Günter Billy Hollenbach - Die Chinesische Mauer
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Als die Wut abklingt, weiß ich es.
Die Frage verändert meine Einstellung zu Nancy Wong. Nachhaltig.
Zugegeben, ich war von ihrer Erscheinung fasziniert. Doch über den Anlass unserer Begegnung hinaus hat die Frau für mich keine Bedeutung. Was Michael über ihren familiären Hintergrund berichtet, liefert triftige Gründe, Abstand zu ihr zu wahren.
Schlagartig sind diese Bedenken verflogen.
Ohne eine bewusste Entscheidung.
Seit der Pubertät habe ich einen Zug ins Ritterliche. Rüpelhafte Pöbeleien und herrschsüchtiges Benehmen gegenüber Schwächeren wecken zuverlässig Widerwillen in mir und den Wunsch dagegenzuhalten. Obwohl mich das mehrfach selbst in Mitleidenschaft gebracht hat.
Rückblickend glaube ich: Contreras’ Frage weckt in mir ein Stück dieser eigenwilligen Kraft. Und gibt dem Gang der Dinge eine ungeahnte Wendung.
Auch wenn ich es nicht beweisen kann, bin ich davon überzeugt: Dank der verdrehten Nachwirkung seiner Frage habe ich die weiteren Ereignisse mit halbwegs heiler Haut überstanden. Meine Intuition bestärkt mich immer wieder in der Annahme.
„Was meinst Du, Biercamp, dein Rendezvous heute Abend? Wir könnten dich verwanzen, einverstanden?“
Ich sinke in den Stuhl zurück, bin wohl erkennbar blass geworden.
Nach ein paar verwunderten Wimpernschlägen meint er gönnerhaft:
„Was ist dabei, Mann? Sieh es einfach so: Du tust etwas Gutes. Vielleicht bringt es unsere Ermittlungen entscheidend voran. Außerdem; wer weiß, kann sein, dass es unmittelbar deiner Sicherheit dient. Wir verstauen das Ding in deiner Unterhose, das Mikro hinter dem Hemdenknopf. Sieht garantiert keiner und liefert Hinweise, die uns bestimmt mehr sagen als dir.“
Wie die Erlösung vom Zwang, über die völlig unerwartete Frage weiter nachzudenken, fällt mir ein:
„Michael Contreras, ich glaube, Du schaust zu viele billige Fernseh-Krimis.“
Er lacht trocken in sich hinein.
„Tja Mann, was willst Du machen? Irgendetwas muss ich doch für meine Fortbildung tun.“
Seine dunklen Augen durchbohren mir geradezu.
„Also, machst Du mit? Bestimmt die richtige Entscheidung. Deine Frau in Frankfurt wird stolz auf dich sein.“
„Ausgeschlossen.“
„Mann, diese einmalige Gelegenheit! Ganz ohne Risiko für dich.“
Ich stehe auf, muss raus hier, endgültig.
„Nein! Ende des Diskussion.“
„Mist, ich hätte zu gern gehört, wie die Dame mit dir flirtet. Und Du dich vor ihr blamierst. Na schön, dann eben nicht. Also: Hab recht viel Vergnügen heute Nacht. Kann sein, dass dir bald danach das Lachen vergeht. Lass den Kaffeepott einfach stehen. Wir bleiben in Kontakt. Bis dann und pass auf dich auf.“
„Ich gebe mir Mühe; Du auch. Wir sehen uns.“
16
Vor dem Haupteingang der „Hall of Justice“ atme ich wie befreit durch. Froh, endlich laufen zu können. Zehn Minuten später betrete ich einen Bio-Supermarkt an der Vierten Straße. Ich nehme mir Zeit für die Auswahl der Dinge, nach denen mein Gemüt schreit: Joghurt, Banane, eine kleine Tafel tiefschwarzer Schokolade, ein Beutel Heidelbeeren und ein großer Becher mit grünem Tee.
Schon auf dem Weg hierher wirkt das Gespräch mit Contreras nach. Mein Gefühl für die Stadt bekommt eine neue Tiefe. Dort drüben im Finanzbezirk, die zahlreichen Hochhäuser neben dem weithin sichtbaren dunkelbraunen Bank-of-America-Turm. Ob einige davon unter der schützenden, unter dem Tisch offenen Hand dieses Herrn Yee Wong entstanden sind? Nebenbei, wieso hat die Tochter den gleichen Familiennamen wie ihr Vater?
Kaum hocke ich auf einem der Stühle hinter dem Kassenbereich, scheinen meine Gedanken in dem Teebecher zu versinken. Weder die Banane noch der Joghurt wollen richtig schmecken. Mein Blick folgt verwundert den gut gekleideten Damen und Herrn Kunden vor den reich bestückten Regalen, zwei Jugendlichen mit Rasta-Frisur und einem wie verloren neben der Kette von Einkaufwagen wartenden Mädchen. Ob diese Leute einen Gedanken darauf verschwenden, wer in ihrer Stadt Macht und Einfluss hat?
