Gabi Paumgarten - Asphaltblüten

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Das Stop & Go, eine Rast- und Servicestation mit integriertem Bistro, liegt inmitten eines Archipel von Straßen am Rande einer Kleinstadt. Täglich strömen Menschen ein und aus.
Rosi Neuhauser, die Pächterin des Stop & Go, die ihre betagte Mutter Mama Berta nach einem Missgeschick zu sich nehmen muss, der diensteifrige Flüchtling und Tausendsassa Sam ohne Aufenthaltsgenehmigung, der eines Tages wieder Besuch von seinem Schlepper erhält, Vizeleutnant Adi Finder in seinem Rollstuhl, der nach Jahren seiner Exfrau und seiner Tochter begegnet, Ruth Ils, die gerne als Model Karriere machen möchte und Oli Klein, ihr Freund von dem Dating-Portal, der sie finanziell unterstützt, die Prostituiere Daisy, die sich ihren Kindern gegenüber als Krankenschwester ausgibt oder ihr fünfzehnjähriger Sohn Peter, der das Doppelleben seiner Mutter entlarvt – ihnen allen dient das Stop & Go als ein Ort, an dem sie ihre ganz persönlichen Ziele verfolgen. Die Enttäuschung ist groß, als das Stop & Go, als das Zuhause einer großen Familie, geschlossen werden soll. Doch zu guter Letzt wendet sich das Blatt.

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Ihr Handy ist es, das sie jäh aus der Kopfarbeit herausholt. Gestresst blickt sie auf das Display, auf dem sie zunächst eine unbekannte Nummer feststellt, was sie im ersten Moment etwas stutzig macht. Doch es ist nicht die Nummer auf dem Papier. Also nimmt sie das Gespräch an.

„Neuhauser. – Wer? – Meine Mutter? – Ich verstehe. – Ich komme sofort!“

Umgehend beendet sie das Telefonat und lässt alles liegen und stehen. Dann ruft sie: „Sam, ich muss zu meiner Mutter! Irgendein Vorfall. Genaueres weiß ich nicht.“

„Kommt sofort!“, antwortet Sam wie üblich und gut gelaunt, als er gerade zur Tür hereinkommt, um seinen Dienst anzutreten.

12

W ie eine ungezogene Schülerin, deren respektloses Verhalten ihr einen Rapport beim Direktor eingebracht hat, sitzt Rosis Mutter Berta in sich zusammengesunken und wie versteinert auf der Couch in der Wohnung ihrer Nachbarn. Die Nachbarn, die Rosi bereits zum x-ten Mal den Hergang im Detail erzählen, sind fest entschlossen, die Tochter nicht ohne die Mutter ziehen zu lassen.

„Sie hat in ihrer Verwirrtheit vergessen, den Gashahn zuzudrehen! Was da passieren hätte können! Ihre Frau Mutter kann unmöglich allein leben! Stellen Sie sich vor, wenn sie aus dem Fenster stürzt oder einen Fremden in die Wohnung lässt, der sie niederschlägt? Da wär das Gas gerade noch die einfachste Art zu sterben.“

Die Leute protestieren lautstark, um Rosi von der Notwendigkeit zu überzeugen, die Mutter mitnehmen zu müssen. Und auch wenn sie keinen plausiblen Grund erkennen kann, weshalb ihre Mutter so plötzlich aus dem Fenster stürzen oder von einem Fremden erschlagen werden sollte, nur weil sie einmal vergessen hat, den Gashahn abzudrehen, hat der Samen der Sorge begonnen zu keimen und hinterlässt in ihr das zarte Pflänzchen eines mulmigen Gefühls.

„Sie müssen sie unbedingt noch heute mitnehmen, Ihre Frau Mutter. Unbedingt!“, insistieren die Nachbarn mit Nachdruck, so als würde es sich bei der Mutter um ein Sonderangebot handeln, das nur noch heute zu haben sei. Rosi fragt sich ernsthaft, ob sie eine so kaltherzige Tochter sei, wie es aus dem Mund der Nachbarn klingt. Aber nachdem sie für Berta keine bessere Lösung anzubieten hat, verlassen die beiden Frauen tatsächlich gemeinsam mit einem kleinen Koffer die Wohnung der Nachbarn.

„Ich werde schon ein Plätzchen für dich finden“, erklärt sie noch im Stiegenhaus ihrer Mutter, und meint damit aber eigentlich: „Ich weiß nicht, wie ich das auch noch stemmen soll.“

13

H alb auf den Arm gestützt, halb den Kopf an die Registrierkassa gelehnt, gönnt sich Sam zwischen zwei Arbeitsgängen ein kurzes Nickerchen, während eine Fliege über sein Gesicht huscht. Vom Kitzeln aus seinem Traum geweckt, reibt er sich die Augen und blickt einigermaßen vom Schlaf benommen durch die Glasscheibe hinaus ins Freie. Mit einem Schlag ist er hellwach, denn das, was er da auf sich zukommen sieht, kann eindeutig als Problem bezeichnet werden. Aus Rosis Pick-up steigen Mutter und Tochter. Sam kennt die alte Dame mit ihrem Sinn für schwarzen Humor, die er liebevoll Mama Berta nennt. Aber er kennt auch Rosis Ungeduld mit ihrer Mutter. Als er nun den Koffer in Rosis Hand entdeckt, ahnt er, dass die betagte Frau bei ihr einziehen wird, wodurch sich immer wieder Streit zwischen den beiden Frauen – wie bei ihrem letzten Besuch – nicht vermeiden lassen wird. Etwas, das Rosi gerade jetzt nicht auch noch brauchen kann.

