Siegmund Eduard Zebrowski - Der Klang der Shakuhachi

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Überwältigt von der gottähnlichen Allmacht, die ein Autor per se seinen Romanfiguren nun mal gegenüber besitzt, zaudert ein Schriftsteller anfänglich noch einem seiner Protagonisten die Existenzberechtigung zu entziehen. Doch die ethisch-sittlichen Werte, die einen Menschen in der Regel davor bewahren zum Mörder zu werden, stehen auf einem labilen und auslegbaren Fundament. Mit den ersten beiden Bluttaten, die der Schriftsteller per Tastatur an zwei seiner Nebenfiguren begeht, bekommt sein Moralbegriff Risse. Als er dann auch noch entscheidet, die Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki durch die Amerikaner im Jahre 1945 von zwei Hauptfiguren seines Romans sühnen zu lassen, malträtieren ihn fortan bohrende Zweifel.

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Überrascht hebt Edmund eine Braue, kratzt sich nachdenklich am Ohr, denkt: Das glaubt mir kein Mensch. Wieso kennt der berühmte Franz Kafka meinen Namen und hat mein Buch gelesen, obwohl es noch gar nicht verlegt ist?

Trotz der üppigen Hitze nimmt Kafka weder seinen Hut ab, noch zieht er seinen Mantel aus. Obwohl er darunter sogar noch ein Jackett und eine Weste trägt, ferner ein blendend weißes Hemd und eine Krawatte, scheinen ihm die hohen sommerlichen Temperaturen nichts auszumachen. Noch nicht einmal ein einziger klitzekleiner Schweißtropfen ziert sein markantes bleiches Gesicht.

Kafka sieht genauso aus, wie Edmund ihn von den berühmten Fotos her kennt. Am eindrücklichsten ist aber der Tonfall seiner Stimme. Warmherzig, geerdet und mit viel mehr Volumen, als man gewöhnlich annehmen würde, wenn man seinen hageren, langen Körper zum ersten Mal sieht.

„Sie … Sie … Sie haben recht, Herr Kafka“, stottert Edmund. Zögernd fährt er fort: „Obwohl ja der Text der Torlosen Schranke einen nicht gerade optimistisch stimmt.“

Kafka lächelt mild, zückt eine silberne Taschenuhr, klappt den Deckel auf, wirft rasch einen flüchtigen Blick auf das Zifferblatt und wendet sich dann wieder seinem Gegenüber zu.

„Fürwahr, Herr Kollege, solche Niederschriften sind in der Tat nicht jedermanns Sache.“

Bedächtig lässt Kafka den altertümlichen Zeitmesser zurück in seine Westentasche gleiten, greift in eine abgewetzte lederne Umhängetasche, zieht daraus ein dickes Manuskript-Bündel hervor und reicht es Edmund mit einem durchdringenden Blick.

„Ein Manuskript wie dieses hier, Herr Stanislawski, sollte man besser auch sogleich wegwerfen. Bitte lassen sie es niemals in der Welt verbreiten, und wäre es auch nur in der kleinsten Auflage.“

Edmund erwacht mit Herzklopfen, geweckt von dem lauten Getöse mehrerer explodierender Feuerwerks-Böller. Ein missmutiger Blick auf die Uhr. Gut eine halbe Stunde vor Mitternacht. Wohl erste Vorboten des Neujahrs-Feuerwerks.

Nachdenklich tippelt er ins Bad.

Amerika? Ja … auf der Titelseite von Kafkas Manuskript stand eindeutig „Amerika“!

Eine Mail seiner Schwester Lisa kommt ihm in den Sinn. „Das war Anfang Juni, vor sieben Monaten … quasi ihre Antwort auf meine damalige Schreibblockade, und nun dieser Traum“, murmelt Edmund nicht ganz ohne Stolz.

Am Schluss ihrer Nachricht hatte sie nicht nur Franz Kafka zitiert, um ihm Mut zu machen, sondern auch darauf hingewiesen, dass eine gewisse Ähnlichkeit zwischen Mu-mon Ekais Torloser Schranke und Kafkas schriftstellerischen Nachlass besteht.

Der Gedankenblitz

15 Monate zuvor. Pattaya, Thailand, 11. September 2016, noch vor Sonnenaufgang

Wieder einmal bläst eine leichte Brise vom Meer her und trägt viel zu laute Livemusik in das 6. Stockwerk von Edmund Stanislawskis Apartment.

Obschon diese Coverversion von Lionel Richies Hello recht passabel klingt, kommt es ihm so vor, als ob die Oldieband aus der benachbarten Musikbar direkt neben seinem Bett aufspielt.

„Vielleicht sollte ich einfach mal in eine ruhigere Stadt ziehen“, grummelt Edmund schlaftrunken, streckt ausgiebig seine müden Glieder, trottet verärgert zu einem der beiden großen Fenster und lässt seinen Blick über die hell erleuchtete Touristenmetropole schweifen, die nie zu schlafen scheint – Pattaya!

„Wie wäre es mit Hua Hin?“, ruft er gähnend seinem Spiegelbild im Panoramafenster zu.

