Günter Billy Hollenbach - Die Chinesische Mauer

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Ort der Handlung: San Francisco in Kalifornien. Psycho-Krimi mit einem Blick auf Polizeiarbeit im Widerstreit von Recht und Gesetz sowie mit Bezügen zu spirituellen Energien. Menschen, die glauben das Richtige zu tun und dennoch auf unglückliche oder tragische Weise scheitern.

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„Wissen Sie, Mister Berkamp, Roberto,“ erklärt sie mit kurzem Lächeln, „in der chinesischen Kultur redet man Menschen, die einem etwas bedeuten, nicht mit dem Vornamen an, sondern gibt ihnen Rufnamen. Damit will man böse Geister daran hindern, die Person zu erkennen. Viele Indianerstämme machen das genauso. Wer weiß, wenn man daran glaubt, hilft es.“

Sie greift ihrer Tochter unter die Arme, nimmt sie mir ab und stellt sie auf den Kachelfußboden.

„Und Du, Sonnenblume, hilfst Carmen, den Tisch zu decken. Denk daran, getrunken wird erst nach dem Essen. Okay, Schatz?!“

„Komm, Roberto, überlass Carmen das Feld. Sie heißt tatsächlich Sonnenblume, mit ihrem Mittelnamen, Janey Sunflower .“

„Hübscher Name, goldiges Mädchen.“

„Danke. Er kommt von meiner anderen Seite. Ich bin zur Hälfte Indianerin, Cheyenne, und mindestens genauso stolz darauf wie auf das chinesische Erbe. Wir waren immer Kämpfer, wenn auch nicht immer siegreich. Hier lang, ich gehe mal vor.“

Am Ende des Eingansbereichs weitet sich der Flur zu einem Vorraum. Rechts führen eine Treppe in die tieferen Ebenen des Hauses sowie Türen in andere Zimmer.

Geradeaus drei Stufen tiefer liegt ein stattlicher Wohnraum mit einem großen, grob gemauerten Kamin an der rechten Wand – keine billige Imitation mit elektrischem Feuer. Statt Kacheln glänzt der Fußboden in solidem dunkelroten Mahagoniholz. Rohe dunkelbraune Balken im mexikanischen Stil zieren die Zimmerdecke. Dicke flauschige dunkelgrüne und weinrote Teppiche, eine rotbraune Sitzgruppe mit Ledercouch und drei bulligen Sesseln betonen die Größe des Raumes. Links neben einer breiten Fensterwand steht eine grob geschnitzte, knapp zwei Meter hohe indianische Totemfigur mit einem Flügelkopf. Hinter der Couch hängt ein breiter Wandteppich mit gedämpften gegenstandslosen Farbflächen. Eine gleichmäßig warme Deckenbeleuchtung taucht den Raum in behagliches Licht.

Ein Fernsehgerät ist nicht zu entdecken.

An die breite Front hoher Fenstertüren schließt sich außen eine großflächige Balkonveranda an. Der weite Blick über Büsche hinweg auf die Stadt und die Bucht kann dir das Herz öffnen.

Wir stehen eine Weile an der Fensterwand, als ein Katzentier mit markanter hellgrauer und goldgelber Zeichnung des Fells auf der Veranda erscheint und mit aufgestelltem Schwanz auf uns zu läuft.

Ich könnte schwören, einen jungen Tiger zu sehen.

„Schau, da kommt unser „Shushi“-Tiger. Eine kräftige Hauskatze mit einem wunderbar gezeichneten Fell, findest Du nicht?“

Die Katze drückt sich von außen gegen die Scheibe, maunzt kaum hörbar, schaut erstaunt zu uns auf. Ich bin nicht minder erstaunt. Das hübsche Tier steht ein Stück weiter weg, als ich erwartet habe. Die Scheibe ist dickes Panzerglas mit einer leichten Brauntönung.

„Nein, Du Tiger, Du bleibst noch draußen. Geh, fang dir eine Maus,“ meint Nancy mehr zu sich selbst.

Ich gebe mir Mühe, sie immer nur flüchtig anzuschauen.

Die Frau hat mehr als ein bildschönes Aussehen und eine gute Figur. Sie strahlt eine schwer zu beschreibende Attraktivität aus, unaufdringlich selbstbewusst. Wie sie mich anschaut, geschmeidig an der Scheibe mit der Katze davor in die Knie geht und sich beim Aufrichten kurz an meinem Unterarm abstützt, denke ich, die Frau fühlt sich wohl in ihrem Körper. Ihr Blick und die Berührung sind nur das – arglose, ungekünstelte Freundlichkeit, ohne betonten Abstand und ohne falsche Andeutungen. Die Model-Schönheit wird immer mehr eine sympathische Frau.

„Essen kommen, ihr zwei! Es geht los!,“ ruft Brian vom Flur her.

