Love@work - Der Assistent
Von Dani Merati
Buchbeschreibung:
Marcel Benders Job als persönlicher Assistent des Selfmademillionärs Christopher Thalberg ist aufregend, abwechslungsreich und herausfordernd. Einfach gesagt: ein Traumjob!
Wenn er denn einen anderen Chef hätte. Herrisch, arrogant, herablassend, zum Niederknien attraktiv und ... hetero.
Marcel sieht nur einen Ausweg: Kündigen! Doch sein Chef hat einen völlig anderen Plan ...
Über den Autor:
Dani Merati lebt für zwei Dinge - na ja, eigentlich unzählige mehr, aber was soll’s - und das sind: Bücher und Männer. Nicht unbedingt in der Reihenfolge, doch das spielt keine Rolle. Vor Ewigkeiten mit dem Schreibvirus infiziert, möchte sie ihre Ideen jetzt mit anderen teilen, die ebenfalls von Männern und Büchern nicht genug bekommen können.
Aber Vorsicht! In ihren Geschichten gibt es Männer immer mindestens im Doppelpack und explizit dargestellt. Das Gay-Genre ist eine äußerst vielfältige Spielwiese, auf der Dani sich gerne austobt. Sie wünscht gute Unterhaltung und hofft, dass ihre Charaktere, die ihr ständig ins Ohr flüstern auch von den Lesern gnädig aufgenommen werden.
Love@work - Der Assistent
Von Dani Merati
Sämtliche Personen, Orte und Begebenheiten sind frei erfunden, Ähnlichkeiten rein zufällig.
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.
E-Books sind nicht übertragbar und dürfen nicht weiterveräußert werden. Bitte respektieren Sie die Arbeit der Autorin und erwerben eine legale Kopie. Danke!
2. Auflage, 2017
© Text: Dani Merati; Cover: Dani Merati unter Verwendung von Bildmaterialen von Pixabay.com
1. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Epilog
„Hat dir dieser Scheißkerl, der sich dein Chef nennt, eigentlich jemals gesagt, dass er deine Arbeit zu schätzen weiß?“ Markus‘ Stimme summte wie eine irritierende Fliege in Marcels Kopf herum, als er stirnrunzelnd den Terminplan in seinem Laptop anpasste.
„Nein und er bezahlt mir genug, damit ich es nicht hören muss.“ Er ignorierte seinen eigenen Sarkasmus und trug den Winzertermin für den 19. ein. Dann speicherte er und schloss das Notebook.
„Das ist Schwachsinn, Brüderchen. Jeder Mensch hat ein Anrecht darauf, dass man seine Leistung zu schätzen weiß. Warum zum Teufel malochst du dich für dieses undankbare Arschloch kaputt? Ich kapier’s einfach nicht!“
Sein Bruder fuhr sich genervt mit allen zehn Fingern durch die eh verwuschelten blonden Haare und starrte ihn grimmig an.
„Du hattest in den drei Jahren, in denen du für ihn arbeitest, keinen Tag Urlaub und das erste Mal, wo du ein freies Wochenende freikämpfen konntest, um deinen Geburtstag zu feiern, hat er einen Notfall?“
Marcel seufzte und sah in die wütend funkelnden Augen seines Bruders. „Ich bin rechtzeitig für die Party zurück. Versprochen. Es sollte nicht länger als einen Tag dauern. Die Feier ist sowieso erst für Sonntagabend geplant, oder? Dann hab‘ ich eben nicht das ganze Wochenende frei, das ist alles. Ist doch keine große Sache.“
Aber das war es und sie beide wussten es. Markus betrachtete sein blasses Gesicht. „Wann hast du eigentlich das letzte Mal eine Nacht durchgeschlafen? Du siehst wie ausgekotzt aus. Du hast ja nicht einmal geregelte Arbeitszeiten - der Bastard schnippt mit den Fingern und erwartet, dass du alles Stehen und Liegen lässt und losrennst, sobald er dich braucht!“
Sein Bruder funkelte dabei den geschlossenen Laptop an, als hätte er die Pest. „Du isst nicht richtig. Lena ist der Meinung, dass du schon wieder einige Pfund abgenommen hast. Jetzt mal ehrlich, wo sind die Vorteile dieses Jobs - außer dem dicken Scheck?“
Marcel hatte nicht die Absicht Markus oder dem Rest seiner Familie die Wahrheit zu sagen und ihm zuzustimmen - unmöglich. Auch wenn sie alle Recht hatten. Aber die Demütigung wollte er sich nicht antun.
