Helmut Lauschke - Hundert Jahre - Antwort und Verantwortung

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Eine Familiengeschichte, die über vier Generationen geht, wobei jede Generation durch zum Teil schwerste äußere und innere Unruhen hart getroffen wird. Eine Zeitgeschichte, die auf dem schwankenden Boden des Daseins nachgezeichnet wird. Darunter sind menschliche Schicksale, die außerhalb jeglicher Normalität liegen, dass die Frage nach der Ethik und Vernunft zwar gestellt werden, die eingeforderte Antwort aber nur schwer zu geben und noch schwerer zu verstehen ist. Dabei bekommen die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Gesellschaft solche Weiten und Tiefen, die auch philosophisch reflektiert und auf den angelegten Denkgeraden verfolgt werden, an ihren Enden aber weder zu fassen noch zu übersehen sind. Was immer kommen mag, es ist der Mensch, der seinen Stempel der Zeit aufdrückt und die Richtung und Geschwindigkeit des Wandels in seiner Bewegungspermanenz bestimmt. So ist es die Entgleisung mit der Angst und dem Gefühl der Verlorenheit und Zwecklosigkeit, wo der psychiatrische 'Spiegel' ansetzt und zur Erhellung der Ursache seinen Beitrag zu leisten hat.

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"Großartig, Pfarrer Dorfbrunner, Sie kennen sich ja in der Bibel aus!", gratulierte ihm der Oberstudiendirektor. Bei dem kurzen Exkurs fühlte sich der Konsistorialrat unwohl; er bekam wieder einen roten Kopf und bemühte sich, aus der Zuhörerposition herauszukommen. Eckhard Hieronymus war das Kompliment, auch wenn es gut gemeint sein sollte, im Beisein des Konsistorialrates peinlich, über dessen dürftigen Beitrag, der sich ledigleich auf zwei Fragen beschränkte, wunderte; war doch er es, der für die Einstandspredigt den Text des 8. Kapitels aus dem1. Korintherbrief vorgeschlagen, ja lehrmeisterlich aufgegeben und hinzugefügt hatte, dass in der Auslegung dieses Textes schon große Prediger ihre Spuren hinterlassen haben. Er, der Konsistorialrat, wolle das Sendungstalent und die Sprache der Predigt des jungen Pfarrers an diesem Text messen; so hatte er sich doch in einem Redefluss, der nicht aufzuhalten war, ausgedrückt. Warum konnte der Rat nun, als aus dem Leben des Apostels und dem 2. Korintherbrief die Rede war, keinen bedeutenderen Beitrag liefern? Auf diese Frage hatte Eckhard Hieronymus keine Antwort, um die zu bekommen, über ein Jahr verstreichen sollte. Andererseits erstaunte der Gutsherr von Falkenhausen, der Paulus die Kenntnis der griechischen Philosophie um die Weltvernunft unterstellte und am Beispiel 5. Kapitel des 2. Korintherbriefes belegte. Wusste denn das der Konsistorialrat nicht?

Die Männer vom Minenkonsortium schwiegen, verhielten sich bedeckt; was nicht heißen konnte, dass sie über Paulus, sein Denken und Wirken nichts wussten. Vielmehr brachte Eckhard Hieronymus ihr Schweigen mit dem 8. Kapitel des 1. Korintherbriefes und seiner Predigt zusammen, in der vom Götzenopfer, dem Streben nach äusserem Reichtum und der unsäglichen Armut von Menschen gesprochen wurde, wo die Armut den Rechtlosen das Kleid der menschlichen Würde und Scham zerreißt; es die Armut ist, dass ihnen dieses letzte Kleid vom Leibe gerissen, diese Menschen in den erbärmlichsten Behausungen mit Verachtung übersehen, geschlagen und verstoßen werden. "Ob sie sich wohl schämen?". Diesen Gedanken verwarf Eckhard Hieronymus, als er diese abwartend nickenden Herren in den teuren schwarzen Anzügen betrachtete. Wer schämt sich schon seines Wohlstands und übervollen Reichtums wegen? Nein, da schämt sich von diesen Herren keiner!

Dass dieser Reichtum durch anderer Hände Arbeit zustande kam, das wird verschwiegen, auch wenn eine gewisse Unruhe im Gesicht mit den leichten Zuckungen in den Augen- und Mundwinkeln bei einigen zu erkennen gibt, dass das Wegschweigen der vollen Wahrheit doch nicht so leicht ist, wenn da noch ein Funken von Gewissen glimmt. Über die Armut haben meist die Armen selbst und ihre Verbündeten, ob sie Philosophen, Schriftsteller oder Künstler waren, nachgedacht, geschrieben, gemalt und plastiziert. Der Satz geht durch die Geschichte der Menschheit, dass sich der Arme seiner Armut nicht zu schämen braucht, dagegen der Reiche sich schämen sollte, wie er zu seinem Reichtum gekommen ist. Eckhard Hieronymus gingen bei der Betrachtung der Herren vom Minenkonsortium einige Aussprüche in Bezug auf die Armut durch den Kopf: 1) “Denn Armut ist ein großer Glanz aus Innen...”(Rilke: Das Stunden-Buch: Von der Armut und vom Tode); 2) “In dieser Armut welche Fülle / In diesem Kerker welche Seligkeit!” (Goethe: Faust I: Abend. Ein kleines reinliches Zimmer); 3) “Wirklich reich ist nur der Arme!”, so ein altes chinesisches Sprichwort.

