Marcel lief bis in die Haarspitzen rot an und öffnete seinen Mund, um dem arroganten Arschloch die Meinung zu sagen. Ein Fehler. Er hätte besser den strategischen Rückzug antreten sollen. Christophers Hände lagen auf seinen Hüften, bevor er einen klaren Gedanken fassen konnte. Feuchte Lippen fanden zielsicher den geöffneten Hemdkragen seines hellblauen Oberhemdes, da er unüblicherweise auf eine Krawatte verzichtet hatte. Ein unwillkürlicher ekstatischer Schauer schüttelte ihn, als er an eine heiße, steinharte Erektion gezogen wurde.
Trotzdem brachte er einen Rest Widerstand auf und drückte seinen Chef einige Zentimeter von sich.
„Natürlich bist du weiterhin zahlungsfähig, Christopher Thalberg. Falls es dir noch nie bewusst geworden ist, du bist geradezu unerhört reich, also mach‘ dir nicht in die Hose, wenn ich etwas kaufe, was ich brauche.“
Wie erwartet, ignorierte der Bastard seine Antwort und konzentrierte sich stattdessen darauf, mit feuchten Zungenschlägen seine Kehle zu bearbeiten, was ein lustvolles Prickeln auf seiner Haut auslöste. „Wie lange haben wir bis zum Abflug?“
„Ungefähr eine Stunde ...“
Sein Verstand arbeitete zu verzögert, um zu kapieren, worauf sein Ehemann hinauswollte. Dabei war das offensichtlich. Christopher fegte mit Leichtigkeit seinen Widerstand beiseite, befreite ihn in Rekordzeit von störender Kleidung, riss sich selbst die Hose auf und hob ihn hoch. Marcel schlang seine Beine um die Hüften des anderen Mannes. Der stolperte ein paar Schritte und drückte ihn gegen die Wand. Ein feuchter Finger fummelte kurz an seiner Rosette, testete die Nachgiebigkeit seines Eingangs und dann drängte schon die pralle Eichel an den Muskelring.
Er zischte. Es brannte höllisch, doch gleichzeitig war er so scharf, dass es ihm egal war. Christopher hielt inne. „Okay?“
Heißer Atem wehte an sein Ohr, die heisere Stimme zitterte. Er spürte die angespannten, stahlharten Muskeln unter seinen Händen, ahnte, wie viel Beherrschung es seinen Chef kosten musste, nicht einfach drauflos zu hämmern.
Er fragte sich, ob ein Mensch wie ein Vulkan explodieren konnte. Während sein Mann geduldig wartete, bis er sich an die Dehnung gewöhnt hatte, schaffte er keinen einzigen klaren Gedanken. Nur eine Erkenntnis manifestierte sich in seinem Bewusstsein: Wie sollte er unbeschadet aus dieser Angelegenheit herauskommen, wenn er seinem Chef mit Haut und Haaren verfallen war? Eine Hand legte sich unter sein Kinn, stahlgraue Augen fingen seinen Blick ein. Marcels Lippen bebten. „Jetzt.“
Christophers Mundwinkel zuckten belustigt, danach wurde seine Miene harsch. Der Druck an seinem Anus verschwand, nur um umso stärker zurückzukehren. Mit einem einzigen harten Stoß spießte sein Ehemann ihn auf und Marcel warf seinen Kopf nach hinten, knallte mit einem dumpfen Pochen an die Zimmerwand. Er konnte sich nur noch festklammern, als ihn der hämmernde Rhythmus an der Wand hochschob.
„Bitte ... Oh Gott, mehr. Bitte!“
Ihm war es egal, dass er bettelte. Sein ganzer Körper stand in Flammen und nur Christopher besaß die Macht, sie gleichzeitig zu löschen und wieder anzufachen. Geschickte Finger umfassten seine Erektion, pumpten sie hart, und als ein Daumennagel auf den kleinen Schlitz drückte, bäumte er sich mit einem heiseren Schrei auf.
Christopher biss die Zähne zusammen, als der enge Kanal sich wie eine Stahlfaust um seinen Schwanz schloss. Hilflos spritzte er ab, keilte seinen Ehemann zwischen sich und der Wand ein. Seine Beine zitterten unkontrolliert und drohten einzuknicken. Oh Mann, wenn das so weiterging, würden sie sich gegenseitig umbringen, bevor die Flitterwochen vorbei waren.
Er barg sein Gesicht an Marcels Hals, leckte über die salzige Haut und genoss das raue Stöhnen. Sein Schaft pulsierte beständig weiter und das rhythmische Zusammenziehen der inneren Muskeln ließ ihn wieder hart werden. Sanft schaukelte er vor und zurück, um das Gefühl der Nähe noch ein wenig aufrechtzuerhalten.
