„Entspann‘ dich. Man käme sonst auf die Idee, dass du mich nicht mal magst, Süßer.“ Seine Stimme war ein leises Grollen nah an Marcels Ohr und dieser schloss ergeben die Augen, vergrub sein Gesicht in Christophers Halsbeuge.
„Ich hasse dich“, brachte er bebend heraus.
„Oh nein, das tust du nicht.“ Das Kinn seines Chefs ruhte auf seinem Scheitel und er spürte einen sanften Kuss auf seinen Haaren.
„Ich will dich hassen“, berichtigte er unruhig. Ein Beben durchlief seinen Körper, entzündete Feuer in seinen Nervenenden, als raue Fingerspitzen unter sein Hemd glitten.
„Wir haben noch ungefähr eine Stunde, bis wir ankommen. Reicht das aus, um dich zu überzeugen, dass du mich nicht hasst?“
Weiche Lippen liebkosten seinen Hotspot hinter seinem linken Ohr und er konnte ein leises Stöhnen nicht unterdrücken. Ein paar winzige relativ harmlose Liebkosungen und schon wurde er zu Wachs in den Händen dieses Mannes. Zum Teufel noch mal! Wo war sein Wille? Wo sein gesunder Menschenverstand? Hinweggefegt von dem tosenden Feuer, das sich wie ein Flächenbrand in ihm ausbreitete.
„Hör‘ auf mich zu küssen.“ Ein kläglicher Versuch, Widerstand zu leisten, dabei hatte er längst die Waffen gestreckt.
„Einverstanden“, flüsterte sein Chef rau und leckte stattdessen über seine Kehle bis zum Schlüsselbein.
„Verdammt“, keuchte Marcel nun doch energischer und drückte Christophers Kopf wenig effektiv zurück.
„Ich will nicht, dass du mich anfasst.“
‚Lügner!‘
Seine Stimme klang seltsam atemlos und sein Herz raste, als wäre er einen Marathon gelaufen. Wieso kämpfte er noch? Jeder Gedanke den Mann abzuweisen, entfloh, als der seinen Mund mit einer Wildheit beanspruchte, die ihn betäubt zurückließ. Alle Zellen seines Körpers sehnten sich jetzt nach Berührung. Jede empfindliche Stelle verzehrte sich nach Christophers Eroberung. Und als dessen Hände unter den Stoff seines Hemdes glitten, leicht wie ein Hauch über seine sensiblen Nippel streiften, sank er widerstandslos in den Kuss.
Egal, was danach kam, hier und jetzt stand er lodernd in Flammen und es war ihm einerlei, ob er verbrannte!
Christopher wollte nichts mehr, als seinen Ehemann komplett zu entblößen und jeden Zentimeter dieser köstlichen Haut abzulecken. Aber er wusste, dass nicht genug Zeit blieb, um ihn nach allen Regeln der Kunst zu verführen. Hastig befreite er ihn vom Jackett und knöpfte dann langsam das Hemd auf, auch wenn er es ihm lieber heruntergerissen hätte.
Dabei wunderte er sich über den Wunsch, den Mann vor ihm nicht nur verrückt vor Lust nach ihm zu sehen, sondern ebenfalls vor Zuneigung. Was für eine merkwürdige Anwandlung. Rasch schüttelte er sie ab und konzentrierte sich stattdessen auf die vor ihm liegenden Aufgabe.
Pinke, steife Nippel erwarteten ihn bereits sehnsüchtig und er folgte gerne ihrem Ruf. Er sog sie in seinen heißen Mund, verwöhnte sie mit schnellen Zungenschlägen, während seine Finger hastig den Reißverschluss von Marcels Hose öffneten.
Sekunden später hielt er das harte, samtige Fleisch in der Faust, das ihm schon einige schlaflose Nächte bereitet hatte. Mit seiner freien Hand zerrte er ein Taschentuch aus der Hosentasche, dass er über die nass glänzende Eichel stülpte, derweil er den Schaft träge massierte. Er ließ von den jetzt roten, geschwollenen Brustwarzen ab und kam hoch.
Marcel lag mit geschlossenen Lidern wie hingegossen da, die Gesichtszüge verzerrt vor Lust und seine Finger krallten sich in das Leder der Rückbank.
„Sieh mich an“, forderte er rau.