Rasch tritt er vor die Schiebetür, sodass sich diese mit dem typischen Atemgeräusch eines Lungenkranken öffnet, und noch ehe er eine Frage stellen kann, sagt Rosi: „Frag jetzt nicht.“ Sie drückt ihm den kleinen Koffer samt ihrer Mutter in die Hand und erklärt gestresst: „Bitte, kümmere du dich darum. Ich habe gerade überhaupt keinen Kopf dafür.“

Sam nimmt das etwas verbeulte Gepäckstück und stellt es zwischen die Toilettentür und den Metallspind. Anschließend nimmt er Berta und setzt sie auf den rollbaren Bürostuhl, der von einer Schicht aus Benzin und Schmieröl überzogen ist. Wie auf einem Spielzeug für Kinder schiebt er die alte Dame damit vor den Tresen, bevor er sagt: „Mama Berta!“, und in seiner Stimme liegt ebenso viel Verwunderung wie Freude. Er holt ein Glas sowie eine Flasche Cognac vom Regal. „Ein Schluck, Mama Berta?“ fragt er, mit der halbvollen Flasche eine entsprechende Andeutung machend.

Während die betagte Frau mit einem kräftigen Nicken das Angebot annimmt, füllt er das Glas und reicht es ihr. „Willkommen im Stop & Go! Hör mal, Mama Berta, wenn du was brauchst, rufst du mich und – kommt sofort.“

„Ja, ja, Herr Kommt-sofort.“ Berta wehrt das durchaus freundliche Angebot mit einer gleichgültigen Handbewegung ab. „Meine Tochter tut so, als wäre ich verrückt, gelähmt und blind in einem. Ich bin ganz klar in der Birne. Ich habe lediglich einmal vergessen, den Gashahn zuzudrehen und wären da nicht meine gierigen Nachbarn, die seit Jahren auf meine Wohnung spitz sind, würde ich dort auch noch wohnen bleiben“, erklärt sie grimmig.

„Wer weiß, Mama Berta, wofür es gut ist?“, beschwichtigt Sam, der Rosis Mutter vom ersten Augenblick an gut leiden konnte. Auch wenn sie sich nach außen kratzbürstig gibt, ihr Inneres ist wie aus flüssiger Schokolade.

„Für gar nichts ist es gut“, meint Berta noch immer mürrisch.

Ohne Vorwarnung ergreift Sam den auf drei Rädern ruhenden Bürostuhl und schiebt ihn ans Fenster.

„Was soll das?“, protestiert Berta, die von der Bewegung überrascht unsicher mit den Armen in der Luft herumwirbelt.

„Hier hast du alles im Blick und Sonne bekommst du auch.“

„Ich mag keine Sonne.“

„Sonne braucht der Mensch. Ist gut für Vitamine, Mama Berta.“

„In meinem Alter brauche ich keine Vitamine.“

„Mama Berta, bist du nicht Mensch?“ Sam stellt die Frage so, als ob es eine alternative Antwort gäbe.

„Schon lange nicht mehr“, murrt sie unüberhörbar, und was sich vielleicht witzig anhören sollte, hat den bitteren Nachgeschmack von Enttäuschung an sich kleben. „… oder zumindest seit heute nicht mehr.“

„Man ist Mensch, wenn man wie Mensch lebt. Man ist Schwein, wenn man wie Schwein lebt“, erklärt er ernst.

„Und wenn man allein lebt?“

„Dann ist man Wurm, Mama Berta.“ Sam muss über seinen philosophischen Erguss lachen. Er will sich von der kantigen Alten nicht aus der Reserve locken lassen.

„Apropos Wurm. Warum bist du eigentlich hier?“

„Mama Berta …“ Sam macht mit der Hand eine Geste, die auf eine endlos lange Geschichte verweisen soll. Nachdenklich räumt er den Geschirrspüler aus, poliert die Gläser, bevor er sie in das Regal zurückstellt. „Das ist eine lange Umugan i.“

„So lange kann sie gar nicht sein, deine Umugani , dass sie mir im Moment zu lange wäre.“ Gleichmütig zieht Berta ihre Schultern nach oben, um dem Verdruss ihrer Situation Ausdruck zu verleihen.

Berta Schaffherr war es gewohnt, allein zu leben, bis sie nun gezwungenermaßen an ihre Tochter gebunden wurde. Dabei sind sich Mutter und Tochter so fremd wie eine Seerose und ein Edelweiß. Mama Berta hat die meiste Zeit ihres Lebens allein gelebt. Nach der einen großen Liebe, aus der Rosi hervorgegangen war, schien keine neue Partnerschaft auf sie zu warten. Alleinstehend zu sein, erklärt sie, würde zumindest den Vorteil in sich bergen, keine Anpassung leisten zu müssen. Im Moment jedoch ist sie alles andere als frei und unabhängig. Zu dem kommt, dass die Demütigung, wie ein ungezogenes Kind behandelt worden zu sein, sich wie eine Klette in ihrem Gemüt festgekrallt hat.

Sam weiß, dass in solchen Momenten nur Zerstreuung Erleichterung verschafft. Da es seine Arbeit zulässt und um der alten Frau die Zeit zu verkürzen, beginnt er mit seiner Geschichte. „Das Stop & Go ist das Ende eines langen Weges, meines langen Weges.“ Still lächelt er in sich hinein. „Dass ich hier bin, verdanke ich meiner kaputten Hand.“ Sam hebt zum Zeichen des Beweises seinen linken Arm, sodass sich das schwarze Arbeitshemd nach hinten schiebt und die Hand bis zum Handgelenk frei wird. „Weil sie zum Arbeiten nicht mehr getaugt hat.“ Daumendick zieht sich eine pflaumenblaue Narbe wie ein Reißverschluss von der Speiche bis in die Mittelhand.

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