„Versuchst du, mich meine Geburtstagsparty vergessen zu lassen?“
Marcels Stimme war ein heiserer Hauch und stoppte seine Stöße abrupt, als ihm mit einem Schlag klar wurde, dass sein Mann heute Geburtstag hatte. Verdammt, er war wirklich ein selbstverliebtes, egoistisches Arschloch! Dabei hatte Marcel es ihm sogar extra mehrfach in seinen Terminplan eingetragen und ihn bestimmt tausendmal darauf hingewiesen.
Kein Wunder, dass sein Ehemann so angepisst war. Christopher hatte es vergessen. Schon wieder. So durfte er nicht hoffen, dass ihre Verbindung reibungslos funktionierte.
Sauer auf sich selbst verbarg er sein Gesicht weiter in Marcels Schulterbeuge, leckte und küsste zärtlich über die schweißnasse Haut dort. Dieses wahnsinnige Verlangen nach seinem Assistenten musste er ebenfalls in den Griff kriegen.
Es konnte nicht angehen, dass er jedes Mal derartig den Kopf verlor, bis er schließlich irgendwann genug von ihm hatte. Was wahrscheinlich niemals geschehen würde. Was bedeutete, mehr auf die Bedürfnisse und Wünsche des anderen einzugehen, selbst mal zurückzustecken, damit Marcel nicht die Flucht ergriff.
„Nein. Du verpasst deine Geburtstagsparty nicht, Schatz. Aber ich hab‘ noch ungefähr zehn Minuten mit deinem unglaublichen Körper, bevor wir zum Flughafen müssen. Gib mir ein bisschen Zucker, Süßer. Du wirst es nicht bereuen, ich verspreche es!“
Sein Mund wanderte zu den steifen, pinken Nippeln, die nur auf seine Aufmerksamkeit warteten. Er neckte nicht, sondern saugte hart. Der heisere Lustschrei seines Ehemannes klang wie die schönste Symphonie und er drang langsam in die heiße Enge, schaukelte sanft mit dem Becken. Durch den vorangegangenen Orgasmus würde Marcel extrem sensibel sein und Christopher behielt ihn genau im Blick, als er fester zustieß. Er sah Schmerz in den Tiefen der ozeanblauen Augen aufflackern, als er den richtigen Winkel traf und die Prostata streifte. Doch, anstatt ihn wegzustoßen, zog er ihn nur näher.
Verdammt, so leidenschaftlich, so hingebungsvoll. Unverhofft hatte er das Gefühl zu sterben, als er rasend schnell erneut über die Klippe stürzte. Mit einem Schrei, der bestimmt im ganzen Hotel zu hören war, flutete er den Kanal seines Mannes mit seinem Samen. Das heisere Flehen Marcels niemals aufzuhören, klang noch lange in seinen Ohren. Zum Teufel nein. Er hatte nicht vor jemals aufzuhören.
Marcel drehte die Dusche ab und trat auf den weichen, dicken Badeteppich. Er griff nach einem Handtuch und rieb seinen schmerzenden Körper trocken. Mann, Christopher war die reinste Sexmaschine. Gerade wenn er dachte, jetzt wäre es endlich genug, hatte sein Chef wieder von vorn angefangen. Und verdammt, es war jedes Mal einfach nur verteufelt geil!
Er konnte sich nicht erinnern, jemals so extrem gründlich durchgenommen worden zu sein. Bei seinen bisherigen Affären war es eher irgendwie ein Pflichtprogramm gewesen, das nach Schema F abgespult wurde, weil es dazugehörte. Seufzend schlüpfte Marcel in seinen Anzug. Der Wagen wartete bereits unten. Er hatte nur noch wenige Minuten.
Wenn er an das bevorstehende Treffen mit seinen Brüdern dachte, wurde ihm ganz anders. Sie würden schon wissen, dass irgendetwas nicht stimmte, sobald er auf dem Hof mit einer Limousine auffuhr, die ihn diesmal am Flughafen abholen sollte. Normalerweise kam er im Taxi. Sein ältester Bruder Martin hielt ihn ja sowieso für verrückt, weil er für einen Kapitalisten wie Christopher Thalberg arbeitete. Wenn er jetzt den protzigen Wagen sah ... Na ja, seine Neuigkeiten, dass er seinen Job gekündigt hatte, könnten die Wogen vielleicht etwas glätten. Die ungeplante Heirat durfte er natürlich mit keinem Wort erwähnen.
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