Liebe mich ... unendlich
Von Dani Merati
Buchbeschreibung:
Job weg.
Freunde weg.
Stolz und Würde in den Dreck getreten.
Nach einem misslungenen Einsatz ist der Polizist Lukas Berger am Ende - körperlich und seelisch.
Ein Umzug von Berlin in eine beschauliche Ortschaft im Hochsauerland soll ihm wieder auf die Beine helfen. Doch in dem baufälligen Haus, das er gekauft hat, geschehen kurz nach dem Einzug mysteriöse Dinge, die ihn zunächst an seinem Verstand zweifeln lassen.
Bald darauf jedoch steckt er mitten in einem mehr als dreißig Jahre alten Kriminalfall, an dessen Aufklärung niemand im Ort Interesse zu haben scheint ...
Über den Autor:
Dani Merati lebt für zwei Dinge - na ja, eigentlich unzählige mehr, aber was soll’s - und das sind: Bücher und Männer. Nicht unbedingt in der Reihenfolge, doch das spielt keine Rolle. Vor Ewigkeiten mit dem Schreibvirus infiziert, möchte sie ihre Ideen jetzt mit anderen teilen, die ebenfalls von Männern und Büchern nicht genug bekommen können.
Aber Vorsicht! In ihren Geschichten gibt es Männer immer mindestens im Doppelpack und explizit dargestellt. Das Gay-Genre ist eine äußerst vielfältige Spielwiese, auf der Dani sich gerne austobt. Sie wünscht gute Unterhaltung und hofft, dass ihre Charaktere, die ihr ständig ins Ohr flüstern auch von den Lesern gnädig aufgenommen werden.
Liebe mich ... unendlich
Gay Mystery Romance
Von Dani Merati
Sämtliche Personen, Orte und Begebenheiten sind frei erfunden, Ähnlichkeiten rein zufällig.
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin.
E-Books sind nicht übertragbar und dürfen nicht weiterveräußert werden. Bitte respektieren Sie die Arbeit der Autorin und erwerben eine legale Kopie. Danke!
1. Auflage, 2017
© Text: Dani Merati; Bildmaterialen: pixabay.com; Bearbeitung: Dani Merati
1. Neuanfang
2. Nicht ganz klar im Kopf
3. Eine Bitte um Hilfe
4. Verdrängung
5. Unausweichlich
6. Albtraum
7. Der etwas andere Mitbewohner
8. Ein erster Schritt
9. Schonungslose Wahrheit
10. Einander Halt geben
11. Zuversicht
12. Ein unwillkommener Verdacht
13. Heiße Dusche
14. Beste Freunde
15. Karsten
16. Haarscharf
17. Unverhoffte Wendung
18. Wie geht es nun weiter?
19. Traumwandler
20. Vergängliches Glück
21. Hässliche Wahrheit
22. Das Ende?
23. Wahnsinn
24. Erlösung
25. Epilog
„Wie ich Ihnen ja bereits am Telefon sagte, stand das Haus über ein Jahrzehnt leer. Der Besitzer ist 2005 verstorben. Er hatte an dem Originalzustand kaum etwas verändert. Die Einbauküche entspricht wahrscheinlich nicht mehr modernen Anforderungen - 70er Jahre Stil -, aber ansonsten ist dieses Objekt ein Juwel. Das Parkett zum Beispiel ist komplett original erhalten und der Kamin im Wohnzimmer ist aus dem 19. Jahrhundert.“
Das wusste ich alles schon, deshalb brummte ich nur zustimmend, in der Hoffnung, die Begehung meines neuerworbenen Eigenheims so abzukürzen. Vergeblich.
Die aufgedonnerte Maklerin schien meine Einsilbigkeit entweder nicht zu bemerken oder sie ignorierte meinen Unwillen schlicht und einfach.
„Seit gestern sind Sie wieder an das örtliche Strom- und Gasnetz angeschlossen. Internetzugang ist selbstverständlich möglich, das können Sie mit Ihrem Anbieter regeln. Kommen Sie, ich zeige Ihnen noch die restlichen Räume.“
Ich hörte weiter nur mit halbem Ohr zu, als mich die Marquardt durchs Erdgeschoss führte. Dabei klimperte sie ständig mit ihren angeklebten Wimpern, was anscheinend verführerisch wirken sollte. Leider musste ich die Dame da auf ganzer Linie enttäuschen: Ich fand es nur lächerlich. Na ja, ich stand ja auch nicht auf Frauen. Auf Kerle allerdings ebenfalls nicht mehr. Dieses Kapitel meines Lebens war beendet. Finito!