Stattdessen lächelte er seinen Bruder an und griff nach dessen Hand. „Danke, dass du dir Sorgen um mich machst. Und Lena übertreibt wie immer maßlos. Du weißt doch, was für eine Glucke sie ist.“
Marcel sah sein Gegenüber verschwörerisch an. „Ich liebe diesen Job. Du kennst mich, den ganzen Tag an einem Schreibtisch in einem kleinen stickigen Büro und du könntest mich nach einer Woche einsargen lassen. Ich steh‘ auf die Abwechslung, liebe die Aufregung. Es ist nie langweilig.“
Was nicht bedeutete, dass er nicht kündigen würde, wenn er seinen Big Boss heute Abend sah.
Markus‘ Augen bohrten sich in seine.
„Dein Chef behandelt dich wie ein Stück Scheiße. Dieses Arschloch trampelt auf dir herum, als ob du überhaupt nicht existierst, als wärst du nur ein Fußabtreter und du läufst ihm wie ein Hund hinterher und machst Männchen. Verdammt noch mal! Kündige und hol‘ dir dein Leben zurück. Das verfluchte Geld kann es doch nicht wert sein.“
Volltreffer! Markus‘ Worte trafen ihn wie ein Pfeil ins Herz. Ihm stockte der Atem. Marcel wusste, dass sein Bruder es nur gut meinte. Er wollte ihm nicht wehtun. Es war einfach dessen Art auf die Familie aufzupassen und zu helfen, wenn einer von ihnen in Schwierigkeiten war. Das Schlimme war - er verstand ihn, aber das hieß nicht, dass er das Mitleid ertrug, das er ihm entgegenbrachte.
Mitleid! Genau das, was er für seinen 30. Geburtstag brauchte. Er schluckte schwer und zwang sich die Klappe zu halten. Er würde Markus auf keinen Fall erzählen, dass er vorhatte, sich sein Leben zurückzuholen, bevor die Sache in trockenen Tüchern war.
„Wie schon gesagt, ich mag meinen Job. Ich hab‘ vielleicht nicht den nettesten oder rücksichtsvollsten Chef der Welt, aber er bezahlt mich außerordentlich gut. Außerdem hab‘ ich geile Sondervergünstigungen und es gibt kaum einen Ort in Europa, den ich bisher nicht kenne. Ich reise 1. Klasse in einem Privatflugzeug. Ich verfüge über ein äußerst großzügiges Spesenkonto. Gut, dann hab‘ ich eben nicht jedes Wochenende frei, doch das ist ein kleiner Preis, um unersetzlich zu sein.“
Zumindest noch für einen weiteren Tag!
Markus schüttelte den Kopf, verabschiedete sich und murmelte auf dem Weg nach draußen, was er mit diesem egoistischen Arschloch gerne alles anstellen würde. Gegen seinen Willen musste Marcel grinsen. Dann ertönte der Alarm seines Smartphones und erinnerte ihn an den Flug. Er fuhr sich mit den Händen übers Gesicht.
Sein älterer Bruder und der Rest seiner Familie hatten natürlich recht. Er war bemitleidenswert, absolut erbärmlich. Er seufzte. Es machte ihm nichts aus, für einen Mann wie Christopher Thalberg zu arbeiten, solange dieser seinen Einsatz zu schätzen wusste und ihn wirklich brauchte.
Marcel lachte bitter. Keine Chance in der Hinsicht. Christopher Thalberg brauchte niemanden - und er schätzte niemanden. Er war ein knallharter Selfmade-Millionär, abgebrüht, berechnend und ein chauvinistischer Ladykiller.
Er streckte sich, stand dann auf und schob seinen Laptop in die Tasche. Manchmal fragte er sich, ob sein Chef überhaupt von seiner Existenz wusste, oder ob er nur die Ergebnisse sah, die er als Feuerlöscher, Babysitter oder Fußmatte produzierte. Ach ja, und den wichtigsten Aspekt seines Jobs durfte er nicht vergessen: professioneller Katastrophenbeseitiger.
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