Helmut Lauschke - Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia

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Die Ovahimbas von der anderen Flussseite des Kunene hielten leere Plastikbehälter in den Händen, die sie mit Benzin gefüllt haben wollten, weil es Benzin im Süden Angolas durch den langen Bruderkrieg so gut wie nicht, und wenn doch, nur zu horrenden Wucherpreisen gab. Da wollten auch sie ihren Profit machen und den Sprit billig über den Fluss importieren und zu Höchstpreisen in ihrem Land verkaufen.
Der Freund zeigte auf die Sandbank auf der namibischen Seite des Flusses mit den frischen Eindrücken eines Riesenkrokodils, das die Nacht dort gelegen hatte. «Da haben Sie aber Glück gehabt, dass Sie dieses Monster in Ruhe gelassen hat. Das wäre mit Sicherheit nicht gut ausgegangen.»
Der Anstand fiel nicht vom Himmel. Jeder musste sich anstrengen, die weggerutschten Dinge ins Lot der Ethik zu bringen, sie im Zusammenhang der höheren Ordnung zu begreifen, um zu verstehen, was ein Arzt zu tun hatte, damit der Inhalt wieder stimmte. Wenn der Arzt das tat, dann hatte sich das Studium gelohnt und die Koordinaten der Geradlinigkeit und Gleichförmigkeit entsprachen dem Relativitätsprinzip. So wusste es die Vernunft.

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Dr. Ferdinand machte sich auf den Weg zum OPD (Outpatient department). Er folgte dem Küchenwärter, der den leicht verdellten "Silberwagen" mit den leeren Schüsseln und Töpfen auf dem breiten und überdachten Betonweg vor sich her zur Hauptküche schob. Vor dem Flachbau mit den engen Einzimmer-plus-Schlafraum-Wohnstellen bog Dr. Ferdinand rechts ab und passierte die lange Asbestwand mit den tuchverhängten Fenstern, auf denen bei einigen die verschmierten Fingerspuren der vergangenen Monate zu sehen waren. Die Tür zum Sekretariat stand offen, so dass er hineinging, um den Superintendent bezüglich der Vorbereitung des anstehenden Halbjahrseminars zu sprechen. Im Vorzimmer saßen zwei Frauen, die schon länger auf eine Unterredung warteten. Die Sekretärin saß auf dem Schreibstuhl vor der Schreibmaschine und schwankte zwischen Tippen und Betrachtung der Fingernägel hin und her. Sie informierte Dr. Ferdinand, dass der Superintendent noch mit einer Operation zugange sei, und sie nicht sagen könne, wann er zurückkommt. Nach den beiden Frauen hätten sich die Matronen zu einem Gespräch angemeldet. Dr. Ferdinand begriff schnell, dass dieser Nachmittag ausgebucht war. Das Seminar, dessen Vorbereitung in seinen Händen lag und seit einigen Monaten lief, stand praktisch vor der Tür. Entscheidungen mussten getroffen werden, für die der Superintendent sein Plazet zu geben hatte. Er verließ das Sekretariat ohne eine spezielle Nachricht zu hinterlassen und ging den schmalen, betonierten Gang zum OPD. Dort waren, wie gewöhnlich, die Bänke mit wartenden Patienten besetzt. Er drückte sich zwischen Pulks kommender und gehender Menschen durch und betrat den Untersuchungsraum 4, wo vor dem Tisch bereits ein alter Mann und zwei Frauen standen und auf die Untersuchung warteten. Eine der Frauen trug ein Mädchen auf dem Rücken, das offensichtlich nicht gehen konnte. Der philippinische Kollege hatte mit der Sichtung begonnen und war dabei, ein geschwollenes Kniegelenk bei einer älteren Frau zu punktieren. Verschlissene Kniegelenke mit Reizergüssen bei alten Männern und Frauen waren häufig, und