Reinhard Otto Kranz - Operation Ljutsch
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Begegnungen mit Beteiligten, bei Reisen vor und nach der Wende in Ost-Europa, die im Kern der Handlung autobiografisch verbunden sind, bilden den Rahmen der Erzählung.
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Lustigerweise hat dann auch die Stasi reserviert, denn in der Nachmittagszeit – nach unserem Stammtisch – saßen da oft nur wenige, graue, schlecht gelaunte Figuren und bewachten den Roten Hammer quasi als Platzhalter, beobachtete die Kellnerin.
Ein paar Wochen lang ging das gut, bis die Herrschende Klasse – besser gesagt ihre Wadenbeißer – den Mut fasste, den Hammer einfach verschwinden zu lassen.«
»Verrückte Zeiten waren das schon«, lächelte Ulm, »und schon hoch nervös im Kulturbetrieb, vor allem in der Beschaulichkeit unserer Provinz, denn die Funktionäre wurden durch Gorbatschows Ideen der Perestroika in ihrem Herrschaftswahn fundamental erschüttert.«
Im Boot lagernd, erinnerten sie sich leise flüsternd an diese Zeit des Aufbruchs – eine Zeit der Suche nach Orientierung und neuen Maßstäben des Handelns. Dabei nahm sie Glanz und Stille der Nacht unterm Mondschein gefangen, der den Himmel über ihnen, begrenzt vom schwarzen Waldrand, wie einen riesigen See von funkelnden Sternen erscheinen ließ.
»Was war eigentlich damals mit diesem Leuchtenbauer Volkmar Nickel, aus Berlin, den du mir, im Jahr vor der Wende, für mein Gestaltungsprojekt vermittelt hast – für den Jugendclub in Neustrelitz – du erinnerst dich? Hast du noch mal was von ihm gehört, Oie?«
»Nein, der ist gleich nach der Währungsunion von der Bildfläche verschwunden. Du hast Glück gehabt, dass er dein Projekt damals noch beliefern konnte.«
»Vor der Wende war er schwer in Bedrängnis – deshalb frage ich dich ja. Am Schluss hat es gerade noch rechtzeitig geklappt. Ich hätte sonst hässliche Leuchten vom VEB-Elektrohandel nehmen müssen. Warum waren die einfachen Dinge damals so schwer?«
»Ach weißt du Ulm, das war doch im Sozialismus wie beim Spargel: Wer zuerst den Kopf rausstreckt, wird geköpft. – Das war dasProblem von Lampen-Nickel als Handwerksbetrieb. Wir haben ihn deshalb in einem Wettrennen mit dem Apparat, der ihn zur Strecke bringen wollte, unter das Dach des Künstlerverbandes geholt – sonst wäre Schluss gewesen.«
»Ein typischer, systembedingter Schwachsinn«, grimmte Ulm. »Er war doch der Einzige, der Leuchten mit besonderem ästhetischen Anspruch gebaut hat. In kleinen Serien, die ich in seiner Verkaufsgalerie am Prenzlauer Berg anschauen konnte. Dort habe ich mir, auf deine Empfehlung, technoide Design-Leuchten raussuchen können, obwohl er jammerte, weil er als gewöhnlicher Handwerker, mit verplantem Reparatur-Auftrag, für anständige Serien kein Material bekam.«
Oie erinnerte sich: »Die geballte Staatsmacht des Kreises wollte ihn damals ausbremsen, weil nicht sein konnte was nicht sein durfte, in ihrem sozialistischen Planwirtschafts-Wahn.
Da produzierte die größte DDR der Welt unendlich viele, teils gut gestaltete Lampen, vor allem für IKEA und die West-Warenhäuser, die natürlich kein Ostbürger kaufen konnte – bestenfalls für Westgeld im Intershop.
Und da kommt so ein Elektro-Ingenieur und produziert ohne Genehmigung in seinem Hinterhof, mit Maschinen vom Schrottplatz, Design-Leuchten, die Kult-Charakter hatten im Osten – und nachdenen die kulturelle Elite Schlange stand.
Ästhetische, langlebige Halogenleuchten aus Rest-Materialien der großen sozialistischen Industrie, – was anderes bekam er ja kaum.
Den Lampen-Nickel wollten sie deshalb unbedingt in die Knie zwingen, als sichtbare Alternative ausschalten, obwohl der Apparat ihm selbst die Luxus-Preise für seine Design-Leuchten vorschrieb, die er zu nehmen hatte, – um dann neunzig Prozent Gewinn bei ihm abzuschöpfen.
Vor allem fürchteten die Funktionäre – wie immer – das Wecken unerfüllbarer Bedürfnisse und die Frage, warum der so was zustande brachte und die große Volkseigene Industrie nicht. Die normalen Lampen-Läden hingen ja voller unverkäuflicher, überteuerter Trottel-Leuchten, die dann irgendwann hinter den Ural geschickt wurden, weil sie hier keiner kaufen wollte.
