Große Werke der Literatur XIV

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Dieser Band setzt die Reihe von Interpretationen großer Werke der Literatur fort, die aus einer Ringvorlesung an der Universität Augsburg entstanden ist. Er versammelt Beiträge aus den Bereichen der deutschen, französischen, englischen, US-amerikanischen, kubanischen, hebräischen und japanisch-kanadischen Literatur und umspannt einen Zeitraum vom Mittelalter über das 18., 19. und 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
Der Band enthält Beiträge von Freimut Löser (Mechthild von Magdeburg, «Das Fließende Licht der Gottheit»), Gerhard Kurz (Friedrich Hölderlin, «Andenken»), Jürgen Hillesheim (Wilhelm Müller und Franz Schubert, «Winterreise»), Kaspar H. Spinner (Annette von Droste-Hülshoff, «Meersburger Gedichte»), Hubert Zapf (Walt Whitman, «Leaves of Grass»), Hans-Vilmar Geppert (Theodor Fontane, «Schach von Wuthenow»), Günter Butzer (Edouard Dujardin, «Les lauriers sont coupés»), Martin Middeke (Joseph Conrad, «Lord Jim»), Timo Müller (Ernest Hemingway, «The Snows of Kilimanjaro»), Christian Wehr (Alejo Carpentier, «El reino de este mundo»), Bettina Bannasch (S.Y. Agnon, «Schira») und Katja Sarkowsky (Joy Kogawa, «Obasan»).

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Kein weiterer Brief zwischen Ende Januar und Karfreitag, dem 16. April. An diesem Tag schreibt er an die Mutter und bezieht sich auf den Tod der Großmutter, die im Februar gestorben war. Er spricht darin von der Notwendigkeit, sich nicht zu sehr zu „bewegen“, und davon, sein „geprüftes Gemüt“ zu „bewahren“ und zu „halten“ und nennt die Familie Meyer „wahrhaft vortreffliche[n] Menschen“ (431). Aber auch hier keine genauere Information über die Familie und über seine Lage in Bordeaux.5

Am 10. Mai wurde ihm ein laisser passer von Bordeaux nach Straßburg ausgestellt mit der Erlaubnis, sich frei zu bewegen. Mitte Mai reiste er von Bordeaux ab. Er nahm vermutlich die Poststraße über Angoulême und Tours nach Paris.

Da man über Hölderlins Aufenthalt in Bordeaux so wenig wusste (und weiß), und die Figur des wahnsinnigen Dichters faszinierte, bildeten sich im 19. Jahrhundert schnell Legenden. So veröffentlichte der Dichter, Journalist, politische Emigrant und Hölderlin-Verehrer Moritz Hartmann 1861 unter dem Titel Eine Vermutung eine Art Bericht, wonach 1802 in einem Schloss bei Blois ein Fremder aufgetaucht sei – offensichtlich psychisch krank, mit heruntergekommener Kleidung, aber, wie die Schlossbewohner ihn wahrnehmen, edel und „von Natur aus groß und tief“. Zum Abendessen eingeladen steuert der Fremde sofort auf das Sofa zu, legt sich hin und schläft sogleich ein: „Wir standen da und sahen einander erstaunt an. ‚Er ist verrückt,‘ lispelte meine Tante, aber mein Vater schüttelte den Kopf und sagte: ‚Es ist ein Original; er gefällt mir; er ist ein Deutscher.‘“

In Paris besichtigte Hölderlin wohl das im November 1801 eröffnete Musée des Antiques im Louvre, gefüllt mit Statuen, die Napoleon überall, vor allem in Italien, hatte erbeuten lassen. Nach der Rückkehr schreibt er im Brief an Böhlendorff:

der Anblick der Antiquen hat mir einen Eindruck gegeben, der mir nicht allein die Griechen verständlicher macht, sondern überhaupt das Höchste der Kunst, die auch in der höchsten Bewegung […] dennoch alles stehend und für sich selbst erhält, so dass die Sicherheit in diesem Sinne die höchste Art des Zeichens ist. (432f.)

Dann reiste er über Straßburg nach Stuttgart zu Freunden, wo er Mitte Juni, Anfang Juli 1802 ankam, „leichenbleich, abgemagert, von hohlem wildem Auge, langem Haar und Bart, und gekleidet wie ein Bettler“, wie später berichtet wird.6 Der Ausreisevermerk in Straßburg trägt als Datum den 7. Juni 1802.

Der Grund für die Abreise aus Bordeaux ist dunkel. Erwogen wird, dass er eine Nachricht erhalten hat, Susette sei todkrank, vielleicht sogar von Susette selbst.7 Sie hatte sich, schon erkrankt, an den Röteln ihrer Kinder angesteckt und starb am 22. Juni. Danach wäre Hölderlin von Straßburg nach Frankfurt zur todkranken Susette gereist, von dort nach Stuttgart. Für eine solche Nachricht von Susette oder von anderen Personen aus ihrem Umkreis wären Übermittlungswege über die geschäftlichen und verwandtschaftlichen Beziehungen von Susettes Familie oder über die Frankfurter Handels- und Bankhäuser mit Geschäftsbeziehungen zu Bordeaux immerhin denkbar.8

Doch überzeugen diese Vermutungen nicht.9 Wenn er zur todkranken Susette gerufen wurde, warum dann der Aufenthalt in Paris? Warum hatte er nicht die schnellste Verbindung mit der Diligence gewählt? Er hatte genügend Reisegeld. Erwägen muss man auch seine psychische Labilität als mögliche Ursache seiner Abreise. Man muss davon ausgehen, dass Hölderlin erst Anfang Juli 1802 vom Tod der Geliebten durch einen Brief seines Freundes Isaak von Sinclair erfahren hatte.

