Martin Geiser - Pultstar

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Pultstar – Gesamtausgabe
Der weltweit gefragte Stardirigent Victor Steinmann rast von Erfolg zu Erfolg. Überall, wo er auftritt, liegen ihm die Menschen entweder bewundernd zu Füssen oder verfluchen ihn für sein rücksichtsloses Verhalten. Dass aber die grösste Bedrohung von seinem eigenen Sohn aus kommt, hätte er sich nie träumen lassen…
Während der Pause eines Konzerts in seiner Heimatstadt Bern wird der weltbekannte Stardirigent Victor Steinmann von seinem einzigen Sohn Fabrice erschossen. Zurückblickend erinnert sich dieser an seinen bewunderten Vater, an gemeinsame Auftritte und beschreibt die schillernde Welt der Musik. Wie konnte diese abgöttische Liebe plötzlich in grenzenlosen Hass umschlagen?

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Ende der Ausführungen, jeder Satz sorgfältig zurecht gelegt, manchmal improvisierend das eine oder andere ausschmückende Adjektiv hinzugefügt und jetzt mit einem milden Lächeln auf die nächste Frage des Journalisten wartend, welche dann meistens lautete, wie sich denn das ungeheuer musikalische Talent des kleinen Victors gezeigt und weiterentwickelt habe.

Der Flügel hatte tatsächlich im Haus der Familie Steinmann im bernischen Köniz gestanden; allerdings handelte es sich dabei um ein Erbstück von Brunos Vater, und da im großen und geräumigen Heim der Arztfamilie genug Platz vorhanden war, hatte man einen Raum als Musikzimmer und Bibliothek eingerichtet, Büchergestelle an die Wände platziert, um die unzähligen Bücher – darunter auch sehr viele Erbstücke – zu versorgen, und den Flügel in die Mitte gestellt. In einer Ecke fand außerdem noch eine Chaiselongue ihren Platz, welche Ruhe und Entspannung bei Musik und Literatur ausdrücken sollte, und auf einer kleinen Louis-Seize-Kommode unterhalb des Fensters standen zwei Büsten – eine von Mozart und eine von Goethe –, welche den Eindruck von einem großen kulturellen Geist, der diesen Raum erfüllen sollte, abrundeten.

»So kann man also sagen, dass Ihre Mutter Ihre erste musikalische Förderin gewesen ist und Sie in die Geheimnisse der Musik eingeführt hat?«

»Man kann alles sagen«, pflegte Victor in solchen Momenten den Journalisten auf die unsorgfältige Formulierung seiner Frage hinzuweisen und stellte zufrieden fest, dass das Gespräch den von ihm vorgesehenen Verlauf angenommen hatte.

»Meine Mutter ließ mich Tonleitern und Akkorde spielen, gab mir die ersten einfachen Übungsstücke und unterwies mich in Harmonielehre. Es sind sehr glückvolle Momente, an die ich mich häufig zurückerinnere. Als ich die ersten Fortschritte gemacht hatte, durfte ich sogar gemeinsam mit ihr ganz einfache Kompositionen spielen – Stücke, welche sie selber für vier Hände gesetzt hatte, damit wir zusammen musizieren konnten. Später meinte sie dann, dass sie bei ihrem eigenen Sohn nicht mehr die nötige Strenge aufbringen würde, um meinen musikalischen Werdegang noch mehr zu fördern. Und so trat dann die wundervolle, von mir aufs Äußerste verehrte und leider viel zu früh verstorbene Mademoiselle Szábo in mein Leben.«

Krisztina Szábo, eine in ganz Europa bekannte Klavierlehrerin, hatte den jungen Victor tatsächlich unter ihre Fittiche genommen, erst allerdings, als dieser zehn Jahre alt war und bereits während fünf Jahren eine fundierte musikalische Grundausbildung bei Wilhelm Frank, seinem ersten Klavierlehrer, genossen hatte.

Da die große ungarische Klavier- und Musikpädagogin kurz nach Victors Abschluss am Konservatorium verschieden war, war es ihr jedoch verwehrt, dem Familienleben der Steinmanns in der Öffentlichkeit die notwendigen Korrekturen anzubringen und somit den Wahrheitsgehalt von Victors Aussagen ins richtige Licht zu rücken.

Bruno Steinmann fand, dass das Musikzimmer – und vor allem der Flügel – wenigstens von einem Familienmitglied häufiger genutzt werden sollte. Der kleine Victor, der als Einzelkind manchmal selber nach Beschäftigungen Ausschau halten musste, hatte das Musikinstrument für sich entdeckt und liebte es, auf die Tasten zu hämmern – am liebsten mit den Fäusten – und damit zum einen schräge Töne zu erzeugen und zum anderen seine Mutter Gertrud in den Wahnsinn zu treiben.

