Franz vom Seefeldt - Der Teufel in der Parade

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Der Teufel in der Parade: краткое содержание, описание и аннотация

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Um ein stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl zu bekommen, wie Wolfgang proklamiert, fährt er unter anderem mit Björn und Thomas zum CSD nach Berlin. Dort treffen sich die Schwulen aus der Kleinstadt zunächst ganz harmlos mit zwei befreundeten Lesben.
Niemand von ihnen ahnt, dass während der Parade ein Teufel in der kleinen Schar ziemliche Verwirrung stiften wird. Es geht irgendwann tierisch zu: Thomas mutiert zum blitzschnellen Frosch und wird dabei von seiner schulischen Vergangenheit eingeholt. Und dann stellen sich noch die Fragen, was Wolfgang eigentlich mit all den Petplayern verbindet und ob göttlicher Sex auf Dauer glücklich macht …

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Wenige Jahre nach dem Mauerfall – Björn und ich wussten damals noch nichts von dem Schwulentreffpunkt – standen plötzlich vier Neonazis in der Katzenstube. An den Kaffeetischen wurde es sofort mucksmäuschenstill.

Wolfgang erzählt bis heute immer wieder: »Dabei sahen die mit ihren rasierten Köpfen und den Springerstiefeln so lächerlich aus. Einer von denen hatte ein aufgedunsenes Gesicht. Man sah das Fett nur so schwabbeln. Was er zu viel an Gewicht auf die Waage brachte, hatten zwei von denen zu wenig. Diese extrem dürren Beine, die sie noch mit den engen Jeans betonten, und dazu die martialischen Stiefel – richtig albern! Dann hatten die beiden auch noch Gesichter voller Akne. Nur der Vierte, der Rädelsführer, war von seinem Äußeren her zwar nicht gerade schön, aber immerhin tageslichttauglich. Das nutzte ihm aber nichts, denn dafür schien er am meisten unter allgemeiner Geistesschwäche zu leiden.«

Beim Auftauchen dieser vier Gestalten sträubten sich einem die Nackenhaare. Die meisten der anwesenden Schwulen hätten sich am liebsten ganz klein gemacht und sich dann auf Samtpfoten leise an den Regalen vorbei nach draußen davongeschlichen, aber die Neonazis standen zu nah an der Tür. Der Rädelsführer suchte sich sein Opfer aus, vor das er sich breitbeinig stellte. Es war Thomas, bei dem seine Unsicherheit ja in sein bleiches Gesicht geschrieben steht.

»Du Perversling! Du Schädling der deutschen Volksgesundheit!«, pöbelte der Nazi los.

Thomas saß da, schaute ihn nur verwundert an und ertrug eher gelangweilt die Hasstiraden. Bei anderen hätten da nicht nur die Hände so etwas von gezittert, er behielt zu aller Überraschung einen kühlen Kopf, so wuchs er über sich hinaus. Von Angst oder Einschüchterung überhaupt keine Spur.

Der Glatzkopf schrie schon fast: »Schwule haben kein lebenswertes Leben! Wenn wir das Sagen haben, dann ist es aus mit euch!«

Bei Thomas war noch immer keine Reaktion erkennbar. Die Provokationen und Beleidigungen gingen offensichtlich bei ihm ins Leere.

In dem Moment, wo er nach einem neuen Opfer Ausschau hielt, fragte Thomas nur: »Fertig?«

Ohne eine Antwort zu erwarten, stand er seelenruhig auf, wandte sich an Wolfgang »Es ist langsam Zeit, dass du von deinem Hausrecht Gebrauch machst und die ungebetenen Gäste nach draußen begleitest.« Dann verließ er den Raum.

Wolfgang schaffte es endlich mit zittriger Stimme: »Meine Kunden lasse ich nicht beleidigen … In einer Minute … Ihr draußen, sonst Hausfriedensbruch.«

Die Neonazis amüsiert. Endlich jemand, der Zeichen von Angst zeigte. Das wollten sie auskosten und setzten sich demonstrativ auf die Tische.

»Und jetzt?« fragte der Rädelsführer.

Schweigen.

Nur Thomas war zu hören, wie er im Eingangsbereich mit der Polizei telefonierte. Als die Neonazis das mitkriegten, verließen sie fast fluchtartig das Antiquariat, aber nicht ohne vorher noch ein paar Bücher aus den Regalen zu reißen.

Wolfgang erzählt von dem Überfall häufig und immer mit demselben Schluss: »Als das Pack den Raum verließ, haben die Katzen auf den Bildern ihre Krallen gezeigt und fürchterlich gefaucht.«

In Wirklichkeit hatte es eine lange Zeit gedauert, bis sich zwei Polizeibeamte ins Antiquariat bequemten. Sie zickten herum, als sie den Strafantrag wegen Hausfriedensbruch und Beleidigung aufnehmen sollten. Thomas musste erst drohen, sich bei deren Vorgesetzten zu beschweren oder die Presse einzuschalten.

Einige Tage danach lud sich ein Staatsanwalt zum nächsten »Kaffeeklatsch« ein.

