Helmut Lauschke - Hundert Jahre - Antwort und Verantwortung

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Eine Familiengeschichte, die über vier Generationen geht, wobei jede Generation durch zum Teil schwerste äußere und innere Unruhen hart getroffen wird. Eine Zeitgeschichte, die auf dem schwankenden Boden des Daseins nachgezeichnet wird. Darunter sind menschliche Schicksale, die außerhalb jeglicher Normalität liegen, dass die Frage nach der Ethik und Vernunft zwar gestellt werden, die eingeforderte Antwort aber nur schwer zu geben und noch schwerer zu verstehen ist. Dabei bekommen die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Gesellschaft solche Weiten und Tiefen, die auch philosophisch reflektiert und auf den angelegten Denkgeraden verfolgt werden, an ihren Enden aber weder zu fassen noch zu übersehen sind. Was immer kommen mag, es ist der Mensch, der seinen Stempel der Zeit aufdrückt und die Richtung und Geschwindigkeit des Wandels in seiner Bewegungspermanenz bestimmt. So ist es die Entgleisung mit der Angst und dem Gefühl der Verlorenheit und Zwecklosigkeit, wo der psychiatrische 'Spiegel' ansetzt und zur Erhellung der Ursache seinen Beitrag zu leisten hat.

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Der Oberstudiendirektor blähte sein Wissen auf, als er von der Gefangennahme des Paulus in Jerusalem sprach, die Jahreszahl hinzufügte, den Prokurator Festus nannte, der ihn als Gefangenen nach Rom brachte, wo ihm der Prozess nach dem römischen Recht, worauf sich Paulus als römischer Staatsbürger berief, gemacht wurde." "Das ist ja Geschichte", unterbrach Luise Agnes das zweite Mal, "wie hat sich dazu der Konsistorialrat verhalten?" "Der handelte sich die erste Belehrung vom Oberstudiendirektor ein", setzte Eckhard Hieronymus seinen Bericht fort, "weil der die Frage stellte, ob denn Paulus in Rom der Prozess gemacht wurde. Da rutschte dem Dr. Hauff der Direktor in höchst belehrender Weise heraus, als er sagte: 'Aber Herr Rat, natürlich wurde ihm der Prozess gemacht, der aber mangels an Beweisen eingestellt wurde.' Da bekam der Rat einen roten Kopf und strich mit zittrigen Fingern über das metallne Brustkreuz. Die Bloßlegung der kleinen Bildungslücke, die die Geschichte doch längst überholt hat, schien ihn massiv zu ärgern. Bei der Frage, ob Paulus physisch Jesus begegnete, gingen die Meinungen auseinander. Dr. Hauff zuckte die Schultern, und der Konsistorialrat rang sich ein schwaches Ja ab."

"Wichtiger als all die geschichtlichen Dinge um die Person ist doch das Werk des Apostels", warf Luise Agnes ein. "Das habe ich auch gedacht", sagte Eckhard Hieronymus, "ich sagte, dass das Ereignis von Damaskus Paulus so stark getroffen hat, dass er die Mühsal, Leiden, Entbehrung und Gefahren auf sich nahm und ein unerschrockener und unbeugsamer Kämpfer für seinen Herrn wurde und bis zu seinem Martyrium in Rom blieb. Nun stellten sich der Gutsherr von Falkenhausen und die Herren vom Minenkonsortium hinzu. Herr von Falkenhausen stellte die Frage nach dem Bildungsgrad des Apostels. Da brillierte der Oberstudiendirektor erneut mit seinem Wissen; er sprach von einer hohen Bildung des Apostels durch die frühe Berührung mit der griechischen und römischen Welt, deren Einfluss in Sprache und Sprachstil zu Ausdruck käme. Herr von Falkenhausen brachte da einen interessanten Gesichtspunkt; er sagte, dass Paulus die griechische Philosophie um die Weltvernunft vom Aufbruch der menschlichen Seele zur göttlichen Welt gekannt haben musste. Als Beleg zitierte er den 6. und 7. Vers im 5. Kapitel des 2. Korintherbriefes: "Solange wir im Leibe wohnen, wallen wir fern vom Herrn; denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen." Ich fand diese Feststellung bemerkenswert. Es war offensichtlich, dass der Gutsherr die Bibel außergewöhnlich gut kannte." "Konnte Herr Braunfelder hierzu einen Kommentar abgeben?", fragte Luise Agnes. "Nein", erwiderte Eckhard Hieronymus, "der Konsistorialrat schwieg sich mit rotem Kopf aus, denn er fragte den Herrn von Falkenhausen, wie er das meine, dass Paulus Kenntnis von der griechischen Philosophie hatte, worauf der Gutsherr aus dem 2. Korintherbrief zitierte. Der Rat mit dem großen metallnen Kreuz auf der Brust gab ein dürftiges Bild ab; er brachte eigentlich gar keinen Beitrag." "Schade!", rutschte es Luise Agnes aus dem Mund.

