Rolf Obergfell - Im Dreiländereck - Einsamkeiten
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Nachdem die Anruferin sich als Christine Lentz vorgestellt hatte, kam sie direkt zur Sache:
"Sie fahren doch öfter nach Frankreich. Würden Sie nebenbei für mich in Paris ein paar Informationen besorgen?"
"Momentan habe ich leider keinen Kurierauftrag nach Paris und ich erledige Ermittlungsaufträge auch nicht nebenbei."
"So habe ich das nicht gemeint. Ich würde das Ganze gerne mit Ihnen besprechen. Könnten wir uns morgen früh sehen?"
"Woher kommen Sie denn?"
"Aus Baden-Baden ."
"Dann schlage ich Ihnen die Raststätte am Ende der A 5 bei der Ausreise in die Schweiz vor. Es gibt eine auf der deutschen und eine auf der Schweizer Seite."
"Schweizer Seite. Wäre Ihnen acht Uhr recht?"
Strickmann war erstaunt, stimmte aber zu. Seine Gesprächspartnerin war offensichtlich erleichtert, dass dieses Treffen überhaupt zustande kam. Sie nannte ihm noch ihre Autonummer und verabschiedete sich.
Es war ihr schwer gefallen, sich selbst einzugestehen, wie wichtig ihr dieses Gespräch war. Sie wollte sich mit ihm auf Schweizer Gebiet treffen und sie war bereit, dafür um sechs Uhr morgens aufzustehen. Dass sie von seiner Tätigkeit als Kurier wusste, empfand Strickmann nicht als etwas Besonderes. Aber wie sie auf den Gedanken gekommen war, dass ein Kurier Ermittlungstätigkeiten ausführen würde, war ihm unverständlich. Es hatte den Anschein, dass sie über Mundpropaganda von ihm gehört hatte. Auf jeden Fall bezog sie sich nicht auf eine seiner Anzeigen. Er würde sie danach fragen. Was blieb war der Eindruck, dass sie genau wusste, was sie wollte, und es gewohnt war, die Initiative zu ergreifen. Diese Frau hatte einen Plan.
Sie wohnte in Baden-Baden . Strickmann wusste nicht viel über dieses Städtchen: dass vor 100 Jahren der europäische Hochadel gekommen war, um sich in den schon von den Römern benützten Quellen seine Zipperlein und seine Langeweile vertreiben zu lassen. Und dass es nirgendwo in Deutschland mehr Millionäre pro Einwohner gab als dort. Wahrscheinlich bestand zwischen diesen beiden Fakten ein Zusammenhang. Und natürlich das Casino. Das passte zusammen. Auch, dass jemand von dort für ein paar Informationen persönlich bis nach Basel fahren wollte. Aber er wusste nicht einmal, wie groß Baden-Baden war oder womit die Leute dort ihr Geld verdienten. Einen gewissen Sarkasmus konnte er sich bei diesem Gedanken allerdings nicht verkneifen: natürlich nur diejenigen, die noch Geld verdienen mussten.
Er fand das alles ein bisschen seltsam und ging innerlich auf Distanz zu dieser Situation. Am nächsten Morgen würde er einfach pünktlich am Treffpunkt sein.
Als er am Tag darauf um 7.58 Uhr ganz langsam auf den Parkplatz der Autobahnraststätte an der Schweizer Grenze rollte, sah er am Eingang eine Frau stehen. Aus der Distanz wirkte sie sehr gepflegt und zerbrechlich. Er fand einen freien Parkplatz neben ihrem Wagen, einem roten MR 2, nahm seinen Mantel und ging zur Tür des Restaurants.
Sie kam ihm ein paar Schritte entgegen und bot ihm eine kalte Hand und ein gekünsteltes Lächeln an:
"Mein Name ist Lentz. Sind Sie Herr Strickmann?"
"So ist es. Guten Morgen, Frau Lentz."
"Guten Morgen."
Eine Puppe, vielleicht sogar eine Marionette. Es würde ein Teil seiner Arbeit sein herauszufinden, wer an den Fäden zog. Sie war vielleicht Mitte 30 und versteckte ihre Verletztheit hinter einer elitären Fassade. Dazu trug sie schwarze Stiefel und einen langen roten Mantel mit einem schwarzen Schal. Ihr Make-up war farblich auf den Mantel abgestimmt und dezent. Sie mochte strenge Linien, die Konturen ihrer Lippen hatte sie schwarz nachgezogen. Ihr schwarzer Pagenkopf verlieh ihr etwas Leben, stand aber in schroffem Kontrast zum wächsernen Eindruck ihrer Gesichtszüge und zu ihrer anämischen Hautfarbe.
Er hielt ihr die Tür auf. Sie ging voraus und wählte eine Sitzgruppe in einer Ecke, wo sie ungestört reden konnten. Als er ihr aus dem Mantel half, schenkte sie ihm noch einmal ein Plastiklächeln. Sie trug ein Jackett, eine hochgeschlossene Bluse und einen langen Rock. Nachdem er ihre beiden Mäntel an die Garderobe gehängt hatte, holten sie sich gemeinsam ihr Frühstück, wobei sie einen großen braunen Umschlag mitnahm und immer wieder zu ihrem Mantel blickte.