Wenn du sie fragst, ob sie schon einmal mit Organisierter Kriminalität in Berührung gekommen sind? Zucken sie entgeistert zurück, sehen dich verständnislos an? Oder beten sie verlegen kichernd runter, welche der zahllosen Fernseh-Krimiserien ihnen besser gefällt; von „Law and Order“ , über „The Shield“ bis zu „Las Vegas CSI“ ?
Was antworte ich nach dem heutigen Tag auf die gleiche Frage?
Der Handkantenschlag auf meinen Oberschenkel schmerzt noch spürbar. Der tätowierte Angreifer und die Polizisten mit ihren auf mich gerichteten Pistolen waren keine Einbildung. Selbst wenn Detective Contreras dick aufgetragen hat, im Kern wird viel Wahres an seinen Ausführungen sein. Mit solchen Leuten habe ich jetzt zu tun?!
Nein, danke, besser nicht.
Was fällt dem Kerl eigentlich ein? Schlägt ganz nebenbei vor, ein privates Treffen abzuhören. Ist das überhaupt zulässig, mich ohne weiteres zu verwanzen? In Deutschland braucht es dafür eine richterliche Genehmigung.
Tja, hier ist wohl wilder Westen, immer noch.
Dazu gehören immer zwei, mein Lieber.
Glaubt der Mann wirklich, ich lasse mich zu seinem willigen, billigen, unanständigen Gehilfen machen?
Was auch immer er von Frau Wong hält, für mich ist sie die Mutter eines kleinen Mädchens, das um ein Haar aus meinen Armen entführt worden wäre. Darüber miteinander zu sprechen ist richtig und wichtig, für sie und mich. Privat, ungestört. Selbst wenn sie nie davon erfahren würde; dabei eine Abhörwanze zu tragen, bedeutet eine schäbige Verletzung ihres Vertrauens. Und unnötigen Stress für mich. Ich könnte nicht unbefangen reden. Vor allem: Ein derart mieses Verhalten könnte ich mir nie verzeihen, würde meine Selbstachtung nachhaltig beschädigen.
Bisher hielt sich meine Lust in Grenzen. Jetzt steht mein Entschluss: Ich gehe zu den Wongs. Empfinde sogar eine Spur Vorfreude. Auf das Gespräch mit einer attraktiven Frau. Schlimm genug, dass ich Contreras’ Aussagen über den Familienhintergrund nicht einfach aus dem Kopf wischen kann.
Die Tochter ihres Vaters! Na und?
Durch die Polizei-Brille betrachtet kann jedes beliebige Verhalten verdächtig erscheinen; selbst die zufällige Nähe zum Täter oder zum Tatort. Das habe ich am eigenen Leib erfahren, als mich der Diebstahl meines Autos zum unschuldigen Beteiligten an dem Überfall auf einen Uhrenladen in der Frankfurter Goethe-Straße gemacht hat. Dass die Polizei nicht davor zurückschreckt, einen unbescholtenen Bürger mit zweifelhaften, sogar strafbaren Mitteln zu belasten, ist eine der bitteren Lehren der damaligen Ereignisse. Weil es einem Beamten ins Vorurteil gepasst hat und dem eigenen Ansehen dienen sollte.
Na, Michael Contreras, wie steht es mit deinem Ansehen?
Im Zweifel für die Angeklagte.
Für mich besteht kein Grund – Null Komma Null –, ihr mit Misstrauen zu begegnen. Nancy Wong, die Tochter ihres Vaters?
Er Gangster, sie selbstverständlich auch? Ihr alter Herr kann seine Einkommensquellen vor der Familie verborgen haben. Je besser die Geschäfte liefen, um so leichter. Wenn die Tochter durch seine Erziehung – chinesisch, fordernd und streng – ein selbstbewusstes Wesen bekommen hat und das geistige Rüstzeug für beruflichen Erfolg, schön für sie. Zumal bei ihrem blendenden Aussehen.
So klug wie sie mir vorkam, weiß sie womöglich, welche Geschäfte ihr Vater betreibt, verachtet ihn dafür und geht längst ihren eigenen Weg. Hat sich gar den tiefen Hass des Herrn Papa zugezogen. Oh, Mann! Am Ende hat ihr eigener Vater den Angriff auf sein Enkelkind in Auftrag gegeben.
Unter einem Mangel an Vorstellungskraft leide ich nicht.
Versonnen eine Handvoll Heidelbeeren kauend entdecke ich: Eine Stimme in mir verteidigt die Frau, nimmt sie in Schutz. Ebenso ihre beiden Kinder. Das pochende Herzchen, fest an mich geklammert. Der Junge, der bekümmert gesteht, er hätte besser auf seine Schwester aufpassen müssen. Was ich mit den Kindern erlebt habe, was hat das mit ihren Eltern zu tun? Oder ihrem Großvater?
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