Reinhard Otto Kranz - Operation Ljutsch
Здесь есть возможность читать онлайн «Reinhard Otto Kranz - Operation Ljutsch» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Operation Ljutsch
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:4 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 80
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Operation Ljutsch: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Operation Ljutsch»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Begegnungen mit Beteiligten, bei Reisen vor und nach der Wende in Ost-Europa, die im Kern der Handlung autobiografisch verbunden sind, bilden den Rahmen der Erzählung.
Operation Ljutsch — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Operation Ljutsch», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
»So habe ich das noch nicht gesehen, das wäre dann wirklich eine Punktlandung – auch eine Entblödung der Mächtigen und ihrer hip-medialen Schleimer. Wenn wirklich so was kommt, werden sie es bejubeln: Fantastisch, noch nie da gewesen! – Und alle konnten sich beteiligen! Als ob das jemals wesentliche Kriterien menschlicher Kunst gewesen wären.«
»Ihr hattet ein Konzept, wie ich euch kenne – und habt dann resigniert?«, stocherte Oie nach.
»Ja, wie gesagt, schon die Zusammensetzung der Jury machte es aber klar, dass wir keine Chance hatten, mit unserem Modell, das mehr eine humanistische Alternative zur Aufgabenstellung geworden wäre.«
»Was war da falsch an der Aufgabenstellung, denkst du?«
»Die Ausblendung des menschlichen Geistes, der Kunstgeschichte und vor allem der bildnerischen Tradition. Allein schon der Gedanke, dass ein Denkmal für Menschen als Kulturbürger – für Freiheit und Einheit – jenseits figürlicher Plastik darstellbar wäre, ist völlig absurd.
So eine Form um der Form willen, ohne sinnlich erfahrbaren, bildhaften Bezug zur Geschichte und gleichzeitig zum menschlichen Leben, ohne fühlbaren Anspruch und Haltung, als quasi abstraktes, proklamatorisches Gebilde oder als Event-Installation.
Das machte für uns eine Beteiligung hoffnungslos.«
»So ist doch vieles in der zeitgenössischen Kunst und, denke ich an die Pyramiden, ist das doch – rein geometrisch und monumental – auch irgendwie grandios, das musst du zugeben, Ulm.«
»Ja, aber das ist nur eine monumentale nichtssagende Hülle, die Poesie und Formlust der Zeit im Innern versteckt. Ein Mausoleum für den Totenkult eines Gottes. Das hat doch nichts mit dem Lebender Bürger zu tun. Mit Hoffnungen und Tugenden, mit menschlicher Größe oder menschlicher Schwäche, dem fundamentalen Anspruch eines jeden großen Denkmals in der Kulturgeschichte.
Menschlicher Anspruch und menschliche Haltung waren doch in der Wende des Ostens – millionenfach multipliziert – die Triebkräfte zu Freiheit und Einheit. Das ist so alt wie die Welt. Und wird so alt wie die Welt, Oie – auch wenn die Herrscher des Kunstmarktes und ihre intellektuellen Sekundanten es beständig torpedieren.«
»Wie war eure Idee, – was habt ihr konzipiert unter diesem Anspruch?«
»Wir hatten so eine große, begehbare, flach aufsteigende, elliptische Naturstein-Spirale mit getreppten Flanken als Basisform geplant, die den gesamten Sockel des alten Hohenzollern-Denkmals überspannt – mit Arkaden zum Spreekanal, als Fassung, wie beim alten Denkmal.
Auf der Basisform sollten sich – wie in der Tradition abendländischer Kreuzwege – lebensgroße, allegorische Figurenpaare in spannungsvollem Abstand und auf hüfthohen Sockeln gegenüberstehen, zwischen denen die Besucher des Denkmals wie im Dialog hinaufwandeln. Allegorische figürliche Plastik, in Bronzeguss oder Stein, jeweils im Wettbewerb ausgeschrieben und paarweise von einem renommierten, figürlichen Bildhauer bearbeitet. Allegorische Figuren von Mut und Feigheit, Treue und Verrat, Stolz und Demut, Zuversicht und Verzweiflung, Liebe und Hass, Wahrheit und Lüge, – und oben, im Zentrum, eine Allegorie der Freiheit, Einheit und Gerechtigkeit.
Das wäre eine der Bedeutung dieses deutschen Denkmals angemessene Dimension gewesen. Eine derartige Aufgabenstellung wäre eines Rodins, Klingers oder Michelangelos würdig. Das hätte die Chance etwas Großes und universal Gültiges dieser Zeit zu werden: Die menschlichen Tugenden und Schwächen der Bürger von Berlin oder auch Deutschland, wie sie gleichzeitig für die ganze Menschheit stehen könnten – wie es sich bei Rodins Plastik der Bürger von Calais so eindrucksvoll zeigt.«
»Sehr poetisch klingt das, und ich kann mir das gut vorstellen, Ulm. Allegorische Figuren – jede ein erhabenes Kunstwerk – im besten Sinne begreifbar, umlagert von Besuchern, in dieser poetischen Dimension, die deutsche und menschliche Geschichte trägt.
