Martin Geiser - Pultstar

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Pultstar – Gesamtausgabe
Der weltweit gefragte Stardirigent Victor Steinmann rast von Erfolg zu Erfolg. Überall, wo er auftritt, liegen ihm die Menschen entweder bewundernd zu Füssen oder verfluchen ihn für sein rücksichtsloses Verhalten. Dass aber die grösste Bedrohung von seinem eigenen Sohn aus kommt, hätte er sich nie träumen lassen…
Während der Pause eines Konzerts in seiner Heimatstadt Bern wird der weltbekannte Stardirigent Victor Steinmann von seinem einzigen Sohn Fabrice erschossen. Zurückblickend erinnert sich dieser an seinen bewunderten Vater, an gemeinsame Auftritte und beschreibt die schillernde Welt der Musik. Wie konnte diese abgöttische Liebe plötzlich in grenzenlosen Hass umschlagen?

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Franz hörte ihm zu und sagte, nachdem Victor geendet hatte, zunächst einmal nichts. Dann fragte er: »Du meinst also, Steinmann, dass du mir sagen kannst«, und damit ließ er einen lauten Rülpser erschallen, »ob das gerade ein C oder ein Fis gewesen ist?«

Er hielt sich den Bauch vor Lachen und lief zu seinen Kameraden, um ihnen die Neuigkeit zu erzählen. So wurde Victor in den nächsten Monaten auf dem Schulhof auf schmerzhafte Weise immer wieder an seine Begabung erinnert.

So stellte sich beispielsweise ein Mitschüler ihm in den Weg, ließ einen lauten Furz ertönen und wandte sich mit gestelzter Stimme an ihn: »Steinmann, ich bin mir nicht ganz sicher, aber du kannst mir sicher sagen, ob ich das A getroffen habe.« Oder man schleppte ihn zu den Mädchen, welche auf dem Schulhof kreischend Völkerball spielten, stellte ihn an den Rand des Spielfeldes und fragte lauthals: »Sag mal, Steinmann, schreien die Weiber eigentlich in Dur oder Moll?«

Victor konnte seine Tränen nicht immer zurückhalten, und häufig musste der Lehrer, der Pausenaufsicht hatte, einschreiten, den weinenden Knaben von seinen laut lachenden Kollegen entfernen und sich um ihn kümmern.

Es war eine schmerzhafte Zeit für Victor, und er verfluchte sich häufig dafür, der Klasse im Allgemeinen und Franz im Speziellen von seiner Begabung erzählt zu haben. Er zog sich immer mehr zurück, verbrachte die Pausen alleine auf den Stufen der Schulhaustreppe oder unter einem Baum, wo er einen Apfel aß und tief verinnerlicht die Klavieretüden durchging, die er momentan zu bewältigen hatte.

Er blieb während seiner Schulzeit ein Außenseiter, erzählte seinen Eltern nichts von den Hänseleien seiner Mitschüler und bemühte sich, gute Noten zu erhalten, denn das war dasjenige, was seinen Vater interessierte und wozu er Victor auch stetig anhielt.

*

Krisztina Szábo wurde zu Victors Klavierlehrerin, als dieser zehn Jahre alt war. Zuckerfrank hatte den Eindruck, dass er dem talentierten und ungeheuer wissbegierigen jungen Steinmann mit seinem Unterricht nicht mehr gerecht werden könne und riet Vater Bruno, seinen Sohn einer Kapazität auf dem Gebiet der Klavierschule anzuvertrauen.

Mademoiselle Szábo, wie sie angesprochen zu werden bat, war das pure Gegenteil von Zuckerfrank. Sie war im Januar 1942 aus Budapest in die Schweiz geflohen, nachdem die ungarische Regierung einen Monat zuvor den Vereinigten Staaten den Krieg erklärt hatte. Das Bündnis ihrer Heimat mit dem nationalsozialistischen Deutschland hatte sie zuvor schon missbilligend zur Kenntnis genommen, und als sich ungarische Truppen im Juni 1941 am Krieg gegen die Sowjetunion beteiligten, begann sie, in aller Stille ihren Abgang aus dem Königreich ohne König zu planen.

Sie war damals gerade fünfzig Jahre alt geworden, hatte keine näheren Verwandten mehr und kannte ein paar befreundete Ungaren, die sich in der Schweiz niedergelassen hatten. Zunächst wohnte sie in Zürich bei einem ungarischen Violinisten, mit dem sie ein mehr als freundschaftliches Verhältnis unterhielt. Als sich die erste Leidenschaft gelegt hatte und der Geigenspieler sich lieber etwas jüngeren Frauen zuwandte, verließ sie ihn und ließ sich in Bern nieder, einer Stadt, die sie schon oft besucht und die ihr besonders wegen ihres gemütlichen Treibens gefallen hatte. Oft erzählte sie mit ihrem scharfen ungarischen Akzent: »Im Vergleich zu Zürich ist Bern ein Dorf, aber ein sehr urbanes Dorf!« Obschon sie die städtische Hektik aus Budapest gewöhnt war, gefiel es ihr, sich im Alter an einem etwas ruhigeren Ort niederzulassen, ohne jedoch das kulturelle Angebot einer Stadt vermissen zu müssen.

