Reinhard Otto Kranz - Operation Ljutsch

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In «Operation Ljutsch» zeigt der Autor nach dreißigjähriger Recherche die geheimen Hintergründe der Deutschen Einheit auf – vom Machtantritt Gorbatschows über den Kreml-Flug, bis zur Maueröffnung am 9. November in Berlin – der Europäischen Perestroika.
Begegnungen mit Beteiligten, bei Reisen vor und nach der Wende in Ost-Europa, die im Kern der Handlung autobiografisch verbunden sind, bilden den Rahmen der Erzählung.

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Die objektive Ernüchterung wurde jedoch mit jeder Minute größer, denn die letzten Stunden ließen keinen anderen Schluss zu: Der Brand war der zweite Versuch ihn umzubringen. – Oder war es schon Rache für Franzfelde?

Nur der Spontanausflug zu Ulm hatte ihm offensichtlich den Hals gerettet. Wäre er mit der JAWA nach Berlin gefahren, – er konntees nicht zu Ende denken.

Oie war sich jetzt sicher: Die da meinten ihn. Antonows Vermächtnis war eine Bombe mit Magnet-Zünder, die zu jeder Stunde, an jeder Ecke, bei jeder zufälligen Begegnung hochgehen konnte.

Die Brutalität, mit der sie vorgingen, ließ keinen anderen Schluss zu. Einfach seine Klause abbrennen – das ging über seinen Verstand. Seine Höhle, einen Teil seiner Geschichte zerstören, nur wegen ein paar alter Informationen? Wie sollte er das Katha beibringen? Das beunruhigte ihn am meisten.

Sein überhitztes Gehirn schleuderte zwischen den Optionen: Zu Katharina raus fahren war zu riskant. Sicher warteten die dort schon und er brachte seine Familie in Gefahr – das ging nicht. Verdammt noch mal, was wollten die?

Nur Antonows Vermächtnis, – die Listen? Sicherlich auch ihn als Mitwisser beseitigen, soviel war ihm jetzt klar, anders war diese Brutalität nicht zu erklären. Weiter abtauchen, lag also nahe – aber wohin?

Sein Auto aus der Reparatur abholen erschien ihm nicht sinnvoll, denn wohin sollte er fahren? Sicher kannten, die ihn verfolgten, auch sein Autokennzeichen, wenn sie über zwanzig Jahre vergangene Adressen, wie Franzfelde, auf dem Schirm hatten.

Er lief ziellos, wie betäubt, durch die Stadt, schaute wie abwesend in Schaufenster und ignorierte die Blicke der Kinder, die ihm belustigt, ob seines skurrilen Aufzuges, der sich als Mischung aus Rumpelstilzchen und Klabautermann darstellte, hinterher blickten.

In der Hitze des Tages wurden seine Gummistiefel zu Schweißbädern, sein Südwester zur Brutkappe und sein Anglergepäck zur Plage.

Am S-Bahn-Bahnhof Frankfurter Allee trieben ihn die schmerzenden Füße ins Café vom Ring-Center. Er setzte sich unter eine Markise, ließ sich einen Eis-Kaffee und zwei große Mineralwasser bringen, – zog die Stiefel aus und goss sich das Wasser über die heißen, wundgescheuerten Füße.

Mit berlinischer Gleichmütigkeit ignorierten die anderen Gäste diese Attitüde eines ungewaschenen, alternden Stadtindianers – sahen sie doch in der Gegend täglich Verrückteres.

Was tun?

Seine Schwester Maria und sein Schwager fielen ihm ein – nur zwanzig Minuten mit der S-Bahn – und ein Gastgeschenk hatte er auch: geräucherten Aal.

Er bezahlte, quälte sich in die Stiefel und brauchte dann einige beherzte Schritte um den aufflammenden Schmerz zu ignorieren.

Unter der Brücke durch schwenkte er gerade in die Gasse zwischen Kaufhaus und Viadukt zum Bahnhofs-Eingang, da erhob sich ein leiser Klang wie ein fernes, weinendes Horn im Sturm, – dem Seefahrer den sicheren Hafen weisend.

Es war eine Harmonika, die aus dem Menschenstrom herauf klang und Kalinka spielte, wie einen Blues. Im Näherkommen sah er rechter Hand vor der gelbroten Backsteinmauer, einen Musiker hocken, den die Passanten umfluteten wie eine Buhne im Strom. Den antrabenden Oie in seinem exotischen Aufzug wahrnehmend, sang der alte, weißhaarige Musikant aus voller Kehle, – Kalinka – kalinka – kalinka moja! W sadu jagoda malinka, malinka mojaaaa – wie wenn er Oie erwartet hätte.

Seltsam berührt, empfand er es in dem Augenblick wie einen Gruß von Igor Antonow, aus seinem himmlischen Parallel-Universum – und wie eine Mut machende Bestätigung seines Entschlusses, dessen kryptisches Vermächtnis nun anzunehmen.