Ozeanblaue Augen sprangen auf, tief und dunkel wie die tosende See starrten sie ihn an. Er festigte seinen Griff, pumpte schneller und ließ dabei nicht zu, dass sein Mann den Blick abwandte. Er wollte alles von ihm sehen.
„Oh Gott, Christopher, du bringst mich um“, keuchte Marcel, bevor er sich im Orgasmus aufbäumte.
Er hielt das Taschentuch in seiner Hand fest über die Eichel und fing den heißen Schwall Sperma auf, während er ihn erstaunt ansah. Hatte sein Ehemann gerade tatsächlich seinen Namen gerufen? Er massierte den Schaft weiter, bis Marcels Zuckungen nachließen und er matt in den Sitz sackte.
„Na, hasst du mich immer noch?“
Sanft streichelte er mit den Fingerspitzen über eine glatte Wange. Er dachte an seine eigenen Bartstoppeln und sah auf die blasse Haut seines Mannes. Er hatte zahlreiche rote Flecken darauf hinterlassen. Grinsend entfernte er das versaute Taschentuch und warf es in einen kleinen Container an der Seitentür.
„Ja ... Nein ... Ich weiß es nicht!“
Das heisere Flüstern wärmte ihn von innen und wie von selbst breitete sich ein strahlendes Lächeln auf seiner Miene aus. Liebevoll verstaute er das erschlaffte Geschlecht wieder in der Pants, schloss die Hose vorsichtig. Dann rutschte er neben ihn auf den Sitz.
„Energie, um mir auszuhelfen, Süßer?“
Seine Lippen glitten über Marcels Stirn und er beobachtete den hüpfenden Adamsapfel, als sein Ehemann schwer schluckte. Schlanke Finger griffen nach dem Reißverschluss seiner Anzughose und befreiten seinen berstenden Schwanz aus seinem Gefängnis.
„Hölle und Verdammnis!“, stöhnte Christopher, als sein Mann vor ihm in der Limousine auf die Knie niedersank und sofort in seine heiße Mundhöhle gleiten ließ.
„Oh Süßer, du bist ...“
Er strich mit seinen Händen durch die lockigen blonden Haare, bevor er rückwärts sank und einfach genoss, wie sein Ehemann seinen Schaft verwöhnte. Nein, er hatte ganz bestimmt nicht die Absicht ihn gehen zu lassen - niemals!
Marcel war geschockt. Noch nie hatte er sich so benommen. So vollkommen hemmungslos. Und das Schlimmste war, er würde es jederzeit wieder tun. Dieser Mann brauchte ihn nur ansehen und er verlor den Verstand. Das durfte ihm nicht mehr passieren. Hatte er denn alles vergessen, was der Kerl in den vergangenen drei Jahren mit ihm getrieben hatte? Offenbar weichten seine Gefühle sein Hirn auf.
Als er Christophers Reißverschluss hochzog und peinlich berührt in die stahlgrauen Augen hochsah, fragte er sich, ob er schon immer so gewesen war? Nein, bei keinem seiner Exfreunde hatte er solche Sehnsüchte entwickelt. Nur sein Chef/Ehemann brachte diese Seite in ihm hervor.
Jetzt spielte ein sanftes Lächeln um die sündigen Lippen und er hatte wieder ein Taschentuch zur Hand, mit dem er nun über seinen Mund wischte. Marcel schluckte, als er die Geste registrierte. Für einen kleinen Moment schwächte der beinahe zärtlich zu nennende Ausdruck in Christophers Blick seinen Entschluss, ihn zu verlassen. Konnte es sein, dass der Mann doch etwas für ihn empfand? Und wenn ja, wie tief ging das? Lohnte es sich, um seinen Chef zu kämpfen?
Nervös sank er zurück in die Ledersitze und knöpfte unbeholfen sein Hemd zu.
„Gott, ich bin ein Wrack.“
Geschickte Finger schoben seine Hände beiseite und übernahmen das Zuknöpfen. „Entspann‘ dich. Du siehst zum Anbeißen aus.“
Plötzlich irritiert und wütend, sowohl auf Christopher, den Meister der Manipulation, als auch auf sich selbst, weil er es zuließ, rückte er von ihm ab. Wie dumm er war, für einen Moment in den kleinen Gesten mehr zu sehen, als Berechnung.
Читать дальше