Jan-Peter Schneider - Auf der Via Tolosana
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Am späten Nachmittag erreiche ich dann, ziemlich unvermittelt, das Dorf St.-Jean-de-la-Blaquière. Auch wenn die Angaben des alten Bauern heute morgen über die Dauer der Etappe nach Lodève wohl leicht übertrieben waren, entscheide ich mich nach einem Blick auf die fortgeschrittene Uhrzeit, mein Nachtlager in der Gîte St. Jacques aufzuschlagen. Während des Abendessens gehen mir immer wieder die Zeilen von Jacques Brel, dem belgischen Liedermacher, durch den Kopf, der auf seinem letzten Album „Les Marquises“ in dem Chanson „Pourquoi ont-ils tué Jaurès?“ die Situation der Arbeiter am Fin de siècle – auf seine unnachahmliche Art – anschaulich und einprägsam darstellt: „Ils étaient usés à quinze ans, ils finissaient en débutant, les douze mois s'appelaient décembre, quelle vie ont eue nos grands-parents entre l'absinthe et les grand-messes, ils étaient vieux avant que d'être, quinze heures par jour le corps en laisse laissent au visage un teint de cendre, oui not' Monsieur, oui not' bon Maître.“ Und im Refrain wirft Jacques Brel die Frage auf: „Pourquoi-ont ils tué Jaurès? Pourquoi ont-ils tué Jaurès?“
Kapitel 8
8. St.-Jean-de-la-Blaquière – Lodève: Wanderung durch das grüne Dickicht
Nach einer kräftigen Portion Nudeln zum Frühstück breche ich in aller Frühe von der Gîte St. Jacques auf. Kaum habe ich St.-Jean-de-la-Blaquière verlassen, schon muss ich mich – bei kühler Witterung – durch das Unterholz schlagen. An einer Furt überquere ich auf Trittsteinen den Bach Mordansen und steige noch in der Morgendämmerung zum Dorf Usclas-du-Bosc hinauf. In dem angrenzenden Eichenforst folge ich den Hufspuren, die ein Reitpferd im aufgeweichten Waldboden hinterlassen hat. In aller Ruhe marschiere ich auf breiten Forstwegen, bis ich am Waldrand unverhofft das einstige Priorat St.-Michel-de-Grandmont, eine Klosteranlage des Grandmont-Ordens aus dem 13. Jahrhundert, erreiche. Die Klosterkirche, der Kapitelsaal und die Schlafsäle der Mönche haben sich über die Jahrhunderte fast unverändert erhalten. Beinahe könnte man meinen, das mitten im Eichenwald gelegene Kloster St. Michel-de-Grandmont befinde sich in einer Art Dornröschenschlaf.
Vor dem Eingangstor biegt ein schmaler Fußpfad in ein grünes Dickicht in Richtung Lodève ab. Stundenlang schlängele ich mich nun durch das dornige Unterholz, vorbei an großen Felsbrocken, über herabgestürzte Baumstämme, über riesige Felsplatten. In der einsamen Stille ist nur das Zwitschern der Vögel und das Plätschern kleiner Rinnsale zu hören. In der Nähe der Ortschaft Saumont tauche ich aus dem abenteuerlichen Dickicht wieder auf. Von einer kleinen Anhöhe genieße ich einen Panoramablick auf die sanfte Hügellandschaft, die Ausläufer der Cevennen. „Heutzutage ist Jean Jaurès vor allem aufgrund seines Engagements für Frieden und Aussöhnung in Europa bekannt. Was war denn eigentlich der Auslöser für sein pazifistisches Engagement? - Das Schlüsselerlebnis …...….. Jaurès war sicherlich der Ausbruch des russisch-japanischen Krieges im Jahr 1904. Schon damals erkannte Jean Jaurès die Gefahr, dass eines Tages ein regionaler Konflikt – durch den Mechanismus militärischer Allianzen – in einen großen europäischen Krieg ausarten könnte. Der Sozialreformer Jean Jaurès befürchtete, dass ein solcher Krieg einen schweren Rückschlag für die allmähliche Demokratisierung und die mühsam erkämpften sozialen Fortschritte …........ bedeuten würde ....,,.“ In Saumont biege ich nach rechts auf eine Teerstraße ab, bevor ich kurz darauf auf einen Feldweg einschwenke, der mich durch die Pferdekoppeln des Reithofes Fignols führt. Zwei Reiter, hoch zu Ross, kommen mir auf dem Feldweg entgegen. „Bonjour!“ „....... Hinzu kam im Jahr 1905 die Marokko-Krise, als deutsche Panzerschiffe vor Agadir, kreuzten, die bei Jean Jaurès nochmals die Sorge vor einem großen Krieg verstärkte.