Eckhard Hieronymus sagte, dass auch die Männer vom Minenkonsortium schwiegen, und meinte, dass er ihr Schweigen mit der Paulusbotschaft und der Predigt erklärte, wenn von den Reichen und Armen gesprochen wurde, dass es die Armut ist, die den Rechtlosen das Kleid der menschlichen Würde und Scham zerreißt, die in erbärmlichen Hütten und hinter Brettern hausen und, weil sie arm und mittellos sind, verachtet, geschlagen und verstoßen werden. "Ich kann mir vostellen, dass das diesen Herren bitter auf der Zunge lag." "Meinst du, die hätten sich geschämt?", fragte Luise Agnes. "Von Scham kann hier nicht die Rede sein", so Eckhard Hieronymus, "wer schämt sich schon seines Reichtums wegen? Nein, auch diese Herren schämten sich des Reichtums nicht. Im Gegenteil, sie machten sich Sorgen um die Förderquoten, weil es an Menschen fehle. So kam einer dieser Herren auf den verlorenen Krieg zu sprechen. Er sagte mit ernstem Gesicht, dass man nur hoffen könne, dass die Kriegslast nicht zu schwer wird. Daraufhin machten der Oberstudiendirektor und der Konsistorialrat große Augen, und Herr von Falkenhausen putzte sich die Nase. Die Frauen hörten das Wort >Krieg< und stellten sich neben ihre Männer. Der Herr "vom verlorenen Krieg" schilderte die Probleme in der Mine, wo die geforderten Förderquoten aufgrund der fehlenden Arbeitskräfte nicht gebracht werden können. Ich fand diese Bemerkung in der Sakristei fehl am Platz." Dann sagte Eckhard Hieronymus: "Dr. Hauff, der sich auch in der chinesischen Philosophie auszukennen schien, brachte den Satz des Laotse: "Der Sieger gibt sich nicht der Freude hin, denn Freude am Siege haben, heißt Freude haben am Menschenmord." Was immer der Oberstudendirektor mit dem Spruch meinte, ich hielt auch ihn für unpassend nach dem Gottesdienst mit der Botschaft von der Liebe." "Es war wirklich kein gutes Gespräch", resümierte Luise Agnes, "als hätten die Menschen die Botschaft nicht verstanden. Warum ist dann der Konsistorialrat nicht energisch dazwischengefahren?" "Ich weiß es nicht." "Oder hat er die Botschaft auch nicht verstanden? Das wäre ja fürchterlich!", fügte Luise Agnes hinzu.

