Schade, dachte er. So kurz und wir waren trotzdem ein perfektes Paar. Der Gedanke entlockte ihm ein Lächeln.
Wenn er bloß seine Alte, die er grenzenlos hasste, einmal so weit bringen könnte, wie gestern Justine, dann …
Schließlich nickte er doch ein.
Die aufgehende Sonne weckte ihn auf. Im nächsten Dorf gönnte er sich ein Frühstück in einem Café. Das Kleingeld aus Justines Börse reichte dazu locker aus. Die großen Noten wollte er noch nicht ausgeben. Bloß nicht auffallen, lautete die Devise.
Den Renault stellte er in Strasbourg in einer stillen Seitenstraße ab, den Schlüssel legte er ins Handschuhfach. Er befand sich ganz in der Nähe zum Hotel, wo die Gruppe übernachtet hatte, stellte er auf dem Ortsplan fest, den alle auf der Hinfahrt erhalten hatten. Die Straße, die er jetzt entlang schlenderte fand er auch eingezeichnet. Und erst hatte er ihn gar nicht nehmen wollen, ging ihm durch den Kopf.
***
Das Frühstück war noch in vollem Gang, als er zur Gruppe stieß. Gilbert setzte sich ganz selbstverständlich an einen freien Tisch. Er bestellte jedoch bloß Kaffee. Gegessen hatte er ja schon. Er blieb nicht lange allein. Der grobschlächtige Kretin, der ihn schon auf der Hinfahrt genervt hatte, entdeckte ihn und ließ sich ungefragt an seinem Tisch nieder. „Iss etwas, kostet nicht mehr!“, dröhnte er.
„Ich habe keinen Hunger“, antwortete Gilbert genervt.
„Ist doch egal“, lautete die Antwort. „Was man bezahlt hat, sollte man auch nehmen. Oder nicht?“
Gilbert zuckte nur mit den Schultern. Hau doch ab, dachte er. Sonst gehe ich.
Der Kretin begann laut zu schnuppern. „Hast du am Lagerfeuer geschlafen?“
Gilbert zuckte zusammen. Er roch natürlich nach Rauch. Zum Umziehen hatte er nichts mitgenommen. Schnell trank er seinen Kaffee aus. „Ich muss weg“, brummte er. „Habe noch etwas zu erledigen!“
„Aber das Programm beginnt doch in einer Viertelstunde“, rief ihn sein aufdringlicher Tischnachbar nach.
Gilbert sparte sich die Antwort. Gleich neben dem Hotel hatte er beim Kommen einen Laden gesehen, der schon geöffnet hatte.
Zum Glück hatte ihn dieser Dummkopf darauf angesprochen. Der würde kaum irgendwelche Schlüsse ziehen. Schnell raffte er etwas Passendes zusammen: eine Hose, ein Shirt. Eine schwarze Lederjacke fiel ihm auf. Was soll‘s, dachte er. Das kann ich mir jetzt leisten.
In einer Toilette des Hotels zog er sich um. Gerade mit den Letzten erreichte er den Sammelplatz. Der Kretin hatte offenbar bereits ein neues Opfer gefunden. Als wäre nichts gewesen, mischte sich Gilbert unter die Gruppe, die als erstes die Koffer im Bus verstauen durfte. Danach Spaziergang zum Münster. In Gilbert fand sich einer der aufmerksamsten Zuhörer der Führung. Diese Kirche fand er wirklich interessant.
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