Ludwig Witzani - Transasia. Von Karachi nach Beijing

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Transasia. Von Karachi nach Beijing: краткое содержание, описание и аннотация

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Mit Eisenbahn, öffentlichen Bussen und Privatfahrzeugen ist Ludwig Witzani knapp zwei Monate lang einmal quer durch Asien gereist. Die achttausend Kilometer lange Reise beginnt in Karachi, der schrecklichsten der schrecklichen fünf Riesenstädte Südasiens, führt dann den Indus aufwärts, vorüber an den Ruinen von Mohenjo Daro und über den Khyber Pass bis an die Grenzen Afghanistans. Auf dem Karakorum Highway passiert Witzani die Gletschermoränen des Nanga Parbat und das verzauberte Land der Hunzukutz, ehe er kurz vor der chinesischen Grenze einem Bergrutsch entgeht. Im uigurischen Kaschgar erlebt er den größten Markt der Welt, um dann ostwärts auf der Seidenstraße die Oasen von Kucha, Turfan und Dunhuang zu besuchen. Am Koko Nor See und in Qinghai steift er den tibetischen und mongolischen Kulturraum, ehe er China gleichsam durch die Hintertüre betritt und jenseits des Gelben Flusses die alte Kaiserstadt Xian erreicht. Die transkontinentale Reise endet in Beijing, der künftigen Hauptstadt der Welt, in der sich der Autor aufmacht, Chinas Geschichte und Gegenwart mit dem Fahrrad zu erkunden. Ein Reisebuch oberhalb der Tagesaktualität, das auf dem Hintergrund persönlichen Erlebens und umfangreicher Literaturkenntnis die großen Strukturen sichtbar macht, die diesen Weltteil verändern: die religiöse Revitalisierung eines kämpferische Islams, der das westlichen Lebensmodell herausfordert, und die Wiederkehr Chinas als dem potenziell maßgeblichen und mächtigsten Land des 21. Jahrhunderts.

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Die Abteiltüre ging auf, und der Schaffner kontrollierte die Tickets. Er war ein junger Mann mit vorwitzigem Gesicht, der mein Billet misstrauisch beäugte. Möglich, dass mein Shalwar Qamiz für ihn ein Zeichen war, dass ich eigentlich nicht in dieses Luxusabteil gehörte. Bei meinem Abteilpartner und seinem Sohn ging es schneller.

Mittlerweile hatte der Zug die Stadt verlassen und ratterte durch eine flache, verkarstete Mondlandschaft. Die wenigen Tamarisken und Hütten, die vom Zug aus zu sehen waren, warfen im Abendlicht grotesk lange Schatten. „Allahs Müllhaufen,“ höhnten die Punjabis über die Landschaft des Sindh. Das gleiche sagten die Sindhis übrigens über Belutschistan, wo es noch schlimmer aussehen soll.

Mein Abteilnachbar räusperte sich und stellte sich als Dr. Muttar vor, der Jugendliche, der mit ihm reiste, hieß Akbar, und war sein Sohn. Dr. Muttar besaß ein großflächiges pockennarbiges Gesicht, in dem ein mächtiger Schnauz wie ein waagerechtes Ausrufezeichen spross. Er trug einen westlichen Anzug, was kurios war, weil ich ihm im Shalwar Qamiz gegenübersaß. Dr. Muttar war ein Punjabi, wie er nicht ohne Stolz berichtete und arbeitete im Wirtschaftsministerium in Islamabad. In Karachi hatte er punjabische Verwandte besucht, die vor Jahren in den Süden gezogen waren. Langsam und bedächtig legte Dr. Muttar diese Sachverhalt in einem altertümlichen Englisch dar, kaute ein wenig auf den Konsonanten herum und verschluckte den einen oder anderen Vokal.

