1 ...8 9 10 12 13 14 ...19 Dean verabschiedete sich von den Journalisten und drückte den einen oder anderen noch die Hand. Sarah wusste, dass gleich der nächste Termin anstand. Auf dem Weg zur Autogrammstunde mussten sie erneut in den Aufzug. Als sie gemeinsam mit den Bodyguards im Aufzug war, fragte Sarah drauf los: „Jungs entschuldigt bitte, dass ich direkt frage, aber ich habe das Gefühl hier schwebt eine merkwürdige Stimmung umher.“
Es sprach niemand, dann sagte Dean: „Sorry das es so nach außen wirkt. Eigentlich wollte ich mir nichts anmerken lassen...“ Dann drückte er auf den Stopp-Knopf und sah Jack direkt an: „Jack – Es geht so nicht mehr weiter. Wir sind alle extrem angepisst, wie du dich verhältst...“ Er wurde rot und sah Sarah an. Sie hatte das Gefühl, dass Dean etwas von letzter Nacht wusste und nun Jack die Leviten lesen wollte. „Was meinst du?“ „Ich halt es nicht mehr aus. Früher warst du immer der kleine Jack und deine Verspätungen hat man dir verziehen, aber heute halte ich das nicht mehr aus. Deine Unpünktlichkeit geht mir extrem auf die Nerven und auch deine Nichtanwesenheit. Ständig muss einer von uns hinterher sein, dass wir unsere Termine einhalten. Ich wollte dir das gestern Abend schon sagen. Du musst dich ändern. Ich möchte dir nicht immer hinterher laufen, dich anrufen und ähnliches.“
„Ähm... Dean entspann dich. Geht es um heute morgen?“ „Ja auch. Aber auch um gestern Abend und um letzte Woche und auch um die vielen Male vorher. Du musst was tun, damit wir alle damit klar kommen.“ „Wo—ho – Alle? Also ist es eine Intervention?“
Peter und Tyler nickten und Liam sagte: „Er hat recht. Es geht um uns alle.“ „Ok – Jungs. Ich hatte eine heftige Zeit und bin häufig erschöpft und müde,“ versuchte er sich zu erklären. „Das wissen wir“, sagte Dean, „wir auch. Aber wenn du es nicht schaffst, dann sag doch wenigstens Bescheid. Ständig sind wir hinterher und heute morgen haben wir sogar sämtliche Leute angerufen, weil du weder deine Tür geöffnet hast, noch hast du dich gemeldet.“ „Ja … ich weiß. Entschuldigt bitte - Jungs.“ Er schaute alle an. „Es tut mir ernsthaft leid. Ich gelobe Besserung. Ich wusste nicht, dass es euch so sehr nervt.“ „Es nervt nicht nur, sondern wir machen uns auch Sorgen“, stimmte Liam zu. Er sagte noch einmal: „Tut mir leid.“ Dean konnte ihm nicht lange böse sein. Dann machten sie eine Gruppenumarmung und Dean sagte: „Wir gehören zusammen und gemeinsam sind wir eins.“ Jack sagte noch einmal: „Danke Jungs, das ihr so ehrlich seid.“
Sarah startete den Aufzug wieder, denn sie wusste, wenn er innerhalb von zehn Minuten nicht weiter fuhr, wurde automatisch ein Signal an den Kapitän des Schiffs gesendet. Das wollte sie vermeiden. Als sie den Aufzug verließen, stand bereits ein Techniker davor. Er sah Sarah an: „Was war los?“ „Alles in Ordnung. Es musste nur gerade etwas geklärt werden.“ „D.h. Der Aufzug ist nicht defekt.“ „Nein glaube ich nicht.“ Sie wollte keine klare Auskunft geben, denn das würde bedeuten, dass sie die Aktion zugelassen hatte.
Dean entschuldigte sich bei ihr: „Sarah entschuldige, dass du was sagen musstest und das mit angehört hast. Eigentlich klären wir solche Themen immer persönlich oder im Stillen und hinter geschlossenen Türen und auch ohne unsere Bodyguards. Ich bitte dich um Verschwiegenheit.“ „Von mir erfährt niemand etwas.“ „Sehr gut.“ Er wirkte auf sie immer noch kühl. Er hatte zwar Jacks Entschuldigung angenommen, aber würde ihm wohl erst verziehen, wenn er eine Veränderung feststellte. Sie nahm sich vor, ihn auf keinen Fall weiter abzulenken und vor allem würde sie Jack an seine Termine erinnern. Schließlich war das auch eine ihrer Aufgaben. Während sie an die letzte Nacht dachte, schwirrten Schmetterlinge durch ihren Körper und sie strahlte innerlich. Jack streifte ihre Handflächen. Sie sahen sich an und er formte mit seinen Augen: „Danke“.