Aus dem Menschstrom ausbrechend verharrte er beim Harmonikaspieler fingerte - фото 9

Aus dem Menschstrom ausbrechend, verharrte er beim Harmonikaspieler, fingerte dann verträumt einen Fünfeuroschein aus der Weste und legte ihn in den rot-samten ausgeschlagenen Harmonika-Koffer.

Der tiefe, dankbare Blick aus wasserblauen Augen und ein feines Nicken waren wie eine erneute Bestätigung, und wie ein Augenaufschlag des Freundes im Jenseits.

Dem folgte – als wolle Igor ihm Beine machen – ein abrupter Tempowechsel vom Blues in den Kasatschok: Kalinka–kalinka–kalinka moja – der den vorbeieilenden Passanten ein Lächeln in die Gesichter zauberte und – als musikalischer Marschbefehl – bei Oie wie eine Injektion Adrenalin wirkte.

Er spannte die alten Knochen, ruckte an, zwinkerte dem Musikanten dankbar zu, und stieg auf zur S-Bahn.

Als er bei seiner Schwester auftauchte, hatte er sich gefangen. Sie war noch auf der Arbeit, aber sein Schwager Rudolf begrüßte ihn und staunte: »Wat denn, angeln tuste ooch?«, mit dem typischen Berliner Slang, den man abließ, wenn man unter Freunden war.

Er überreichte einen Aal und bat um ein Quartier – weil er Ärger habe und nicht nach Hause könne – so beschrieb er es.

Rudolph verstand ihn offenbar, fragte nicht weiter und bat ihn herein. Oie borgte sich Sandalen und frische Sachen, stieg unter die Dusche und war ein neuer Mensch.

Dann setzten sie sich bei einer Flasche Bier unter die Weinpergola, bis seine Schwester eintraf.

Rudolph sprang auf und ging in die Küche, das Abendbrot zuzubereiten.

Die Schwester war mehr als erstaunt über den überraschenden Besuch und da Albrecht einige Tage bleiben wollte, hatten sie gefühlt alle Zeit der Welt, tratschten über die letzten Ereignisse in der Familie, ohne dass Oie die Nachricht über den toten Bruder, die ihm die ganze Zeit im Nacken saß, anzusprechen vermochte.

Als sie dann aber am Abend in der Stube zusammensaßen, Wein tranken und alles besprochen war, fasste er sich ein Herz: »Maria, ich muss dir was Schlimmes sagen: Vor ein paar Tagen habe ich erfahren, dass Otto im Jahr neunundachtzig in Russland umgekommen ist.«

Die Schwester wandte sich ihm wie vom Blitz getroffen entgeistert zu, schwieg mit verkrampftem Mund wurde bleich und brach in Tränen aus. Nach einer Weile fassungslosen Schluchzens sagte sie: »Ich habe es nie glauben wollen, hatte immer einen Rest Hoffnung, dass er heimkehrt, irgendwie.

Wenn du das jetzt sagst, ist es, als ob alles gerade geschehen wäre, – woher weißt du es?«, fragte sie mit leidvoll-erstarrtem Gesicht.

Albrecht nahm sie in den Arm und auch ihm kamen die Tränen: »Ein alter Freund aus Russland hat es mir vor seinem Tode mitgeteilt, aber wo und wie wusste er auch nicht. Nur eine Person, die mir mehr sagen könnte, hat er aufgeschrieben. Die lebt in Russland.«

Seine Schwester löste sich und suchte die Beherrschung: »Ich kannes nicht begreifen, so ein kluger und guter Mensch, wer bringt so jemanden um?«

»Umbringen? – Ich weiß nicht«, versuchte Oie sie zu trösten.

»Es ist bisher nur eine Information aus einer für mich seriösen Quelle, dasser tot ist. Deshalb muss ich hin, um mehr zu erfahren.«

»Kann das nicht jemand anders tun? Ich möchte dich nicht auch noch verlieren. Mit soviel Liebe habe ich euch begleitet – bis ihr mir über den Kopf gewachsen seid. Trotz der ganzen Jahre, seit er verschwunden ist, ist es immer noch schrecklich. Wenn ich dich sehe, denke ich manchmal es ist Otto, oder er kommt wenigstens gleich rein, mit einem lustigen Spruch – und wir können wieder zusammensein.

Ihr wart ja wie Abziehbilder, nur im Temperament so verschieden. Weißt du, wie oft ich uns nachts in meinen Träumen, in der Sonne spielend, im Garten sehe? Oder beim Füttern unserer Kälbchen, Katzen und Kaninchen. Es ist jedes Mal herzzerreißend, wenn ich aufwache. Dann brauche ich lange, um mich zu fassen und den Traum Beiseite zu schieben.

Die ersten Jahre, seit er vermisst ist, habe ich in meinen Träumen ganze Bäche von Tränen geweint. Schöne Träume und Tränen aber nützen ja nichts, wenn das Erwachen so bitter ist. Nur weiß ich nach zwanzig Jahren immer schon vor dem Aufwachen, dass es nur einTraum ist – das macht es aber nicht einfacher.«

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