Impressum
Alle Rechte der Verbreitung vorbehalten.
Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist nicht gestattet,
dieses Werk oder Teile daraus auf fotomechanischem Weg
zu vervielfältigen oder in Datenbanken aufzunehmen.
Die Bilder stammen aus dem Privatarchiv der Autorin,
von Rainer Lange und aus dem Polizeiarchiv
Das Neue Berlin –
eine Marke der Eulenspiegel Verlagsgruppe Buchverlage
ISBN E-Book 978-3-360-50174-5
ISBN Print 97-3-360-01370-5
1. Auflage 2020
© Eulenspiegel Verlagsgruppe Buchverlage GmbH, Berlin
Umschlaggestaltung: Verlag, Peter Tiefmann
www.eulenspiegel.com
Über das Buch
Zwei Tage vor Heiligabend freut sich die 20-jährige Röntgenassistentin Andrea Dittrich, zu ihrem Freund und ihrer Familie zu fahren. Schon am 24. Dezember muss sie zurück sein, weil sie Dienst in einer Rehaklinik versieht. Doch bevor ihr Freund sie am Bahnhof Glauchau in die Arme nehmen kann, wird sie im Zug Opfer einer brutalen Gewalttat.
Die Kriminalpolizei rekonstruiert akribisch, was im Regionalexpress nach Zwickau passiert ist, und wendet sich an die sächsische Bevölkerung. Tausende Hinweise gehen ein, 50 000 Mark Belohnung sind ausgesetzt. Der Täter aber bleibt unauffindbar …
Dieter Wolfram, Chef der Chemnitzer Mordkommission, fühlt sich an einen Fall aus seiner frühen Zeit als Ermittler erinnert: die Ermordung einer jungen Frau 1977 im sächsischen Mittweida. Da gab es klare Spuren des Täters, dennoch dauerte es fast zwölf Jahre, bis er gefasst war.
Über die Autorin
Gabi Thieme, geboren und aufgewachsen im Erzgebirge, studierte in Leipzig Journalistik und arbeitete ab 1976 für die DDR-Nachrichtenagentur »ADN«. 1990 wechselte sie zur Freien Presse, wo sie bis 2018 tätig war. Sie kennt die großen Kriminalfälle, die sich in Sachsen ereignet haben. Über viele berichtete sie ausführlich und so lange, bis der oder die Täter gefasst und verurteilt waren. Nach mehreren Büchern über Sachsen, an denen sie als Mitautorin beteiligt war, legt sie mit den authentischen Kriminalfällen »Mord im Regionalexpress« ihr erstes eigenes Buch vor.
Inhalt
Vorwort
DIE FALSCHE SPUR
MORD IM REGIONALEXPRESS
Die geschilderten Vorgänge basieren auf realen Fällen. Die Namen von Tätern und Zeugen sind so weit verändert, wie es aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nötig war.
Vorwort
In meinem Berufsleben als Journalistin habe ich in den vergangenen dreißig Jahren über viele schwere Verbrechen in Sachsen geschrieben. Mit etlichen Fällen war ich jahrelang befasst: bis zur Ergreifung und Verurteilung des Täters oder der Täterin.
Ich musste miterleben, wie ein Erstklässler morgens auf dem Schulweg verschwand und ein anonymer Bekenner die Ermittler über Monate auf Trab hielt. Ich habe mich mit einer jungen Mutter beschäftigt, die ihr Baby über Weihnachten allein in seinem Bettchen verhungern ließ, während sie zu einem neuen Internet-Bekannten an die Ostsee fuhr. Ich lernte einen Mann kennen, der als Mörder eines behinderten Kindes verurteilt wurde und bis heute sagt, er sei es nicht gewesen. Ich traf auf einen Bankräuber, der zwanzig Jahre am Ende der Welt untertauchen konnte und schließlich doch noch vor dem Kadi stand. Die Akribie und Hartnäckigkeit, an einem ungelösten Fall über viele Jahre dran zu bleiben, ihn faktisch zu meinem Fall zu machen, brachte mir nicht nur das Vertrauen der Ermittler, sondern das Vertrauen der Angehörigen ein.
Besonders deutlich erlebte ich das nach der Ermordung einer jungen Frau im Regionalexpress zwischen Dresden und Zwickau zwei Tage vor Weihnachten 1995. Es war für mich eines der brutalsten Verbrechen, mit dem ich je zu tun hatte. Vielleicht berührte mich der Fall auch deshalb so sehr, weil ich am Vormittag des Heiligabends beim Weihnachtsbaumschmücken mit der Tat konfrontiert wurde. Wann werden Journalisten schon am 24. Dezember von der Polizei zu einer Pressekonferenz zusammengetrommelt? Bereits an diesem Tag stellte ich mir die Frage: Welche Qualen muss die Familie des Mädchens jetzt durchmachen?
Ich sollte die Eltern bald kennenlernen und sie sieben Jahre lang durch die Tiefen ihres Lebens begleiten. Oft fragte ich mich: Woher nimmt der Vater einer ermordeten jungen Frau die Energie, die Ermittler zu unterstützen, eine fünfstellige Summe für die Belohnung aufzutreiben und schließlich im Gerichtssaal dem Mörder seiner Tochter gegenüberzutreten?
2017 erzählte mir ein altgedienter Kriminalist, dass seine Schwester vor 40 Jahren ermordet worden sei. Weil meine berufliche Laufbahn zu dem Zeitpunkt gerade begann, hatte ich nie etwas von diesem Verbrechen gehört. Was war damals passiert? Warum wurden die Ereignisse unter der Decke gehalten? Warum wurde einer der erfahrensten Mordermittler seinerzeit von dem Fall abgezogen? Wie konnte der Täter knapp zwölf Jahre später doch noch überführt werden?
Einen solchen Kriminalfall Jahrzehnte später zu recherchieren, geht nicht nur mit großem Aufwand einher. Es funktioniert nur, wenn Angehörige, Betroffene und die Ermittlungsbehörden dabei Unterstützung geben. Von beiden Seiten wurden mir großes Vertrauen und eine unerwartete Offenheit entgegengebracht. Ohne die hätte ich viele Details nicht so zu Papier bringen können.
Ich danke dem Vater und dem damaligen Freund von Andrea Dittrich für ihr Vertrauen. Ich danke dem Bruder der 1977 in Mittweida ermordeten Petra Lange. Und ich danke dem Chemnitzer Oberstaatsanwalt Bernd Vogel sowie dem langjährigen Chef der Mordkommission Chemnitz Dieter Wolfram, dass sie mich mit viel Hintergrundwissen für dieses »Buch gegen das Vergessen« versorgt haben.
Gabi Thieme, Sommer 2020
Конец ознакомительного фрагмента.
Текст предоставлен ООО «ЛитРес».
Прочитайте эту книгу целиком, купив полную легальную версию на ЛитРес.
Безопасно оплатить книгу можно банковской картой Visa, MasterCard, Maestro, со счета мобильного телефона, с платежного терминала, в салоне МТС или Связной, через PayPal, WebMoney, Яндекс.Деньги, QIWI Кошелек, бонусными картами или другим удобным Вам способом.