Helmut Lauschke - Hundert Jahre - Antwort und Verantwortung

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Eine Familiengeschichte, die über vier Generationen geht, wobei jede Generation durch zum Teil schwerste äußere und innere Unruhen hart getroffen wird. Eine Zeitgeschichte, die auf dem schwankenden Boden des Daseins nachgezeichnet wird. Darunter sind menschliche Schicksale, die außerhalb jeglicher Normalität liegen, dass die Frage nach der Ethik und Vernunft zwar gestellt werden, die eingeforderte Antwort aber nur schwer zu geben und noch schwerer zu verstehen ist. Dabei bekommen die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Gesellschaft solche Weiten und Tiefen, die auch philosophisch reflektiert und auf den angelegten Denkgeraden verfolgt werden, an ihren Enden aber weder zu fassen noch zu übersehen sind. Was immer kommen mag, es ist der Mensch, der seinen Stempel der Zeit aufdrückt und die Richtung und Geschwindigkeit des Wandels in seiner Bewegungspermanenz bestimmt. So ist es die Entgleisung mit der Angst und dem Gefühl der Verlorenheit und Zwecklosigkeit, wo der psychiatrische 'Spiegel' ansetzt und zur Erhellung der Ursache seinen Beitrag zu leisten hat.

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"Sieh doch", sagte Luise Agnes erregt, als sie über den Fenstertisch durchs Fenster auf die Straße blickte, "da geht doch Herr Braunfelder in Damenbegleitung." Eckhard Hieronymus drehte den Kopf zum Fenster und sah nur noch von hinten einen untersetzten Herrn in schwarzem Mantel mit schwarzem Hut auf der Straße gehen. Rechts von ihm ging eine Frau, die um einen halben Kopf größer war als er, und links ein Mädchen, das ihm über die Schulter ging. "Bist du sicher, dass es der Konsistorialrat ist?", fragte er. "Ich bin mir sicher, dass er es war", erwiderte Luise Agnes, "doch wer die Frau und das Mädchen waren, das weiß ich nicht; ich kann mich nicht erinnern, diese Gesichter vorher gesehen zu haben." Eckhard Hieronymus sagte seiner Frau, dass Herr Braunfelder mit Frau und Tochter zur Kirche und nach dem Gottesdienst anlässlich der Vorstellung mit seiner Frau in die Sakristei kam. Im Stillen war er froh, dass der Konsistorialrat mit Familie nicht in das Gasthaus einkehrte. Ihm wurde schnell klar, das dieses Gasthaus in seiner bescheidenen Aufmachung den gehobenen Ansprüchen eines Konsistorialrates nicht entsprach; es lag unter seinem Niveau. "Kannst Du dir vorstellen", fragte er Luise Agnes, "was für Gesichter der Rat und seine Frau gemacht hätten, wenn sie den Sturz des Mannes vor der Theke und die Tellerstürze gesehen hätten." Sie schmunzelte und sagte, dass sie sich das sehr gut vorstellen kann. Beide Gesichter wären fahl geworden; sie hätten sich die Nase geschnäuzt, hätten einander das Glück zugesprochen, dass sie vor Schreck nicht von ihren Stühlen gekippt und auch auf dem Boden gelandet seien. "Sie hätten die angegessenen Teller stehengelassen und das Gasthaus verlassen, da bin ich mir sicher", fügte Eckhard Hieronymus hinzu. Er gab seiner Erleichterung Ausdruck und sagte, dass er froh sei, mit seiner Frau das Mittagessen ungestört und in Ruhe einzunehmen. Was er nicht sagte aber dachte, war, dass er den Seelenfrieden beim Essen dem bisschen Mehr als bloß dem Hauch alternder Schäbigkeit eines gewöhnlichen Gasthauses zu verdanken habe.

