Gabi Paumgarten - Asphaltblüten

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Das Stop & Go, eine Rast- und Servicestation mit integriertem Bistro, liegt inmitten eines Archipel von Straßen am Rande einer Kleinstadt. Täglich strömen Menschen ein und aus.
Rosi Neuhauser, die Pächterin des Stop & Go, die ihre betagte Mutter Mama Berta nach einem Missgeschick zu sich nehmen muss, der diensteifrige Flüchtling und Tausendsassa Sam ohne Aufenthaltsgenehmigung, der eines Tages wieder Besuch von seinem Schlepper erhält, Vizeleutnant Adi Finder in seinem Rollstuhl, der nach Jahren seiner Exfrau und seiner Tochter begegnet, Ruth Ils, die gerne als Model Karriere machen möchte und Oli Klein, ihr Freund von dem Dating-Portal, der sie finanziell unterstützt, die Prostituiere Daisy, die sich ihren Kindern gegenüber als Krankenschwester ausgibt oder ihr fünfzehnjähriger Sohn Peter, der das Doppelleben seiner Mutter entlarvt – ihnen allen dient das Stop & Go als ein Ort, an dem sie ihre ganz persönlichen Ziele verfolgen. Die Enttäuschung ist groß, als das Stop & Go, als das Zuhause einer großen Familie, geschlossen werden soll. Doch zu guter Letzt wendet sich das Blatt.

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Es war der neunzehnte Dezember 2013, als Dagmar Weinerl ihren Mann Gerd von seiner Skat-Runde bei einem nahegelegenen Gasthaus abholte. Er hatte getrunken und wollte nicht mehr selbst nach Hause fahren. Es goss wie aus Kübeln und die Sicht war wie von Tüllgardinen umhüllt. Unsicher lenkte Dagmar den Wagen auf der regennassen Fahrbahn dahin. Nur wenige Fahrzeuge waren noch unterwegs. Gerd war, kaum war er in den Wagen eingestiegen, am Beifahrersitz eingeschlafen. Nur noch eine letzte Kurve trennte sie von ihrem Zuhause, als sich Peter mit der SMS meldete. Mama, wo bleibst du so lange? Die Kleinen weinen nach dir. Um ihren damals siebenjährigen Sohn zu beruhigen, antwortete die Mutter knapp. Bin gleich da.

Sie hatte gerade den Befehl zum Versenden gedrückt, als ein lauter Knall inklusive Quietschen und Klirren ertönte. Abrupt wurde Dagmar gegen das Lenkrad geschleudert. Das Handy war ihr aus der Hand gefallen, noch ehe sich der Airbag zu einem riesigen Ballon aufblähte, um einen dichten, weißen, ätzenden Nebel auszuscheiden, der sich rasch im gesamten Wageninneren ausbreitete. Da sie weder durch die Scheiben nach draußen noch Gerd neben sich sehen konnte, riss sie die Fahrertür auf und stolperte förmlich ins Freie. Dagmar schrie. Sie schrie aus Leibeskräften nach Gerd, nach den Kindern, nach Hilfe. Doch wie in einer Gruft erfüllten Dunkelheit und Totenstille die Umgebung. Nichts rührte sich. Der Regen hatte aufgehört. Im Kegel des Scheinwerferlichts glitzerte die Nässe der Straße wie Silberpapier.

„Gerd! Gerd!“, schrie sie aufs Neue. „Steig aus! Komm raus aus dem Wagen!“

Abwechselnd zog sie an der Wagentür oder trat dagegen. Als sich diese unter einem hohlen Quietschen auftat, entdeckte sie ihren Mann nach vorne gebeugt an das Armaturenbrett gelehnt. Er lag auf den Fetzen des Airbags wie auf einem weißen Laken und schien zu schlafen. Zuerst rüttelte, dann zog sie an ihm, bis er auf den harten Straßenbelag herausfiel. Sie klatschte ihm die Hände in das Gesicht, während sie auf ihn einbrüllte: „Wach auf! Wach auf! Wach doch auf! Gerd, bitte, wach auf!“

Doch ihr Mann rührte sich nicht. Wie ein kleines Kind kauerte sie vor ihm und wollte aus dem Albtraum nicht erwachen. Erst als sie das Läuten eines Telefons vernahm, wusste sie, dass alles grausame Wirklichkeit war. In dem Moment kam ihr das andere Fahrzeug in den Sinn. Sie stürzte zu dem Kleinwagen hin und nahm es wie eine Erlösung wahr, als sie das schmerzhafte Wimmern einer Männerstimme darin vernahm. Rasch öffnete sie die Tür und holte den jungen Mann aus dem beschädigten Wagen heraus. Sie legte ihn ebenfalls auf den Boden, dann sprach sie ihn an: „Hören Sie mich? Können Sie mich verstehen?“

Dagmar konnte das volle Ausmaß des verheerenden Unfalls zunächst nicht erfassen. Als einer der beiden Polizisten sie nach ihren Papieren fragte, erwiderte sie deshalb in einem gleichmütigen Tonfall, aber ehrlich: „Ich habe keinen Führerschein.“

Erst im Krankenhaus wurde sie von der Oberärztin über die unabänderbaren Folgen ihrer kurzen Unachtsamkeit informiert. Gerd war noch am Unfallort verstorben, wodurch ihre drei kleinen Kinder, Peter, Paul und Marie, zu Halbwaisen wurden. Der Fahrer des entgegenkommenden Fahrzeuges erlitt schwerste Verletzungen an Armen und Beinen. Er verlor ein Auge und hatte eine rechtsseitige Frontallappenquetschung, die nachhaltige Störungen in der Bewegung, im Sprechen und im Greifen verursachen würde.

