„Früher war früher. Heute ist heute,” erwiderte ich verbittert und drehte mich zu ihm herum. „Und was bedeutet eigentlich: ,Sobald dein Name fällt?‘ Was habt ihr denn über mich geredet?”, wollte ich ungehalten wissen. In meiner Fantasie malte ich mir aus, wie sie sich über mich und meine manchmal vorhandene Ungeschicklichkeit lustig gemacht hatten, während ich noch friedlich am Schlummern gewesen war.
Alex zuckte mit den Schultern. „Er hat versucht zu erklären, was das hier ist,” antwortete er und sah sich im Zimmer um, um mir zu signalisieren, dass er unsere geheime Welt meinte. „Ist ja wirklich abgefahren! Als ich im Internet etwas über eine „Jägerin“,” er malte Gänsefüßchen in die Luft, „gesehen hatte, dachte ich, es sei totaler Schwachsinn. Aber nun steht sie vor mir, nur hätte ich nie dabei an dich gedacht!“
„Du hast das Video gesehen?“, fragte ich ihn verblüfft.
Alex nickte. „Jeder hat es gesehen. Aber geglaubt hat es wohl kaum einer,“ antwortete er. „Und wenn mich nicht ein echter Vampir angefallen hätte und ich nicht hier in diesem Zimmer wäre, würde ich es wohl auch immer noch nicht glauben. Ich finde es echt mutig, dass du das machst, Ada,” bemerkte mein Bruder.
Bei diesem Bekenntnis konnte ich ihn nur erstaunt anglotzen. „Was hätte ich denn sonst tun sollen?”, fragte ich ihn achselzuckend.
„Du hättest weglaufen können,” meinte Alex.
Ich schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme vor der Brust. „Sie hätten mich gefunden, egal wohin ich gegangen wäre. Ich wollte lieber vorbereitet sein und mich wehren können,” gab ich zurück und wusste, dass ich damit die Worte benutzte, die der Pater vor einiger Zeit mir gegenüber verwendet hatte.
„Wie ich schon sagte, echt mutig,” erwiderte mein Bruder und nickte anerkennend. Dann konnte ich beobachten, wie sich sein Gesicht zu einem breiten Grinsen verzog und seine Augen von oben bis unten über meinen Körper wanderten. „Noch dazu siehst du wirklich großartig aus,” bewunderte mein Bruder meine Figur. Er kannte mich ja nur noch als moppelige Zwölfjährige, die nicht dazu imstande gewesen war, auch nur einen 100-Meter-Lauf zu absolvieren.
„Ja, nicht wahr!”, gab ich freudig zurück und teilte seine Begeisterung für meine neuen Formen. Ich drehte mich halb zum Spiegel um und begutachtete für einen Moment stolz meinen straffen Po. Als ich mich schließlich von dem sexy Anblick, den mein Hinterteil mittlerweile bot, löste, entdeckte ich das dümmliche Grinsen auf Alex’ Gesicht. Es amüsierte ihn köstlich, dass ich mich etwas selbstverliebt betrachtet hatte. Sofort wurde ich vor Verlegenheit rot. „Sei bloß still!”, mahnte ich ihn und ging zum Bett. Energisch schüttelte ich die Decke auf und steckte sie um meinen Bruder herum fest.
„Ich sag ja gar nichts,” versuchte Alex mich zu beschwichtigen. Das brauchte er auch gar nicht. Sein vergnügtes Gesicht reichte völlig aus, um mich auf die Palme zu bringen. Verärgert grummelte ich vor mich hin, was Alex nur noch mehr zum Lachen brachte. Je mehr er lachte, desto mehr ärgerte ich mich über ihn und desto dunkelroter wurde mein Kopf. Ich versetzte ihm einen Hieb auf den Oberarm, worüber er sich beschwerte und ich mich freute. Dann stapfte ich wütend davon und war mir ganz und gar bewusst, wie sehr meine Kurven hin und her schwangen. Als ich die Tür zuknallte, hörte ich hinter mir das laute Lachen meines Bruders über meinen Abgang. Hatte ich bereits erwähnt, dass ich ihn echt, so wirklich richtig hasse???
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