Nickel war damals ein Nervenbündel und hat das nur noch gemacht, um die Projekte im Lande, bei denen Gestalter mit seinen Leuchten in der Ausstattung geplant hatten, nicht im Regen stehen zu lassen.
Als ihm die Kreis-Planbehörde wieder mal besonders zusetzte, mit zugesagten und dann gestrichenen Materiallieferungen, haben wir ihm grundsätzlich geholfen – denn wir machten ihn zum Kandidaten im Künstlerverband.«
»Das habe ich von hier gar nicht mitbekommen. – Wie ging das denn?«
»Nickel war ja ein talentierter Macher und eine ganze Reihe von Leuchten hatten hohe Designqualität. Da hat er, für die Präsentation, aus seinen Produktions-Skizzen nur noch anständige Entwurfs-Grafiken machen müssen. Dann stand er, im Licht seiner Leuchten, vor der respektablen Aufnahme-Kommission und bekam Applaus für seine Leistungen. Ich hielt, als sein Mentor, die Laudatio auf das Wesen der Nickel-Leuchten, nämlich ästhetisches Licht, und anschließend wurde er als Kandidat aufgenommen.
Das war der Befreiungsschlag – denn er war der Planwirtschaft entronnen. Von da an war alles Kunsthandwerk, er bekam seine Wunschmaterialien, eine andere Steuerklasse und keiner redete ihm mehr in sein Produktions-Programm rein.
Der bornierte Apparat hat gespuckt, aber sie konnten nichts machen, denn er unterstand damit nicht mehr der Kreis-Plankommission. Nur deshalb hast du deine Leuchten doch noch bekommen.
So ging das, und so kenne ich viele Fälle, bei denen sich Künstler aus dem Vorstand für Kollegen eingesetzt haben, die in Bedrängnis waren – das war selbstverständlich. Natürlich auch, um dem konkreten Schwachsinn des verkalkten Systems die Stirn zu bieten.
Nach der Wende und mit der Währungsunion war allerdings Schluss bei Nickel. Alle kauften West-Leuchten zum halben Preis, da kam er mit seiner Uralt-Technik in der Fertigung nicht mit. Er musste schließen. Dann ist er – glaube ich – zu seiner Freundin nach Bulgarien gezogen.«
»Ja, damals war manches unendlich zäh, voller Tücken und Fangeisen, wenn man als Bildhauer für den öffentlichen Raum gestalten wollte«, schnaufte Ulm, »aber in meiner plastischen Arbeit war ich frei, denn es gab einen traditionellen, bildungsbürgerlichen Respekt vor der menschlichen Figur, vor Anspruch, Haltung und Poesie bildnerischenSchaffens. Das hat sich nach der Einheit gewaltig geändert. Die Dilettanten, die Spekulanten und verkopften Kunstdeuter bestimmen mittlerweile alles.
Das ist auch der Grund, weshalb wir uns nicht an diesem Wettbewerb für dieses Freiheits- und Einheitsdenkmal in Berlin beteiligt haben. Schon die Tatsache, dass der Wettbewerb für dilettierende Laien aller Couleur offen war, und auch die völlig überdimensionierte Jury von aus der Tradition gefallenen Bildhauern, Intellektuellen und Politikern nach Randgruppen-Proporz. Das machte das zu erwartende Ergebnis klar: Ein überdimensioniertes Bilderrätsel fern aller menschlichen Bezüge, ein modernistisches Monster irgendwelcher verschwurbelter Friseure und kulturell entwurzelter Vortänzer – mit dem intellektuellen Hammer der Kunst-Deuter auf den Kopf des Publikums. Auf das ernüchternde und belanglose, weil menschlich irrelevante Ergebnis, kann man eigentlich warten – und in der Berliner Kulturszene wettet man schon auf eine überdimensionale Schaukel fürs Volk.«
»Wundert dich das, Ulm? Inhalt und Form sind doch Qualitätskriterien für Gestaltung. Auch wenn sich das Ergebnis als entlarvend zeigt – und dann in der Kunstgeschichte, für künftige Generationen, als der letzte Punkt auf dem ‚i’ einer Zeitenwende steht.
Da hätten die rechtschaffenden Bürger und Fachleute des Ostens endlich ein Bild davon, wie sehr sie verschaukelt wurden, bei ihrem offenherzig-naiven Versuch, Ideale, Erfahrungen und Talente in das wieder vereinte Deutschland einzubringen.«
»Verschaukelt, Oie?«
»Na einerseits wohl versorgt und in den Schlaf gewiegt – mit einem finanziellen Kraftakt auf Pump, der noch unseren Enkeln den Schweiß auf die Stirn treiben wird – und andererseits eben am Voranschreiten zu einem besser verfassten Deutschland durch Verschaukeln gehindert.«
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