Reinhard Otto Kranz - Operation Ljutsch

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In «Operation Ljutsch» zeigt der Autor nach dreißigjähriger Recherche die geheimen Hintergründe der Deutschen Einheit auf – vom Machtantritt Gorbatschows über den Kreml-Flug, bis zur Maueröffnung am 9. November in Berlin – der Europäischen Perestroika.
Begegnungen mit Beteiligten, bei Reisen vor und nach der Wende in Ost-Europa, die im Kern der Handlung autobiografisch verbunden sind, bilden den Rahmen der Erzählung.

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Steinfeld sollte eine Rolle als Geselle in meiner Werkstatt spielen, da ich bei vielen Projekten auf Reisen und auf Baustellen war.

Nur, es passierte nichts, wenn ich abwesend war. Irgendwas fehlte immer: Wie in dem Witz von der Ost-Hölle, in der die Teufel mal keine Nägel haben und mal keine Bretter, um Feuer-Kreuze zu bauen. Und wenn sie doch mal beides haben – ist Versammlung.

Oder es war höhere Gewalt, weshalb nicht viel passierte.

Heute glaube ich, ihm saß die ganze marxistisch-leninistische Ideologie quer im Kopf. Er hätte wohl doch lieber als Partei-Sekretär in meinem Atelier gearbeitet – oder mitregiert, wie sich das damals Parteichinesisch nannte. Wir waren also bald auf Kollisionskurs.«

»Ja der war schon ein komischer Vogel«, belustigte sich Ulm. – »Erkonnte mit intellektueller Attitüde hervorragend und überaus betroffen die Probleme der Gesellschaft in der DDR reflektieren. Aber offensichtlich wollte er nur provozieren und aushorchen.«

»Aber du weißt, Ulm, ihr wart alle erfreut über diesen Zugewinn an Persönlichkeit in der intellektuell beschränkten Provinz – und auch ich habe ihm anfangs vertraut.

Auch seiner Frau, die als Philosophin – zum Erschrecken aller Kollegen – zum Kunst-Erklärer mutierte, als sie mit dem Segen der Partei einen entsprechenden Posten ergattert hatte.«

»Joohh«, grunzte Ulm, »ein promovierter Kampfbesen mit Hintern und Brüsten. Kunst-Kritikerin mit Hausfrauenverstand und Marx-Engels-Lenin-Gesamtausgabe unter dem Arm – in freihändiger Kunstdeutung – das war Spitze! Ich musste sie wegen ihres blöden, ahnungslosen Geschwätzes vor Publikum, bei Beratungen und Ausstellungseröffnungen ein paar Mal bloßstellen, sonst hätten die Anwesenden gedacht, da ist was dran. Danach war richtig Hass auf mich und Linde – das erklärt auch einen Teil unserer Schwierigkeiten.«

»Das war für mich dann doch ein lösbares Problem, weil ich Steinfeld als Gehilfen entlassen habe. Damals allerdings ein ungeheurer Fauxpas im erträumten Sozialismus«, stöhnte Oie, »und der Beginn einer Treibjagd von sechs IM auf mich. Mit allen Registern, wie Zigarettenkippenauf unserem Küchentisch, wenn wir als Nichtraucher in unsere Wohnung zurückkehrten, abgehörten Telefonaten, sichtlich inspiziertem Atelier, nicht zugestellten Fachzeitschriften von West-Kollegen und Beschwerden über meine unkonventionelle Arbeitsweise. – Ich sollte zur Strecke gebracht werden.«

»Das war damals für alle zu bemerken«, schürzte Ulm die Lippen. »Dem entspricht auch, was ich in dieser ersten Broschüre ‚FeindlichNegativ – Zur politisch-operativen Arbeit einer Stasi-Zentrale’ nach der Wende gelesen habe.

Da ging es um die Bekämpfung und Zersetzung von Künstlern. Da sind Linde und ich, Alma und du, sowie zwei Dutzend anderer Künstler, Theaterleute, Schauspieler und Musiker namentlich erwähnt. Bloß, wie bist du damals da rausgekommen?«

»Nur durch vorzeigbare, nicht angreifbare Gestaltungsergebnisse an der Basis, wie du dich sicher erinnerst. Aber natürlich auch wegen der Wahl in den Zentralvorstand des Künstlerverbandes – und wohl auch wegen eines Schutzengels, dessen Nachlass mir jetzt Sorgen macht und weshalb ich auf der Flucht sein muss.

Das ist aber eine andere Geschichte, die ich dir erzählen kann, wenn ich da durch bin und selbst Klarheit habe.«

Ulm brummelte, immer noch erschüttert: »So was – die Steinfelds!«

Er nahm noch einen kräftigen Schluck. Oie nur einen Kleinen, denn es ging schon an sein Limit.

»Deinen Roten Hammer aus dem Tor-Café in der Stadtmauer, hast du den damals wiederbekommen?«, fragte Ulm dann mit nervösem Lachen, wie um den letzten Erkenntnissen ein bisschen die Bitternis zu nehmen.