Und den Klang kann ich hören, das Geplapper und die Gespräche der Flaneure im Licht der Tages- und Jahreszeiten. Stell dir vor, man verabredet sich an der Liebe, oder an der Treue – oder an der Zuversicht. Oder du wirst zum Verrat bestellt, oder zur Verzweiflung – das ist doch eine poetische Ansage.
Schöne Idee Ulm und damals, in der alten Zeit, hätte ich gewusst, wie man die fähigsten Künstler an dieser Aufgabe vereint. Vor allem wie man es den Funktionären beibringt und dafür kämpft, dass es so gestaltet und umgesetzt wird.«
»Dafür warst du ja bekannt Oie, aber heute ist alles anders. Heute muss jeder für sich kämpfen, denn dieses selbstverliebte, wuchernde System der Kunst-Erklärer fürchtet nichts mehr in der Kunst, als menschliche Maßstäbe – und Fachleute, die sich einig sind. Denn da ist kein Platz mehr, für die Kunst-Hypnotiseure der Händler und Spekulanten, für kulturell blinde Intellektuelle und diese profilneurotischen Polit-Zwerge der Jurys.«
Der Mond war auf dem Weg in den Wald, – Ulm räusperte sich, und der Pudel ging erwartungsvoll, mit dem Schwanz wedelnd, in Stellung.
»Jetzt machen wir den Fischzug«, flüsterte er, holte den Anker ein und ruderte mit leichten Zügen zur Boje.
Was sie dann raus zogen, war eine Handvoll Aale, einen Hecht und ein paar kleine Barsche. – »Für Mephisto«, wie Ulm frohlockte, indem er den hechelnden Hund nach dem ersten Fischchen schnappen ließ.
Mit dem aufzwitschernden Gesang der ersten Lerchen in der heraufziehenden Morgendämmerung merkten sie, wie lange sie geredet hatten.
Urplötzlich kroch die Müdigkeit in ihre Knochen.
Beim Anlegen sichtete Oie Licht in der Küche des Hauses – Ulm versprach heißen Kaffee und sie gingen froh hinauf.
Als sie eintraten, kam ihnen Linde mit strahlendem Lächeln entgegen. »Schön, dass du so lange geblieben bist«, umarmte sie Oie. »Ich hatte schon Sorge, du könntest bereits weg sein. Ich mache gerade Frühstück – ist aber gleich fertig. Setz dich und erzähl!«
Dabei bewegte sie sich im körperbetonten naturfarbenen Leinenkleid barfuss und lautlos, wie schwebend, durch die Küche.
Linde war fast so alt wie Ulm, aber man merkte ihr die Jahre weniger an. Etwas üppigere Proportionen als damals, fand er, aber immer noch dieses schöne, strahlende und offene Gesicht, umrahmt von ihren dunklen, schon grau durchwirkten Haaren, die sie als hüftlangenZopf trug.
Oie erzählte ihr von den Projekten und Ereignissen der letzten Zeit, ohne den Vorfallauf Franzfelde zu erwähnen. Er entschuldigte sich auch, dass er bald weiter müsse, aber diesmal würde es nicht wieder zwanzig Jahre dauern, bis zum nächsten Besuch.
Nach dem Frühstück schauten sie sich im Atelier noch Lindes jüngste Arbeiten an. Sie waren so ganz anders als die Ulms. Bodenständige Figuren in Gips und Ton, auch kleine Bronze-Güsse voller Würde in straffen Formen, die etwas von der urigen, steingehobelten Landschaft der Uckermark atmeten.
Sie saßen auf dem Sofa des Ateliers und es schien ihm wie damals, als die beiden Bildhauer hier angefangen hatten und zuweilen – nach Tagen emsiger Arbeit – so manche Nacht durchgefeiert wurde.
Es gab in diesen vergangenen Zeiten klassischer, künstlerischer Exklusivität und gleichzeitig versuchter, ideologischer Bevormundung eine große Gemeinschaft unter den Künstlern auf dem Lande. Man ignorierte das offizielle Propaganda-Gedöns, stand streitbar zu seiner Arbeit, sah sich die der Anderen an und diskutierte über aktuelle Vorhaben am Bau – über Bücher, Musik, Theater und Filme.
Bei diesen Gesprächen ging es – so erinnerten sie sich – immer auch um die eigenen Maßstäbe für die weitere Arbeit vor der Kunst. Selbst in den wilden, politischen Diskussionen, die beinahe unvermeidlich waren, ging es um Anspruch und Haltung des Menschlichen – immer auch als Kontrapunkt zu den komisch-verkrampften Wort-Kapriolen der Kulturfunktionäre, in Vorahnung des heraufdämmernden Endes ihrer Deutungshoheit. Auch ging es um Produktivität, Wert und Nützlichkeit, im ästhetischen Sinne.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Operation Ljutsch»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Operation Ljutsch» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Operation Ljutsch» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.