»Die vier Beschuldigten, die sich selbst als der Stolz Deutschlands sehen, haben ein so langes Vorstrafenregister, dass sie sich keine weitere Verurteilung mehr erlauben können, wenn sie nicht im Gefängnis landen wollen«, berichtete er. »Ein Grund, warum der Überfall so glimpflich ausging.«

Er lobte, dass man sich nicht provozieren ließ und betonte, wie wichtig es sei, Anzeige zu erstatten. Dann stand er den Schwulen und Lesben Frage und Antwort.

»Ist Rechtsextremismus eigentlich heilbar?«, fragt Björn.

»Die davon Betroffenen müssten nur lernen, selbst zu denken und jeder Gewalt abzuschwören«, antwortet Thomas lapidar.

»Nein, ich meine wirklich im medizinischen Sinne. Wäre doch schön, die Wissenschaft hätte schon einen Impfstoff gegen braunes Gedankengut entwickelt«, konkretisiert Björn seine Frage.

Wolfgang lächelt einen Moment in sich hinein. Dann legt er los: »Du meinst, ob man Menschen mit rechtsextremistischer Veranlagung zu Demokraten umpolen kann? So im Sinne einer Reorientierung?«

Björn nickt zustimmend.

Wolfgang: »Vielleicht durch etwas Psychoanalyse auf der Couch? Herausfinden, was in der Kindheit schiefgelaufen ist? Fragen, woher die Sehnsucht nach dem dominanten Vater und die Gewaltbereitschaft herkommen? Meinst du etwas in der Richtung?«

Björn lacht: »Ja, ja, aber die armen Psychotherapeuten, die sich das anhören müssen.«

Wolfgang mit gespielter Nachdenklichkeit: »Das ist natürlich ein großes Problem. Wahrscheinlich bliebe die Analyse wirkungslos.«

Nach einer kurzen Pause setzt er triumphierend fort: »Es kommt nur eine härtere Methode in Betracht: die Elektroschocktherapie! Vielleicht funktioniert die ja wenigstens bei Neonazis. Erfreut sich dieser an rechten Parolen, gibt es – pitsch – einen kleinen Elektrostoß.«

Dann erklärt er uns: »Diese Reorientierungstherapie wurde noch in den 1950er in den USA bei den Schwulen in dem vergeblichen Glauben ausprobiert, die Patienten dadurch auf heterosexuell trimmen zu können.«

Thomas setzt nach: »Natürlich ohne Erfolg! Homosexualität ist ja auch – anders als Rechtsextremismus – weder eine Perversion noch sonst eine Krankheit. Aber es gibt immer wieder Scharlatane, die behaupten, es gebe ein Wundermittel gegen das Schwulsein. Aber mit Stromstößen zu quälen, das ist einfach nur unmenschlich.«

Wolfgang weiter: »Diese Therapie würde bei den Rechten auch nicht funktionieren. Eine Elektrode im Hintern und der Neonazi kriegt eine Erektion … und am Ende Priapismus, wenn er nur an Adolf Hitler denkt.«

Thomas und Björn schütteln sich vor Ekel bei diesem Gedanken.

Dann prusten sie vor Lachen los, während ich weiter aus dem Zugfenster schaue.

Wenn Wolfgang anfängt, einen seiner bildungspolitischen Vorträge zu halten, schalte ich entweder ab oder es geht mir schlicht auf die Nerven. Für unseren Buchhändler muss immer alles unter dem Aspekt gesellschaftskritischer Theorien diskutiert werden. Nicht nur an seinen leicht ergrautem Fusseln in dem schon etwas verbrauchten Gesicht, die einen Goatie darstellen sollen, erkennt man sofort, dass er aus dem vorigen Jahrtausend stammt, sondern auch wie oft er noch heute von Machtstrukturen, Unterdrückung oder Klassenkampf faselt.

Mich interessiert die Politik überhaupt nicht. Zu den Wahlen gehe ich nicht, weil ich nicht weiß, welcher Partei ich meine Stimme geben sollte. Im Bundestag sitzen doch nur alternde Männer und Frauen. Die meisten Politiker haben überhaupt keine erotische Ausstrahlung. Es gibt zwar einige Ausnahmen: Christian Lindner oder Daniel Bahr von der FDP zum Beispiel oder der Sprecher der SPD für irgendetwas, Carsten Schneider, die man manchmal im Fernsehen sieht. Die sind noch jung. Gäbe es von denen Nacktbilder wie früher im PLAYGIRL, würde ich mir das entsprechende Magazin sofort kaufen. Aber die Herren sind bestimmt alle heterosexuell veranlagt und damit sowieso für mich tabu.

Pornobilder mit Sebastian Edathy als Motiv wären auch nicht schlecht. Aber würde der sich dafür hergeben und dann nach dem Fotoshooting gleich in den Sicherheitsausschuß gehen? Wohl eher nicht. Das wäre eine zu große Strafe für ihn.

Die jungen Politiker verlieren sowieso mit der Zeit ihren Reiz, werden genauso knochentrocken und abgehangen wie alle anderen Politiker auch, oder verschwinden nach irgendeinem Skandal von der Bildfläche. Warum sollte ich also meine Zeit mit so etwas Langweiligem wie irgendwelchen Parteiprogrammen vergeuden?

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