Große Werke der Literatur XIV

Здесь есть возможность читать онлайн «Große Werke der Literatur XIV» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Große Werke der Literatur XIV: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Große Werke der Literatur XIV»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Dieser Band setzt die Reihe von Interpretationen großer Werke der Literatur fort, die aus einer Ringvorlesung an der Universität Augsburg entstanden ist. Er versammelt Beiträge aus den Bereichen der deutschen, französischen, englischen, US-amerikanischen, kubanischen, hebräischen und japanisch-kanadischen Literatur und umspannt einen Zeitraum vom Mittelalter über das 18., 19. und 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Der Band enthält Beiträge von Freimut Löser (Mechthild von Magdeburg, «Das Fließende Licht der Gottheit»), Gerhard Kurz (Friedrich Hölderlin, «Andenken»), Jürgen Hillesheim (Wilhelm Müller und Franz Schubert, «Winterreise»), Kaspar H. Spinner (Annette von Droste-Hülshoff, «Meersburger Gedichte»), Hubert Zapf (Walt Whitman, «Leaves of Grass»), Hans-Vilmar Geppert (Theodor Fontane, «Schach von Wuthenow»), Günter Butzer (Edouard Dujardin, «Les lauriers sont coupés»), Martin Middeke (Joseph Conrad, «Lord Jim»), Timo Müller (Ernest Hemingway, «The Snows of Kilimanjaro»), Christian Wehr (Alejo Carpentier, «El reino de este mundo»), Bettina Bannasch (S.Y. Agnon, «Schira») und Katja Sarkowsky (Joy Kogawa, «Obasan»).

Große Werke der Literatur XIV — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Große Werke der Literatur XIV», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Als Leser schließt man, dass dieses Subjekt identisch ist mit dem Verfasser, dass dieser Verfasser Bordeaux aus eigenem Erleben kennt. Man muss zu seinem Verständnis nicht wissen, was sein Verfasser, Friedrich Hölderlin, in Bordeaux alles erlebt hat. Doch kann dieses Wissen natürlich heuristisch genutzt werden, um Bedeutungen im Gedicht zu finden, die man sonst vielleicht übersehen hätte. Also werde ich kurz den biographischen Hintergrund skizzieren. Er ist auch für sich interessant.8

II.

Bordeaux! Die Stadt liegt im Südwesten Frankreichs, an der Garonne, die sich wenige Kilometer flussabwärts mit der Dordogne zur Gironde vereinigt. Bordeaux, das ist die Stadt des Handels, die Stadt Montaignes und Montesquieus und, während der Revolution, die Stadt der Girondisten, so genannt nach der Gironde. Die Girondisten bildeten in der französischen Nationalversammlung eine gemäßigte demokratische Fraktion. Sie verfolgten liberale, föderale, reformistische und kosmopolitische Ziele und favorisierten eine repräsentative Demokratie. Sie setzten sich für die Gleichberechtigung der Frauen und die Aufhebung der Sklaverei ein. Die meisten deutschen Anhänger der französischen Revolution, auch Hölderlin, waren Sympathisanten der Gironde. Die Guillotinierung der Girondisten durch die Jakobiner in Paris war ein Schock für diese deutschen Revolutionssympathisanten.1 In Bordeaux selbst wurden 1793–1794 fast 600 Anhänger der Gironde guillotiniert.

Bordeaux war eine große, bedeutende und reiche Handelsstadt. 1801 wurden 91000 Einwohner gezählt. Gehandelt wurde mit Wein – natürlich dem roten Bordeaux – und Kolonialprodukten aus den westindischen Inseln: mit Kaffee, Zucker, Indigo und nicht zu vergessen mit Sklaven. Ein Großteil des Handels ging in die Hansestädte und nach Preußen, getragen von einer colonie allemande protestantischer Kaufleute, unter ihnen Daniel Christoph Meyer, ein Kaufmann aus Hamburg. Er lebte seit 1770 in Bordeaux. Meyer war der offizielle Repräsentant der Hamburger Handelshäuser in Bordeaux. Mitte der 1790er Jahre hatte er sich an einer zentralen Allee ein prächtiges, klassizistisches, heute noch existierendes Palais errichten lassen.2

Dieser Meyer hatte einen „Hauslehrer und Privatprediger“ (461) für seine Kinder und seine Familie gesucht. Zugesagt wurde für die Stelle ein stattliches Gehalt und Geld für die Reise. Die Stelle war im Herbst 1801 Hölderlin durch einen Bekannten und entfernt Verwandten, den Professor für klassische Sprachen am Gymnasium in Stuttgart, Friedrich Jakob Ströhlin (und wohl auch durch Hölderlins Freund Christian Landauer, einem Stuttgarter Kaufmann) vermittelt worden. Ströhlin war selbst längere Zeit Hofmeister bzw. protestantischer Prediger in Bordeaux gewesen. Hölderlin nahm das Angebot an. Vermutlich auf eigenen Wunsch sollte er vorläufig vom Predigen dispensiert sein.

Die Stadt Bordeaux konnte Hölderlin gegenwärtig sein durch die Nachrichten über das Schicksal der Girondisten, aber auch durch Informationen, die er in Frankfurt, wo er als Hauslehrer im Hause des Bankiers Gontard lebte, gewinnen konnte. Die Ehefrau seines Arbeitgebers, Susette Gontard, die Frau, die er liebte und die er als Verkörperung antiker Schönheit verklärte, entstammte einer Hamburger hugenottischen Kaufmannsfamilie mit geschäftlichen und verwandtschaftlichen Beziehungen zu Bordeaux. Ihr Mann gehörte ebenfalls der französisch-reformierten Kirche an. Auch andere bedeutende Frankfurter Bankiersfamilien, wie die Familien Bethmann oder Metzler, hatten Beziehungen zu Bordeaux.

