Helmut Lauschke - Hundert Jahre - Antwort und Verantwortung

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Eine Familiengeschichte, die über vier Generationen geht, wobei jede Generation durch zum Teil schwerste äußere und innere Unruhen hart getroffen wird. Eine Zeitgeschichte, die auf dem schwankenden Boden des Daseins nachgezeichnet wird. Darunter sind menschliche Schicksale, die außerhalb jeglicher Normalität liegen, dass die Frage nach der Ethik und Vernunft zwar gestellt werden, die eingeforderte Antwort aber nur schwer zu geben und noch schwerer zu verstehen ist. Dabei bekommen die Wechselwirkungen zwischen Mensch und Gesellschaft solche Weiten und Tiefen, die auch philosophisch reflektiert und auf den angelegten Denkgeraden verfolgt werden, an ihren Enden aber weder zu fassen noch zu übersehen sind. Was immer kommen mag, es ist der Mensch, der seinen Stempel der Zeit aufdrückt und die Richtung und Geschwindigkeit des Wandels in seiner Bewegungspermanenz bestimmt. So ist es die Entgleisung mit der Angst und dem Gefühl der Verlorenheit und Zwecklosigkeit, wo der psychiatrische 'Spiegel' ansetzt und zur Erhellung der Ursache seinen Beitrag zu leisten hat.

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Die Menschen sind erschöpft. Sie sind sprach- und fassungslos. Sie fürchten sich vor der Zukunft und sind mehr, als jemals zuvor, auf die Hilfe des Herrn angewiesen. "Herr, sieh die Tränen in unseren Augen und die Trauer in unseren Herzen. Wir haben das höchste Gut, unsere Männer, Väter und Söhne verloren und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Mit den Toten in unseren Herzen und den entsetzlich Zugerichteten vor unseren Augen bleibt uns nun das Weinen. Herr, nimm uns die Tränen ab. Sieh das Tränenmeer, das wir geweint haben, in dem wir ertrinken werden, wenn du uns nicht rettest. Wir sind schwach und wissen, dass wir es aus eigener Kraft nicht schaffen, die Bürde des Verlorenen, der Ungewissheit, Einsamkeit und Armut zu tragen. So knien wir vor dir in Demut und Verzweiflung. Schau auf uns herab, gib uns deine Hand und richte uns auf. Tue es um deiner Güte willen. Amen!" Dann wurde das Glaubensbekenntnis in der lutherschen Fassung gesprochen. Danach setzte sich die Gemeinde auf die Bänke zurück und sang nach einem kurzen Orgelvorspiel das nächste Lied, wobei sich der Organist den Freiheiten tonaler Kurzschnörkel und langgezogener Höhentriller über der tonabwärtsgehenden Basslinie hingab, was immer brummender wurde, je tiefer es mit den Frequenzen in den ‘Keller’ ging.

Eckhard Hieronymus Dorfbrunner stand auf der Kanzel. Die schmale Wendeltreppe hatte er mit leicht gesenktem Kopf, den Blick zu den Stufen und der kleinen Handbibel in der rechten Hand mit Würde genommen, ohne dabei wichtigtuerisch oder anderswie schwer zu wirken. Im Gegenteil, er wirkte körperlich leicht und im Schritt elastisch. Das Dorfbrunnersche Gesicht mit den leicht ausgebuchteten Wangenknochen, dem Gesichtsmerkmal der Sorben in der Oberlausitz, schaute von einem langen, hageren Körper mit einem schmalen Hals über den leicht abfallenden Schultern, die in ihrer geringen Breite, was durchaus noch Normbreite war, einem Intellektuellen und nicht dem Handarbeiter oder Brunnenbauer vom Schlage der alten Dorfbrunners entsprach. Er sah in die Bibel vor sich auf dem kleinen Lesepult, blickte auf, blickte über die Gemeinde und las die 13 Verse aus dem 8. Kapitel des 1. Korintherbriefes. Er las ohne Übertreibung und unnötige Akzente zu setzen, wobei die Stimme kräftig und fest war. Die Ausspache war klar und deutlich. Nach der Lesung und einer weniger als halben Schweigeminute der Besinnung, begann er mit der Auslegung des Textes, den persönlichen Worten, an denen er in den vergangenen Tagen gearbeitet hatte.

Liebe Brüder und Schwestern!

Wer war der Apostel Paulus, der zu den Korinthern in so scharfer Weise sprach? Wer waren die Korinther, die sich so etwas sagen ließen? Lassen sie mich mit der zweiten Frage beginnen. Die Korinther waren Kaufleute, die mit ihren Schiffen Handel trieben, der weit in die Ägäis bis nach Kleinasien hinein und über das Ionische Meer bis nach Süditalien, Sizilien und dem heutigen Tunesien reichte. Sie handelten mit Kaffee, Tee, Gewürzen, Tabak, Quarz- und Edelsteinen, mit Teppichen und Tuchen aus Kleinasien, mit Kupfer, Gold, Elfenbein und Edelhölzern, mit Krokodil- und Leopardenfellen, mit Diamanten und dem Papyrus aus Afrika, mit gewirktem Schmuck und handwerklichen Gegenständen vom Peloponnes, mit schmiedeeisernen Stangen, Kugeln, Rädern, Pflugscharen, Messern und Schwertern von Sizilien, mit der roten Tonerde, dem geschliffenen Marmor und mit Tüchern aus der Toskana. Sie machten es dan Karthagern nach. Was war die Folge? Die Korinther häuften einen bis dahin unvorstellbaren Reichtum. Für die schwere Arbeit hielten sie Leibeigene, die sie vom Peloponnes oder Sizilien heranschafften. Zudem beschafften sie sich Sklaven aus Kleinasien und Afrika, die wie eine gewöhnliche Handelsware gegen eine andere bezahlt, beziehungsweise getauscht wurden. So gab es in Korinth neben dem blendenden Reichtum die bittere Armut der vielen Menschen, die rechtlos waren und nach Strich und Faden ausgebeutet wurden. Diese Menschen, weil sie völlig mittellos waren, sie hatten weder Schuhe an den Füßen noch ein Hemd am Körper, wurden genommen, gebraucht, verschlissen und verstoßen, so wie es der Obrigkeit gerade passte. Die Schere zwischen Armut und Reichtum klaffte unsäglich. Es war die Armut der Entrechteten, die zum Himmel schrie, während die Wohlhabenden sich im Reichtum und Luxus wälzten. Das waren die Korinther.