Den Small Talk, den Strickmann benützen wollte, um ihr den Einstieg in das Gespräch zu erleichtern, schnitt sie brüsk ab:
"Aber ich bitte Sie, kommen wir zur Sache."
"Sehr gerne. Und was ist die Sache?"
"Vor drei Tagen ist mein Mann verschwunden. Er ist von einer Geschäftsreise nicht zurückgekommen. Inzwischen habe ich erfahren, dass er in Paris sein soll. Finden Sie heraus, ob das stimmt und ob eine Frau dahintersteckt."
Mit diesen Worten schob sie ihm den Umschlag zu. Er enthielt einen Briefbogen mit einer Telefonnummer in Paris , ein Autokennzeichen und das Foto eines Mannes Mitte 50. Es war ein markanter Kopf, sehr schlank, mit kurzen, grau melierten Haaren, die leicht gelockt waren, und einer randlosen Designerbrille. Dazu trug er ein dunkles Jackett, ein helles Hemd, eine elegante Krawatte und ein strahlendes Lächeln mit makellos weißen Zähnen. Sein Gesicht war glatt rasiert, Strickmann konnte sein Aftershave förmlich riechen. Die Seriosität in Person.
"Warum fahren Sie nicht selbst nach Paris ?"
"Ich muss schon sagen, Herr Strickmann, diese Frage habe ich nicht erwartet. Chantal Sélain sagte mir, dass Sie sehr zuverlässig arbeiten – und sehr professionell."
Er reagierte nicht auf den Namen und tat so, als habe er die Kritik an seiner Professionalität nicht gehört:
"Und warum wollen Sie, dass ausgerechnet ich für Sie nach Paris fahre?"
"Chantal ist eine sehr gute Bekannte von mir. Wir haben von Frau zu Frau über Sie gesprochen. Und ehrlich gesagt, was sie von Ihnen erzählt hat, hat mich beeindruckt. Sie sind integer, auch im Konfliktfall. Damit ist meine Wahl wohl ausreichend begründet. Und ein paar Komplimente habe ich Ihnen auch noch gemacht. Nehmen Sie den Auftrag an?"
"Ich weiß es noch nicht. Zuerst möchte ich jetzt noch einen Kaffee. Soll ich Ihnen auch einen mitbringen?"
An Stelle einer Antwort legte sie ihre Hand aus Glas auf seinen Arm:
"Es ist mir sehr wichtig, dass Sie für mich nach Paris fahren. Ich bezahle Ihnen mehr als den üblichen Tagessatz."
"Entschuldigen Sie mich bitte einen Moment. Ich bin sofort wieder da."
Strickmann stand auf, um sich einen neuen Kaffee zu holen. Er hoffte, sie hatte nicht gesehen, dass seine Tasse noch mehr als halb voll war. Als er nach einigen Minuten zurückkam, brachte er außer dem Kaffee noch eine Tageszeitung mit. Er legte sie zusammen mit seinem Handy auf den Tisch vor sich:
"Es hat etwas länger gedauert, da war eine Schlange an der Kasse."
"Ihr Arm war ganz warm vorhin."
"Ich weiß. Im Winter ist mir noch nie eine Freundin davongelaufen."
Zum ersten Mal hatte ihr Lächeln eine Spur von Gefühl – von Schmerz:
"Und?"
"Ich würde gerne für Sie nach Paris fahren. Aber da Sie eine etwas andere Vorstellung von Professionalität haben als ich, muss ich Ihnen sagen, dass ich detaillierte Informationen von Ihnen benötige."
"Fragen Sie. Und sparen Sie unsere Intimsphäre aus."
"Wie heißt Ihr Ehemann?"
"Mein Mann heißt Robert Lange. Wir sind nicht verheiratet."
"Der Mann auf dem Foto?"
Sie nickte.
"Wie lange waren Sie zusammen?"
"Wir sind zehn Jahre zusammen."
"Fehlt sonst noch etwas?"
"Sein Wagen, ein roter Bentley. Den Typ weiß ich nicht, das Kennzeichen steht auf dem Briefbogen im Umschlag."
"Erzählen Sie mir alles über ihn, was ich für diese Erkundigung wissen muss."
"Er ist von Beruf Goldschmied und Teilhaber eines der besten Juweliergeschäfte in Baden-Baden . Die Tagesroutine interessiert ihn nur wenig. Seine Aufgabe ist es, internationale Kontakte zu pflegen. Er kommt dadurch zu ausgesuchten Stücken. Sein Freundeskreis ist exklusiv und er ist bei gesellschaftlichen Anlässen ein begehrter Gast. Das hängt auch mit seiner zuvorkommenden Art und seinem Charme zusammen. Manchmal fragen die Gastgeber zuerst bei ihm nach, wann er frei ist, bevor sie ein Fest terminieren. Er ist ein Gewinn für jede Gesellschaft. Außerdem ist er sehr kultiviert, besucht Konzerte und Museen. Rom liebt er wie keine andere Stadt. Es gibt Jahre, da ist er jeden Monat dort. In der letzten Zeit hat er seine ganze Kleidung dort gekauft."
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