Rolf Obergfell - Karrieren
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Für sich selbst genügten ihr die Dinge, die sie sich von ihrem Gehalt kaufen konnte und wenn sie sah, welche Summen ihr Mann ausgab, wurde sie verlegen. Sie konnte weder seinen BMW schätzen, noch die gesellschaftlichen Anlässe, zu denen er sie anfangs mitgenommen hatte. Als Gastgeberin allerdings konnte sie glänzen, sie kannte das aus ihrem Elternhaus. Ihr Großvater war noch Bauer gewesen. Nach dem 2. Weltkrieg hatte er aber schnell begriffen, wie viel man auf dem Schwarzen Markt mit Medikamenten verdienen konnte und da er gegenüber von Basel auf deutschem Gebiet wohnte, saß er sozusagen an der Quelle. Er war fast jede Nacht unterwegs und kannte die Grenze wie kein anderer. Es gelang dem Zoll nie, ihn zu fassen, es gab keine knackenden Äste im Unterholz oder verräterische Glut von brennenden Zigaretten. Als sich nach dem Krieg die chemische Industrie Basels auf deutschem Gebiet vergrößern wollte, verkaufte er ein paar Äcker und verdiente damit ein Vermögen. Seitdem hatte er keinen Pflug mehr in der Hand gehabt und keine Kuh mehr gemolken. Mit diesem Grundkapital war er in das deutsche Wirtschaftswunder gestartet und hatte nebenbei an der Börse erfolgreich spekuliert. Das war damals keine große Sache, jeder konnte erfolgreich spekulieren, das Wirtschaftswunder lief ja auf vollen Touren. So war über zwei Generationen das Familienvermögen entstanden.
Er hatte keineswegs eine schlechte Partie gemacht mit dieser Frau, aber die Schuhe, in denen er ging, waren für sie einfach zu groß. Sie war das brave Frauchen geblieben, das sich für ihre Kinder engagierte. Bei ihr waren es nur nicht die eigenen, sondern die anderer Leute.
Deswegen hatte sie auch wenig Verständnis für ihn und seine berufliche Situation. Seine Eltern mussten sich das Geld für die Ausbildung ihrer Söhne am Mund absparen. Er wusste, was es hieß, abends hungrig zu Bett zu gehen und hatte begriffen, dass sich dieses Schicksal über eine erstklassige Ausbildung korrigieren ließ. Wenn seine Klassenkameraden auf Partys waren, saß er über seinen Büchern; wenn seine Verbindungsbrüder wieder einmal irgendwo bei einem sinnlosen Besäufnis waren, schlich er sich früh nach Hause und paukte noch für eine Klausur. Es war hart gewesen, aber seine Rechnung war aufgegangen: Nach dem Studium konnte er sich seinen Arbeitsplatz aus mehreren Top-Angeboten auswählen. Heute, mit 42, war er als Pharmazeut Stellvertretender Direktor bei HOSANTIS und auf dem Sprung zu einer großen internationalen Karriere. Trotzdem ging ihm alles viel zu langsam. Er sah sein Leben als Erfolgsgeschichte und war gerade damit beschäftigt, die besten Kapitel zu schreiben, die noch fehlten.
Nur eben, ihr abstruses Weltbild – sich derart zu engagieren für sozial benachteiligte Kinder! Die brauchte man doch gar nicht. Man konnte sich die Besten auswählen und der Rest war überflüssig. Schön, man war ja sozial, musste sie irgendwie durchfüttern. Aber doch nicht mit Kaviar und Champagner, dafür genügten doch Schwarzbrot und Obstsaft. Wer hatte denn ihm etwas geschenkt? Nein, nein, sie lebten in einer Leistungsgesellschaft und die, die Leistung brachten, waren oben und die anderen unten. Mit ihren Einstellungen war sie ihm absolut keine Stütze bei seiner Karriere.
Die Weihnachtsfeier im Hotel war etwas verkniffen geraten und sie war nach den Feiertagen alleine nach Hause gefahren. Da war eine Distanz zwischen ihnen, die einfach nicht mehr zu überbrücken war. Es stimmte ja, er hatte eine Geliebte gehabt, wenn er es auch nie zugegeben hatte. Aber das war schon eine Weile vorbei und dieses Opfer von ihm hatte keinerlei positive Auswirkungen auf ihre Beziehung gehabt. Seine Frau war von ihrer Ehe genauso frustriert wie er und deswegen klappte es auch nicht mehr im Bett. Wenn er nach Hause kam, würde er der Sache wohl ein Ende machen.