Sie kamen in die Atlantiklounge, in der die Autogrammstunde stattfand. Es war voll mit Fans. Es herrschte ein Geschnatter und einige Grüppchen sangen Songs der Jungs. Als sie die Jungs entdeckten, fingen sie an zu schreien. Sie hörte die unterschiedlichen Namen und verschiedene Sprüche, die Sarah schmunzeln ließen und die nicht ganz jugendfrei waren. Ihr schwirrte wieder die letzte Nacht durch den Kopf und sie hatten den Moment eines Glücksgefühls. Als Liam an ihr vorbei ging, sagte er ernst: „Können wir nachher reden?“ „Klar“, antwortete Sarah direkt.
Sie konzentrierten sich völlig auf ihre Fans. Alle saßen an einem langen Tisch und die Fans konnten nach und nach ein Autogramm erhalten u.a. auch mit einer persönlichen Widmung. Die Jungs ließen sich mit den Fans ablichten. Sie küssten Wangen. Sie umarmten die Fans. Sie plauschten mit ihren Fans und sprachen mit Ihnen über Musik, das Schiff und das Wohlbefinden. Sarah fand es interessant, wie es alles ablief. Jack und sie tauschten immer wieder Blicke aus. Er lachte und sie fühlte sich ihm sehr nahe.
Es lief wirklich sehr gesittet ab und jeder Fan, der sein Foto und Autogramm hatte, verließ die Lounge. Nach und nach wurde es leerer. Als sie alle befriedigt hatten, schlossen die Bodyguards die Türen der Atlantiklounge. Sarah organisierte eine Erfrischung. Der eine nahm einen Kaffee und der andere etwas kühles. Sie quatschten die ganze Zeit miteinander. Sarah bemerkte, dass der Vorfall im Aufzug wieder vergessen war. Sarah hielt sich im Hintergrund. Jack ging zum Klavier und klimperte ein paar Songs. Liam kam auf Sarah zu.
„Hast du Zeit?“ „Ein wenig. Was ist los?“ „Wo war Jack die letzte Nacht wirklich?“ „Hm.“ Sie antwortete ihm nicht. „Sarah ich finde das überhaupt nicht gut.“ „Ich denke du solltest mit Jack sprechen, nicht mit mir. Ich kann dir dazu nichts sagen.“ „Doch das kannst du. Ich habe deine Veränderung heute morgen gesehen und eure Blicke. Du kannst mir nicht erzählen, das da zwischen euch nichts läuft.“
Sie log ihn an: „Es läuft nichts.“ Jack kam locker auf sie zu: „Was läuft denn nicht?“ Er sah von Liam zu Sarah und wieder zurück. Verwirrt sah er beide an. Sarah wollte und würde niemanden etwas von der letzten Nacht erzählen. Sie hatte ihren Job riskiert und auf keinen Fall durfte Jack sich etwas anmerken lassen.
„Gar nichts.“ Liam ging weg. „Oh Gott – du hast mich gerade gerettet. Ich glaube Liam ahnt etwas.“ „Was wollte er?“ „Er hat mich gefragt, wo du wirklich in der letzten Nacht warst.“ „Oh Mist. Was hast du gesagt?“, flüsterte er. „Das ich dazu nichts sagen kann und das er mit dir reden soll.“ „Das ist gut. Ich gehe mal zu ihm, ansonsten schöpft er noch mehr Verdacht.“ „Alles klar.“
Sarah ging auf die fünf zu. „Jungs der nächste Ablauf ist, das du Peter mit den Kids und Dean und Liam um 20 Uhr das Quiz habt. Jack du bist um 20 Uhr in der Jazzlounge und hast einen Soloauftritt und Tyler du hast in der Palm Beach Bar deinen Auftritt. Um 18 Uhr gibt es eine Kleinigkeit zu Essen. Wenn ihr möchtet, könnt ihr zwei Fans für das Quiz auslosen, die dabei sind. Die Bodyguards sind extra angewiesen. Das Buffet steht dann ab 22 Uhr wieder zur Verfügung. So ist der Plan. Habt ihr noch Fragen?“ „D.h. Bis 18 Uhr sollten wir jemanden ausgewählt haben? Bis dahin haben wir die Zeit zur freien Verfügung?“ fragte Tyler. „Nicht ganz. Hier steht noch drauf, dass ihr, du und Jack noch um 17 Uhr euren Soundcheck habt.“ „Ok. Das ist kein Problem. Stehen die Songs denn fest?“ sagte Tyler. „Ich kümmere mich und frage mal nach“, sagte Sarah. Sie sah auf die Uhr und stellte fest, dass es bereits 16 Uhr war.
„Sarah?“, fragte Dean. „Ja?“ „Gibt es irgendjemand von den Fans, wo du der Meinung bist, dass wir diesem Fan etwas gutes tun können?“ „Oh da habe ich tatsächlich eine Idee.“ „Welche?“ „Also es gibt da einen Fan, da habe ich mitbekommen, dass diesem Mädchen all ihr Geld am Flughafen gestohlen wurde. Die Kollegen haben ihr aus dem Trinkgeld das Essen hier an Bord spendiert. Eventuell könnt ihr etwas gutes tun?“ „Das ist eine gute Idee. Und wen schlägst du noch vor?“ fragte Dean.
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