Rolf Obergfell - Karrieren

Здесь есть возможность читать онлайн «Rolf Obergfell - Karrieren» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Karrieren: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Karrieren»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

Während Wolf Strickmann in Basel einen Fall von Industriespionage recherchiert, entdeckt er, dass es sich bei einem Verkehrsunfall eines Firmenmitarbeiters um einen unerkannten Mord handelt. Die Industriespionage beruht auf einer enttäuschten Liebe einer Sekretärin.

Karrieren — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Karrieren», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

"Und wie wollen Sie das erreichen?"

"Vor etwa zwei Jahren habe ich gegen große Widerstände im Vorstand einen brain trust eingerichtet. Diese Denkfabrik besteht aus ganz wenigen Top-Leuten, die sich Spezialisten von außen holen können, falls sie das für notwendig erachten – Organisationsentwickler, Psychologen, Theologen, Astronauten, was auch immer. Wir haben keinerlei Berührungsängste, wir arbeiten mit allen zusammen, die interessant sind: Nobelpreisträger, Barfußärzte in China, alternative Aids-Kliniken in Afrika, in Deutschland Jugend forscht – alles. Wir haben eine eigene kleine Abteilung, die nur Literaturrecherche betreibt und die Informationen an unsere Spezialisten weitergibt und archiviert. Die einzige Aufgabe dieser Leute besteht darin, über die Entwicklung des weltweiten Pharmamarktes nachzudenken: Probleme, Trends, neue Verfahren, neue Wirkstoffe – alles, was die HOSANTIS stärken kann. Und selbstverständlich arbeiten wir mehrgleisig. Es gibt schon seit Längerem sehr gute Ansätze: z.B. die Produktion von Wirkstoffkombinationen in der Schwerelosigkeit, was zu extrem reinen Medikamenten und damit zu sehr regelmäßigen Gitterstrukturen von Molekülen führt; die Nanotechnologie, mit der partikuläre Wirkstoffträger entwickelt werden können; neue Wirkstoffe oder einfach unorthodoxe Ideen wie zum Beispiel die Aphärese."

"Wie war der medizinische Fachausdruck?"

Cuviella lächelte selbstzufrieden:

"Aphärese. Das Wort meint das Gegenteil von Medikation. Es wird nicht ein Medikament zugeführt, sondern es wird etwas weggenommen, etwas, das dem Organismus schadet. Seltsamerweise wird dieses Prinzip nur sehr selten angewandt, obwohl es bei Nierenversagen vollkommen akzeptiert ist. Die Dialyse ist eine Aphärese: Man entfernt die Abfallstoffe aus dem Blut. Nun haben unsere Spezialisten festgestellt, dass zum Beispiel bei einer Chemotherapie nach einer Krebserkrankung nur etwa 3 – 5 % eines Medikamentes den Tumor erreichen. Der Rest kreist im Blutkreislauf durch den Körper und schädigt gesunde Zellen. Wenn es gelänge, diesen Rest wieder aus dem Blut herauszufiltern, könnte man eine viel größere Menge an Medikamenten geben. Die Resultate müssten hervorragend sein. Als wir untersucht haben, warum das in der Krebstherapie nicht schon lange gemacht wird, haben wir erstaunliche Antworten bekommen: " niemand macht das ", " es ist nicht üblich " oder " darüber gibt es keine Studien " – die Ärzte haben Angst vor der Gabe von zu viel Medikamenten. Forscher sind auch nur Menschen mit ganz normalen Ängsten und Schablonen im Kopf. Wir haben gerade ein Forschungskonzept fertiggestellt, in dem wir diesen Ansatz verfolgen wollen."

"Und? Wie kommen Ihre Leute vorwärts?"

"Sehr gut. Aber das ist für morgen. Ich rede jetzt von übermorgen. Wir haben einen neuen Volltreffer gelandet und wenn er hält, was er verspricht, müssen die Bücher über Krebstherapie neu geschrieben werden. Bisher galt das Prinzip, dass sich eine gesunde Zelle und eine Krebszelle in ihrem Stoffwechsel nicht voneinander unterscheiden. Unsere Leute gehen jetzt aber davon aus, dass es doch einen Unterschied gibt – ein Protein ist verändert. Bisher waren einfach die Analysemethoden nicht fein genug, um etwas zu finden. Aber wir haben es jetzt, wir haben den Stoff sogar schon isoliert."

"Und warum ist das so weltbewegend?"

Cuviella lächelte nachsichtig:

"Wissen Sie, was binäre Waffen sind?"

"Sind das nicht Waffen, die aus zwei Komponenten bestehen und erst durch die Zündung scharf werden? Damit unterläuft man die Obergrenzen von erlaubten Lagermengen, denn die binären Waffen fallen nicht unter den Begriff Waffe , weil sie so, wie man sie lagert, ungefährlich sind."