“ Auf dem Reithof Fignols kläfft ein Hund, während die Pferdepfleger ihrer Stallarbeit nachgehen. „Seither engagierte sich …................. Jean Jaurès energisch für die Wahrung des Friedens in Europa und suchte nach …..... Mitteln zur friedlichen Lösung möglicher Konflikte. - Welche politischen Aktivitäten entfaltete Jean Jaurès denn konkret ….................. und Journalist, um diesen drohenden großen Krieg abzuwenden? - Der Abgeordnete Jean Jaurès nahm jede Gelegenheit wahr, die bilateralen Militärbündnisse, die Geheimdiplomatie und die imperialistische Politik der ….......... Mächte anzuprangern, aber auch den Militarismus, den er als eine Gefahr für den Staat ansah. Im Parlament wandte sich Jean Jaurès immer wieder gegen die Erhöhung des Militärbudgets und gegen die Verlängerung des Wehrdienstes. Im Parlament brachte er eine – umfangreich begründete – Gesetzesvorlage für eine Armeereform ein, die zum Ziel hatte, die aristokratische Militärkaste durch eine auf Verteidigung ausgerichtete …....... Armee, die sich ausschließlich aus Milizen zusammensetzen sollte, zu ersetzen.“ Auf einem Höhenweg ziehe ich an weiteren Pferdekoppeln vorbei, während von abgelegenen Gehöften in der Nähe bereits heftiges Gekläffe zu hören ist. Vielleicht, denke ich bei mir, sollte ich doch noch darüber nachdenken, mir einen Wanderstock zu besorgen, um mich gegen böswillige Hunde zur Wehr setzen zu können. „Parallel dazu entwickelte Jean Jaurès Vorschläge für eine gleichzeitige Abrüstung der europäischen Armeen sowie für die Einrichtung internationaler Schiedsverfahren für zwischenstaatliche Konflikte. Das waren für die damalige Zeit ….................... bahnbrechende Vorschläge, die bereits die Gründung des Völkerbundes vorwegnahmen. Ebenso empfahl Jean Jaurès, zwischenstaatliche Probleme durch bilaterale Verhandlungen und wechselseitige Konzessionen zu lösen. - Wie wurden denn die Vorschläge von Jean Jaurés zur Friedenssicherung in Europa aufgenommen? Welche Resonanz fanden seine verschiedenen Friedensinitiativen bei seinen Zeitgenossen? - Seine Vorschläge zur Einrichtung von Schiedsverfahren oder zu bilateralen Verhandlungen wurden teilweise – vor allem auf konservativer Seite – äußerst kritisch aufgenommen, insbesondere wenn Jean Jaurès diese Lösungsvorschläge auch auf Alsace-Lorraine anwenden wollte. …............... verbreitete Jean Jaurès seine Ideen zur Friedenssicherung auf Kundgebungen und Kongressen in ganz Europa. Im Jahr 1910, zum Beispiel, trat Jean Jaurès auf einer Kundgebung in Frankfurt vor 25.000 Zuschauern …..“ Am Wegesrand signalisieren mir die rot-weißen Markierungen, dass die Via Tolosana nun auf einen abschüssigen, schottrigen Pfad in Richtung Lodève abzweigt. „........ erklärte: „Das wäre die größte Freude meines Lebens, den Tag zu erleben, an dem ein demokratisches Deutschland, ein demokratisches England und ein demokratisches Frankreich sich die Hände reichen für eine dauerhafte Aussöhnung und für den Frieden in der Welt.“ - Jean Jaurès pflegte ja auch stets gute Beziehungen zu den Gewerkschaften. Strahlten seine pazifistischen Positionen auch auf die Diskussionen innerhalb der Gewerkschaften aus? Und wie wurden diese Vorschläge von den Gewerkschaften aufgenommen? - Auf gewerkschaftlicher Ebene schlug Jean Jaurès vor, im Falle eines drohenden Kriegsausbruchs einen von den europäischen Gewerkschaften koordinierten Generalstreik der Arbeiter auszurufen, um bewaffnete Konflikte zu verhindern. Ein Vorschlag, der bei einigen Gewerkschaften durchaus populär war, wenngleich die deutschen Sozialdemokraten diesem Vorschlag ablehnend gegenüberstanden. In der breiten Öffentlichkeit stieß dieser Vorschlag hingegen auf heftige Kritik. Einige auflagenstarke Zeitungen starteten Hetzkampagnen und diffamierten Jean Jaurès als Vaterlandsverräter und Totengräber der französischen Armee. Während des 1. Balkankrieges