Nicht zuletzt konnte ihm Bordeaux präsent sein durch Karl Friedrich Reinhard, einen Studenten des Tübinger Stifts wie wenige Jahre später er selbst. Befreundet war Reinhard mit Carl Philipp Conz und den Brüdern Gotthold Friedrich und Karl Friedrich Stäudlin, die später Lehrer und Förderer Hölderlins wurden. 1787 nahm Reinhard eine Hauslehrerstelle in Bordeaux an, wo er sich bald der girondistischen Société des Amis de la Constitution anschloss. Er ging dann nach Paris und engagierte sich publizistisch für die Girondisten. 1791 veröffentlichte er in Schillers Zeitschrift Thalia einen Artikel unter dem Titel Übersicht einiger vorbereitender Ursachen der französischen Staatsveränderung von einem in Bordeaux sich aufhaltenden Deutschen . Später machte er dann auf verschiedenen Stationen in ganz Europa diplomatische Karriere.3 Für diesen Reinhard und seinen Weg in der Revolution hatte sich Hölderlin sicher interessiert.

Das deutsche Publikum war über Bordeaux auch informiert durch Reisebeschreibungen, z.B. von Sophie von La Roches Journal einer Reise durch Frankreich (1787). Sie war die Verfasserin des von den zeitgenössischen Lesern gefeierten Romans Geschichte des Fräuleins von Sternheim und Großmutter von Clemens und Bettine Brentano. Sie schreibt auch ‚Bourdeaux‘. Während ihres Aufenthalts in Bordeaux fungierte Ströhlin als ihr Reiseführer.

Hölderlin hatte in dieser Zeit keine berufliche Perspektive. Im Frühjahr 1801 war seine Stelle als Hauslehrer bei einer Kaufmannsfamilie in Hauptwil in der Schweiz nach drei Monaten gekündigt worden, vermutlich wegen seiner psychischen Labilität. Als privatisierender Schriftsteller, das hatte er eingesehen, konnte er kein Auskommen finden. Wegen der schwierigen Beziehung zu seiner Mutter beanspruchte er auch sein väterliches Erbe nicht. In seine Heimatstadt Nürtingen zurückgekehrt, fasste er den Plan, an der Universität in Jena Vorlesungen über griechische Literatur zu halten. Er wandte sich an Schiller und Immanuel Niethammer, Landsleute und lange hilfreiche Gönner, beide Professoren in Jena – Schiller, der damals schon in Weimar lebte, nominell noch Professor für Geschichte, Niethammer für Theologie. Beide antworteten nicht mehr. Der Verleger Cotta war bereit, seine Gedichte zu Ostern 1802 herauszugeben, wozu es aber aus ungeklärten Gründen nicht kam.

Nach den Annahme des Angebots schrieb Hölderlin am 4. Dezember 1801 an seinen Bruder Karl: „So viel darf ich gestehen, dass ich in meinem Leben nie so fest gewurzelt war ans Vaterland […] Aber ich fühl’ es, mir ists besser, draußen zu sein“ (424). Und an den Freund Böhlendorff:

Ich bin jetzt voll Abschieds […] es hat mich bittre Tränen gekostet, da ich mich entschloss, mein Vaterland [wohl nicht Schwaben, sondern Deutschland gemeint] noch jetzt zu verlassen, vielleicht auf immer. Denn was hab ich Lieberes auf der Welt? Aber sie können mich nicht brauchen. Deutsch will und muss ich übrigens bleiben, und wenn mich die Herzens-und die Nahrungsnot nach Otaheiti triebe. (427f.)

Um den 10. Dezember 1801 brach Hölderlin auf, am 15. kam er in Straßburg an, dann führte ihn die Reise nach Lyon. In Lyon gibt er sich im polizeilichen Passkontrollbuch als homme de lettres an. Dann ging die Reise weiter durch das verschneite Zentralmassiv, vermutlich über Périgueux und Libourne nach Bordeaux. Diese Reise, insgesamt mehr als 600 km, war mit der Postkutsche und zu Fuß zurückzulegen. In Bordeaux kam er am 28. Januar 1802 an. Der Mutter berichtet er von den Gefahren der Reise und schreibt: „Ich bin nun durch und durch gehärtet und geweiht, wie Ihr es wollt. Ich denke, ich will so bleiben in der Hauptsache. Nichts fürchten und sich viel gefallen lassen“ (430). Die Formulierung lässt daran zweifeln, ob diese Aussagen tatsächlich zutreffen. Über den Empfang im Hause Meyer schreibt er: „Der Anfang meiner Bekanntschaft, meiner Bestimmung ist gemacht. Er könnte nicht besser sein. ‚Sie werden glücklich sein‘, sagte beim Empfange mein Konsul. Ich glaube, er hat Recht.“ (430). Mehr erfahren wir über die Familie des Konsuls nicht. Hölderlin wohnte nicht im Hause des Konsuls, sondern in einer Straße in unmittelbarer Nähe der Hafenkais.4

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Große Werke der Literatur XIV»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Große Werke der Literatur XIV» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Große Werke der Literatur XIV»

Обсуждение, отзывы о книге «Große Werke der Literatur XIV» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x