Andreas Wollbold - Felapton oder Das letzte Glück

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Felapton oder Das letzte Glück: краткое содержание, описание и аннотация

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Fünf junge Männer werden tot in einem Kloster aufgefunden. Fotos von ihren Gesichtern tauchen auf. Sie verstören: Ein letztes Glück liegt auf den Zügen der Toten. Doch diese Bilder lösen ganz unterschiedliche Reaktionen aus. Jack, der Chefredakteur des Day 'nʼ Nite, will damit viel Geld machen. Kommissar Landolf ebenso wie der zuständige Bischof bleiben skeptisch. Jens, der Fotograf der Bilder, und Julia, die gerichtsmedizinisch am Unglücksort ermittelte, gehen dagegen dem Geheimnis der Toten nach und wirbeln dabei manchen Staub auf. Robert, der Leiter der Klostergemeinschaft und zuvor als brillanter Logiker hervorgetreten, bleibt flüchtig. Professor Brescher, sein ehemaliger Kollege und nun Direktor des Instituts für logische Grundlagenforschung, ist offensichtlich mehr in das Unglück verwickelt, als er zugibt. Im Hintergrund agiert eine seltsame Organisation, die die Fäden zu ziehen versucht. In diese äußeren Verwirrungen verwoben sind innere Verwicklungen: die Mühe mit einem klaren Denken, das Lügen und Intrigen durchschaut, und die Suche nach einem glücklichen Leben, das nicht auf Schein gebaut ist. Für all das steht das Titelwort «Felapton». Es ist eine besondere Art der logischen Schlussfolgerung. Sie ist formal zulässig, bringt aber auch Scheinergebnisse hervor. So schillert «Felapton» zwischen Schein und Sein, zwischen Wahrheit und Lüge, zwischen Vertuschung und Entlarvung.

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Die Seligkeit, der Tod, machte das nicht das Maß an Gefühlsstürmen übervoll? Und doch war noch etwas Drittes in diesem Keller zugegen gewesen, versteckt, in die Wände verkrochen, unsichtbar, ungreifbar und gerade so allgegenwärtig: eine Bedrohung. Nein, das war doch Unsinn, es war niemand anderes im Raum gewesen. Jens hatte Robert Schönherr in der letzten Zeit kennengelernt, aber er blieb ihm ein Rätsel. Warum etwa war Robert geflohen? Wovor? Vor einem Nichts? Nein, Jens war sich sicher, nicht Schuldgefühl hatte ihn getrieben, sondern weil diese böse Macht den Raum beherrschte.

Durch ein schmiedeeisernes Tor trat Jens in die großzügige Parkanlage, die die Institutsvilla vor der Welt abschirmte. Ein zentraler Erker und davor eine links und rechts um ihn geschwungene Freitreppe luden den Besucher dazu ein, sich in das Herrengeschoss nach oben zu begeben. Die Fassade, auf die der Weg durch den Park zulief, hob durch reich ornamentierte Stuckatur diesen Mittelbau hervor. Am oberen Ende der Treppe befand sich ein bauchig nach vorne gewölbter Balkon, wie geschaffen für den Auftritt eines Auserwählten vor einer unten versammelten Menge. Die Seiten des Baus waren durch zwei Mauerblenden markiert. Um das Ganze wanden sich Zierbänder mit Engelsköpfen. Jüngst hatte man alles herausgeputzt, tadellos und zu neuem Glanz bestimmt: sorgfältig aufgefrischte Farben in Weiß und Beige und grüne Fensterläden. Das war der große Anspruch des Nymphenburger Schlosses, hier allerdings gewissermaßen auf demokratische Maße zurechtgestutzt: Umso mehr befremdete Jens ein hässlicher Fleck auf der Fassade. Offensichtlich war die Abflussrinne eines Erkers verstopft.

