Literarische Mehrsprachigkeit im österreichischen und slowenischen Kontext

Здесь есть возможность читать онлайн «Literarische Mehrsprachigkeit im österreichischen und slowenischen Kontext» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Literarische Mehrsprachigkeit im österreichischen und slowenischen Kontext: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Literarische Mehrsprachigkeit im österreichischen und slowenischen Kontext»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Die Erforschung literarischer Mehrsprachigkeit befindet sich in einer Phase der Konsolidierung, aber auch zunehmender theoretischer, methodologischer und kontextueller Diversifikation. Vor dem Hintergrund des zu Einsprachigkeit tendierenden Literaturbetriebs erörtern die Beiträge grundlegende literatursystemische und gesellschaftliche Fragen sowie neue konzeptuelle Zugänge zu kleinen, minoritären, überregionalen, polyphonen, migrantischen oder transkulturellen Literaturen. Zum anderen beleuchten sie anhand von Texten minoritärer oder migrierter Autor*innen wie Florjan Lipu, Peter Handke, Vladimir Vertlib, Tomer Gardi, Goran Vojnovi, Josip Osti, Ivan Tavar, Fulvio Tomizza, Diego Runko, Ada Christen und Zofka Kveder unterschiedliche Formen und Funktionen literarischer Ein- und Mehrsprachigkeit mit Fokus auf den österreichischen und slowenischen Kontext einschließlich Friaul-Julisch Venetiens und Istriens. Die Publikation richtet sich gleichermaßen an ein interessiertes Fachpublikum wie an Unterrichtende und Studierende.

Literarische Mehrsprachigkeit im österreichischen und slowenischen Kontext — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Literarische Mehrsprachigkeit im österreichischen und slowenischen Kontext», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Dass die Konzeption und Anwendung inter- und transkultureller Forschungszugänge, aber auch die Verhältnisse und Regelungen im slowenischen literarischen Feld in Bezug auf literarische Mehrsprachigkeit auf verschiedene Hindernisse stoßen, wie sie auch in den Beiträgen dieses Bandes zur Sprache kommen werden, mögen folgende Beispiele illustrieren: 2012 änderte der Slowenische Schriftstellerverband seine Statuten dahingehend, dass auch nicht Slowenisch schreibende Autor_innen dem Verband beitreten können. Dieser ermöglichte auch das Erscheinen einer mehrsprachigen Literaturanthologie (Dimkovska 2014), in der 34 Migrant_innen und Angehörige der autochthonen Minderheiten in Slowenien vertreten sind, die strukturellen und institutionellen Rahmenbedingungen zur Förderung und Verbreitung anderssprachiger oder mehrsprachiger Literatur haben sich ansonsten aber kaum verändert. So gibt es in Slowenien bis heute keine Institution, die etwa mit dem Verein Exil, der Initiative Minderheiten oder Initiativen wie dem Hohenemser Literaturpreis vergleichbar wäre.11 Nach wie vor virulent ist die von der in Slowenien lebenden US-amerikanischen Schriftstellerin Erica Johnson DebeljakJohnson Debeljak, Erica (2013) aufgeworfene Frage, wer eigentlich ein slowenischer Schriftsteller sein darf, und ob es nicht möglich sein sollte, den renommierten Kresnik-Preis auch an Autor_innen wie die Deutsch schreibende Kärntner Slowenin Maja HaderlapHaderlap, Maja zu vergeben. In gewisser Weise hat das slowenische Schulwesen diese Frage jüngst beantwortet, denn als Thema für den Essay bei der Zentralmatura 2019 aus dem Fach Slowenisch hat die zuständige Kommission Maja HaderlapsHaderlap, Maja Roman Engel des Vergessens in der Übersetzung von Štefan VevarVevar, Štefan ausgewählt (Božič/Špacapan/Adam 2018).

