Rolf Obergfell - Karrieren
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Sie hatte zwar zugestimmt, aber nur, weil sie keinen Streit wollte. Allerdings war das jetzt schon das zweite Mal und immer würde sie nicht nachgeben. Cuviella steckte in einem Dilemma ihr gegenüber. Er merkte deutlich, dass seine Argumente nicht ausgereicht hatten, sie zu überzeugen. Aber er konnte seine Karten unmöglich offen auf den Tisch legen, dazu war die Vertraulichkeit der ganzen Angelegenheit viel zu wichtig.
Vor einem Jahr hatte ihn der Vorstandsvorsitzende gefragt, ob sie sich nicht unmittelbar nach Neujahr treffen könnten, er wolle einige strategische Fragestellungen mit ihm erörtern. Selbstverständlich würde er sich gerne mit ihm treffen, hatte er Prof. Alpwyler geantwortet. Wer würde eine solche Aufforderung seines Vorstandsvorsitzenden ablehnen, zumal der Professor mit persönlichen Kontakten äußerst sparsam war. Aber seinen Vorschlag, ihre Assistentinnen sollten einen Termin vereinbaren, hatte er erschrocken abgelehnt. Auf gar keinen Fall, das sei ein absolut vertrauliches Treffen, von dem niemand wissen solle, niemand. Es solle auch nicht in geschäftlichen Räumen stattfinden, er lade ihn zu sich nach Hause ein. Das war mehr als ein Ritterschlag und da hatte es Cuviella zum ersten Mal gedämmert, dass sich hinter dieser Aufforderung eine größere Sache verbergen könnte. Aber er sagte natürlich nichts. Sie hatten sich auf einen Termin am 2. Januar geeinigt und beide hatten die ganze Angelegenheit nicht mehr erwähnt. Bei der Verabschiedung an der Weihnachtsfeier hatte der Professor ihn gebeten, sich nicht vom Chauffeur fahren zu lassen und auch kein Taxi zu nehmen. Er fände es am besten, wenn er mit dem Tram 2 käme, das wäre am Unauffälligsten.
Selbstverständlich war Cuviella mit dem Tram gefahren. Der Professor persönlich hatte ihm die Tür geöffnet, perfekt gekleidet wie immer. Lediglich auf sein Jackett hatte er verzichtet, er war ja schließlich bei sich zu Hause, hatte stattdessen einen grauen Norwegerpullover getragen. Die Begrüßung war sehr freundlich gewesen, Cuviella hatte den Eindruck eines privaten Treffens bekommen. Von den Hausangestellten war niemand zu sehen, auch Alpwylers Frau war nicht in Erscheinung getreten.
Dieses Mal war es wieder so, allerdings direkt am Neujahrstag, wie Cuviella zufrieden konstatierte. Solche Termine zeigten unmissverständlich den Status Alpwylers: Er brauchte sich nach niemandem zu richten und jeder wäre froh gewesen, zu einem solchen Termin eingeladen zu werden. Der Professor führte ihn in seine Bibliothek und Cuviella nahm demonstrativ den Akku aus seinem Handy. Alpwyler lächelte dankbar. Er hatte ein kleines Frühstück mit Fischspezialitäten auftragen lassen: Garnelensalat, Kaviar und Austern. Er selbst aß Heringssalat, eines seiner Lieblingsgerichte, wie er lächelnd erklärte. Bevor er seinem Gast einen guten Appetit wünschte, meinte er lakonisch, er könne auch Baguette ohne Knoblauch haben, falls er noch etwas Intimeres vorhabe. Cuviella wusste nicht, wie ihm geschah, eine solche Bemerkung hätte er von Alpwyler nie und nimmer erwartet. Der Alte hatte wenig Appetit und aß fast nichts. So hielt sich auch Cuviella zurück. Als der Hausherr auch noch den Tisch selbst abräumte und das Geschirr auf ein Sideboard im Flur stellte, wusste Cuviella überhaupt nicht mehr, wie er sich verhalten sollte.