Neben dem Eingang des Instituts hing das Klingelschild aus Porzellan – ein erstes Motiv für seine Kamera. Verschnörkelte blaue Buchstaben verhießen den Eingang zu einer fernen alten Zeit, die es liebte, das zu Sagende zu umspielen. So leicht es auch daherflatterte, war es doch von einem wuchtigen goldenen Rahmen eingefasst, ja bedrängt. Eher zu einer gutgehenden Anwaltskanzlei hätte ein solches Schild gepasst, zumindest machte es dadurch jedem Eintretenden schon beim Herannahen klar, dass die hier gepflegte Wissenschaft alles andere als uneinträglich ist. Das hier ist ein großes Theater, meinte er zu sich. Bin gespannt, was die Stars mir vorspielen werden.

Die Tür im Erdgeschoss war geschlossen, für eine öffentliche Hochschuleinrichtung selbst am Aschermittwoch auffällig. Ohne viel Zuversicht klingelte Jens und starrte in das Fischauge des Türöffners. Er wollte sich schon hinter das Gebäude begeben, um vielleicht dort einen offenen Nebeneingang ausfindig zu machen, da summte die Tür und sprang auf. Vorsichtig schlich er ins Innere. Vor seinen Augen öffnete sich die Eingangshalle, die nach hinten in einen zweiten, inwendigen Treppenaufgang ins Hauptgebäude überging. Auch das war wie das große Schloss im Kleinen: eine prachtvolle Bühne für ein großes Welttheater. Hatten die oberen Zehntausend des Barocks nichts anderes zu tun, als die Stufen herunterzurauschen und sich dabei von unten bestaunen zu lassen? Repräsentation als Lebensinhalt. Oder vielleicht doch gerade so: Sie lebten, um alles zur Leichtigkeit ihrer Lebensweise emporzuziehen, zu dieser fürstlichen Existenz, die sich im Obergeschoss abspielte. Überwölbt war der Raum von einer Kuppel, aus der das Tageslicht ohne Schatten nach unten fiel. Auf halber Höhe der Eingangshalle umschloss ein breiter Umgang das Oval und weitete sich vorne vor der Glastür zum Balkon der Fassade zu einer Art Rondell. Jens stellte sich dort oben eine Rokokodame in Korsett und Reifrock vor, die drinnen im Hauptgebäude, noch verborgen hinter dem Bühneneingang, prüfend an sich herunterblickte, bevor sich die Tür zur Treppe vor ihr öffnete und sie im Abschreiten des Ovals ihres Amtes der Schönheit waltete, das keiner Worte bedurfte.

Vor kurzem, vielleicht erst als das Institut diese neue Bleibe zugewiesen bekommen hatte, hatte man in diese perfekte Architektur radikal eingegriffen. Stockgerade führte eine brandneue Brücke, eng wie ein Laufsteg, vom hinteren Teil des Gebäudes zum Rondell und Balkon. Dieser Verbindungssteg sollte Zeit sparen, vielleicht auch nur den Umgang vor allzu vielen Tritten bewahren, vielleicht gar vor den unvermeidlichen Kritzeleien an der Wand. Metallene Geländer an ihren beiden Seiten mochten allen Sicherheitsvorschriften genügen, erinnerten aber in ihrer reinen Funktionalität an die Tabellenspalten eines Computers und ließen vor der Berührung unwillkürlich zurückschrecken. Ihr graues Metall konnte man sich nicht anders als eiskalt vorstellen. Wie hatten sie dafür nur den Denkmalschutz aushebeln können?

Das Staccato oben herbeieilender Schritte holte Jens aus seinem gedankenverlorenen Sinnieren. Aha, Vorhang auf. Es beginnt der erste Akt: Auftritt des Fräulein von S., Wespentaille über dem gewaltigen Rock und mit gepuderter Perücke, der Gegenstand einer turbulenten Verwechslungskomödie. Oder ist es bloß ein Vorspiel? Eine Nebenfigur, das Stubenmädchen mit dem Staubwedel? Und Jens, war er noch Zuschauer oder bereits Mitspieler? Er trat einen Schritt im Eingangsbereich unter der Loggia zurück, damit er im Halbdunkel nicht zu bemerken war. Eben war noch bloß das Klacken der Schuhe auf dem Flur hinter der Bühne zu vernehmen, da flog schon die Türe auf und aus dem Halbdunkel trat … eine Studentin in Jeans und Pulli, wirklich kein Fräulein von S. Welchen Weg würde sie wählen – den breiten Umgang im Oval oder den Stahlsteg? Ohne zu zögern, betrat sie den Steg – natürlich, sie war ein moderner Mensch. Warum Zeit vergeuden, wenn man ans Ziel gelangen will? Und vor allem: Warum eine Randfigur bleiben, wenn man die Mitte einnehmen kann?

