Rolf Obergfell - Karrieren
Здесь есть возможность читать онлайн «Rolf Obergfell - Karrieren» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Karrieren
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 100
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Karrieren: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Karrieren»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Karrieren — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Karrieren», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
"Ein Zauberberg? In welchem Märchen kommt der vor?"
"Mensch, Der Zauberberg ist Weltliteratur."
"Worum geht es da?"
"Um ein Sanatorium für Tuberkulosepatienten unmittelbar vor dem 1. Weltkrieg."
"Und das steht noch?"
"Es heißt heute Waldhotel und hat noch ein Zimmer so eingerichtet wie damals ein Patientenzimmer."
Bottmer überlegte einen Augenblick und bemerkte, dass angesichts des Regens und des heftigen Windes nicht viel zu unternehmen war. Und alleine würde er dort nie hingehen. Isabelle freute sich über seine Zusage.
Das frühere Lungensanatorium war ein beeindruckender Kasten von Hotel, hatte mit einem Krankenhaus nichts mehr zu tun. Das übriggebliebene Patientenzimmer war klein und hatte ein Fenster in der weiß lackierten Zimmertür. Überhaupt war alles weiß: das Holzbett, der Kleiderschrank, der Stuhl und der große Handtuchhalter am Waschbecken. Einzig zwei Sessel waren eine Ausnahme, sie waren braun bezogen. Die schweren Armaturen am Waschbecken waren im Jugendstil geformt.
Auf den ersten Blick machte es einen rigiden Eindruck, wahrscheinlich weil keinerlei persönliche Gegenstände vorhanden waren. Und doch hatten in solchen Zimmern viele Leben unter dramatischen Umständen geendet – Thomas Mann schildert das bis ins Detail. Denselben Eindruck machte der Speisesaal, von dem eine Reihe Fotos ausgestellt waren. Auffällig waren dabei der Kontrast zwischen Schwarz und Weiß und das Bemühen um Eleganz – ebonisiertes Holz und weiße Stofftischdecken.
Ein Gespräch mit Bottmer über die damalige Situation der Patienten war nicht möglich, er blockte seine Gefühle ab, machte lediglich ein paar abfällige Bemerkungen über den damaligen Stand der Medizin und wollte diesen Ort so schnell wie möglich verlassen. Isabelle war frustriert, denn genau deshalb hatte sie ihn eingeladen mitzukommen, sie wollte mit diesen Gefühlen nicht allein sein. Ihr Versuch, zu Beat Bottmer eine emotionale Nähe herzustellen, war gescheitert.
Die folgenden Tage sah Bottmer Isabelle hin und wieder in einem Café oder auf der Piste, jedes Mal in Begleitung eines anderen Mannes. Beim Auschecken aus dem Hotel stellte sich heraus, dass sie gleichzeitig abreisten. Er glaubte nicht an einen Zufall und war von ihrer Hartnäckigkeit beeindruckt. Sie musste einigen Aufwand betrieben haben, um den Zeitpunkt seiner Abreise zu erfahren. Da die Heimfahrt allein nicht sehr lustig zu werden versprach, bot er ihr an, sie mitzunehmen. Sie war angenehm überrascht, als er ihr sagte, dass er zunächst mit dem Taxi nach Bad Ragaz fahren und von dort aus mit der eigenen Maschine nach Basel fliegen würde, nahm seine Einladung sofort an.
Die Fahrt zum Flugplatz war kurzweilig, sie verstanden sich gut, lachten viel und der anschließende Flug war beeindruckend. Sie war wohl noch nicht oft über die Alpen geflogen und schon gar nicht in einem so kleinen Floh wie diese Cessna. Wenn Bottmer in Eile war oder einfach nicht im Stau stehen wollte, griff er immer auf diesen Typ zurück, hatte darauf schon hunderte von Flugstunden absolviert und fühlte sich absolut sicher. Einzig der Wetterbericht war nicht optimal, sie würden streckenweise Wolkenfelder durchqueren müssen und dabei war er völlig auf seine Instrumente angewiesen.
Als es soweit war, gab sein Passagier die üblichen Bemerkungen von sich: Wie heimelig und geborgen sie sich fühle, wenn sie durch die Watte flogen und ihre Sicht nur bis zu den Flügelspitzen reichte, wie schön es sei, so ganz ohne Aufregung durch die Luft zu schweben. Die Wolkentürme begeisterten sie, die mit Watte gefüllten Täler riefen Laute des Entzückens hervor. Bottmer knurrte ab und zu etwas zur Bestätigung, war aber vollauf mit der Beobachtung der Instrumente beschäftigt.
Nach einer Viertelstunde riss die Wolkendecke auf und unter ihnen lag eine von Licht überflutete Landschaft. Die pyramidenförmigen Berge, die mit einem Mantel aus Schnee bedeckt waren und im Schein der Sonne funkelten, entlockten ihr Ausrufe der Bewunderung. Sie erkannte Eiger, Mönch und Jungfrau und gab die Dame von Welt, die sich auch in den Schweizer Alpen auskennt. Er hatte genau deswegen einen Umweg in Kauf genommen und war einen Bogen geflogen, was sie natürlich nicht bemerkt hatte.