Einer dieser Herren kam auf den verlorenen Krieg zu sprechen. Er sagte mit ernstem Gesicht, dass man nur hoffen könne, dass die Kriegslast nicht zu schwer wird. Der Konsistorialrat und der Oberstudiendirektor machten große Augen, während sich Herr von Falkenhausen die Nase putzte. Die Ehefrauen in der Sakristei hörten das Wort 'Krieg' und stellten sich neben ihre Männer. Der Herr "vom verlorenen Krieg" fuhr fort und schilderte kurz die Probleme in der Mine, wo es an Männern fehle, dass die Förderquoten nicht mehr gefahren werden konnten. Eckhard Hieronymus fand das Thema eigentlich nicht am Platze und auch nicht hilfreich zur Bewältigung der schrecklichen Vergangenheit. Er sagte dem Herrn, dass der Krieg den Menschen eine Last aufgebürdet hat, die, menschlich gesehen, unglaublich schwer sei. Der Verlust der Väter und Söhne sei nicht wiedergutzumachen. Wenn es noch eine Moral gibt, dann sollte auch der alte Satz des Laotse gelten, der sagt: "der Sieger im Kriege gehört dahin, wo nach der Sitte die Trauernden stehen." Dieser Satz fand bei den Frauen großen Widerhall; die Männer blieben stumm und machten bedrückte Gesichter.

Dann nahm Dr. Hauff das Wort, der offensichtlich in der chinesischen Philosophie bewandert war, als er sagte, dass diesem Laotse-Satz ein anderer vorausgeht, und er zitiert: "Der Sieger gibt sich nicht der Freude hin, denn Freude am Siege haben, heißt Freude haben am Menschenmord." Der Tiefpunkt war erreicht. Eckhardt Hieronymus spürte das Abgleiten von der Botschaft, die Paulus im 8. Kapitel des 1. Korintherbriefes gab, als wenig hilfreich, die Probleme, die die Zukunft mit ihren Unwägbarkeiten für die Menschen bereithielt, anzupacken; ja, er empfand das Abgleiten als destruktiv und unangemessen für die Situation, in der sich die Menschen befinden, mit ihren Ängsten, Befürchtungen und Sorgen. So ist es mit dem Wissen; es bläst auf, kann eine Person für eine kurze Zeit wichtig machen, beziehungsweise sich wichtig nehmen lassen. Wenn aber aus dem Wissen die notwendige Konsequenz zur Tat nicht folgt, die Entscheidung nicht getroffen wird, dann ist das Wissen bedeutungslos; die Blase platzt wie eine Seifenblase, wo am Ende nichts übrigbleibt. Das Wissen ohne die Umsetzung in die Tat hat keinen Wert. Auch sah sich Eckhard Hieronymus um die Frucht seiner Arbeit gebracht, deren Ziel es war, den Menschen mit den Worten des Apostels das Vertrauen, die Kraft und die Hoffnung wieder greifbar zu machen, die doch in den Ängsten und der Verzweiflung durch die schrecklichen Erfahrungen verlorengegangen waren, die der verlorene Krieg gebracht hatte und weiter bringen würde. Der Blick musste nach vorne gerichtet werden, und diesem Blick mit dem Mut nach vorwärts galt seine Predigt.

Die Frau Konsistorialrätin zupfte energisch am Rock ihres Mannes, der die Aufforderung zum Aufbruch am Schopfe packte, einen Schritt zur Mitte der Runde tat und die Sache so zum Abschluss brachte, dass er sagte: "Das möge für heute genügen. Mir ging es eigentlich nur darum, ihnen, meine Herren vom Konsistorium, den neuen Pfarrer vorzustellen. Ich darf annehmen, dass Sie genügend Gelegenheit hatten, sich einen ersten Eindruck von Pfarrer Dorfbrunner zu verschaffen. Wir werden in Zukunft noch Gelegenheiten haben, Gespräche miteinander zu führen. Ich danke ihnen für ihre Aufmerksamkeit." Damit verabschiedete sich Konsistorialrat Braunfelder und seine Frau mit Handschlag vom Oberstudiendirektor Dr. Hauff und seiner Frau, von Herrn von Falkenhausen und den Herren vom Minenkonsortium. Fast hätte der Konsistorialrat vergessen, und weil er es fast vergaß, vergaß es fast auch seine Frau, sich von Pfarrer Dorfbrunner auf die gleiche Weise zu verabschieden. Auch bei diesem Abschied kam dem Konsistorialrat bezüglich der Predigt kein Wort über die Lippen, und weil ihm die Lippen klemmten, so klemmten sie bei seiner Frau.

Anders verhielten sich der Oberstudiendirektor und seine Frau, die bei der Verabschiedung doch ein lobendes Wort für die Predigt fanden, als beide wie aus einem Munde sagten, dass es die beste Predigt seit Monaten gewesen war. Ähnlich verhielt sich Herr von Falkenhausen, der von einer gehaltvollen Predigt sprach, die auf einer fundierten Bibelkenntnis aufgebaut war. Eckhard Hieronymus enthielt sich einer Stellungsnahme, da er nicht wusste, wie wahr die lobenden Worte gemeint waren. Am ehesten traute er dem Gutsherrn den wahren Kern zu, weniger dem Oberstudiendirektor, der sich beim Gespräch mit seinem Wissen doch übergebührlich aufgeblasen hatte. Die Herren vom Minenkonsortium verabschiedeten sich als letzte; sie hatten in Bezug auf Gottesdienst und Predigt so gut wie nichts zu sagen, wenn auch einer, der in der Außentür der Sakristei stand, während die beiden anderen Herrn draußen warteten, von einem Anfang sprach, der für alle schwer sein werde. "Dafür brauchen wir die Hilfe Gottes; wenn er uns nur erhören möchte!"

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