Rigoros schüttelte ich die unliebsamen Erinnerungen ab und begutachtete stattdessen mein zukünftiges Zuhause, schaute mich interessiert um. Der Zustand war maroder, als ich zuvor gedacht hatte, doch das störte mich nicht wirklich. Ich war ja hier, um mich abzulenken, und harte körperliche Arbeit war das beste Heilmittel gegen das schwarze Loch, das unerbittlich versuchte, mich in den Abgrund zu reißen.
Aber ich kämpfte unermüdlich dagegen an, gab nicht auf. Gab mich nicht auf. Niemals. Alles war mir genommen worden: mein Job, mein guter Ruf, meine Würde. Dennoch hatten sie mich nicht in die Knie gezwungen. Ich war nicht am Boden, wie sie dachten - und hofften.
Wie auf Kommando machte sich das vermaledeite Kniegelenk bemerkbar, reißende Pein zog sich durch mein gesamtes Bein, der Schweiß brach mir aus. Haltsuchend streckte ich einen Arm aus, stützte mich an einer Wand ab und verharrte kurz. Tief Luft holend versuchte ich den Schmerz wegzuatmen. Das klappte manchmal.
Und manchmal nicht.
Die Maklerin stöckelte mir voran und mein Blick folgte den Absätzen, die auf dem Parkett klapperten. Tja, das mochte original sein und schaute leider auch genauso aus. Es war völlig zerkratzt. Das musste erst einmal abgeschmirgelt, teilweise neu verlegt und dann versiegelt werden.
Hm, wahrscheinlich war es besser, meine Möbel vorerst einzulagern? Zumal anscheinend der verschlissene Hausstand des verstorbenen Besitzers mit zum Inventar gehörte. Na ja, es sollte kein Problem sein, die unbrauchbaren Teile nach und nach zu entsorgen. Vielleicht fand ich sogar das ein oder andere Kleinod darunter, das sich lohnte zu restaurieren.
Bei den Wänden allerdings gab es nichts mehr zu retten. Überall zugekleistert von einer Augenkrebs erzeugenden floralen Tapete in Dunkelgrün und kackbraun - grauenhaft! Die kam jedenfalls als Erstes runter! Ich mochte mir gar nicht ausmalen, wie der Wandschmuck im Obergeschoss aussah.
Im riesigen Wohnraum hatte es irgendwann mal einen Wasserschaden gegeben, sichtbar an den hässlichen dunklen Flecken und Schlieren, die den Wandbehang zusätzlich zierten. Tja, alles in allem eine Bruchbude wie aus dem Bilderbuch.
Doch für den Preis sollte ich nicht meckern. Das Erbe meiner Eltern hatte vollständig dafür gereicht. Somit konnten mich meine eigenen Ersparnisse eine Weile über Wasser halten. Bis ich wusste, was ich nun mit mir anfing. Mit meinem neuen Leben.
Mein Blick wanderte zu dem gemauerten Kamin, in dem bestimmt schon jahrzehntelang kein Feuer mehr geprasselt hatte. Das Teil war wirklich ein echtes Schmuckstück, ein Koloss aus vergangenen Zeiten. Nicht dieser neumoderne Kram, wie im Berliner Loft, der nicht mal anständig gewärmt hatte, da nur künstliche Flammen darin flackerten. Das Ungetüm hier ließ ich auf jeden Fall restaurieren.
Humpelnd folgte ich der munter schnatternden Maklerin in die Küche, die tatsächlich eher einem Albtraum glich. Der Wasserhahn gab ein fürchterliches Gurgeln von sich und die braune Brühe, die herausfloss, erinnerte nur entfernt an Wasser. Zudem stank es wie eine Kloake. Mit hochgezogener Augenbraue sah ich mein Gegenüber fragend an, das sich unbehaglich zu winden schien.
„Nun, die Rohre müssen zunächst kräftig durchgespült werden. Sie sind schließlich sehr lange unbenutzt gewesen. Aber unser Leitungswasser hat eine hervorragende Qualität, sie können es sogar direkt von der Leitung trinken“, wurde mir hastig versichert.
Ich bezweifelte das zwar, widersprach jedoch nicht. Das Haus war gekauft und bezahlt, sie brauchte es mir nicht mehr anpreisen. In Gedanken setzte ich eine neue Küche auf die endlose Liste der Neuanschaffungen. Besonders dieses Ungetüm von Kühl- und Gefrierschrank musste weg. Der ohrenbetäubende Lärm des Geräts war ja kaum auszuhalten.
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