Sie interpretierte diese schneebedeckte Gebirgslandschaft geometrisch, womit sie immerhin Bottmers Interesse weckte, denn das hatte er noch nie gehört: Da gab es weiße Quader wie Bauklötze oder rechteckige Flächen, topfeben wie ein zugefrorener See, vereiste Bänder, die jeder andere als Gletscher bezeichnet hätte. Sie sah gefährliche Zacken und Grate und überall verstreut wie von Zyklopenhand hingeworfene Trümmer. Die Bergspitzen waren Kegel oder Pyramiden, steil abfallende Felswände hatten die Form von Trapezen. Als Bottmer etwas tiefer ging, konnte sie zugeschneite Bergstraßen erkennen, geschlossene Pässe oder Dörfer, deren Häuser sich aneinander schmiegten wie um sich gegenseitig zu wärmen. Neben einzelnen Wolkentürmen unter ihnen gab es schneefreie Täler mit Straßen wie Bindfäden und riesige nackte Felswände, die ihr Angst machten. Die graubraunen Geröllfelder mit grünen Einsprengseln waren für sie Flickenteppiche, das Grün angepappt, und befestigte Straßen bezeichnete sie als Mauern in der Landschaft. Manche waren wie mit dem Lineal gezogen, andere krochen in Haarnadelkurven die Hänge hinauf. Die Schattenseiten der Berge waren ihr unheimlich, die in Gold getauchten, der Sonne zugewandten, entzückten sie.
Kurz darauf beobachtete sie den Abgang einer Lawine und wurde nachdenklich, als ihr bewusst wurde, dass die Schneise, die sie sah, ein Symbol der Verwüstung war. Was sich auch immer zwischen den beiden Rändern befunden hatte, befand sich jetzt nicht mehr dort, war überrollt, zerquetscht oder in Trümmern, begraben unter Schnee und Eis. Zum Glück entdeckte sie unmittelbar daneben eine dunkle Gesteinsformation in Form eines gleichschenkligen Dreiecks, die mit kleinen Plättchen aus Eis und Schnee überzogen war: Tobleronezacken nannte sie das und musste lachen. Im Übrigen war alles wunderbar, apart, traumhaft und glitzernd, die Welt wie ein Märchen. Diese Ästhetisierung säuerte Bottmer an. Eine Winterlandschaft bedeutete für ihn Kälte und Nässe, die Fortbewegung war schwierig und ein Abkommen vom Weg gefährlich. Wie oft war er müde und durchnässt von der Schule nach Hause gekommen, hatte geweint vor Erschöpfung und musste sich erst einmal an die Kunst 1setzen, um sich aufzuwärmen. Das warme Zuckerwasser, das seine Mutter zubereitet hatte und ihm an den Ofen brachte, war das Köstlichste, was er sich überhaupt vorstellen konnte. Die Wärme floss direkt in jede Zelle seines Körpers. Aus dieser Zeit wusste er, wie er sich retten konnte, falls sie in dieser lebensfeindlichen Landschaft abschmieren sollten und er wollte lieber nicht darüber nachdenken, was dann aus den erstaunten Ohs! und Ahs! seiner Personalchefin werden würde.
Genau genommen war es nicht überraschend, dass sie ihn noch zu einem Kaffee bei sich zu Hause einlud und auch nicht, dass er das Angebot dieses Mal annahm. Für ihn war es der erfolgreiche Abschluss seines Weihnachtsurlaubs und er würde mit ihr sowohl über detaillierte Aspekte in der Firma als auch über seine weitere Karriere reden können. Außerdem hatte er von nun an eine Informantin im Vorstand, die er sich warmhalten würde. Und vielleicht waren ihre anderen Ohs! und Ahs! ja auch ganz interessant. Das Feld war bestens vorbereitet und so ein kleiner Flug über die Alpen hatte noch immer gewirkt. Ein bestimmter Typ Frau schätzte diese Geste aus der großen Welt.
2 Das Neujahrstreffen
Dr. Daniel Cuviella wollte die Weihnachtsfeiertage zu Hause verbringen. Er hatte die größte Mühe gehabt, das seiner Frau plausibel zu machen, denn in ihrem Bekanntenkreis waren sie die einzigen, die nicht wegfuhren. Weihnachten und Silvester verbrachte man einfach an einem exklusiven Wintersportort in den Alpen oder man machte eine Fernreise und es sollten schon die Bahamas oder die Seychellen sein. In ihren Kreisen war das selbstverständlich. Letztlich hatte sie nicht akzeptiert, dass sie zu Hause bleiben sollte. Es gab so viele schöne Plätze auf der Welt, die sie noch nicht gesehen hatte, und es war eine langjährige Tradition, dass die Zeit zwischen den Jahren nur ihnen beiden gehörte.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Karrieren»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Karrieren» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Karrieren» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.