Zum Glück holte Alpwyler danach seine Unterlagen aus einer Kommode und sie arbeiteten zwei Stunden lang konzentriert an der Analyse des Ist-Zustandes der HOSANTIS. Zunächst ging es nur um die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen der Firma. Sie gingen Land für Land durch in Bezug auf Kosten, Umsatz, Cashflow und Gewinn und erarbeiteten Zielvorgaben für die Länderreferenten. Alpwyler lag die Nachhaltigkeit der Produktionsprozesse für die verwendeten Rohstoffe und die dabei zu Grunde liegende Energiebilanz sehr am Herzen. Die erzielten Fortschritte waren ihm nicht schnell genug und er betonte mehrmals, dass eine sparsamere Verwendung von Energie sich unmittelbar in der Bilanz niederschlagen würde. An einer Stelle wurde er richtig pathetisch: Wir müssen unseren Enkeln doch eine Erde hinterlassen, auf der sie gut leben können. Wir haben schon genug auf Kosten der nächsten Generationen zerstört. Dagegen ließ sich nicht viel sagen, solange das nicht auf Kosten ihres Profits gehen würde, aber Cuviella wollte nichts übers Knie brechen. Das sollte alles langsam wachsen, denn er wollte die Mitarbeiter mitnehmen, er wollte diese ganzen Neuerungen nicht gegen sie durchsetzen, sondern mit ihnen. Dafür sah er großen Nachholbedarf bezüglich der Datensicherheit. Obwohl er kein Computerspezialist war, hatte er Alpträume bei dem Gedanken, dass jemand die Firmengeheimnisse knacken könnte. Ein großer Teil ihres Know-hows war nur durch Geheimhaltung geschützt und wenn die relevanten Informationen Unbefugten in die Hände fielen, wäre der finanzielle Schaden erheblich. Aber Alpwyler war zu seriös, um sich das vorstellen zu können. Immer wenn Cuviella auf dieses Thema zu sprechen gekommen war, hatte er diesen ungläubigen Blick geerntet, als ob er eine Räuberpistole erzählte, und das Gespräch entwickelte sich nicht mehr weiter. Zu seiner Überraschung ging Alpwyler dieses Mal auf einen Vorschlag ein, mit dem Cuviella diese Blockade erst gar nicht aufkommen lassen wollte: Man könnte Umweltschutz und Datensicherheit doch übergreifend organisieren, schließlich betraf das ja alle. Jede Abteilung sollte einen Vertreter abstellen, um zunächst einmal die Schwachstellen zu erkennen. Er nannte es zwei virtuelle Abteilungen einrichten. Der Gedanke gefiel Alpwyler und er würde schon dafür sorgen, dass dabei handfeste Ergebnisse zustande kommen würden.
Mitten in einem Satz ging die Tür auf und einer seiner Enkel kam herein:
"Granny, du söttisch cho."
Alpwyler fuhr dem Enkel zärtlich über den Kopf:
"Het das s'Großmami gsait?"
"Nei, ich ha das gsait. Ich ha a Brugg über dr Rhy baut."
"Und jetzt soll ich deine Brücke anschauen?"
"Jo, chumm."
Sie hatten über die Feiertage ihre Kinder mit den Enkeln eingeladen und nun musste er Familienoberhaupt spielen. Es war tatsächlich ein gutes Gefühl, die Kinder wieder einmal beisammen zu haben. Wenn es auch manchmal etwas laut wurde, sie genossen den Trubel und das Leben in ihrem großen Haus. Es war fast so wie früher, aber nur fast. Die Tochter lebte mit einem Bergbauingenieur in Kanada und hatte zwei kleine Kinder, der Sohn arbeitete für eine große Schweizer Bank in Dubai und seine Schwiegertochter würde ihn demnächst zum vierten Mal zum Großvater machen. Sie war deswegen in Dubai geblieben, der Sohn war alleine gekommen. Die Kinder und Enkel brachten die weite Welt mit ins Bruderholz 3, wo er mit seiner Frau in einer alten Villa wohnte. Sie hatten sie als frisch getrautes Paar in den 1960er Jahren gekauft, als es in diesem Stadtteil noch nicht viele Häuser gegeben hatte. Inzwischen war das natürlich anders, Basel hatte sich ausgedehnt. Seine Gemahlin hatte zu ihrer Entlastung vor einiger Zeit zwei neue Hilfskräfte eingestellt, die den Haushalt organisierten und Haus und Garten pflegten. Eine dritte Frau ging ihm seit kurzem als Privatsekretärin zur Hand. Und während der Weihnachtsferien konnten sie jetzt morgens alle ausschlafen, kleine Ausflüge in den Jura oder den Schwarzwald unternehmen und hatten viel freie Zeit. Sie hatten es schön miteinander.
Während er das alles Cuviella so knapp wie möglich erklärte, wurde der Kleine ungeduldig und nahm seinen Großvater an der Hand:
"Granny, du söttisch jetz cho."
Es gelang Alpwyler noch, mit seinem Gast einen Termin für den folgenden Tag auszumachen und ihn zur Haustür zu bringen. Die Verabschiedung war herzlich, aber kurz. Dann nahm ihn sein Enkel in Beschlag.
Der Heimweg genügte Cuviella um zu begreifen, was sich soeben abgespielt hatte. Der Alte hatte jedem seiner Argumente aufmerksam zugehört, hatte Verständnisfragen gestellt und Notizen gemacht. Unter dem Vorwand, seine Gedankengänge überprüfen zu lassen, hatte er ihm Einblick in die unterschiedlichsten Fragestellungen gegeben, selbst in solche, die mit seinem Ressort überhaupt nichts zu tun hatten. Als sie ihr Gespräch beendeten und Alpwyler die Skizzen, Tabellen und Netzpläne einsammelte, die auf dem Tisch verstreut lagen, war ein beträchtlicher Stapel entstanden. Der alte Fuchs hatte alles einkassiert, auch das, was Cuviella notiert hatte. Er war ein ausgebuffter Profi und so langsam begriff Cuviella, warum sein Gastgeber schon so jung Vorstandsvorsitzender geworden war und sich zur Seele des ganzen Unternehmens entwickelt hatte. Ohne ihn ging nichts bei der HOSANTIS und was er über die Firma nicht wusste, war nicht wissenswert.
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