Weil der Sohn also am Flügel Gefallen gefunden hatte, und da genug Geld vorhanden war – obschon sehr sparsam damit umgegangen wurde –, schickte Bruno den kleinen Knaben zu einem stadtbekannten Klavierlehrer, zu eben bereits erwähntem Wilhelm Frank, dem schon nach wenigen Lektionen das äußerst sensible Musikgehör des jungen Steinmanns auffiel. Fünf Jahre später fand er, dass Victor reif sei für die strenge Unterweisung von Krisztina Szábo, und diese zögerte nach einem Vorspielen keinen Moment, sich des jungen Talents anzunehmen.

»Mademoiselle Szábo hat enorm hohe Forderungen an mich gestellt und hat neben Technik und Ausdruck mich auch mit der Harmonielehre vertraut gemacht und mir ständig kleine kompositorische Aufträge erteilt. Sie war meine größte Förderin in musikalischem Grundwissen und Klaviertechnik – sehr viel, was ich heute bin, habe ich ihr zu verdanken. Aber ohne die große Liebe und Geduld meiner Mutter hätte ich es gar nie soweit gebracht. Sie war immer für mich da, unterstützte mich und wies mich immer wieder auf den richtigen Weg, wenn ich mich im Dickicht der Musik verloren hatte.«

Es war für Victor Steinmann von enormer Bedeutung, dass in seiner Biografie als musikalisches Wunderkind Parallelen mit Mozart zu finden waren. So wie dieser vom Vater unterrichtet worden war, sollte auch bei Victor ein Familienmitglied wegweisend für seine musikalische Laufbahn gewesen sein.

Einen plausiblen Grund für diese Lügengebilde war in Victors Biografie nicht eindeutig auszumachen. Wie weit die enorme Eitelkeit des Dirigenten mit hineinspielte oder ob einfach dem Wunsch nach einem harmonischen Familienleben, das durch seine Schilderungen entsprechend verklärt wurde, Gerechtigkeit getan werden sollte, konnte nie ganz abgeklärt werden.

Gewiss kann man allerdings sagen, dass er mit der Überbetonung auf das glückliche Verhältnis mit seinen Eltern und die fiktionale Förderung durch seine Mutter von seinem eigenen Scheitern als Vater ablenken wollte.

Erkundungen nach seinem Sohn Fabrice hatte er jedenfalls bei seinen Interviews nicht mit eingerechnet, und wenn er es durch seine manipulative Art nicht verhindern konnte, dass ihm diese Fragen gestellt wurden, so beantwortete er diese sehr vage und ausweichend und versuchte jeweils mit den richtigen Formulierungen wieder auf ein ihm angenehmeres Terrain einzuschwenken.

*

Tatsächlich wurde die besondere Begabung von Victor Steinmann schon früh festgestellt. Bereits im Kindergarten störte es ihn, wenn seine Kameraden falsch sangen, und später in der Schule korrigierte er seinen Musiklehrer, als dieser den Choral zum Stundenbeginn einen Halbton zu tief anstimmen wollte. Victor selber fand nichts Besonderes daran, für ihn war das absolute Musikgehör selbstverständlich, und er konnte nicht begreifen, wieso andere Menschen die falschen Töne nicht auch deutlich benennen konnten.

»Man erkennt den Buchstaben A ja auch deutlich und kann ihn von anderen Schriftzeichen unterscheiden«, klagte er während einer Lektion seinem Klavierlehrer. »Weshalb können andere denn die Note C nicht eindeutig heraushören?«

Wilhelm Frank unterrichtete seine Schüler nicht aus Passion, sondern war auf diesen Verdienst angewiesen, um seinen Lebensunterhalt finanzieren zu können. Seine Leidenschaft gehörte der Alten Musik, Johann Sebastian Bach war sein Abgott, und er spielte das Cembalo in verschiedenen Ensembles, was finanziell allerdings nicht besonders einträglich war.

Er war ein kleiner, runder Mann mit einer Glatze und einem gewaltigen Schnurrbart, den er jeden Tag mit Kamm und Schere kürzte und zurecht schnitt. Anschließend zwirbelte er ihn mit Bartwichse kunstvoll an den Enden und zupfte minutenlang daran herum, bis er endlich mit dem Resultat zufrieden war.

Er trug stets eine weinrote oder eine olivgrüne Strickjacke, welche er beide schon seit vielen Jahren besaß und die über seinem mächtigen Bauch so sehr spannten, dass er sie nicht mehr zuknöpfen konnte.

Seine Klavierschüler mochten ihn, weil er alles andere als streng war, aber trotzdem mit viel Geduld und Beharrlichkeit ihnen alles abverlangte. Mit sanfter Stimme konnte er sie eindringlich auf ihre Fehler hinweisen und wurde auch nicht lauter, wenn es beim x-ten Mal immer noch nicht klappen wollte.

Er hatte stets ein Bonbon oder ein Stück Schokolade bereit – obschon es sich in der damaligen Zeit dabei um einen Luxusartikel gehandelt hatte –, das er seinen Schülern reichen konnte, sei es als Belohnung für einen besonders gelungenen Vortrag oder als Trost, wenn die Fortschritte sich einfach nicht wie gewünscht einstellen wollten. Er erhielt dafür den Spitznamen Zuckerfrank , mit dem er selbst bis weit in die Musikerkreise hinein bekannt war.

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