Auch ich nannte meinen Namen, erzählte, woher ich kam, wohin ich wollte und berichtete von meinen Erfahrungen aus der ersten Reisewoche. Als ich von meiner Tour nach Thatta und den Problemen mit der Polizei berichtete, unterbrach mich Dr. Muttar: „Sie irren sich. Es gibt im südlichen Sindh keine Banditen.“

„Aber alle reden darüber“, wandte ich ein. „Und warum hätte die Regierung sonst Polizeiposten aufstellen sollen?“

„Es gibt keine Polizeiposten auf offener Strecke. Sie irren sich.“

„Ich habe sie doch selbst gesehen“, beharrte ich.

Der Junge, der merkte, dass ich seinem Vater widersprach, begann mich mit kritischem Blick zu mustern.

Ich schwieg und kramte mein Reisetagebuch heraus. Einige Sekunden verrannen, dann fragte Dr. Muttar unvermittelt: „Haben sie Dollars?“

Ich zögerte. „Einige.“

„Wie viele?“

“Nicht genug.“

„Geben Sie meinem Sohn einen Dollar. Er hat noch nie einen gesehen“, forderte mich Dr. Muttar auf.

„Wie kommen Sie darauf, dass ich Geld verschenke?“ fragte ich.

„Weil Sie reich sind.“

„Sehe ich denn reich aus?“

„Nein. Aber Sie haben Dollars.“

„Aber nicht genug.“

„Wenn Sie nicht genug Dollars haben, warum bleiben Sie dann nicht zuhause?“

„Weil ich mir mit diesen Dollars das Land ansehen möchte, was aber nicht gelingt, wenn ich mein Geld verschenke.”

„Deutschland ist ein gutes Land“, änderte Dr. Muttar das Thema.

„Das finde ich auch.“

„Aber nicht so gut wie Pakistan.“

„Stimmt“, erwiderte ich. „Die Männer in Pakistan sind besser frisiert als die Deutschen.”

Der Junge war unserem Gespräch aufmerksam gefolgt. Immer wenn der Vater etwas sagte, schaut er wohlgefällig drein, bei meinen Antworten verdüsterte sich seine Miene. Es hätte mich nicht gewundert, wenn er mich im nächsten Moment angeknurrt hätte.

Draußen war es inzwischen dunkel geworden. Weit und breit war kein Licht mehr zu sehen. Ich stand auf und lockerte die oberste Pritsche und stellte sie in die Horizontale. Dann schwang ich mich mitsamt meinem Gepäck nach oben und legte mich zum Schlafen nieder. Die Schlaufen meines Rucksacks und meiner Fototasche befestigte ich an meinem Gürtel. Dann zog ich mir die Augenbinde über, drückte mir die Ohrstopfen in die Gehörwindungen und schlief ein.

Mitten in der Nacht erwachte ich durch Dr. Muttars Schnarchen. Er hatte sich seine Schlafstatt in der Parterre gebaut und lag wie ein Walross unter einem weißen Bettlaken. Wie zum Teufel hatte er sich das Laken besorgt? Sein Sohn lag ihm gegenüber, hatte die Augen geschlossen und gab keinen Mucks von sich. Sanft ratterte der Zug durch die Nacht. Es war ruhig im Waggon. Nur das Tackern der Schienennähte war zu hören.

Ich wachte auf, als der Zug in einen Bahnhof einfuhr. Es war noch dunkel, aber Dr. Muttar und sein Sohn schliefen noch immer. Auf einem Bahnhofsschild las ich „Rahimyar Khan“ Später sollte ich erfahren, dass wir uns in Rahimyar Kahn ganz in der Nähe der indischen Grenze befunden hatten. Weniger als 200 Kilometer trennten Rahimyar Khan von Jailsalmer und Bikaner in Rajastan, aber niemand außer den Schmugglern überschritt an dieser Stelle die Grenze.

Kurz hinter Rahimyar Khan stand ich auf und erwarb von einem Steward, der mit einem Wagen mit Fladenbrot, Gebäck, Obst und Tee durch den Zug lief, zwei Bananen und einen Tschai zum Frühstück. Inzwischen waren auch Dr. Muttar und sein Sohn aufgestanden. Aus einer Pappschachtel aßen sie eine Pampe mit Reis und Hühnchen, die penetrant nach Curry roch. Als Dr. Muttar fertig war, tupfte er sich mit einer Serviette seinen fleischigen Mund ab und ließ ein Bäuerchen hören. Dankbar kicherte der Sohn.