"So ist es. Wir entwickeln nun binäre Medikamente, die für gesunde Zellen völlig unschädlich sind. Diese Medikamente werden zu reinem Gift, wenn sie mit dem Stoffwechselprodukt von Krebszellen in Kontakt kommen – und vernichten die Krebszellen. Damit ist es uns gelungen, verschiedene Forschungsansätze, die bisher ohne Bezug nebeneinander hergeführt wurden, zu kombinieren: Wir produzieren unter Schwerelosigkeit und mit Hilfe von Nanotechnologie einen Wirkstoff. Die Vorbereitung des Patienten besteht in der Durchführung einer Aphärese – wir filtern das Abbauprodukt der Krebszellen aus seinem Blut und verabreichen ihm danach das Medikament mittels Infusion. Wir können aktuell sagen, dass die einzelnen Elemente dieser Therapie jedes für sich wirken. Die erste Studie ist abgeschlossen und war sehr erfolgreich."

"Gratuliere."

"Ja, es sieht gut aus. Ich kann Ihnen nur raten, verpfänden Sie Ihr letztes Hemd und kaufen Sie sich HOSANTIS-Aktien."

"So habe ich das nicht gemeint, ich habe mehr an die Krebspatienten gedacht. Welche Krebsart haben Sie denn untersucht? Oder ist das bei allen gleich?"

"Ich kann Ihnen leider nicht sagen, mit welcher Krebsart wir bisher experimentiert haben. Es sieht aber so aus, wie wenn jede Krebsart den Zellstoffwechsel spezifisch veränderte. Für uns ist das natürlich hervorragend, denn je schwieriger Forschung und Entwicklung sind, desto größer ist unser Vorsprung. Es gibt keinen vernünftigen Zweifel mehr an der Prognose, dass wir schon in wenigen Jahren die Nr. 1 auf dem weltweiten Pharmamarkt sein und diese Position auf absehbare Zeit behaupten werden. Wir sind die besten. Wir werden den Krebs besiegen und das wird sich in unseren Bilanzen niederschlagen. Es ist wie die Erlaubnis zum Drucken von Geld."

"Das klingt ja, wie wenn es außerhalb der HOSANTIS nur Mittelmaß gäbe."

"Wie meinen Sie?"

"Das tönt, wie wenn die HOSANTIS das Gelbe vom Ei wäre."

"Es gibt schon noch ein paar andere Gute. Wir sind nicht nur aus Absatzgründen weltweit vertreten, wir kooperieren überall mit den Besten. Aber um ehrlich zu sein, die crème de la crème ist hier in Basel. Kennen Sie zum Beispiel das Biozentrum in der Pestalozzistraße?"

Es war einer seiner Kunden, er transportierte in größeren Abständen Proben für sie nach Paris oder München . Sie machten ein

geheimnisvolles Getue um diese Sendungen. Er musste die Fahrten persönlich machen, durfte keinen Mitarbeiter informieren. Die Behälter waren verplombt und außer Strickmann gab es nur vier Personen, die wussten, wann eine Sendung unterwegs war – zwei beim Biozentrum und die beiden empfangsberechtigten Mitarbeiter in München. Aber das ging Cuviella nichts an.

"Muss man das kennen, wenn man in meiner Branche arbeitet?"

"Die Jungs dort sind auf Augenhöhe mit unseren Leuten, ihre Arbeit ist tipptopp, um es salopp auszudrücken. Die arbeiten mit ihren bildgebenden Verfahren jetzt schon im Angström-Bereich, das ist noch einmal eine Zehnerpotenz kleiner als nano."

Cuviella erwartete offensichtlich einen Ausruf des Erstaunens oder der Bewunderung, aber Strickmann langweilte sich schon geraume Zeit. Er hatte es hier mit einem arrivierten Angeber zu tun, der die HOSANTIS idealisierte und keinerlei innere Distanz zu dieser Firma aufbrachte. Es war an der Zeit, zur Sache zu kommen:

"Und was bedeutet das konkret?"

Strickmann registrierte Cuviellas Enttäuschung.

"Man kann damit überprüfen, wie genau die Wirkstoffe den Rezeptoren entsprechen. Je genauer sie passen, desto spezifischer ist ihre Wirkung. Im Idealfall hat ein Medikament damit keine Nebenwirkungen mehr, weil es nur noch an den gewünschten Rezeptoren andockt."

Zweifellos ein erheblicher Vorteil im Konkurrenzkampf auf dem Markt, das erkannte selbst Strickmann sofort. Aber solche Gedanken durfte man nicht haben – die HOSANTIS arbeitete natürlich ausschließlich im Interesse der Patienten.

"Machen die anderen das nicht auch?"

"Es ist völlig unvorstellbar, dass unsere Konkurrenz über alle Möglichkeiten verfügt, die ich ihnen vorhin aufgezählt habe, seien Sie da mal ganz beruhigt. Im Gegenteil, es ist jetzt an der Zeit, das Sparbuch zu plündern und HOSANTIS-Aktien zu kaufen. Zumal zurzeit ja auch noch unser Aktienrückkauf läuft – aber das habe ich nicht gesagt."

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Karrieren»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Karrieren» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Karrieren»

Обсуждение, отзывы о книге «Karrieren» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x