Reinhard Otto Kranz - Operation Ljutsch

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In «Operation Ljutsch» zeigt der Autor nach dreißigjähriger Recherche die geheimen Hintergründe der Deutschen Einheit auf – vom Machtantritt Gorbatschows über den Kreml-Flug, bis zur Maueröffnung am 9. November in Berlin – der Europäischen Perestroika.
Begegnungen mit Beteiligten, bei Reisen vor und nach der Wende in Ost-Europa, die im Kern der Handlung autobiografisch verbunden sind, bilden den Rahmen der Erzählung.

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Noch etwas zögernd schritt er die zwei Stufen hoch und drückte den Messing-Knopf.

Ein altmodischer Ton war zu hören, wie das schnarrende Rasseln eines durchdrehenden Funkrelais, das er aus seiner Militärzeit kannte.

Als sich die Tür öffnete, sah er einen Herrn Ende fünfzig, mittelgroß und schlank. Der schwieg etwas zu lange, musterte ihn mit flackerndem Röntgen-Blick und sagte dann: »Tagschön. – Guten Tag, was wünschen Sie?«

Eigentlich eine typische Frage in Gegenden, in denen jeder zweite Besucher ein Vertreter ist, weil er hinter den altschönen Fassaden, mit tiefen Grundstücken, Geld wittert.

Absichtsvoll offen lächelnd stellte Oie sich vor: »Guten Tag auch. Ich bin Albrecht van Oie, komme von Igor Antonow und suche einen Herrn Samuel Nussbaum – den Rechner.«

Der Hausherr schaute ihn mit einer Mischung aus Erstaunen und Misstrauen an. Die Falten um seine große, schmale Nase und die Augen zuckten dabei merkwürdig nervös. Nach einigen Sekunden Schweigens blickte er ihn scharf an: »Schlecht. – Das ist schlecht. Samuel Nussbaum, das bin ich – aber einen Rechner werden Sie hier nicht finden. – Und wenn Sie Igor Iwanowitsch Antonow aus Moskau meinen, das kann ja schlecht möglich sein, denn der ist seit sechs Jahren tot.«

Oie, der so etwas Ähnliches erwartet hatte, entgegnete mutig: »Das ist richtig, deshalb komme ich ja – und ich habe auch einen Aal mitgebracht – frisch geräuchert von den Feldberger Seen.«

Dabei wedelte er mit dem in weißes Seiden-Papier gewickelten Aal. Herrn Nussbaum, gerade noch sichtlich verspannt, erstaunte diese lebendig-kuriose, verlockende Argumentation. – Er schnupperte den Aal, lockerte sich und bat ihn hinein.

Während Oie im Vorflur seine Jacke ablegte, schaffte Nussbaum das Gastgeschenk dankend in die angrenzende Küche. Dann kam er wieder und bat seinen Gast ins Wohnzimmer: »Platz. – Nehmen Sie bitte Platz, auf dem Sofa, da haben Sie den schönsten Blick in den Garten.«

Und wirklich, als Oie sich gesetzt hatte, entdeckte er eine besondere, zauberhafte Perspektive: Durch das raumhohe Panorama-Fenster sah man die Üppigkeit eines gut gewässerten Sommergartens in voller Pracht. Vielschichtig-punktuell waren in der Tiefe des Grundstücks in Form und Farbe so unterschiedliche Gehölze, Blumenstauden und Büsche angesiedelt, dass sich ein Gemälde auftat.

Der Hausherr bemerkte, dass sein Gast beeindruckt war: Licht. – Sehen sie das Licht? Das müssten Sie mal in der Veränderung des Lichtes sehen. Früh im Dunst der aufgehenden Sonne ein Gedicht, mittags in voller Pracht und abends wie eine künstlerische Übertreibung. Selbst bei grauem Wetter ist dieser Reichtum an gedeckten Farbtönen wie eine Symphonie. Sie müssen wissen, ich bin eigentlich Musiker. – Kennen uns. – Und wir kennen uns, besser, sind uns schon begegnet!«

Diesmal genoss er Oies überraschten Blick: »Ja, ich habe ein Namen- und Bildgedächtnis. Blaues Pferd. – Ihr Blaues Pferd ist mir noch lebhaft in Erinnerung.«

Bei Oie dämmert es: »Prebelow?«

»Prebelow, ja, Prebelow«, lächelte Nussbaum. – »Jahre. – Über fünfunddreißig Jahre ist das her. Dieses Elfen-Lager der Damen der künstlerischen Hochschulen Berlins, an den Rheinsberger Seen – Zivilverteidigung – da haben wir uns getroffen. Ich war damals nicht wehrtauglich, wie es hieß, aus gesundheitlichen Gründen, wegen meines Autismus, während die anderen Studenten ins Militärlager mussten.«

Oie fing an sich zu erinnern: »Da war am Abschluss so ein künstlerisches Wochenende, zu dem alle was beitrugen, tanzten, etwas vorspielten oder ausstellten, was sie so draufhatten – haben Sie da nicht Cello gespielt?«