Schließlich gehört der bekannte Badeort, mit seinen kilometerlangen Sandstränden gut drei Autostunden südwestlich von Bangkok gelegen, nicht umsonst seit Jahrzehnten zur Sommerresidenz der königlichen Familie.

Es wäre ein Leichtes, sich mit dem Koffer und dem Laptop unter dem Arm auf den Weg zu machen. Genauso wie vor zehn Monaten, als er am 3. Dezember 2015 Deutschland den Rücken gekehrt hatte. Andächtig streicht Edmund sich durch seinen üppigen Vollbart. Gerade als er denkt, dass es wieder mal an der Zeit wäre, seiner Schwester eine Mail zu schicken, wandern seine Gedanken zu dem letzten Abend, den sie gemeinsam vor seinem Abflug nach Bangkok beim Chinesen verbracht hatten.

Der plötzliche Wintereinbruch, mit seinen andauernden Schneefällen und Temperaturen im Minusbereich, hatte das im vorweihnachtlichen Glanz erstrahlende Wohnquartier, dessen Aushängeschild der kleine Stadtzoo mit seinen stattlichen Tierbestand ist, in ein beschauliches weißes Kleid gehüllt.

Passend zum aktuellen Anlass wollte Edmund seine Schwester ursprünglich ins Sukhothai-Restaurant einladen. Da dort Hunde bekanntermaßen nicht geduldet werden, Lisa aber ihre pechschwarze Labrador-Hündin, Runa, unbedingt dabei haben wollte, landeten sie schlussendlich im Mandarin .

Nachdem die beiden sich mehr oder weniger durch das dreigängige Menü durchgekaut hatten, stöhnte Edmund auf.

„Es regt mich einfach auf, Lisa, wenn unsere Bundeskanzlerin in einer autokratischen Manier für zigtausend fremde Menschen unkontrolliert die Landesgrenzen öffnet und dann auch noch so tut, als ob die bestehende globale Flüchtlingskrise einfach über Nacht aus dem Nichts entstanden ist! Verstehst du?“

„Und mich regt deine Behauptung auf, dass du deswegen nicht mehr in Deutschland leben kannst“, entgegnete Lisa resolut. Kopfschüttelnd ergriff sie ihr Weinglas. Dass sich Edmund eine längere Auszeit leistete, um in Ruhe seinen Debütroman in Thailand fertig zu schreiben, gönnte seine Schwester ihm von ganzem Herzen. Lediglich der Umstand, dass er seine Abreise mit der aktuellen brisanten politischen Situation in Deutschland verknüpfte, machte ihr nicht nur als Privatperson zu schaffen, sondern auch in Ihrer Rolle als engagierte Sozialarbeiterin.

„Immer beim Essen … das pisst mich sowas von an!“, fauchte sie verhalten, schob demonstrativ den leeren Teller von sich weg, faltete ihre Stoffserviette mit kantigen Bewegungen zusammen und warf das Textil mit einer ruppigen Geste auf den Tisch. Schmollend verschränkte sie ihre Arme.

Edmund reagierte auf Lisas Ausbruch nur mit einem verkniffenen Gesichtsausdruck, ergriff sein Bierglas und leerte es in einem Zug.

„Nimmst du zum Dessert wieder gebackene Banane mit Honig und eine Kugel Vanilleeis?“, fragte er mit einem angestrengten Lächeln, den Bierschaum vom Mund wischend.

Lisa warf ihrem Bruder einen missmutigen Blick zu, zuckte mit den Schultern und erwiderte forsch: „Nein … ich meine ja … aber erst später. Für den Moment ist mir der Appetit vergangen.“

Es entstand eine Pause, in der sie ihrer jungen Hündin ein paar Streicheleinheiten zukommen ließ. „Brave Runa!“

„Typisch Püppi“, feixte Edmund ungehalten, sah sich nach dem Kellner um und bestellte per Handzeichen noch ein weiteres Tsingtao-Bier.

Augenblicklich staute sich ein Adrenalinstoß in Lisas Adern. Sie wusste nur zu genau, in welchen Momenten ihr drei Jahre älterer Bruder sie „Püppi“ nannte.

Ihre Retourkutsche, war dann nichts anderes, als was die beiden bereits zu Genüge aus ihrer Kindheit und Teenagerzeit kannten – Geschwisterzwist par excellence. In Anbetracht des besonderen Treffens verzichtete sie aber darauf, ihn ihrerseits „Koala“ zu nennen.

Lisa riss sich zusammen, atmete schwer und als der Kellner mit der Bestellung an den Tisch kam, gelang es ihr sogar, den beiden Männern ein freundliches Lächeln zu schenken.

Kaum waren sie wieder unter sich, platzte es dafür aus Edmund heraus.

„He, Lisa, wie lange ist Merkel schon Kanzlerin? Seit 2005 … oder? Also, dann hatte sie als Regierungschefin mehr als genug Zeit gehabt, um sich auf diesen extremen Menschenansturm vorzubereiten. 9 Jahre … stell’ dir das mal vor! Wozu hat sie eigentlich ihren Beraterstab, den Nachrichtendienst und was weiß ich noch wen alles. Du kannst mir doch nicht erzählen, dass diese immense Flüchtlingskrise keine begründeten Ursachen hat!“

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