Vollständige E-Book-Ausgabe der im Rosenheimer Verlagshaus erschienenen Originalausgabe 2021
© 2021 Rosenheimer Verlagshaus GmbH & Co. KG, Rosenheim
www.rosenheimer.com
Titelillustration: Sebastian Schrank, München
Lektorat: Christine Rechberger, Rimsting
Satz: Carmen Oberlechner, Rosenheim
eISBN 978-3-475-54882-6 (epub)
Worum geht es im Buch?
Hans-Peter Schneider
Weihnachtswunsch
24 traumhafte Geschichten für Weihnachten
Weihnachten ist die Zeit der Familie, der Liebe und der Freude, aber auch die Zeit der Wünsche. Hans-Peter Schneider nimmt seine Leser mit auf eine traumhafte Reise durch diese wunderbare Zeit – mal besinnlich, mal humorvoll, mal hintergründig, mal märchenhaft. Die Bräuche und Traditionen, die alltäglichen Erlebnisse und Vorfreude in der (Vor-)Weihnachtszeit, festliche Stimmung in der Familie, leuchtende Kinderaugen – dieses und noch viel mehr wird in den abwechslungsreichen Texten erzählt.
Reisen Sie mit diesem liebevollen, heiteren Weihnachtsbuch in eine traumhafte Weihnachtswelt, die alle Ihre Träume erfüllt.
Für meine weihnachtsbegeisterten Emma und Sebastian, für meine liebe Antonia, für meine lieben Eltern und all meine Weihnachtsfreunde
Inhalt
1. 1. Was ich dir wünsche? Ein Lächeln im richtigen Augenblick.
Was ich dir wünsche? Ein Lächeln im richtigen Augenblick. 1. Was ich dir wünsche? Ein Lächeln im richtigen Augenblick.
Der magische Feuerzangenbowle-Topf
Der Wunsch
2.
Wer sich zur Weihnachtszeit nur hetzen lässt, ist SELBST schuld.
Zu früh gekauft – zu früh gefreut?
3.
Lass dich von den Sternen leiten! (Das hat auch schon den Heiligen Drei Königen Glück gebracht.)
Ein etwas anderes Festmahl
4.
Es gibt kein Problem, gegen das eine Dose Plätzchen nicht helfen könnte.
Gebackenes Abenteuer
Plätzchenliebe
5.
Lächle! Und die Türen öffnen sich.
Fröhlich schenken
Was für eine Freude
6.
Weihnachtsfreude ist keine Sache des Alters, nur des Herzens.
Nikolausbesuch
7.
Handy-Akku leer und WLAN aus? – Genieße es!
Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft
Spiegeldi und Spiegeldu
8.
Innehalten. Durchatmen. Herunterfahren.
Seppis Heiliger Abend
9.
In jedem Geschenk steckt als kostenlose Beigabe eine Extraportion Liebe.
Das Dings-Geschenk
10.
Jammern ändert nichts. Machen verändert alles. (Du veränderst alles.)
Was man so alles von Opa erfahren kann
Der Räuchermann Theodor
11.
Du kannst nicht fliegen, zaubern oder durch Wände gehen, aber du bist trotzdem perfekt.
Eine rasante Krippe
Mit großen Augen
12.
Nimm dir Zeit, dann nimmt Gott dich an die Hand!
Christbaumkauf
13.
Wer andern eine Gabe schenkt, fällt selbst ins Glück.
Intervall-Weihnachten
14.
Wenn ein Stern leuchtet, umarmt ein Engel dein Herz.
Die Weihnachtsfrage
Sternschnuppe
15.
Wer eine andere Hand greift, steht sicherer.
Aus dem (kurzen) Leben eines Tannenbaums
16.
Schau auf das Kleine, um das Große zu entdecken!
Der Ochse
17.
Eine kleine Kerze erleuchtet selbst den dunkelsten Raum.
Lebkuchen by Oma
18.
Nicht Weihnachten macht dir den Stress, du machst ihn dir!
Christmas Escape Game
Ein normaler erster Weihnachtsfeiertag im Leben zweier Großeltern mit ihren Kindern und Kindeskindern
19.
Du kannst zum Mond fliegen und den Mars entdecken, das Glück aber wirst du nur vor deiner Haustür finden.
Oma und der ältere Herr
20.
Endlich. Entschlossen. Entschleunigen.
Moni Münch
Noch Zeit
21.
Wer alles eng sieht, kann sein Herz nicht öffnen.
Die zwölf Brüder
Dunkelheit
22.