»Nein, der war weg, konfisziert von zwei Herren, die sich nicht vorstellten, erzählte mir noch zu Ostzeiten unsere Kellnerin unter dem Siegel der Verschwiegenheit. Aber ich habe ein zweites Original angefertigt, das hängt jetzt in unserem Atelier.«

»Wie bist du eigentlich darauf gekommen, diesen Roten Hammer über den Künstler-Stammtisch zu hängen? Das war ja irgendwie die musischste Insel in Neubrandenburg und über die Zeit ein magischer Ort, der beliebte Anlaufpunkt für alle Kollegen vom Lande. – Und auf einmal hängt da so ein Kontrapunkt, wie eine Provokation – dein Igel-Hammer.«

»Aus Ratlosigkeit Ulm – Jux und Freude würde ich heute sagen. An Provokation habe ich dabei erst gar nicht gedacht. – Es war ja damals schon eine schöne Tradition geworden, bei der Kollegen, ringsherum an den Wänden, Grafik und kleinere Bilder aufhängten. Ich besaß nichts Derartiges, nur große Entwurfs-Zeichnungen, die da nicht hinpassten. Aber immer mittags, wenn ich da war und die Bilder sah, schaute mich dieser große schmiedeeiserne Leuchter über dem achteckigen Eichentisch an.

Etwas Ergänzendes, Raumwirksames musste her – und außerdem hatte Gorbatschow in der Sowjetunion gerade die Perestroika verkündet. Dazu braucht man einen Hammer dachte ich und habe, von irgendeiner Vorahnung geritten einen großen Bau-Schlegel aus meiner Werkstatt genommen, den Kopf feuerrot lackiert und den hellen Stiel rundum mit Messing-Reißnägeln beklebt – wie einen Igel halt.«

Ulm grunzte lachend so laut, dass der Pudel hechelte und nach Beute Ausschau hielt.

»Als ich das Ding dann mittags kopfüber mit einer verchromten Klo-Perlenschnur am Leuchter aufhängte, war gleich großes Hallo unter unseren Kollegen und allgemeines Gelächter über die Idee.

Da noch viele andere Gäste im Tor-Café waren, ging das natürlich schnellrum in der Provinz-Hauptstadt. Auf dem dazugehörigen kleinen Pappschild an der Wand stand auch noch mein Name und ‚Ohne Worte– 1986’. Ich konnte den Hammer ja schlecht signieren.«

»Das haben wir bis zu uns aufs Dorf gehört und die Sektion Bildhauere iwurde von der Partei aufgefordert, dagegen Stellung zu beziehen, da man das Objekt unbedingt abhängen wollte, sich aber nicht traute. Natürlich konnte man auch nichts Sachliches vorbringen gegen das plastische Objekt an diesem Künstler-Stammtisch - und Ohne Worte! Also taten wir natürlich nichts«, brummte Ulm.

»Ja, Partei und Regierung des Bezirkes haben sich damit beschäftigt, wurde mir zugetragen. Ich wurde mehrfach hinter vorgehaltener Hand gebeten, den Hammer als Beitrag zurückzuziehen. Aber niemand konnte mir einen plausiblen Grund sagen, außer Verdächtigungen und Unterstellungen, – die ich natürlich, mit Hinweis auf ‚Ohne Worte’ zurückwies.

Doch die Mächtigen fühlten sich irgendwie provoziert. Ein Hammer war ja Teil des Staats-Emblems – Rot die Farbe der Arbeiterklasseund ihrer Partei – aber ein Reißzwecken-Stiel? Und kopfüber mit einer Klo-Perlenschnur an einem Kaffeehaus-Tisch?

Sie fühlten sich verunglimpft oder angegriffen – wussten aber nicht warum.«

»Oie, die fühlten sich doch immer angegriffen. Schon, wenn einer eine unbequeme Frage stellte oder etwas Frisches, Überraschendes vortrug, das sie nicht verstanden. Das war doch die mentale Folge der ideologischen Verblendung dieser Leute.«

»Du hast recht, Ulm. – Das Hauptproblem war aber, glaube ich, mehr die Öffentlichkeit. Der Künstler-Stammtisch, in der mittelalterlichen Wehr-Anlage mit der romantischen Ecke am Ofen, war einer der beliebtesten Plätze in der Stadt. Er wurde als musischer Ort gerne von irgendwelchen Leuten zu Kaffee-Kränzchen, Brigadefeiern oder Geburtstagen reserviert.

Die verstiegen sich dann über kurz oder lang zu lustigen Deutungen über den roten Igel-Hammer, erzählte mir die Kellnerin.

Da zeigt denen mal einer, wo der Hammer hängt, war wohl eine der häufigsten Deutungen des Bilderrätsels. Und - Da, wo der Hammer hängt, wurde zu einer kryptischen Orts-Bezeichnung unter den Leuten in der Stadt.

Die öfter auch anwesenden Spitzel an Nachbartischen kamen dann wohl mit dem Notieren defätistischer Äußerungen nicht hinterher.

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