„Wir sind jetzt im Punjab“, begann Dr. Muttar erneut das Gespräch. „Wissen Sie, was Punjab bedeutet?“

„Ja“, sagte ich, „Fünfstromland.“

„Ja, richtig, aber welche fünf Ströme?“

„Ich glaube, die bekomme ich nicht alle zusammen.“

„Ich sage sie Ihnen: Indus, Jhelum, Sutlej, Chenab und Ravi.“

„Danke.“

„Wussten Sie, dass der Punjab die bevölkerungsreichste Region der Erde ist? Im Punjab leben über einhundert Millionen Menschen.“

„In der Ganges-Ebene leben zweihundert Millionen Menschen“, wandte ich ein.

„Pah, die Ganges Ebene!” widersprach Dr. Muttar. „Die Statistiken der Inder stimmen doch nicht. Da leben viel weniger Menschen als im Punjab.“

Ich schwieg.

Auch Dr. Muttar sagte nichts mehr und blickte aus dem Fenster. Meine Einwände schienen ihn zu ärgern. Außerdem hatten wir Verspätung.

Kurz vor Bahawalpur überquerte der Zug den Sutlej auf einer große Brücke und fuhr nördlich Richtung Multan.

“Wir steigen in Multan aus“, sagte Dr. Muttar.

„Wie schade“, gab ich zurück.

Zu meiner Überraschung verabschiedete sich Dr. Muttar mit Handschlag von mir, gerade so, als hätten wir uns prächtig unterhalten. Der Blick seines Sohnes blieb skeptisch.

Wir standen fast eine Stunde auf dem Bahnhof von Multan, und es wurde von Minute zu Minute wärmer. Die Sonne des Punjab war womöglich noch kräftiger als die Sonne des Sindh. Anstelle der versprochene Aircondition verrichten zwei altersschwache Ventilatoren ihren Dienst an der Decke. Für die Nacht hatte ihre Leistung ausgereicht, am Tage gelang es ihnen gerade noch, die stickige Luft im Abteil gleichmäßig zu verteilen.

Kurz vor der Abfahrt betraten zwei Backpacker das Abteil. Es handelte sich um Individualtouristen aus Polen mit entsprechend großen Rucksäcken. Ihre Namen waren Kuba und Tomek, und sie befanden sich auf einer Eisenbahnreise durch West- und Südasien. Seitdem vor einigen Jahren der Eiserne Vorhang gefallen war, traf man immer öfter auf Polen, Tschechen oder Rumänen auf den Backpackerpfaden der Welt. Es war fast so, als hätte sich ein Teil der studentischen Jugend dieser Länder vorgenommen, die globale Wandervogelbewegung der Hippiezeit im Schnelldurchgang nachzuholen.

Beide sprachen ein passables Englisch, Kuba konnte sogar ein wenig Deutsch. Ich brachte immerhin ein „dzien Kuje“ und ein „dzien Dobry“ heraus, was die Stimmung entspannte.

Kuba, ein kräftiger junger Mann mit muskulösen Oberarmen erzählte von ihrem Eisenbahn-Enthusiasmus und dass sie schon letztes Jahr auf der Transsibirischen Eisenbahn unterwegs gewesen seien. Nun waren sie schon seit zwei Monaten auf Tour und hatten Rumänien, Bulgarien, die Türkei und den Iran durchquert. Afghanistan als Zwischenziel musste leider entfallen, weil dort Bürgerkrieg herrschte. Deswegen hatten sie einen Umweg über den südlichen Iran eingeschlagen und waren über Kerman und Bam bis nach Zahedan gereist. Trotz eines gültigen Einreisevisums waren sie an der pakistanischen Grenzen zwei Tage festgehalten worden. Erst als weitere iranische Händler eingetroffen waren, wurden sie von einem halben Dutzend Soldaten in einem gesonderten Eisenbahnabteil nach Quetta, der Hautstadt Belutschistans, eskortiert.

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