Als sie von der Judenverfolgung in ihrer Heimat erfuhr, war sie entsetzt und sah sich als Außenstehende mit einer traurigen Realität konfrontiert, die sie in Budapest immer erfolgreich zu verdrängen gewusst hatte. Sie kannte viele jüdische Musiker und Künstler in Budapest und warf sich jetzt auf ihre melodramatische Art und Weise selber vor, sie im Stich gelassen zu haben, als sie in die Schweiz gekommen war.

Sie reagierte auf ihren ins Unermessliche gestiegenen Hass auf die Nazis auf ihre eigene, spezielle und eigenwillige Weise: Sie verbannte Richard Wagner, Hitlers Lieblingskomponisten und bis anhin neben Frédéric Chopin ihre eigene große Devotionalie, aus ihrem Haus und vor allem aus ihrem Geist, dadurch, dass sie seine Büste zerstörte, die Schallplatten mit Wagner-Opern zerbrach und die entsprechenden Partituren in den Ofen schmiss. Damit war sie der Meinung, Abbitte für ihre Ignoranz in Bezug auf die Judenverfolgung geleistet zu haben.

Krisztina Szábo war eine kleine, energische Frau, die stets nach der neusten Mode gekleidet war und sich ihre schulterlangen Haare regelmäßig kastanienbraun färbte, nachdem sie die ersten grauen Strähnen entdeckt hatte. Auch während den Klavierlektionen war sie immer tadellos geschminkt und so angezogen, als wenn sie zum Ausgehen bereit wäre.

Sie war eine Disziplinfanatikerin, die ihren Schülern kein Detail durchgehen ließ und sie sofort unterbrach, wenn ihr die kleinste Nuance nicht passte und ihnen auch schon mal gebieterisch auf die Finger klopfte, wenn ihr die Fingerhaltung nicht gefiel. Um die Korrekturen anzubringen, sprach sie nicht viel, sondern rutschte von ihrem Sessel neben ihre Schüler auf den Klavierstuhl, spielte ihnen nachdrücklich und bestimmt vor, wie diese Passage zu gestalten sei und beharrte unerbittlich darauf, dass diese Interpretation die einzig Richtige sei und daher übernommen werden müsste.

Das Musikzimmer war sehr spartanisch eingerichtet. Außer ein paar Bildern aus ihrer Heimat an der Wand stand bloß eine Büste von Chopin auf dem Flügel – Wagner hatte ja bekanntlich Hausverbot –, neben der sich ein säuberlich geordneter und akkurat ausgerichteter Stapel mit Notenblättern ansammelte – was für ein Gegensatz zu den Räumlichkeiten bei Zuckerfrank! Das Zimmer war so klein, dass sich neben dem Instrument nur noch Platz für einen mächtigen Ohrensessel fand, in dem Mademoiselle Szábo dem Vorspiel ihrer Schüler zu lauschen pflegte. Da sie jedoch alle paar Takte etwas auszusetzen hatte, stand sie meistens hinter ihren Schülern an die Wand gelehnt, um sofort eingreifen zu können.

Krisztina Szábo entdeckte schließlich eine weitere Fähigkeit Victors. Er ignorierte während den Lektionen die Notenblätter, die vor ihm auf dem Flügel standen und starrte, während er ihr vorspielte, entweder ins Leere oder betrachtete seine Finger, die über die Tasten flogen.

Sie hatte eine Vorahnung, weil sie in Budapest bei einem ihrer Schüler Ähnliches festgestellt hatte, und wollte Victor auf die Probe stellen. Zu Beginn der Lektion gab sie ihm eine kurze Sonatine und bat ihn, sie ihr vorzuspielen. Er setzte sich hin – vom Blatt zu spielen bereitete ihm keine große Mühe – und trug das Stück fehlerfrei vor.

»Gut gemacht«, lobte sie und nahm die Noten weg. »Kannst du es mir bitte nochmals vorspielen?«

Victor zuckte mit den Schultern und machte sich daran, die Sonatine zu wiederholen. Er spielte sie erneut korrekt und hatte die Gestaltung des Stückes bereits ein bisschen weiterentwickelt.

»Das ist erstaunlich«, meinte die Klavierlehrerin, saß völlig aufrecht und angespannt in ihrem Ohrensessel und schaute Victor ernst an.

»Habe ich was falsch gemacht?«, fragte der Junge argwöhnisch, worauf Krisztina Szábo nachdenklich den Kopf schüttelte und sich für ihre nächste Bemerkung viel Zeit ließ.

»Sag mal, mein Junge, kannst du mir das Übungsstück von Diabelli, das du für vorletzte Woche aufhattest, noch einmal vorspielen?«

»Aber natürlich, Mademoiselle!« Victor strahlte und wandte sich den Tasten zu. »Mögen Sie es auch so sehr wie ich? Die Läufe sind sehr schwierig, aber ich habe das Stück sehr gerne.«

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