frage klingt nach einer Provokation. Doch scheint es durchaus Argumente für diese Hypothese zu geben. Tatsächlich weist die Entwicklung beider Forschungsrichtungen einige Parallelitäten auf – in Anbetracht ihrer universitären und gesellschaftlichen Aufnahme. Nachdem sich in den 1990er Jahren ‚ Gender Studies ‘ bzw. ‚Gendertheorie‘1 als Schlagwort zu entwickeln begann, Einzug hielt in Proseminare sowie Theorieüberblicksvorlesungen und dabei zunehmend die feministische Literaturwissenschaft ablöste, etablierte sich seit der Jahrtausendwende der Begriff ‚ Queer Studies ‘ als ähnlich schillerndes Schlagwort. Wird eine Erklärung darüber erbeten, was sich hinter der virulenten Bezeichnung verbirgt, folgen entweder meist ausweichende oder weitschweifige Erläuterungen. Der/die Fragende trifft selten auf eine präzise Auskunft.

Wer an einer neuen Hoffnung für eine politische Protestbewegung feilt oder das akademische Establishment angreifen will, wer einen Namen für persönliche Ausdrucksformen sucht, die nicht ins gängige Hetero-Schema passen, oder auch, wer einfach nur in sein will, kurz: wer auf der Suche nach etwas Neuem, Ungewöhnlichen ist, kommt an Queer schwer vorbei.2

Das Faszinierende des Begriffs umschreiben die Herausgeber*innen und Übersetzer*innen einer 2001 erschienenen Einführung in die Queertheorie als „Hoffnung“, „Protestbewegung“ und „Suche nach etwas Neuem“. Dass eine solche Umschreibung aber auch Zweifel an der wissenschaftlichen Ernsthaftigkeit dieser Forschungsrichtung provozieren kann, liegt auf der Hand. Dem Begriff scheint ein gewisser Zeitgeist, etwas per se Modernes eingeschrieben zu sein. Queer zu denken, so impliziert das Zitat, war um 2000 en vogue . Der Begriff des Queeren vermag gegenwärtig bereits deutlich weniger Aufruhr zu entfachen als noch in seiner frühsten Jugend, den 1990er Jahren, denn jetzt konnotiert er nichts ganz Neues, völlig Ungewöhnliches mehr. Nur was genau verspricht er?

Es ist festzustellen, dass es neben den Anhänger*innen dieser Art der Theoriebildung auch viele Wissenschaftler*innen gibt, die sie skeptisch betrachten. Dem Begriff des Queeren haftet etwas Ominöses an. Das ist auch nicht allzu verwunderlich, denn in das Wort schreibt sich eine Geschichte der Homophobie ein. Die Ablehnung kann daher sowohl homophobe Gründe haben als auch nur eine kritische Skepsis gegenüber einer pejorativen Bezeichnung, die hier so vordergründig privilegiert wird, offenbaren. Das englische Wort ‚ queer ‘ nämlich bedeutet so viel wie ‚sonderbar‘, oder ‚verkehrt‘, es konnotiert ‚Eigenartigkeit‘. Diente die Bezeichnung eigentlich als abfälliger Ausdruck für schwule und lesbische Personen, so wurde der Begriff in den 1990er Jahren im politischen Kontext als Möglichkeit genutzt, den Außenseiterstatus in einer sexuell normierten Gesellschaft reflektiert und selbstbewusst zum Ausdruck zu bringen. Menschen, deren Sexualität und/oder deren Gender in den dominanten Kategorien der Zweigeschlechterordnung (‚Mann‘, ‚Frau‘, ‚heterosexuell‘) nicht repräsentiert ist, eigneten sich das pejorative Wort an. Sie münzten es in eine positive Bezeichnung für eine Protestbewegung um. Das Wort löste Begriffe wie ‚Homosexualität‘ ab und dient seither gleichzeitig als Instrument einer Kritik an den Konzepten ‚homosexuell‘ und ‚heterosexuell‘. Queer Studies liefern für diesen Protest einen akademischen Überbau. Zeitgleich zu den queer -politischen Anfängen in den 1990er Jahren etablierte sich ‚ queer ‘ als Konzept für einen neuen kritischen Zugang zur herrschenden Sexualitätsnorm. Der Begriff wurde von der italienisch-amerikanischen Literaturwissenschaftlerin Teresa de Lauretis (*1938) im Jahre 1991 in den feministischen Diskurs gebracht.

Im Umfeld von queer politics, aber auch in Abgrenzung davon sind im Verlauf der Neunzigerjahre weitere Initiativen und Bewegungen entstanden. Transsexuelle und Transgender-Menschen haben sich selbstständig in eigenen Gruppen organisiert […] Parallel zu diesen politischen Entwicklungen, teils als Reflex darauf, teils unabhängig davon, entstand queer im universitären Bereich der Gay and Lesbian Studies als Sammelbegriff für einen neuen kritisch theoretischen Zugang zum Feld nicht-normgerechter Sexualitäten. Teresa de Lauretis war die Erste, die 1991 queer in diesem Sinne anlässlich einer Schwerpunkt-Nummer der feministischen Zeitschrift differences verwendete, die sich mit lesbischen und schwulen Sexualitäten beschäftigte (de Lauretis 1991).3

Queer Studies entstanden zwar im Kontext der Gay and Lesbian Studies , sind aber ideologisch davon zu trennen, denn sie zeigen ein kritisches Verhältnis zu jeglicher Art von Identitätskategorie. „ Queer steht nicht für die schlichte Bindestrich-Zusammenführung von „schwul-lesbisch“, obwohl auch dies eine Dimension queerer Praxis darstellt […].“4 Allein, würde die Übersetzung ‚Studien der/des Sonderbaren‘ die Forschungsrichtung erfolgreich legitimieren? Und wer wären diese Sonderlinge, eben doch nur all jene, die ‚verkehrt‘ sind, ‚verkehrt‘ aussehen oder ‚verkehrt‘ begehren bzw. „nicht ins gängige Hetero-Schema passen“? Um Legitimität im universitären Umfeld musste vor 20 Jahren auch noch die Genderforschung kämpfen.

Heutzutage ist sie in das Lehrprogramm vieler Disziplinen integriert. Wenn wir die Parallele also zulassen, ist absehbar, dass im kommenden Jahrzehnt auch hinsichtlich der Queerforschung akademische Akzeptanz für die Relevanz dieser Forschung geschaffen sein könnte. Während jedoch in den letzten 20 Jahren zahlreiche literaturwissenschaftliche Einführungen in die Gendertheorie erschienen sind, hat es für Queer Studies im Kontext der Literaturwissenschaft noch keine vergleichbare Publikationsflut gegeben. Prägend für die studentische Auseinandersetzung mit den Gender Studies war der 1998 erschienene Band „Einführung in die feministische Literaturwissenschaft“ von Jutta Osinski,5 der die Paradigmen einer genderorientierten Textanalyse vorstellte, die sich in den Jahren danach auch in der Praxis ausdifferenzierten. In gewisser Weise lassen sich Queer Studies auch als eine Ausdifferenzierung von Gender Studies verstehen. Besonders im Umgang mit literarischen Texten kann es einen queeren Blick immer nur dort geben, wo ein Verständnis von Gender herrscht, oder anders ausgedrückt, er setzt eine Kenntnis grundlegender Gendertheorie voraus.

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