Greif nach den Sternen – denn dafür sind sie da!
Tante Frieda
Der Engel
23.
Ein kleines Schneeflöckchen auf deiner Haut ist das Augenzwinkern Gottes.
Die Weihnachtsmaus
24.
Ein Lachen sagt mehr als tausend Geschenke!
Das Licht des Christkinds
Der Beginn im Ende
Bonustext
Die Silvester-Typen
1.
Was ich dir wünsche?
Ein Lächeln im richtigen Augenblick.
Der magische Feuerzangenbowle-Topf
»Schau, Opa wollte, dass ich dir das schenke!« Mit diesen Worten überreichte mir meine Mutter am ersten Advent lächelnd einen alten, nein, was sag ich, einen uralten, verbeulten Feuerzangenbowle-Topf aus Kupfer.
Mein Opa war im vergangenen Sommer mit knapp neunzig Jahren verstorben. Ich habe ihn mein ganzes Leben lang unglaublich bewundert und geliebt. Und er liebte mich. Aber was hatte Opa denn bitte mit diesem seltsamen Geschenk bezwecken wollen? Ich runzelte die Stirn. War das wieder einer seiner legendären Streiche, bei denen er regelmäßig jemanden aus der Verwandtschaft in die Falle tappen ließ? Ja, mein Opa war schon ein riesiges Schlitzohr gewesen, ein Lausbub im Herzen bis zu seinem letzten Tag.
Meine Mutter bemerkte meinen verwirrten Blick und meinte: »Ganz ehrlich, Johannes, ich habe keine Ahnung, warum er dir das unbedingt vermachen wollte. Aber es war einer seiner letzten Wünsche.« Und während sie mir ein weißes Kuvert reichte, fügte sie hinzu: »Diesen Brief hat er mir noch dazugegeben. Vielleicht steht dort was Aufschlussreiches drin.«
Neugierig öffnete ich den Brief, zog das kleine, vergilbte Blatt Papier heraus und hoffte nun, eine Erklärung zu bekommen. Allerdings trug das, was ich da las, nicht zur Klärung bei, sondern verwirrte mich noch viel mehr. Dort stand:
Mein lieber Johannes,
ich vermache dir eines meiner wertvollsten Besitztümer: meinen magischen Feuerzangenbowle-Topf.
In Liebe,
dein Opa
Opa, Opa, da hast du mir zum Abschied also noch mal einen riesigen Streich gespielt. Wahrscheinlich lachst du dich im Himmel gerade darüber schlapp, wie ich mir meinen Kopf über die Bedeutung dieses Kupferkessels zerbreche.
Natürlich nahm ich den Feuerzangenbowle-Topf an mich und stellte ihn auf einen Ehrenplatz in unserer Wohnung – obwohl es meine Frau und meine Kinder seltsam fanden. Aber schließlich war es das letzte Geschenk meines Opas, und das wollte ich, auch wenn es alt und verbeult war und ich die Bedeutung nicht verstand, in Ehren halten.
Zwei Wochen später, also am zweiten Adventssonntag, sah ich durchs Fenster, wie es draußen begann, wunderbare, weiße Flocken zu schneien. Der erste Schnee des Winters war wie immer etwas ganz Besonderes. Als ich mich vom Fenster abwandte, fiel mein Blick auf Opas Kupferkessel, den ich ehrlich gesagt die letzten Tage nicht sonderlich beachtet hatte.
Da schoss mir eine Idee durch den Kopf. Sofort konnte ich meine Kinder und meine Frau davon überzeugen, und alle packten mit an. Während ich mit meiner Tochter die Rotwein- und Rum-Reserven aus dem Keller holte und Orangen, Zimtstangen, Nelken, Zuckerhut und Orangensaft herrichtete, schrubbte mein Sohn mit meiner Frau den uralten Kessel. Als der Topf sauber war, zumindest einigermaßen, und es langsam zu dämmern begann, gingen wir nach draußen und entzündeten in der Feuerschale ein Lagerfeuer mitten in unserem Garten.
Ich holte den Schwenkgrill und hängte Opas Kupferkessel hinein. Darüber band ich mit Draht unsere Zuckerhuthalterung. Jetzt konnten wir Wein und Orangensaft und alle Zutaten, die man für eine richtige Feuerzangenbowle so braucht, in den Kessel geben, und der mit Rum übergossene Zuckerhut wurde entzündet. Die bläuliche Flamme sah herrlich aus und die Schneeflocken glänzten fröhlich im hellen Schein des Feuers.
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