NACHTRAG: Olivias Freundin, die in Tigre mit dabei war, hatte Olivia in der Sprachschule kennen gelernt. Anna (nennen wir sie einmal so, weil ich ihren Namen schon wieder vergessen habe), kam aus Belgien und versuchte seit einem Jahr, Fuß zu fassen in Buenos Aires. Sie hatte bei einem Besuch in Argentinien ihren jetzigen Freund kennengelernt und nach kurzer Beziehungszeit ihren Job in Belgien gekündigt, die Wohnung ebenso und war einfach mal so nach Buenos Aires gezogen.
Jetzt wollte sie gern Kindern durch Theaterspielen Englisch beibringen. Doch mit ihrem Visum war das gar nicht so einfach. Die Sprache machte ihr Probleme, Buenos Aires an sich und dass ihr Freund als Arzt so viel arbeiten musste sowieso. Anna saß also in dieser wunderschönen Stadt und wirkte abgesehen von der Überzeugung, dass ihr Freund DER Mann war, ziemlich unzufrieden. So war sie, jenseits dieser ach so romantischen oder doch bedrückenden Geschichte, nicht die ideale Gesprächspartnerin. Olivia entschuldigte sich am nächsten Tag für Annas rotzige Art...
Auf meiner Reise traf ich immer wieder bi-nationale Paare. Es klang alles immer so unfassbar romantisch, wenn der er oder sie sein/ihr ganzes Leben in einem Land aufgab, nur um beim Partner oder der Partnerin leben zu können. Tja, und da saßen sie dann, der eine völlig abhängig vom anderen, häufig mit Sprach- und Visums-Problemen, also nur begrenzter Aufenthaltsdauer und keiner Möglichkeit zu arbeiten. Der andere wiederum war schon gestresst durch den normalen Alltag und seine Arbeit und damit nur begrenzt in der Lage zu helfen. Die Erzählungen aus dem gemeinsamen Leben dieser Paare radierte in der Regel den größten Teil des romantischen Gefühls beim Zuhörer, also mir, wieder aus.
Chau, Argentina
Veröffentlicht am Dezember 1, 2013 von stefaniejaerkel
Ein heißer Frühling, nette Menschen, gutes Essen, eine wunderschöne Stadt mit liebevoll gestalteten Cafés, Restaurants und Buchläden – Buenos Aires war ein sehr guter Start für diese Reise. Ich bin erstaunt, wie schnell ich vor allem die Arbeit in Deutschland hinter mir gelassen habe, wie entspannt ich dadurch werde und wie sehr ich es genieße, hier Menschen kennenzulernen, Spanisch und Englisch zu sprechen, zu essen und zu feiern. Schlicht viel Zeit zu haben, wirkt Wunder.
Ich freu mich auch immer sehr über Eure Kommentare zu meinem Blog. Danke dafür. Ich denke an Euch und schicke Euch letztmals liebe Grüße aus Buenos Aires. Morgen früh geht es schon weiter nach Quito, Ecuador.
NACHTRAG: Die Wasserfälle von Iguazú gehörten auch nach sechs Monaten Reise zu den faszinierendsten Naturspektakeln, die ich gesehen habe. Oder wie es der abgebrühte Harry aus England beim Anblick der Wassermassen sagte: „I wasn't prepared for that.“
Dafür bekam meine Gastfamilie am Ende nur eine mittelmäßige Bewertung bei AirBnB. Schließlich hatten sie das dreckigste Bad, das ich je in meinem Leben gesehen und vor allem benutzt hatte. In der Badewanne war die ehemals grüne Farbe schon in weiten Teilen einem Kalkweiß gewichen. Der Fußboden war stets klebrig, und in den zwei Wochen, in denen ich da war, habe ich niemals jemanden putzen sehen – und das in einem Haushalt mit Hund. Der vor meiner Ankunft vermutlich eilig versprühte Aprikosenduft konnte auch nicht dauerhaft über den Tiergeruch im Zimmer hinwegtäuschen. Wahrscheinlich wälzte sich der Köter sowieso täglich in meiner Abwesenheit neben meinem Bett auf dem Teppich – weil er spürte, wie wenig ich ihn mochte. Außerdem entdeckte ich am Ende, dass der alte Kühlschrank, in den ich meine Einkäufe stellen durfte, eben nur der ausrangierte Kühlschrank war. Hinter einer Ecke in der Küche summte ein neues, weißes Modell, randvoll mit dem Essen meiner Familie. Charming.
Buenos Aires: Avenida 9 de Julio

Buenos Aires: das Viertel La Boca

Buenos Aires: das Viertel San Telmo

Las Cataratas del Iguazú
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