Was hatte Hölderlin von dieser Reise nach Frankreich mitgebracht? Es gibt nicht sehr viele Zeugnisse von ihm darüber, aber eine Antwort kann man doch geben. Frankreich war ihm vorher das Land Rousseaus, der Revolution und der Menschenrechte gewesen, jetzt war es ihm auch das Land der Sinnenlust und der Nähe zu den Griechen. Zusammen mit dem antiken Griechenland und Deutschland bildet Frankreich für Hölderlin die entscheidende politische und kulturelle Konstellation. Eine „liebenswürdige Fremde“ nennt er das Land im Gedicht Das Nächste Beste , das ebenfalls den Aufenthalt in Bordeaux evoziert10. Er erinnert sich an den intensiven Geruch der Zitronen und des Öls, „wo Dankbarkeit und Natürlichkeit mir die Gascognischen Lande“ gegeben haben.11 In Das nächste Beste steht auch eine Zeile, aus der man das Bewusstsein herauslesen kann, dass er diesem Aufenthalt eine neue poetische Sprache verdankt: „Ursprünglich aus Korn, nun aber zu gestehen, befestigter Gesang von Blumen als/Neue Bildung aus der Stadt.“ Der „Gesang von Blumen“ kann sich metaphorisch auf Blumengestecke, aber auch auf den sublimierenden „Gesang“ der Dichtung beziehen. Zu dieser neuen poetischen Sprache gehört auch die Integration vulgärfranzösischer Wendungen, so wie er sie von den Matrosen in Bordeaux gehört haben konnte, in anderen Gedichten, wie z.B. in Kolomb . Und dieses Südwestfrankreich hatte ihn in seiner Überzeugung bestärkt, dass die Formklarheit und Formfestigkeit der antiken, griechischen Kunstwerke eine Gegenreaktion auf die angeborene, orientalische Wildheit, ja Todeslust der Griechen war. Er war ja, wie die anderen deutschen Griechenlandverehrer auch, nie in Griechenland gewesen. Hier fühlte er sich Griechenland geographisch, klimatisch und kulturell nahe. An Böhlendorff schreibt er:

„Das gewaltige Element, das Feuer des Himmels und die Stille der Menschen, ihr Leben in der Natur, und ihre Eingeschränktheit und Zufriedenheit, hat mich beständig ergriffen, und wie man Helden nachspricht, kann ich wohl sagen, dass mich Apollo geschlagen.“ Und: „Das Athletische der südlichen Menschen, in den Ruinen des antiquen Geistes, machte mich mit dem eigentlichen Wesen der Griechen bekannter; ich lernte ihre Natur und ihre Weisheit kennen, ihren Körper, die Art, wie sie in ihrem Klima wuchsen, und die Regel, womit sie den übermütigen Genius vor des Elements Gewalt behüteten“ (432).12

Diese Briefstelle und die vorher schon zitierte von den antiken Statuen in Paris legen die Frage nahe, ob das antike Griechenland, das Verhältnis von Antike und Moderne, auch für Andenken von Bedeutung ist.

Die Reise nach Bordeaux und zurück war strapaziös und, wegen der vagabundierenden Räuberbanden, auch lebensgefährlich. Was immer der Grund für die Abreise aus Bordeaux war, sie widersprach den Hoffnungen und Erwartungen, mit denen Hölderlin nach Bordeaux aufgebrochen war. Vor dem Hintergrund dieser Erfahrung ist es erstaunlich, in welcher Souveränität und Gelöstheit Andenken verfasst ist.

III.

Die am Ende der ersten Strophe durch das Andenken evozierte Szenerie ist offenbar mit dem scharfen Ufer und dem tief herabfallenden Bach unwegsam und nicht ungefährlich, deswegen der menschengemachte Steg. Er gibt Sicherheit und schafft eine Verbindung. Das Baumpaar schaut darüber hin, als würde es darüber wachen. Die Eiche, die Silberpappel und, in der folgenden Strophe, der Ulmwald werden wohl nicht nur aus geographischen Gründen erwähnt. Hölderlin kannte natürlich die Freiheitssymbolik der Eiche, wie ihre Verwendung im Gedicht Die Eichbäume belegt. Wie der knorrige Wuchs der Eiche Unbeugsamkeit, Widerstandsfähigkeit und Freiheit symbolisiert, so konnte auch der aufrechte Wuchs der Silberpappel und der Ulme Freiheit symbolisieren. Daher wurden während der Revolutionszeit in Frankreich überall Eichen, Pappeln oder Ulmen als Freiheitsbäume gepflanzt. Auch ‚republikanische‘ Haine, Wälder und öffentliche Gärten wurden angelegt.1 Diese politische Bedeutung von Pappeln, Ulmen, Wäldern und Gärten kannte Hölderlin gewiss. Insofern soll wohl mit der Erwähnung der Gärten, des Paars aus einer Eiche und einer Silberpappel und des Ulmwaldes eine politische Bedeutung assoziiert werden. Da die Eiche traditionell eher mit Deutschland verbunden wird, die Silberpappel eher mit Frankreich, vereinigt dieses Baumpaar synekdochisch Deutsches und Französisches.2

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