Leichtfüßig bewegte sich die Unbekannte auf dem Steg, sie wehte in den Raum hinein, schwerelos erhoben, beinahe schwebend und fernab jeder Mühsal. Gleich würde sie die Mitte erreichen. Die Magie des Raumes wirkte selbst hier. Jede graue Maus, die auf diesem Weg bloß einen Ordner vom Büro nach draußen getragen hätte, hätte an dieser Stelle alle Blicke auf sich gezogen, vom Licht ohne Schatten aus der Laterne der Kuppel oben besser gekleidet als jede Königin – für einen Augenblick nur, bevor sie dann die Arbeit wieder weggezogen hätte. Ob diese Pulli-und-Jeans-Studentin auch nur ahnte, was auf diesen wenigen Schritten mit ihr geschehen würde? Wirklich, sie verlangsamte ihren Schritt und schaute nach oben, nicht nach unten, so als würde ihr sonst schwindelig, sie schloss die Augen und blieb auf diesem Mittelpunkt stehen. Jens’ unbestechlicher Blick erkannte in diesem Bild, wie begründet sein Unbehagen an dieser Brücke war. Die da in der Höhe befand sich so sehr in der Mitte, in der Mitte nicht nur eines Platzes, sondern auch vertikal eines Raumes, das war zu viel für einen einzelnen Menschen. Durfte man bestimmte Wege nicht bahnen, bestimmte Punkte nicht berühren? Aber was dachte er da? Eben noch hatte sie es genossen, hatte ihren Auftritt zelebriert, als wären die Wände ein großes Publikum. Dann aber schüttelte sie den Kopf, ihre Haare flogen hin und her, als sollten sie etwas abwerfen, und im Nu verwandelte sie sich wieder in eine hübsche Unbekannte. Dann machte sie kehrt und ging vorsichtig ins Hauptgebäude zurück, woher sie gekommen war.

Nach dieser Szene hielt es Jens noch einige Zeit unten im Foyer, bis ihn ein zweites, langanhaltendes Summen an der Tür daran erinnerte, dass jemand im Institut ihn bereits erwartete. Dessen Räume, so las er auf einer Tafel, lagen im ersten Stock. Natürlich, im Herrengeschoss! Wo denn sonst?, dachte er. Er ging die Treppe hinauf und betrat das Hauptgebäude, aus dem die Studentin eben hervorgekommen war. Die Flure waren mit Läufern ausgelegt, darunter lag makelloses Parkett, also alles andere als das, was er sich unter dem Zuhause für ein Orchideenfach wie die Logik vorgestellt hatte. Nachdenklich hielt Jens es auf einigen Bildern fest. Vor ihm stand die Tür zu einem Seminarraum offen. Drinnen sah er die Reste einer Faschingsparty, alles andere als die Noblesse des Flures: auf den Tischen eine Handvoll Gläser, Sektkübel, zertretene Chips, Luftschlangen und eine Maske, die auf einen Flaschenhals gesetzt worden war. Haben sie den Tod der Fünf gefeiert?, kam ihm der Gedanke, ohne zu wissen warum. Robert Schönherrs Arbeitskollegen! Plötzlich war er wieder da, der Augenblick, als er die fünf Toten entdeckt hatte. Gerade erst acht Stunden war es her. Jens, der Nüchterne, hart im Nehmen und im Bildjournalismus an vieles gewöhnt, hatte sich für Minuten an die Wand anlehnen müssen. Dabei hatte er erst die Gesichter der Toten bemerkt. Je mehr er sich traute sie anzuschauen, umso mehr wich die Beklemmung einer Gelassenheit, die ihn seitdem nicht verlassen hatte. Alles war vollkommen still. Mit einem Mal hatte er gemeint, sie riefen ihm etwas zu. Aber was? Er verstand ihre Sprache nicht.

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