Luise Agnes bemerkte den Stimmungswechsel an ihrem Mann. Sie sagte, dass es wohl kein so gutes Gespräch in der Sakristei gewesen war. Eckhard Hieronymus gab dem Wirt ein Zeichen und zahlte für das Essen und die beiden Biere. Der Wirt wechselte das Geld und gab einige Münzen zurück, die ihm der Pfarrer als ein bescheidenes Trinkgeld überließ. Sie standen auf, zogen ihre Mäntel über, wobei Eckhard Hieronymus seiner Frau in den Mantel half, und verließen das Gasthaus. Der Wirt öffnete ihnen die Tür, bedankte sich fürs Kommen, Essen und Trinken, entschuldigte sich nochmals für den peinlichen Vorfall und wünschte dem Herrn Pfarrer und seiner Frau noch einen ruhigen Sonntag. Draußen hatte sich der Nieselregen gelegt, der sich schon früher gelegt haben musste, weil der Konsistorialrat mit Frau und Tochter ohne aufgeklapptem Schirm die Straße entlangging.

Menschen waren zu dieser Zeit, es war der frühe Nachmittag, von der Straße verschwunden. Die dicke Wolkendecke hing weiterhin tief über der Stadt. Von Sonne war keine Spur. So zeigte sich der Spätherbst von seiner trüben Seite, die zum Totensonntag durchaus passte. Der frühe Einfall der vorwinterlichen Kälte, es war so kalt, dass in den meisten Häusern die Kachelöfen angeworfen wurden, trug klimatisch zur erhöhten Empfindlichkeit der Menschen bei. Von den unfreundlichen, ja trübseligen Launen des Wetters her war es verständlich, dass sich die Menschen von den Straßen verzogen und um die wärmenden Öfen versammelten. Würde der Rauch nicht aus so vielen Schornsteinen aufsteigen, es wäre das Bild der verlassenen Geisterstadt gewesen. Sie kamen an ihrem Haus in der Wagengasse 7 an. Luise Agnes schloss die Eingangstür auf. Im Flur stand eine feuchtkühle Luft, die den stillen Empfang im Heim mit der ersehnten, besonderen, immer wieder, so auch jetzt erhofften Ausstrahlung des Heimischen für beide Gemüter verpasste. Die Ausstrahlung der anheimelnden Wärme, die ganz besondere stille Wärme, die in der ehelichen Beziehung, besonders in einer noch jungen, alles entscheidene Nestwärme blieb zur Begrüßung aus. In Kenntnis des zu erwartenden halben Monatsgehalt für einen Pfarrer auf Probe, die für ein Jahr offiziell angesetzt war, bestand die Notwendigkeit zum erhöhten Sparen, weshalb sie den kleinen Kachelofen im kleinen Wohnzimmer noch nicht angeworfen hatten. Sie zogen ihre Mäntel aus, hängten sie über die Bügel an die Haken im schmalen Flur, zogen die Schuhe aus und die Hausschuhe an, denn die Füße mit den kalten Zehen verlangten nach Wärme. Nach Wärme sehnten sich auch die Herzen; das war ihren Blicken anzusehen, die sich die beiden zuwarfen.

