Martin Geiser - Pultstar

Здесь есть возможность читать онлайн «Martin Geiser - Pultstar» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Pultstar: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Pultstar»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Pultstar – Gesamtausgabe
Der weltweit gefragte Stardirigent Victor Steinmann rast von Erfolg zu Erfolg. Überall, wo er auftritt, liegen ihm die Menschen entweder bewundernd zu Füssen oder verfluchen ihn für sein rücksichtsloses Verhalten. Dass aber die grösste Bedrohung von seinem eigenen Sohn aus kommt, hätte er sich nie träumen lassen…
Während der Pause eines Konzerts in seiner Heimatstadt Bern wird der weltbekannte Stardirigent Victor Steinmann von seinem einzigen Sohn Fabrice erschossen. Zurückblickend erinnert sich dieser an seinen bewunderten Vater, an gemeinsame Auftritte und beschreibt die schillernde Welt der Musik. Wie konnte diese abgöttische Liebe plötzlich in grenzenlosen Hass umschlagen?

Pultstar — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Pultstar», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Sein Arbeitszimmer, in dem Flügel und Cembalo untergebracht waren, war von oben bis unten mit Büchern gefüllt; außerdem waren die beiden Instrumente komplett mit Noten überstellt. In der ganzen Wohnung roch es nach Zigarrenrauch, und die Aschenbecher waren meistens mit Stummeln überfüllt. Trotz des deutlichen Geruchs nach Tabak war die Luft im Arbeitszimmer noch am frischsten, da es der einzige Raum war, der regelmäßig durchgelüftet wurde.

Dafür wurden die Schüler mit dem starken Mundgeruch von Zuckerfrank konfrontiert, wenn er sich zu ihnen hinüberbeugte, um einen Fingersatz näher zu erklären. Wenn man Pech hatte, und die Lektion unmittelbar nach der Mittagspause stattfand, konnte man außerdem noch erraten, was er zum Essen eingenommen hatte, wenn man nicht schon vorher von seinen Knoblauchausdünstungen umgeworfen worden war.

Doch Zuckerfrank war ein herzensguter Mensch, dem man die Anerkennung als Solist verwehrt hatte und der deshalb auf die Klavierstunden angewiesen war.

Manchmal saß er verträumt neben seinen Schülern und war abgetaucht in die klangvolle und sakrale Welt seines Johann Sebastian Bachs. Die Studenten bemerkten während ihres Vorspiels natürlich nichts von seiner geistigen Abwesenheit, waren vertieft in ihre Etüde, konzentrierten sich auf die Noten, die vor ihrer Nase aufstellt waren und waren beschäftigt damit, die richtigen Tasten zu treffen. Wenn sie erschöpft am Ende des Klavierstückes angekommen waren, innerlich fluchend und resümierend, wie oft sie den falschen Ton getroffen hatten, und ihren Klavierlehrer mit einem seligen Lächeln neben sich sitzen sahen, verträumt an seinem ordentlich gezwirbelten Schnurrbart zupfend und das Vorspiel angeregt lobend, – »Das hast du aber fein gespielt. Machen wir’s doch gleich nochmals.« – dann, ja, dann wussten sie, dass sie ihn gerade mitten aus seinen Träumen wieder in die reale Welt zurückgeholt hatten.

Da Victor Steinmann eine sehr rasche Auffassungsgabe besaß, sich schnell von den Noten lösen und auswendig spielen konnte, warf er Zuckerfrank während des Vorspielens heimliche Seitenblicke zu, und wenn er merkte, dass sein Lehrer geistig wieder abwesend war, so erlaubte er sich etwa den Spaß, seine Übungen mit kleinen Improvisationen auszuschmücken und freute sich diebisch darüber, wenn dieser nichts davon bemerkte und ihm am Ende der Etüde sogar ein Lob dafür aussprach.

Zuckerfrank hatte das absolute Gehör – die Fähigkeit, die Höhe eines beliebigen Tones zu bestimmen – bei seinem Schützling Victor Steinmann schon lange erkannt, ihn aber explizit nicht darauf hingewiesen, da er dachte, der Knabe sei noch zu jung, um diese Begabung verstehen und richtig einordnen zu können.

»Schau, Victor«, meinte er, nachdem er sich gründlich überlegt hatte, mit welchen Worten er dem jungen Knaben seine besondere Fähigkeit genauer erklären sollte und dieser wegen des starken Mundgeruchs bereits etwas auf Distanz gerutscht war, »es ist etwas sehr Besonderes, wahrscheinlich wurde dir diese Begabung vererbt. Sehr wenige Menschen sind mit dieser Fähigkeit ausgestattet. Man nennt sie das absolute Musikgehör.«

Die Forschung, besonders die Neuropsychologie, sollte sich erst viele Jahre später mit der genaueren Erforschung dieser Begabung auseinandersetzen. So war dies zu dieser Zeit die einzige Erklärung, die Zuckerfrank für Victor eingefallen war und die er für angemessen hielt.