Nach zehn Monaten kam es zu einer Gerichtsverhandlung, bei der sie zu einer bedingten Haft- sowie zu einer erheblichen Geldstrafe verurteilt wurde. Dieses offenbar milde Urteil, wie die Richterin mehrmals betonte, ließ in ihrem Leben keinen Stein auf dem anderen, da zu guter Letzt die Versicherung die Deckung des gravierenden Schadens bei Dagmar einforderte. Die Summe von 430.000 Euro, die dem Schmerzensgeld, den Heilungs- und Therapiekosten sowie der Entschädigung für das beschädigte Fahrzeug geschuldet waren und die sie nicht im Entferntesten bezahlen konnte, wurden ihr seither in regelmäßigen Abständen schwarz auf weiß in einem amtlichen Schreiben präsentiert.

Sie legt das in einem nüchternen Amtsdeutsch aufgesetzte Schreiben weg. Kein Vorwurf, kein Tadel, lediglich die Aufforderung, binnen einer vorgegebenen Frist einen Teilbetrag der angeführten Summe zu begleichen, die offensichtlich mittlerweile schon auf 436.000 angewachsen ist.

Dagmar geht nur in Unterwäsche bekleidet zur Maschine und lässt sich eine Tasse starken Kaffee herunter. Sie zündet sich eine Zigarette an und zieht ein paarmal intensiv daran. Dann holt sie ihre Handtasche und lässt sich auf das Bett fallen. Als sie sie auf den Kopf stellt, fallen mehrere zerknüllte Hunderteuroscheine sowie ein Fünfhunderteuroschein heraus. Während sie jeden Schein zwischen ihren Fingern glatt streift, zählt sie die Summe zusammen. Anschließend holt sie den Brief von dem Amtsgericht, Abteilung für Exekutionen, und liest ihn laut vor. Von dem jedes Mal gleichlautenden Text interessiert sie neben der Höhe der Summe nur die Zeile mit dem Datum für die Fälligkeit der nächsten Rate. „Zehnter November“, hört sie sich sagen. In sechs Wochen wäre also die nächste Rate von siebentausend Euro fällig.

Gedankenvoll legt sie das Schreiben zur Seite. Sie schlendert ins Badezimmer, dreht den Hahn der Dusche auf und lässt ihn warmlaufen. Dann geht sie an Peters Schreibtisch, wo sie ein Blatt aus seinem Schulblock reißt und schreibt: „Konnte den Dienst heute Abend leider doch nicht verschieben. Meine Kollegin ist krank. Mach Paul und Marie eine Pizza, nimm die Wäsche aus dem Trockner und schau, dass die beiden früher zu Bett gehen! Mama.“

11

Z u keiner Tageszeit fühlt sich Rosi Neuhauser im Stop & Go wohler als am Morgen. Das mag einerseits an dem feinen aromatischen Duft nach frischem Kaffee und warmen Brötchen liegen und andererseits daran, dass ihre Kundschaft noch nicht von der Hast des Tages ergriffen ist, die sie ungeduldig und gereizt macht. Die Kunden nehmen sich Zeit für ein Frühstück und eine Zeitung oder einen kurzen Plausch für die Dauer einer Zigarette. Später am Tag werden die Menschen einsilbig und das Interesse für ihre Mitmenschen verschwindet.

Die Sorgen holen Rosi früh aus dem Bett. Auch an diesem Morgen, als sie um fünf Uhr dreißig im Bistro ihren Dienst beginnt. Es kommt ihr gelegen, dass bis auf einen Tisch, an dem zwei von der nächtlichen Fahrt erschöpfte Biker sitzen, noch niemand im Lokal ist. Sie will so früh am Tag ihre Bücher und Kontostände durchgehen, um eine überschlagsmäßige Erfolgsrechnung der vergangenen Monate aufzustellen.

Rosis profunde Kenntnisse in Buchhaltung stammen aus der Zeit, in der sie in einer kleinen Drei-Mann-Steuerberatungskanzlei als Schreibkraft gearbeitet hat, wobei sie sich später durch einschlägige Kurse zur Lohnbuchhalterin emporgearbeitet hat. Zahlen faszinieren sie. Sie stellen für sie das Ausdrucksmittel einer klaren Sprache dar. Einer Sprache, der jegliche Emotionalität fehlt, weshalb sie weder falsch interpretiert noch irrtümlich verstanden werden kann. Zahlenspiele werfen keine Fragen auf, sondern geben klare Antworten.

Nun rechnet Rosi die Zahlenkolonnen rauf und runter. Sie vergleicht sie peinlich genau mit dem Zahlenmaterial aus dem Vorjahr und stellt Hochrechnungen an. Ein mögliches Kapital für Investitionen soll ermittelt werden. Jedes Komma, jede Null zählt. Aber wie sie auch rechnet, es bleibt ihr nach Abzug der faktischen Ausgaben keine ausreichend große Summe für einen neuen Treibstofftank über.

Unter den ganzen Kontenblättern und Ordnern fällt ihr erneut das kleine Zettelchen mit jener Telefonnummer in die Hände, die immer unleserlicher wird, je öfter sie das Stück Papier aus der Tasche nimmt. Wie bei einem Placebo eines Medikaments tut schon die bloße Existenz seine Wirkung, da Rosi spürt, wie sich ihr Herzschlag verlangsamt, wenn sie den Zettel in den Händen hält. Diese Nummer könnte ihr Joker sein. Sollte der nüchtern angestellte Zahlenvergleich einen möglichen Infarkt des Geschäftes abzeichnen, wird sie wohl oder übel von dem Angebot Gebrauch machen müssen.

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