Helga Schneider - Sternenstaub für Afrika
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Erzählungen eines deutschen Kriegskindes.
Eine besondere Freundschaft zu einer Elster und vieles mehr.
Es lebe der Tante Emma Laden.
Die Liebe, das Verständnis, die Harmonie.
Das ist ihr Leben.
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Helga Schneider
Sternenstaub für Afrika
Lebensgeschichte eines deutschen Kriegskindes
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel Helga Schneider Sternenstaub für Afrika Lebensgeschichte eines deutschen Kriegskindes Dieses ebook wurde erstellt bei
Vorwort Vorwort Liebe Leser, mein Name ist Miriam Mettbach. Ich habe diese Geschichte, dieses einzigartige Leben von Frau Helga Schneider digitalisiert. Wir begegneten uns im Frühjahr 2014, wie soll es fast anders sein, in einem Krankenhaus in Hersbruck. Ich betreute die Patienten im Atelier und Frau Schneider besuchte mich. Ihr Temperament und ihr übersprudelnder Elan machten mich neugierig und so erzählte sie kurze Episoden aus ihrem turbulenten Leben. Kurzerhand besorgte ich zwei leere, linierte Bücher und bat Frau Schneider ihr spannendes Leben aufzuschreiben. Ihre drei Patenkinder aus Afrika waren mir Anlass genug, meine Hilfe anzubieten, das Ganze zu digitalisieren. Unser gemeinsames Ziel ist es, ein e-book daraus zu zaubern, um mit dem Erlös World Vision zu unterstützen und so die Welt dieser Kinder ein Stück weit schöner zu machen. Die Erinnerungen, die in diesem Buch stecken sind nun für immer festgehalten und werden nun mit ihrer Hilfe in die Welt hinaus getragen. Lassen sie sich inspirieren, viel Spaß beim Lesen und Weitererzählen. Ihre Miriam Mettbach
Meine Kindheit
Einschulung mal anders
Krieg
Oma und die Lohntüte
Helga allein Zuhause
Meine zahme Elster Hansi
Ausbildung
Verlobung
Hochzeit
Flitterwochen
Unsere erste eigene Wohnung
Tod meiner Mutter
Unser Hund Tina
Tod meines geliebten Mannes
Ganz allein
Sternenstaub
Impressum neobooks
Vorwort
Liebe Leser,
mein Name ist Miriam Mettbach. Ich habe diese Geschichte, dieses einzigartige Leben von Frau Helga Schneider digitalisiert. Wir begegneten uns im Frühjahr 2014, wie soll es fast anders sein, in einem Krankenhaus in Hersbruck. Ich betreute die Patienten im Atelier und Frau Schneider besuchte mich. Ihr Temperament und ihr übersprudelnder Elan machten mich neugierig und so erzählte sie kurze Episoden aus ihrem turbulenten Leben.
Kurzerhand besorgte ich zwei leere, linierte Bücher und bat Frau Schneider ihr spannendes Leben aufzuschreiben. Ihre drei Patenkinder aus Afrika waren mir Anlass genug, meine Hilfe anzubieten, das Ganze zu digitalisieren. Unser gemeinsames Ziel ist es, ein e-book daraus zu zaubern, um mit dem Erlös World Vision zu unterstützen und so die Welt dieser Kinder ein Stück weit schöner zu machen.
Die Erinnerungen, die in diesem Buch stecken sind nun für immer festgehalten und werden nun mit ihrer Hilfe in die Welt hinaus getragen. Lassen sie sich inspirieren, viel Spaß beim Lesen und Weitererzählen.
Ihre Miriam Mettbach
Meine Kindheit
Es ist ein lauer Sommerabend. Die Luft ist zart wie Seide und der Nachthimmel ist klar und strahlend hell, er hat heute alle Sterne sichtbar gemacht. Ich sitze auf meinem wunderschönen Balkon und schaue entspannt in diesen wunderschönen Sternenhimmel. Unter mir plätschert unser Dorfbach, der direkt unter meinem Balkon dahinfließt, dieses plätschernde Geräusch ist wie ein sanftes Streicheln für mich.
Und ich sehe auch in der Dunkelheit die Umrisse unseres Waldes, der ganz in meiner Nähe beginnt, man kann ihn manches Mal riechen.
Wenn ich nun so in die Nacht hinein träume, erfüllt mich große Dankbarkeit. Der liebe Gott hat es trotz schwerer Zeiten in meinem Leben doch gut mit mir gemeint. Er hat mir immer wieder seine Hilfe und Gnade zuteilwerden lassen, so, dass ich heute mit meinen 80 Lebensjahren ein ganz zufriedener Mensch bin.