»Aber«, erwiderte Victor, »dann müssten Vater oder Mutter das ja auch können.« Natürlich hatte er bereits gemerkt, dass seine Eltern durchaus Gefallen an seinem Klavierspiel fanden, selber aber nicht unbedingt viel mit Musik anfangen konnten – Vater Bruno noch mehr als Mutter Gertrud.

Zuckerfrank faltete seufzend die Hände und sehnte sich nach einer Zigarre. Er konnte seinem Schützling keine plausible Erklärung liefern und versteckte sich hinter Plattitüden: »Das Leben geht manchmal merkwürdige Wege, die man nicht immer nachvollziehen kann. Lass uns die Sonatine noch einmal etwas genauer ansehen.«

Damit war das Thema abgeschlossen und Victor hatte mit Zuckerfranks Erklärung, die ihm etwas nebulös erschien, zur Kenntnis genommen, dass er scheinbar eine besondere Fähigkeit hatte, welche seinen Schulkollegen sehr fremd war und die leider keinen Grund bot, in der Klassenhierarchie etwas höher zu steigen, was bei einem fußballerischen Talent zum Beispiel gewiss eher der Fall gewesen wäre.

Er musste das bereits ein paar Tage später feststellen, als sein Pultnachbar Franz Pfister im Rechenunterricht vom Lehrer gelobt wurde. Es war wieder, wie immer zu Beginn der Stunde, wettkampfmäßiges Kopfrechnen geübt worden. Die ganze Klasse musste dazu aufstehen, der Lehrer stellte Rechenaufgaben, die aus drei oder sogar vier Operationen bestanden, und wer das Resultat als Erster rausschreien konnte, durfte sich setzen. So blieben am Ende des Spiels diejenigen stehen, die nach mehreren Durchgängen immer wieder hängen geblieben waren und das richtige Ergebnis nicht hatten nennen können. Überflüssig zu erwähnen, dass es sich dabei immer um die gleichen Knaben handelte, die deshalb schon von Beginn weg nicht mehr mitrechneten, da sie wussten, dass sie gegen die Schnellrechner der Klasse ohnehin keine Chance hatten.

Franz Pfister, Victors Nachbar, war also fast immer der Erste, der sich setzen konnte, was der Lehrer an diesem Tag mit einem Sonderlob auszeichnete. Da hob Victor die Hand und meinte stolz, als der Lehrer ihn aufrief: »Ich bin wohl nicht so ein guter Rechner, aber dafür habe ich das absolute Musikgehör.«

Man hätte in der darauf folgenden Stille eine Stecknadel fallen hören. Der Lehrer starrte Victor an und wusste nicht, was er darauf sagen sollte – vielleicht kannte er die Bedeutung dieses Begriffs überhaupt nicht – und ließ nach einem Moment der Besinnung mit einem ironischen Unterton in der Stimme verlauten: »Natürlich hast du das, Victor. Und du wirst es damit bestimmt noch ganz weit bringen.« Dann setzte das laute Gelächter seiner Klassenkameraden ein, das sofort mit drohenden Worten des Lehrers unterbunden wurde, und Victor versteckte seinen hochroten Kopf in den aufgestützten Armen.

In der Pause wollte Kollege Franz aber dann doch noch wissen, was das denn genau sei, was sein Pultnachbar angeblich so gut könne und setzte sich im Pausenhof zu ihm auf die Treppe, um nachzufragen.

Victor hatte das Pausenbrot, das ihm seine Mutter liebevoll zusammengestellt hatte und auf das er sich immer im Voraus freute – manchmal so fest, dass in die Stille der Klasse hinein sein Magen zu knurren begann, was ihm grinsende Gesichter seiner Mitschüler und einen tadelnden Blick des Lehrers einbrachte –, nicht angerührt. Seine Gedanken kreisten immer noch um die peinliche Situation in der vergangenen Unterrichtsstunde.

Sein Ansehen in der Klasse war ohnehin nicht besonders hoch; da er immer daran interessiert war, seine Aufgaben korrekt und sorgfältig zu erledigen, wie ihm das seine Eltern gebetsmühlenartig eintrichterten, nannten ihn seine Mitschüler einen Streber und drangsalierten ihn dementsprechend – außer natürlich, wenn es darum ging, von ihm die Hausarbeiten abschreiben zu können. Wenn die stärkeren Knaben ihn herumschubsten, wehrte er sich nicht und ließ es geschehen, auch wenn die Stöße manchmal so heftig waren, dass er hinfiel und sich dabei die Knie aufschürfte.

Als Franz Pfister sich neben Victor setzte, dachte dieser, es gehe um sein Pausenbrot oder aber es sei ein herablassender Spruch seines Mitschülers zu erwarten. So war er ganz erstaunt, als Franz noch einmal nachfragte, was diese merkwürdige Sache mit dem Gehör denn auf sich habe.

Victor zierte sich nach der Peinlichkeit im Unterricht und wollte zunächst nicht mit einer Erklärung herausrücken. Erst auf Franz’ Drängen, begann er, ihm eifrig zu erzählen, wie er Töne voneinander unterscheiden und benennen könne.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Pultstar»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Pultstar» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Pultstar»

Обсуждение, отзывы о книге «Pultstar» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x