Die hier skizzierten Entwicklungslinien im österreichischen und slowenischen Diskurs rund um Mehrsprachigkeit und Literatur machen auch deutlich, dass der Grad individueller, kollektiver, gesellschaftlicher, territorialer und institutioneller Mehrsprachigkeit für sich genommen für deren Präsenz und Akzeptanz nur wenig Aussagekraft hat. So zählt Slowenien in Bezug auf die Zwei- und Mehrsprachigkeit seiner Bewohner_innen zu den Spitzenreitern in der Europäischen Union (European Commission 2012: 15), trotzdem scheinen gegenwärtig die Voraussetzungen für die Produktion, Verbreitung und Rezeption mehrsprachiger Literatur in Österreich, das sich statistisch gesehen lediglich im europäischen Mittelfeld befindet (ebd.), wenn auch nicht ideal, so doch ungleich besser zu sein.12 Dabei nimmt die Mehrsprachigkeit der EU-Bevölkerung im Vergleich zu 2005, wie aus den von der Europäischen Union in Auftrag gegebenen Umfragen hervorgeht, grosso modo ab (ebd.: 5, 142). Die „Polygamie der Sprachen“, von der Beck und Grande in ihrem Appell für eine „innere Kosmopolitisierung“ Europas sprechen, womit sie das Erlernen von Englisch als Drittsprache und einer weiteren europäischen oder nichteuropäischen Sprache als Zweitsprache meinen, scheint demnach auf der Stelle zu treten. Mehr noch: Die Feststellung, dass manche europäischen Länder eine zugleich protektionistische und imperialistische Sprachenpolitik betreiben und die nationale Kultur und Identität ihrer Sprache „schützen“ und in ihrem Geltungsbereich „ausdehnen“ wollen, während andere um das Überleben ihrer Sprache „kämpfen“ und wiederum andere sich auf der globalen Geltung ihrer Sprache „ausruhen“ können (Beck/Grande 2004: 158), hat nichts an Gültigkeit verloren, wobei die Wortwahl wohl nicht von ungefähr daran erinnert, dass Sprachenpolitik als ein umkämpftes Feld widerstreitender Interessen aufgefasst werden muss. Von daher scheint es geboten, den Mehrsprachigkeitsdiskurs – ob in den Erziehungswissenschaften, der Fremdsprachendidaktik, der Linguistik oder den Literaturwissenschaften – immer auch im Kontext der jeweiligen politischen, ideologischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten und Kräfteverhältnisse zu denken, zumal die enge gesellschaftliche Bindung auch dafür ausschlaggebend sein dürfte, dass dieser Forschungszweig seit Jahrzehnten einen beachtlichen Boom verzeichnet, der längst auch die Literaturwissenschaften erreicht hat. Aus der Forschungsgeschichte geht überdies hervor, dass das Phänomen literarischer Mehrsprachigkeit zumeist innerhalb von Einzelphilologien untersucht wird, die im Normalfall nur wenig Notiz voneinander nehmen.13 Als „ruhmreiche Ausnahme von der Blindheit der Nationalphilologien für Sprachwechsel und -mischung“ (Dembeck 2017: 153) kann die Romanistik genannt werden, die „immer schon mehrere Sprachgebiete und Nationen abdeckt“. Ähnliche Voraussetzungen böte an sich die Slawistik, vor allem jene außerhalb der slawischen Länder,14 allerdings kann das weitgehende Fehlen aussagekräftiger Bestandsaufnahmen zu diesem Thema als Hinweis darauf gelten, dass in der Slawistik wie auch in den Nationalphilologien vieler slawischer Länder, so in Slowenien, die literarische Mehrsprachigkeit ein relativ junges und wenig etabliertes Forschungsfeld ist.15