Nun zur ersten Frage: wer war der Apostel Paulus? Er war ein Mann mit offenen Augen, dem der Reichtum der einen und das zum Himmel schreiende Elend der andern nicht entging. Er hatte ein ausgeprägtes Gerechtigkeitsempfinden, das ihm in die Wiege gelegt war. Nach der Erscheinung des Herrn auf dem Wege nach Damaskus, als ihm der Herr so hell erschien, dass sein Auge für Tage geblendet war, nahm sein turbulentes Leben eine Wendung um einhundertachtzig Grad. Paulus gab sein Leben und Wirken ganz dem Herrn hin. Er predigte sein Wort, wo er auch war, mit einer Macht, die es so zuvor nicht gegeben hat. Er bezeichnete sich als der Knecht des Herrn und war ein unerschrockener, unbeugsamer Kämpfer für die Sache des Glaubens. So trat er den Korinthern entgegen, denen er wegen des sündigen Verhaltens mit der lieblosen Überheblichkeit, der Ichbezogenheit und Raffgier nach Geld und Reichtum erst einmal die Leviten las. Das tat er im Hinblick auf die Botschaft des Herrn, für die er den Boden bereiten, die Köpfe und Herzen der Korinther entschlacken und säubern musste.

Paulus hielt den Menschen, die nach Wohlstand und weltlicher Macht in rücksichtloser Gier strebten, den Spiegel vors Gesicht, hielt ihnen die Vernachlässigung in der Fürsorge um die Kinder, Schwachen und Waisen vor, zeigte mit dem Finger auf ihre versteinerten Herzen, rüttelte am Bretterwerk der verkommenen Sitten mit dem Verlust der Tugend und Ideale, stellte den Fuß bis an den Sumpf ihrer Schlechtigkeiten heran, schlug mit dem Stock der Worte hart darauf, dass der Schmutz in ihre Gesichter und gegen die weißen Gewänder spritzte. Nein, Paulus nahm kein Blatt vor den Mund, wenn er die Ausschweifungen und Irrungen brandmarkte, wenn er auf das Lügen und Betrügen, auf das Verdrängen und Vergessenwollen der bösen Taten zu sprechen kam; da ließ er nicht mit sich reden oder spaßen, weil ihm die Kinder und Armen am Herzen lagen, denen die Unschuld und das Recht auf ein Leben in Anstand und Würde nicht durch die gewissenlose Ausbeutung, durch andere Schweinereien und Machenschaften genommen werden durfte. Paulus sah den Menschen in die Gesichter, sah ihnen die Scheinheiligkeit, die vorgetäuschte Leutseligkeit und verlogene Unbekümmertheit an. Es waren oft die gut gekleideten Herren, Menschen aus den besseren Kreisen, denen es an Essen und Trinken nicht fehlte; das sah er ihnen an. Ihren Sprüchen trat der Apostel mit erhobener Hand entgegen und ermahnte sie ernsthaft, endlich von den Lügen abzulassen und zur Wahrheit zurückzukehren, auch wenn der Weg zur Wahrheit mit Stolpersteinen, spitzen Scherben, Stacheldraht und anderen Hindernissen ausgelegt ist. Es war schon damals so, dass es Menschen gab, die sich im vorgehaltenen Spiegel nicht erkennen oder wiedererkennen wollten. Einige der Gespiegelten drückten das eine oder andere Auge zu, oder stellten sich auf beiden Augen blind. Da platzte dem Apostel Paulus der Kragen und half mit Worten nach, die messerscharf waren und den Heuchlern, den scheinheiligen Täuschern und den anderen unbekümmerten Falschgesichtern ins verdorbene Fleisch schnitten.

In dieser Weise, der stets die Beispiele der Taten, das Wort 'Untat' ist doch nicht eindeutig genug, vorangestellt wurden, tat es der Apostel Paulus mit den Menschen in Korinth. Da gab es viele wohlhabende Menschen, dass es nicht in den Kopf der Güte ging, wenn bei all dem Reichtum, der sich da durch den Handel angehäuft hatte, es Menschen und vor allem Kinder gab, die in jämmerlichen Hütten oder hinter Brettern lebten, die sich in ihrem Leben nicht satt essen konnten, sich zu Tode hungerten, denen die Armut das Kleid der menschlichen Würde und Scham zerriss, ja vom Leibe gerissen wurde, die, weil sie bettelarm waren, von denen, die genug zum Leben hatten, verachtet, geschlagen und verstoßen wurden. Was waren das für Menschen in Korinth?

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