»Ja, das habe ich. - Aquarell.« – lächelte Nussbaum. –»Und ich wollte Ihr Aquarell Blaues Pferd gegen eine Partitur von mir tauschen – aber Sie wollten nicht.«

»Ich erinnere mich jetzt, tut mir leid«, bedauerte Oie, »das kleine Bild war mir lieb geworden und eine Hommage an Franz Marc – außerdem kann ich mit Partituren nicht viel anfangen. Tut mir auch deshalb leid, weil es so gesehen eine Premiere gewesen wäre, in meinem neuen Leben. Ich hatte zuvor noch nie ein Bild verkauft oder getauscht.«

Nussbaum lächelte und setzte sich gegenüber: »Weltendorf. – Ja, die Welt ist ein Dorf. Köpfe. – Eigentlich wollte ich Sie damals um einen ihrer schönen Lindenholz-Köpfe bitten, diese Portraits in Lebensgröße, die so nach frischem Holz rochen, aber ich traute mich nicht, weil man ihnen die viele Arbeit ansah und ich kein Geld hatte.– Schade!«

Oie sah in Nussbaums leuchtende Augen. Das Zucken war fast verschwunden aber der Satzbau von Nussbaum war noch immer irgendwie irritierend anders.

»Das waren damals schöne und aufregende Wochen in den märkischen Wäldern«, erinnerte sich Oie: »Wir Männer waren ja unter den Mädels eine verschwindende Minderheit. Ich konnte mir als militärisch Gedienter, auf Befehl des Lagerleiters, eine Handvoll Kunst-Studenten aussuchen, mit denen ich, als deutscher Ingenieur, diskret seinen schwarzen Garagenbau in der Nachbarschaft hochzog.

Schweigegeld war jeder Nachmittag, an dem wir dann dort ein freies Holzbildhauer-Plain-Air veranstaltet haben. Die zwei Köpfe stehen heute noch in meinem Atelier.«

»Geblieben. – Also sind Sie dabeigeblieben. – Schön, schön«, freute sich Nussbaum. »Ich selbst habe dann bald aufgehört, Cello und Dirigat zu studieren. Als Individualist und stimmungsabhängiger Autist war es nichts für mich, im Stress eines übenden Orchesters. Meine wohl verrückten Phrasierungen, die teils dramatisch, teils witzig die jeweilige Sache nach Lust und Laune trafen, fanden die anderen Dienst habenden Musikanten zunehmend unlustig. Auch mochte ich nicht – verstörend undiplomatisch, wie ich damals wohl gewesen bin – wie ein Dompteur vor dem Orchester stehen.

Meine Eltern haben mich immer als Dirigenten gesehen und unendlich viel in meine musikalische Ausbildung investiert. Aber bei mir reifte die Erkenntnis, dass es keine Perspektive hatte, es ihnen nur recht zu machen. Ich schmiss das Studium nach drei Jahren Musikhochschule auf den Rat meines Arztes hin.

Wenn ich dabeigeblieben wäre, hätte das nur zu immer weiteren Blockaden und Verspannungen mit rasenden Kopfschmerzen geführt. Gehirn. – Mein Gehirn arbeitet anders, das merken sie sicher an meiner Artikulation, obwohl ich das ganz gut im Griff habe.

Diese, ihnen sicher merkwürdig erscheinenden Wiederholungen von Worten und Begrifflichkeiten, sind bei mir nur immer Aufrufe für bestimmte Teile meines Datenspeichers oder eines neuen Kapitels. Eine Obsession alles zu ordnen und zu speichern, um es verfügbar zu haben. Das habe ich seit meiner Kindheit, wo ich schon den ganzen Brockhaus aufgesogen und abgespeichert habe. Klingt wahnsinnig was?«

Der überraschte Oie, als Künstler immer auf der Suche nach dem Rad schlagenden Pfau und den Farben des Regenbogens menschlicher Kultur, war beeindruckt: »Und was kam dann – es muss ja vielgeblieben sein, wenn ich ihre schönen Instrumente sehe.«

Im Raum standen ein lackschwarzer Flügel und mehrere Celli, in teils offenen Celloetuis.

»Hilfsarbeiter. – Na zunächst nicht viel, nach der Exmatrikulation. Nur Hilfsarbeiter bei Berlin-Chemie. Bis ein alter Mathematiklehrer und Zirkel-Chef aus Pioniertagen von meiner Situation erfuhr.

Der erinnerte sich an meine offensichtlich beeindruckenden Erfolge bei den Mathematik-Olympiaden in Berlin. Er telefonierte eine Weile rum, dann hatte ich ein Aufnahmegespräch beim Dekan der Mathematischen Fakultät an der Humboldt-Universität und postwendend einen Sonderstudienplan. Später wurde ich Kryptologe. Nicht gleich, aber nach dem Diplom, im Rahmen eines Forschungsstudiums. Praxispartner war das Mathematisch-Physikalische Institut der Nationalen Volksarmee.«

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