"Den Frauen war es genug; sie zupften ihren Männern an Rock und Ärmel, die sich an den Wissensblasen gefielen. Der Oberstudiendirektor brachte den Satz des Konfuzius von der Geltung des Wissens und Nichtwissens im Wissen. Du weißt, dass Vater mir diesen Satz in seiner Version: "Was man weiß als Wissen gelten lassen, was man nicht weiß als Nichtwissen gelten lassen, das ist Wissen" in regelmäßigen Abständen vorgehalten hat, besonders dann, wenn eine Klassenarbeit bevorstand. Ich habe den Ausspruch nie richtig verstanden, hielt ihn für banal und leer. Erst später an der Universität mit den schwadronierenden Dozenten und Professoren, als wüssten sie alles, ist mir die Bedeutung des Satzes aufgegangen. Paulus sagt es doch im 1. Korintherbrief: "Wenn sich jemand dünken lässt, er wisse etwas, der weiß noch nicht, wie man erkennen soll." Durch das wiederholte Zupfen der Frauen erinnert, verabschiedeten sich endlich die Herren mit ihren Frauen. Der Konsistorialrat und seine Frau hätten fast vergessen, mir die Hand zu geben." Da machte Luise Agnes doch ein ernstes Gesicht. "Dem Rat kam bezüglich der Predigt kein Wort über die Lippen. Nur Dr. Hauff und seine Frau sagten zum Abschied, dass ihnen die Predigt gefallen habe; sie sei die beste gewesen, die sie seit Monaten gehört hätten. Ähnlich verhielt sich der Gutsherr, der von einer gehaltvollen Predigt sprach. Wie gesagt, beim Oberstudiendirektor, der sein Wissen zu sehr aufgeblasen hat und mit der Blase imponierte, hatte ich meine Bedenken in Bezug auf seine Ehrlichkeit. Schließlich waren die Leute vom Konsistorium gegangen, und ich blieb mit Küster Krause in der Sakristei zurück. Die Tür war noch nicht zu, da legte der Küster mit seiner Lobtirade los, die nur schwer aufzuhalten war. Wie sagte er; die Menschen seien von der Predigt ergriffen gewesen, ich hätte ihnen Mut gemacht, ihnen Grund zur Hoffnung und zum Selbstvertrauen gegeben; ich hätte kraftvolle Worte gesprochen, die in die Herzen gingen. Er sagte, es sei die beste Predigt gewesen, die er in seiner siebzehnjährigen Dienstzeit gehört habe. Wenn ich so weitermache, hätte ich jeden Sonntag eine volle Kirche." Luise Agnes schmunzelte. "Herr Krause übertrieb, als er sagte, ich hätte mit der Predigt den Nagel auf den Kopf getroffen, die Balken aus den Augen gezogen. Ich musste heftig werden, damit er ein Ende fand. Schließlich sagte er, ich würde mit meiner Sprache einen schweren Stand haben, weil es hier Leute gibt, die ihren Neid nicht unter Kontrolle haben. Er nannte keinen Namen, und ich wollte keinen Namen wissen."

Luise Agnes machte ein betroffenes Gesicht. Sie holte die Kanne mit dem aufgebrühten Tee aus der Küche, schenkte die Tassen voll und rührte den Zucker ein. "Das hört sich ja nicht sehr willkommen an", sagte sie und legte den Teelöffel auf die Untertasse, "ich hatte mir das alles doch freundlicher vorgestellt. Vor allem das Verhalten des Konsistorialrates schockiert mich. Ich hatte angenommen, dass er ein Herr von Format sei, das ich seinem Alter und seiner Funktion als Geistlicher mit langer Erfahrung zugetraut habe." "Das hatte ich auch erwartet von einem, der sich die Seelsorge zum Beruf gemacht hatte, sei es ein Geistlicher, ein Psychologe oder Arzt der Psychiatrie", erwiderte Eckhard Hieronymus. "Ich glaube, dass man zur Seelsorge geboren sein muss; die Sorge um die Seele, der eigenen wie der Seele der Mitmenschen, muss dem Menschen von Geburt an mitgegeben werden, muss ihm im Blut liegen", sagte Luise Agnes. "Da hast du völlig recht", bemerkte Eckhard Hieronymus, "zur Seelsorge muss man berufen sein, dann klappt es auch mit dem Beruf." "Vielleicht ist diese Berufung beim Konsistorialrat zu kurz gekommen, war die genetische Weiche nicht richtig gestellt, war die Berufung zur Seelsorge den Blutzellen zu dünn aufgedrückt oder nicht tief genug in den Kern eindrückt worden, weil das >Seelsorge<-Chromosom von Anfang an zu schwach ausgebildet war oder den Frühschaden erlitten hatte", gab Luise Agnes zu bedenken. "Ich weiß es wirklich nicht", sagte Eckhard Hieronymus nachdenklich, "etwas scheint bei diesem Rat nicht in Ordnung zu sein; er war mehr mit sich beschäftigt, als dass er sich den anderen Menschen in der Sakristei zugewandt hätte. Seine Erregung mit dem roten Kopf irritierte mich, nur weil ihm eine Wissenslücke bloßgelegt wurde. Er musste doch den höheren Bildungsstand erreicht haben, dass es auf das Wissen als solches nicht, sondern vielmehr auf das Wissen der Erkenntnis ankommt, auf das so viele Bibelstellen hinweisen." "Kann es sein", fragte Luise Agnes, "dass dem Konsistorialrat die Verwaltungsarbeit über den Kopf gewachsen ist, die ihn so sehr überfordert, dass er zum Bibellesen nicht mehr die Zeit hat?

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