Wenn die lebensweltliche Mehrsprachigkeit einer Gesellschaft oder eines Landes nicht zwangsläufig zu einer größeren Sichtbarkeit literarischer Mehrsprachigkeit führt, unterstreicht dies die Bedeutung der Verhältnisse im literarischen Feld und der Intensität der Bindung der jeweils dominanten (Literatur-)Sprache an essenzialistische Kategorien und Konstruktionen wie Ethnizität, Nation, Identität. Im slowenischen Kontext sind diese Kategorien in deutlich größerem Maß wirksam, was sich auch am literaturwissenschaftlichen Diskurs ablesen lässt. Dies gilt auch für den Umgang mit der slowenischen Literatur in Kärnten bzw. der Literatur der Kärntner Slowen_innen, die ein zentrales Bindeglied zwischen Österreich und Slowenien bzw. zwischen der Germanistik, Slawistik und Komparatistik der beiden Länder darstellt. Denn während die österreichische Literaturwissenschaft seit mehreren Jahrzehnten zumeist die interkulturellen, zwei- oder mehrsprachigen Aspekte dieser Literatur in den Mittelpunkt rückt, wurde insbesondere das deutschsprachige literarische Schaffen der Kärntner Slowen_innen seitens der slowenischen Literaturwissenschaft bis vor wenigen Jahren mit wenigen Ausnahmen außer Acht gelassen. Später wurde diese Praxis mitunter als mögliches Anzeichen von Assimilation (vgl. Bandelj 2008: 175) oder schlicht als trauriges Faktum gedeutet (vgl. Borovnik 2008: 53–54), während sie heute – zusammen mit der Literatur von Slowenien nach Österreich migrierter Autor_innen – wiederum als „Musterfall“ literarischer Interkulturalität erachtet wird (Borovnik 2017: 71).

Die zwei- und mehrsprachige literarische Praxis der Kärntner Slowen_innen diente auch als Angelpunkt für die hier versammelten Beiträge. Denn was sie über den österreichischen und slowenischen Kontext hinaus interessant macht, ist nicht nur ihre heterogene Entwicklung in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten, sondern auch die Tatsache, dass sie Gegenstand einer breit gefächerten, nicht nur literaturwissenschaftlichen Auseinandersetzung ist, wie sie für eine kleine Literatur keine Selbstverständlichkeit darstellt. So bietet diese Literatur mit ihren vielfältigen Formen, Funktionen und Paradoxen, ihren Institutionen und ihrer Einbindung in Diskurse, die von traditioneller Heimatliteratur bis hin zur Weltliteratur reichen, ideale Voraussetzungen für die Anbindung an Fragen nach der Funktionsweise literarischer Felder und Systeme wie auch für die Diskussion minoritärer, überregionaler, polyphoner, migrantischer und transkultureller Literaturen, deren gemeinsames Merkmal Mehrsprachigkeit ist.

Obwohl es sich angeboten hätte, die Beiträge nach Kriterien wie diesen in mehrere Abschnitte zu gliedern, werden sie hier in loser Abfolge, die vom Allgemeinen zum Speziellen führt, aneinandergereiht, auch um die unterschiedlichen Zugänge zu den behandelten Themen nicht durch einen hervorgehobenen theoretisch-methodischen Teil zu überlagern. Zugleich soll die Anordnung die Möglichkeit bieten, bestimmten Diskurslinien in der Auseinandersetzung mit der Literatur der Kärntner Slowen_innen, der Slowen_innen in Italien und der italienischen Minderheit im kroatischen und slowenischen Istrien sowie der Literatur mehrsprachiger oder migrierter Autor_innen im österreichischen und slowenischen Kontext zu folgen, wobei ein Bogen gespannt wird, der von der Gegenwart bis ins 19. Jahrhundert zurückreicht.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Literarische Mehrsprachigkeit im österreichischen und slowenischen Kontext»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Literarische Mehrsprachigkeit im österreichischen und slowenischen Kontext» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Literarische Mehrsprachigkeit im österreichischen und slowenischen Kontext»

Обсуждение, отзывы о книге «Literarische Mehrsprachigkeit im österreichischen und slowenischen Kontext» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x