Günter Billy Hollenbach - Die Chinesische Mauer
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Schön, sie wieder lächeln zu sehen!
„Gut. Die muss man gesehen haben. Obwohl, heute bei der verpesteten Luft. Und, hat sie dir gefallen, die Lange Mauer?“
„Schwer zu sagen. Bei solchen Mammutanlagen stelle ich mir immer die Menschen vor, die beim Bau ihre Knochen gebrochen und ihr Leben verloren haben. Das waren ja meist Sklaven. Die Mauer selbst fand ich beeindruckend.“
Ich wüsste zu gern, ob ich damit einige Sympathiepunkte zurückgewinne. Doch Nancy schaut mich nur reglos, aber aufmerksam an.
„Und die Menschen, wie fandest Du die?“
„Unsere Gesprächspartner, auch die Leute bei den wenigen Ausflügen, waren alle sehr freundlich, enorm wissbegierig. Nur ... die Tischsitten ... ließen einiges zu wünschen übrig.“
„Ich weiß,“ hakt sie ein und verzieht den Mund. „Entsetzlich! Die Leute furzen und rotzen wie die Schweine und spucken die Essensreste unter den Tisch. Unausstehlich. Das ändert sich erst langsam, wenn mehr ausländische Besucher ins Land kommen.“
Unerwartet klare Worte von der Dame.
Dann fragt sie bedächtig:
„Du weißt, warum die Große Mauer gebaut wurde?“
„Als Schutz des alten Kaiserreichs vor den Reiterhorden nomadischer Krieger, wenn ich das richtig erinnere.“
„Ja, das war das Ziel. Leider haben die Leute damals falsch gedacht.“
„In wiefern, Nancy?“
„Das Wichtigste haben sie nicht verstanden. Die viel gefährlicheren Feinde kommen nicht von außen.“
Sie zögert gewollt.
„Sondern halten sich innerhalb der Mauern auf.“
Harter Blick, kalter Tonfall. Gekonnter Umgang mit Nuancen.
Klingt fast wie eine Warnung.
Sie setzt die Tasse ab und steht unerwartet auf.
„Entschuldige, ich gehe die Hände waschen, den Paellageruch loswerden.“
*
Als ich allein bin, ertappe ich mich beim erleichterten Ausatmen. Kein gutes Zeichen.
Ich stehe auf, gehe zu den Fenstertüren. Möchte „Shushi“ hereinlassen und streicheln. Aber die Tigerkatze ist nirgendwo zu sehen. Ich lasse mich wieder in den Sessel fallen, strecke die Beine aus und schließe die Augen.
Was ist los mit Nancy? Oder mit mir? Plötzlich dieser innere Abstand. Prompt höre ich meine Intuition kichern.
Mann, Du überhörst, was sie sagt.
Stichwort Alkohol. Oder die Erklärung zur Großen Mauer.
Ganz einfach: Die Frau hat Angst, Berkamp.
Gleich mehrere Lichter gehen in mir an.
Feinde. Nicht außen; sondern innen! Der Vormittag – aus ihrer Sicht?
In mir überschlagen sich Fragen und Antworten. Das äußere Geschehen kann sie nachvollziehen. Aber die Gründe dahinter? Nancy Wong befindet sich in einer ganz anderen Lage als ich.
Ich stolpere zufällig in das Geschehen – und weiß es.
Woher soll sie das wissen?
Also gut; angenommen sie misstraut mir. Weshalb?
Natürlich kommen mir Detective Contreras’ Hinweise in den Sinn. Für eine kluge Nancy steckt in dem Geschehen reichlich Futter für Zweifel und Besorgnis.
Ein harmloser Spaziergänger? Selbst wenn sie mir glaubt, was gewinnt sie damit? Wenn die Gründe für den Angriff auf ihre Familie fortbestehen?! Ich dagegen habe – bis auf die hoffentlich baldige Täteridentifizierung – mit der Sache nichts mehr zu tun.
Sie muss weiter in Angst leben. Soll sie mir das gestehen? Dann müsste sie Gründe dafür nennen. Erklären, wieso ihre Familie ein lohnendes Angriffziel ist. Mir, einer fremden Zufallsbegegnung?!
Noch ein Punkt, der mich ins Zwielicht rückt: Komme ich nach dem Gespräch bei der Polizei immer noch als ahnungslosen Retter daher? Wohl kaum. Befürchtet sie, dass ich der Polizei gleich morgen vom jetzigen Treffen berichte?
Die Polizei misstraut ihr. Und sie weiß es, ziemlich sicher.
Weges ihres Vaters? Oder aus anderen Gründen? Und sie misstraut der Polizei. Wird wohl so sein. Angst ... vor mir? Wie gefällt dir folgender Gedanke? Sie fürchtet, dass ich Gegenleistungen von ihr verlange? Unverschämt werde?