In der Schmalheit des Flures umarmten sich Eckhard Hieronymus und Luise Agnes. Umarmt blieben sie eine Weile stehen, Körper an Körper geschmiegt. Mit dem Kopf an seiner Schulter strich er Luise Agnes über das weiche Haar. Er spürte die Wärme, die von ihren weichen Brüsten herüberkam. Er liebte sie, liebte das Weiche ihres schwangeren Körpers, die Zartheit im Fühlen ihrer Hände und die Zartheit ihres Herzens. Er bewunderte sie, weil sie mit dem Kind in ihrem Leibe der Erbauer der jungen Dorfbrunnerschen Familie war, was sie mit liebevoller, geduldiger, aber auch erwartungsvoller Hingabe tat. Doch auch sie liebte ihren Mann mit all ihren Gefühlen und Gedanken. Trotz des Tragens der Schwangerschaft war sie bereit, den beruflichen Werdegang ihres Mannes mitzutragen, das existentielle Los mit ihm zu teilen und ihm in der schwierigen Situation beizustehen, zu helfen, ihn körperlich und seelisch zu stärken, wo immer sie konnte. So war Luise Agnes eine fürwahr liebenswerte Frau; sie war Mittler und Katalysator, wenn Hindernisse zu nehmen, Probleme abzubauen und zu lösen waren. In der Umarmung flüsterte sie in sein Ohr: "Ich freue mich so auf unser Kind." Wie sollte Eckhard Hieronymus auf diesen wunderschönen Ausspruch reagieren? Aus ihm leuchtete das Glück mit der Liebe so stark, dass es die aufgehende Sonne mit dem Lichtstreifen über dem Horizont nicht stärker konnte. Nach einer langen "Sekunde" sagte er: "Ich liebe dich mit dem Kind noch mehr, als ich dich ohne das Kind schon geliebt habe." "Übertreibst du jetzt nicht? Du liebtest mich doch schon vorher ganz." Darauf sagte er mit einem Kuss aufs Ohr, dass die Liebe stärker, voller und heller wird, weil sie das grösste Geschenk Gottes ist, das keine irdischen Grenzen kennt. "Jetzt mach ich uns einen heißen Tee; und dann erzählst du mir vom Gespräch in der Sakristei." Sie lösten sich nach einigen Küssen aus der Umarmung und gingen in die Küche. Luise Agnes füllte den Kessel mit Wasser, zündete die Gasflamme am Herd an, setzte den Kessel auf die Flamme, holte Teebüchse, Teesieb und Tassen von verschiedenen Regalen und setzte sich zu ihrem Mann an den kleinen Küchentisch, während die Flamme sich anstrengte, das Wasser zum Kochen zu bringen.

"Ja, das Gespräch", setzte Eckhard Hieronymus mit einem tiefen Atemzug an: "Ich kam vom Hauptportal zurück, wo ich die Menschen beim Verlassen der Kirche kopfnickend, bei einigen mit Handschlag, verabschiedete. Das tat ich, um den Menschen Mut zuzusprechen, den dunklen Weg zu verlassen und den hellen Weg der Wahrheit zu gehen, so wie ihn Paulus den Korinthern gepredigt hat. Als sich die Kirche geleert hatte, ging ich zur Sakristei. Küster Krause kam mir mit den Worten "Das haben sie gut gemacht!" entgegen und klopfte mir beim Eintreten in die Sakristei väterlich auf die Schulter. Drinnen hatten sich der Konsistorialrat mit seiner Frau, Oberstudiendirektor Dr. Hauff mit seiner Frau, der Gutsherr von Falkenhausen und drei Herren vom Minenkonsortium eingefunden. Konsistorialrat Braunfelder stellte mich den Damen und Herren vor. Dann wurden mir Hände der persönlichen Begrüßung gereicht. Bei dieser Begrüßung mit Handschlag war es nur Frau Dr. Hauff, die sich in der Anrede den akademischen Titel ihres Mannes gern gefallen ließ, die ein lobendes Wort fand. Die anderen blieben zugeknöpft, der Konsistorialrat und seine Frau bis hintenhin. Da gab es sonst keine Äußerungen oder Anmerkungen, weder zum Pauluswort im Korintherbrief noch zur Predigt. Dann kam der Oberstudiendirektor hinzu, der mit dem Gesicht der Leutseligkeit sagte, dass er es rasch gemerkt hätte, dass der Apostel mir die Worte ins Herz geschrieben hat. Ich hatte meine Zweifel in Bezug auf die Ehrlichkeit, deshalb wollte ich auf diese Bemerkung nicht weiter eingehen." "Vielleicht meinte er es wirklich gut", unterbrach ihn Luise Agnes. "Ich weiß es nicht", erwiderte Eckhard Hieronymus, "ich hatte meine Zweifel und das Gefühl, dass er mich weich machen wollte, denn dann legte er in einer schulmeisterlichen Weise los und packte sein Wissen aus: Ob ich wüsste, dass Paulus als Sohn jüdischer Eltern vom Stamme der Benjamin die römischen Bürgerrechte besaß, dass wir durch Lukas vom Namenswechsel Saulus zu Paulus erfahren.

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