Zu seiner Überraschung war nach Weihnachten Isabelle Tschudy im Hotel aufgetaucht. Sie arbeitete auch bei HOSANTIS und vertrat im Vorstand das Personalwesen. Ihre Karriere war plötzlich in den Steilflug übergegangen, ohne dass das viele bemerkt hätten. Es sah so aus, als ob sie ihr Ressort im Griff hätte und soweit zu hören war, hatten ihre Beiträge in den Vorstandssitzungen Substanz.
Bei der obligatorischen Silvesterparty tanzte man miteinander, einigte sich auf ein privates Du . Es war Prominenz gekommen, es gab verschiedene Räume mit unterschiedlicher Musik, man hatte Spaß. Sie war alleine da. Plötzlich merkte er, dass sie nur noch mit ihm tanzte, obwohl bei seinen Tanzschritten oft Gefahr im Verzug war. Da ihm das zu eng wurde, suchte er sich von da an bewusst andere Tanzpartnerinnen, die auch alleine gekommen waren. Wenn er mit denen tanzte, konnte er die Probleme mit seiner Frau genauso gut vergessen wie mit Isabelle und es würde später am Arbeitsplatz keine Komplikationen geben. Und er wusste, wie man sich fühlte, wenn man an Silvester allein war, hatte es früher oft genug selbst erlebt. Keine dieser Single-Frauen würde alleine schlafen wollen in dieser Nacht. Als er aber einen Moment nicht aufpasste, war Isabelle wieder da und wollte die nächste Runde mit ihm tanzen. Er würde nachher den Raum wechseln, dorthin gehen, wo eine Rock'n Roll Band spielte und die jüngeren Semester Bewegungen machten, die mit Tanzen eigentlich nicht mehr viel zu tun hatten. Dorthin würde Isabelle nicht kommen.
Jetzt aber hatte sie ihn überrumpelt und er bemühte sich, diesen Foxtrott zu bewältigen, ohne zu oft neu ansetzen zu müssen. Sie war eine sehr gute Tänzerin, schien einfach über das Parkett zu fliegen und ihre Beine machten ihre Bewegungen wie von selstständig. Aber ihr ging es nicht ums Tanzen:
"Du weichst mir aus?"
"Kommt es dir so vor?"
"Ja. Und du beantwortest eine Frage mit einer Gegenfrage. Was ist los mit dir?"
"Ich möchte heute Nacht alleine ins Bett gehen, das ist alles."
"Warum das denn?"
"Meine Frau ist heute Nachmittag im Streit nach Hause gefahren. Ich fühle mich einfach nicht gut."
"Und was glaubst du, was deine Frau an Silvester zu Hause macht? Briefe schreiben oder fernsehen?"
"Das ist gut möglich, aber ich habe darüber nicht nachgedacht. Es interessiert mich eigentlich auch nicht."
"Schade."
An dieser Stelle machte das Orchester eine Pause. Bottmer begleitete Isabelle zu ihrem Platz, sie verabschiedete sich von ihm mit einem schüchternen Lächeln. Er fühlte sich erlöst, sowohl vom Tanzen als auch von diesem aufgedrängten intimen Gespräch. Scheinbar ziellos verließ er den Tanzsaal und ging einfach
der Musik nach, dorthin, wo härtere Rhythmen und wummernde Bässe herkamen. Mit etwas Geduld würde er schon etwas finden, das ihm die Nacht verkürzen würde, da war er sich sicher.
Als er am nächsten Morgen aufwachte, war er erstaunt, ein langhaariges Dummchen neben sich zu finden und erst allmählich konnte er sich wieder erinnern. In ihrer rührenden Naivität hatte sie ihm beim Tanzen erzählt, dass sie über Silvester nach St. Moritz gekommen war, um sich einen Mann aus dem Jetset zu angeln und so war sie eben bei ihm im Bett gelandet. Obwohl sie Davos nicht von St. Moritz unterscheiden konnte, war sie ein schnuckeliges Kätzchen und fing an zu schnurren, kaum dass sie aufgewacht war. Er hatte Nachholbedarf und sie brauchte einen Schwanz, wenn auch nur als Eintrittskarte in die Kreise der Prominenten. So bearbeitete er sie noch einmal, bis sie genug hatte, und benutzte sie danach beim gemeinsamen Frühstück als Trophäe, sonnte sich in den heimlichen Blicken anderer Männer. Sonst wollte er nichts von ihr, sie war für ihn Frischfleisch mit zwei Hohlkörpern, einem, wo sich bei anderen Leuten das Gehirn befindet, und einem anderen zum Andocken.
Am folgenden Tag traf er Isabelle, als sie im Hotel einen Tee trank. Trotz des schlechten Wetters war sie bester Laune, kam endlich einmal dazu, sich den Zauberberg anzuschauen. Ob er nicht mitkommen wolle?
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