„Wir haben lange gesucht, bis wir Carmen gefunden haben. Meine Kinder sollen mehrere Sprachen beherrschen. Mit meinem Mann sprechen wir oft Chinesisch oder eben Englisch und Spanisch mit Carmen.“

„Mrs. Wong, äh, Nancy, wenn Du einverstanden bist, solange wir mit deinen Kindern zusammen sind, ... reden wir nicht über die Ereignisse von heute Morgen, okay?“

Sie stutzt, nickt erleichtert.

*

Nach besonderem Aufwand sieht der Tisch nicht aus; Stahlbestecke, graugrüne rustikale Teller, einfache Trinkgläser, Papierservietten.

„Wir achten darauf, wenigstens abends zum Essen zusammenzusein. In der Zeit soll es ruhig und gesittet zugehen,“ erklärt Nancy an der Küchentür beinahe entschuldigend.

„Gefällt mir. Mit unserer Tochter haben wir das genauso gehalten.“

Nancy nimmt an der Stirnseite des Tisches Platz, ich sitze nah am Fenster mit Janey auf einer Polsterunterlage rechts eben mir, Brian gegenüber. Carmen, deren Stuhl neben Brian wartet, gibt reihum Paella auf.

Sie setzt sich, murmelt ein Gebet. Die Familie antwortet „Amen“. Das Reisgericht riecht und schmeckt köstlich. Janey lächelt einige Male, den Löffel im Mund, zu mir auf, kaut zufrieden vor sich hin.

Dass wenig gesprochen wird, ist mir recht.

Als sie ihren Teller zur Hälfte geschafft hat, traut Janey sich.

„Wohnst Du auch in so einem schönen Haus wie wir, Roberto?“

„Cuidade, Carina,“ ermahnt Carmen freundlich.

„Aber es stimmt doch, Mammi. Unser Haus ist schön, nicht wahr?“

„Ja, Herzchen, das stimmt. Nur muss man es nicht sagen. Weil die Leute das sowieso sehen.“

„Roberto, ist dein Haus auch sehr schön?“

„Ich wohne in einem Hotel, Janey.“

„Drüben im Fairmont-Hotel?“

„Janey, Du spinnst,“ belehrt Brian sie, „da gehen nur Politiker und Hollywood-Leute hin.“

„Dann ist gut, wenn Du da nicht bist, Roberto. Wie heißt dein Hotel?,“ hakt sie nach.

„Janey, bitte!“ Carmen rollt die Augen, Nancy lächelt nachsichtig.

„Es liegt unten in China-Town und heißt Grant-Plaza-Hotel.“

„Grant Avenue und Ecke Pine-Straße?,“ fragt Nancy überrascht; „unter dem französischen Gymnasium?“

„Ja, das ist es. Eine sehr günstige Lage.“

„Hast Du ein eigenes Haus?,“ will Brian wissen. „In Deutschland?“

„Da bewohne ich ein Apartment in einem Hochhaus.“

„Verstehen dich die Leute dort, ich meine, beim Reden? Die sprechen doch Deutsch, oder?,“ erkundigt er sich.

„Da spreche ich Deutsch. Ich mache das wie ihr, benutze zwei Sprachen.“

„Cool,“ stellt er fest, „ich finde Spanisch toll.“

„Bloß, weil Carmen dich immer bevorzugt,“ hält Janey ihm vor.

„Tut sie gar nicht!“

„Tut sie doch!“

Zwei derart aufgeweckte Kinder sorgen mühelos für Unterhaltung. Carmen hält die beiden Kinder mit gelassener Beständigkeit in Zaum.

„Ihr kennt doch die alte Volksweisheit, nicht wahr: Nur wer wenig spricht, bekommt genug zu essen?“

Eine Weile später fesselt sie – selbstverständlich in druckreifem Spanisch – unsere Aufmerksamkeit mit der Geschichte von den beiden andalusischen Dörfern. Die stritten darüber, welches von ihnen die beste Paella zubereiten konnte. Um den Streit zu beenden und ein gerechtes Urteil zu sprechen, aßen die Leute aus dem einen Dorf die Paella aus dem anderen und umgekehrt.

„Und, Carmen,“ fragt Brian gespannt, „welches Dorf hat gewonnen?“

„Oh Herr, welch ein Unglück,“ ist ihre dramatische Antwort.

„Es konnte nicht entschieden werden!“

„Und warum?,“ platzt Janey mit großen Augen enttäuscht heraus.

„Könnt ihr euch das nicht denken? Weil sie die ganze Paella aufgegessen hatten. Alle Beweise waren vernichtet. Es gab nichts mehr zu entscheiden.“

Die beiden Kinder sehen sich unsicher überrascht an, als ahnen sie, dass in der Geschichte entweder ein dummer Fehler oder ein fauler Trick steckt.

Wir essen, trinken Obstsaft, loben Carmens Paella, lachen über kleine Albernheiten und harmlos neugierige Kinderfragen.

Man könnte es für eine heitere, alltägliche Abendessensrunde halten. Vergnügt und unbeschwert zusammensitzen in einem wohlgeordneten amerikanischen Haushalt – beinahe vergesse ich, Gast zu sein.

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