Ich erschrecke ein wenig. Ich mag viel und viel Falsches denken.
Etwas von ihr fordern werde ich ganz sicher nicht!
Vor zusätzlichen Ängsten will ich sie bewahren.
Falls ich kann.
Wie sieht für sie die Welt aus?
Denkt sie zwangsläufig bei jedem ungewöhnlichen Vorkommnis: Vater, kriminelle Geschäfte, Tochter, Polizei ? Oder nimmt sie es hin als festen Teil ihres Lebens. Was, wenn es gar nicht um die Geschäfte ihres Vaters geht? Sondern um Rache. Für ein Gewaltverbrechen, das jemand dem Alten anlastet. Wer eignet sich besser als Ziel gnadenloser Vergeltung als die unschuldigen Enkelkinder? Familiengeschichte als unentrinnbare, strafwürdige Nebenwirkung?!
Vielleicht denke ich schon wieder falsch.
Womit verdient Nancy ihr Geld? Wie ist sie als Geschäftsfrau? Chinesisch, beinhart, reich an Feinden? Ich könnte ein unfreundlicher Wirtschaftsspion sein. Oder ein verdeckter Steuerfahnder.
Mit dem Händewaschen lässt die Dame sich Zeit. Oder sie telefoniert, bittet Nachbarn oder Freunde um Hilfe.
Mein Kopf braucht nur Sekunden für den Wirbelsturm an Gedanken.
Die Mehrzahl der Entführungsfälle erweist sich als Beziehungstat im familiären Umfeld. Bestimmt gehört das zu Nancys Allgemeinwissen. Hinter jeder Kindesentführung vermutet die Polizei zunächst die Eltern als Täter. Bombensichere Alibis wecken ihr erhöhtes Misstrauen. Zumal, wenn es in der Familie etwas zu holen gibt.
Ein Lösegeld von zwei oder drei Millionen Dollar? Ihr alter Herr wird es verschmerzen. Oder steht eine Scheidung bevor? Gibt es Streit um Vermögen und das Sorgerecht für die Kinder?
Am Ende steckt Nancy selbst dahinter.
Nur für kurze Zeit allein, und es geht wild zu in meinem Kopf.
Die Höflichkeit gebietet, mir eine Geste der Dankbarkeit zu erweisen. Lädt Nancy mich nicht ein, wirkt das merkwürdig, geradezu verdächtig.
Obendrein ist es ein einfacher Weg, mich auszuhorchen.
Oh Mann, wo bin ich hineingeraten?
Na, möchtest Du mit ihr tauschen?
Unsinnige Frage. Sie ist sie, und ich bin ich.
Also – sie hat Angst, misstraut mir. Weshalb auch immer. Und nun?
Die Zeit für Fragen ist vorbei, Du Held. Tu etwas. Sei ehrlich zu ihr, gewinne ihr Vertrauen.
19
Tief in Gedanken überhöre ich fast Nancys Schritte. Der Raum wird schlagartig sehr hell, dann wieder dunkler. Ich schrecke hoch, erhebe mich. Die Lichtstärke kann mit einem Regler seitlich der drei Stufen zum Zimmer verändert werden.
Nancy geht zu der dunkelbraunen Holzverkleidung der linken Wand mit kaum erkennbaren mittelgroßen Klappen darin. Beim Öffnen einer davon leuchtet in der Aussparung ein gelbliches Licht auf. Nach zwei oder drei Handgriffen erlischt das schwache Licht.
Mit allem rechne ich, nur nicht damit.
Nancy wendet sich mir zu.
Plötzlich ist der Raum erfüllt von Musik. Ein Klangerlebnis, das mir geradewegs unter die Haut geht. Die Musikanlage muss sehr gut sein. Ausgerechnet dieses Musikstück. Mit den ersten Harmonien der Klavier-Symphonie Nr. 9 von Antonin Dvorák werden mir die Knie weich.
Die Musik wird meine Rettung.
Meine musikalischen Ansprüche erfüllt gefällige, rockige Popmusik. Klassische Musik meide ich; dabei fühle ich mich zuverlässig einsam und werde traurig. Opernarien, zumal mit weiblichem Gesang, grenzen für mich an seelische Folter.
Nur ein klassisches Stück ist die große Ausnahme.
Damals, als unser winziges Claudia-Mädchen blutverschmiert in einer Geburtsklinik in Königstein im grünen Licht des Raumes erschien und munter loszuquäken begann, spielte im Hintergrund dieses Stück. Zufällig. Gleichgültig, wo ich mich aufhalte – seitdem kommen mir wie von selbst die Tränen, wenn ich die Musik „Aus der Neuen Welt“ höre. Aus Freude, Rührung, Ergriffenheit; was weiß ich.
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