80 gelebte Jahre, da gehen meine Gedanken zurück in das Jahr 1934. Am 9.9.1934 wurde ich geboren. Die ersten Lebensjahre kenne ich nur aus den Erzählungen meiner Mutter, die allerdings nun auch schon 45 Jahre tot ist.
Meine Mutter hatte schon in der Schwangerschaft große Probleme mit mir. Sie musste von den 9 Monaten leider 7 volle Monate das Bett hüten, sonst würde es mich heute nicht geben und als dann endlich die Geburt anstand, da kam das nächste Malheur, denn ich kam natürlich nicht so auf die Welt, wie man es von einem Baby erwartet.
Ich hatte mir ausgedacht, dass ich weder mit dem Kopf, noch mit den Füßen zuerst Mamas Bauch verlassen wollte, sondern ich entschied mich für eine Steißgeburt. Meine arme Mutter musste auch das noch ertragen und da das Ganze im elterlichen Schlafzimmer stattfand, war das kein Spaß.
Aber unter der Mithilfe unseres doch schon sehr betagten Dorfarztes hatte zum guten Schluss doch alles seine Ordnung.
Meine ersten Lebenswochen gestalteten sich schon schwierig, denn es wurde schnell klar, dass ich weder Muttermilch noch Kuhmilch trinken wollte, ich habe sie wohl nicht vertragen und keiner wusste warum.
Mama probierte es dann in ihrer Verzweiflung mit Ziegenmilch und siehe da, das war für mich ein Volltreffer. Nun muss man aber wissen, dass es zur damaligen Zeit noch keinen Supermarkt gab in dem man einfach diese Ziegenmilch hätte kaufen können. In unserem kleinen Dorf gab es ein halbes Dutzend Kleinbauern, die einige Ziegen hielten.
Mama ging nun täglich mit einem kleinen Milchkännchen reihum und besorgte mir so meine Nahrung. Diese Ziegenmilch habe ich übrigens über viele Jahre getrunken, feste Nahrung kam für mich in den ersten 5 Lebensjahren nicht in Frage.
Meine Mutter hatte große Sorge mich gesund groß zu ziehen.
Ich war ein kleines, dünnes, leichtgewichtiges Mädchen, trotzdem aber flink wie ein Wiesel.
Später hat dann eine Kinderärztin festgestellt, dass ich schwer schilddrüsenkrank war. Eine von Geburt an schwere Überfunktion war schuld an diesem Dilemma. Man hat mir dann Hormone verpasst, die ich heute noch einnehme und Mama war beruhigt.
Da meine Mutter aber vor dieser Diagnose nicht wusste, warum ich nicht essen wollte, ging sie davon aus, dass ich einen Trotzkopf habe, das wollte sie ändern.
Meine Eltern waren streng katholisch und mein Vater war der Küster, also immer in seiner kargen Freizeit für die Belange der Kirche und des Pfarrers da.
Sonntags, nach dem Hochamt kam dann immer der Pfarrer zu uns nach Hause und hat bei uns gefrühstückt. Er war ein Mann von respektabler Größe und machte in seinem schwarzen langen Priestergewand wirklich enormen Eindruck auf mich.
Eigentlich hatte ich vor ihm Angst, aber er war immer lieb zu mir.
Es gab damals ein Nahrungsmittel der Firma Nestle - davon hatte Mama eine Dose besorgt und mir einen Brei gekocht, ich war damals 2 Jahre alt und nun sollte der Pfarrer mir diesen Brei füttern.
An dieses Drama erinnere ich mich heute noch.
Der Pfarrer griff nach mir und setzte mich auf seinen Schoß. Er sagte, so kleine Helga, nun zeigen wir mal dem lieben Gott, wie schön Du essen kannst. Weißt Du, er schaut uns nämlich zu. Mama und Papa haben auch zugeschaut.
Und dann nahm der Pfarrer einen großen Löffel und schöpfte damit diesen hässlichen braunen Brei aus dem Teller und stopfte mir das Ganze in den Mund.
Ich war so überrumpelt, dass ich gar nicht protestieren konnte, und habe das Ganze geschluckt, doch sofort kam die nächste Ladung, ich hatte gegen den Pfarrer keine Chance. Irgendwann hatte ich mich dann gefasst und fing an mich zu wehren. Ich machte den Mund nicht mehr auf und strampelte wie verrückt, bis der Pfarrer mich wieder auf den Boden stellte.
Ich hörte noch Mama sagen: na Gott sei Dank, nun hat die Kleine doch wenigstens mal ein paar Löffel feste Nahrung probiert. Danke Herr Pfarrer für ihre Geduld.
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