setzte sich Jean Jaurès dennoch erfolgreich für die Einberufung eines außerordentlichen Kongresses der Sozialistischen Internationale ein. Am 24. November 1912 hielt Jean Jaurès zu diesem Anlass eine vielbeachtete Rede in der Kathedrale von Basel: „Wir wurden in dieser Kirche mit dem Klang der Glocken empfangen, was mir gerade wie ein Aufruf zur allgemeinen Versöhnung erscheint. Das Glockenläuten erinnerte mich an die Inschrift, die Schiller auf seiner symbolischen Glocke eingraviert hatte: Vivos voco, mortuos plango, fulgura frango! Vivos voco: ich rufe die Lebenden, damit sie sich gegen das heraufziehende Monster des Krieges zur Wehr setzen. Mortuos plango: ich beweine die unzähligen Toten, die irgendwo im Osten herumliegen und dessen Gestank uns wie ein Wehklagen erreicht. Fulgura frango: ich werde die Blitze des Krieges, die drohend am Himmel stehen, brechen.“ …............ Jean Jaurès einen Tag nach dieser Rede in der Zeitung L'Humanité von dem „Geruch des Leichenhauses“ sprach, „der sich langsam über ganz Europa auszubreiten beginnt.“, …............ weiter an die Mobilisierung der Arbeiterschaft in Europa, um Widerstand gegen den großen Krieg zu leisten.“ Während ich noch auf dem Fußpfad langsam in das Tal hinabsteige, erkenne ich unten, in der Talsohle, bereits Lodève, die Stadt, die bereits in der Zeit der römischen Provincia Narbonnensis, unter dem Namen Forum Neronensis, eine bedeutende Siedlung in den Cevennen war. „Nach dem Attentat auf den österreichischen Kronprinzen Ferdinand im Juli 1914 wandte sich Jean Jaurès mehrmals an den Palais Bourbon und das Quai d'Orsay, um auf eine Verständigung hinzuwirken, stimmte sich in Brüssel mit anderen sozialistischen Parteien in Europa ab und kontaktiert die Gewerkschaften, um ein gemeinsames Kommuniqué vorzubereiten. Am Tag des Mordanschlags war Jean Jaurès gerade dabei, einen Artikel für L'Humanité mit einem letzten Aufruf zum Frieden zu verfassen. Jean Jaurès galt …... vielen Zeitgenossen als letzte Hoffnung zur Abwendung eines Krieges, deshalb wurde seine Ermordung am 30. Juli 1914 ….......................... als böses Vorzeichen für das Scheitern der letzten Friedensinitiativen gewertet. Es kann daher nicht verwundern, dass in der Erinnerung die Ermordung von Jean Jaurès und der kurz darauf folgende Ausbruch des 1. Weltkrieges untrennbar miteinander verbunden sind. - Was bedeutete das Scheitern von Jean Jaurès für Europa? - Am 03. August 1914, wenige Tage nach der Ermordung von Jean Jaurès erklärte Österreich-Ungarn – mit Unterstützung des Deutschen Reiches – Serbien den Krieg. Und damit setzte sich die verheerende Mechanik der Militärbündnisse in Gang, vor denen Jean Jaurès schon Jahre zuvor gewarnt hatte.“ Der Fußpfad führt mich schließlich mitten in die Altstadt von Lodève, das an den Flüssen Lergue und Soulondere, am Fuße des Causse du Larzac-Plateaus, liegt. „Schon bald gruben Soldaten morastige Schützengräben in den Untergrund und vegetierten dort tagelang unter dem Trommelfeuer der Artilleriegeschütze ….......... Bei Sturmangriffen kletterten die Soldaten aus den Schützengräben, robbten unter Artilleriebeschuss durch Minenfelder und Stacheldrahtverhaue, während Maschinengewehrfeuer und Mörsergranaten auf sie niederhagelten. In den Lazaretten waren Arm- und Beinamputationen bei den verstümmelten Soldaten an der Tagesordnung, während die Kriegszitterer, die von dem ununterbrochenen Artilleriebeschuss nervlich zermürbt waren, in psychiatrische Anstalten abgeschoben wurden. Hinter der Front schürten standrechtliche Erschießungen vermeintlicher Kollaborateure und Spione eine ungeahnte Kriegshysterie in der Bevölkerung, die vielfach unter Hunger und Epidemien zu leiden hatte, während die Propaganda in Tageszeitungen und Wochenschauen die grausame Wirklichkeit dieses europäischen Bürgerkrieges beschönigte.“
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