Punktionen der Kniegelenke zur Entlastung der Ergüsse gehörten zur täglichen Praxis. Der alte Mann setzte sich auf den Stuhl mit der abgebrochenen Rückenlehne, legte den alten Gehstock mit dem abgegriffenen Handknauf auf den Boden und hielt Dr. Ferdinand den rechten Ellenbogen entgegen, den er seit etwa zwei Wochen nicht mehr frei bewegen kann. Da war eine Hautschürfung der Hinweis auf einen Unfall. Der alte Mann berichtete, dass er auf dem Wege zu seinem Kraal gefallen sei und ihm seitdem der rechte Ellenbogen schmerze. Er wurde mit einem Formular zum Röntgen geschickt, auf dem der Verdacht einer Fraktur vermerkt war. Dann nahm die Frau das Mädchen vom Rücken und setzte es auf den Stuhl. Bei dem sechsjährigen Mädchen war das linke Fußgelenk geschwollen und in der Bewegung schmerzhaft eingeschränkt. Auch hier füllte Dr. Ferdinand das Formular aus und schickte das Mädchen zum Röntgen. Die Mutter nahm es auf den Rücken und trug es dorthin. Andere Patienten kamen vom Röntgen zurück, einige mit Knochenbrüchen an Armen und Beinen. Da wurde örtlich betäubt, reponiert und gegipst. Bei anderen waren die Gipse gebrochen, wo die Frakturen noch nicht abgeheilt waren. Da wurden die Gipse ausgebessert oder erneuert. Bei den Patienten, bei denen die Röntgenkontrolle eine völlige Konsolidierung ergab, wurden die Gipse entfernt. Der alte Mann mit dem schmerzhaften rechten Ellenbogen kam mit der Röntgentüte zurück. Er legte sie auf den Tisch, setzte sich schwerfällig auf den Stuhl, legte den Gehstock auf den Boden und schaute zu Dr. Ferdinand, ohne ihn zu visieren. Er hielt ihm den rechten Ellenbogen wieder entgegen und schwieg. Seine Atmung ging schwer, und bei jeder Ausatmung war ein Pfeifen zu hören. Auf dem Röntgenbild war die Fraktur des EllenKopfes zu sehen. Dr. Ferdinand zeigte dem alten Mann das Problem und fuhr mit dem Kugelschreiber die Frakturzone ab. Der alte Mann sah das Problem und schwieg. Da wurde ihm aufgrund seiner schwer gehenden Atmung vorgeschlagen, die Fraktur mit einem Gips ruhigzustellen und von einer Operation abzusehen, weil die Operation für ihn mit einem erhöhten Risiko verbunden wäre. Der alte Mann billigte in die konservative Behandlung ein. Dr. Ferdinand nahm ihn mit in den Gipsraum, wo er den EllenKopfbruch bei rechtwinkliger Beugung des Unterarms in einem gepolsterten Rundgips ruhigstellte. Die Schwester gab ihm aufgrund der Hautschürfwunde noch die Spritze gegen den Wundstarrkrampf und händigte ihm den Gesundheitspass mit dem Eintrag der Schmerztabletten aus. Der alte Mann war zufrieden und dankte der Schwester in seiner Sprache. Die Frau mit dem Mädchen auf dem Rücken kam vom Röntgen zurück, reichte Dr. Ferdinand die Tüte mit den Aufnahmen, nahm das Mädchen vom Rücken und setzte es zuf den Stuhl. Er betrachtete die Aufnahmen vor dem offenen Fenster und fand seine Vermutung einer Fraktur des linken Fußinnenknöchels bestätigt. Nun trug Dr. Ferdinand das Mädchen in den Gipsraum, gefolgt von der Mutter, legte es auf die Liege, setzte die örtliche Betäubung in den Bruchspalt, richtete die Fraktur und stellte den Fuß in einem gepolsterten Unterschenkelgips ruhig. Dann trug er die Tabletten zur Abschwellung und den Tag zur Kontrolle in den Pass ein und gab ihn der Mutter. Die hob sich das kleine Mädchen erneut auf den Rücken, befestigte es mit einem Tuch, bedankte sich und verließ den Gipsraum. Dr. Ferdinand ging nun in den kleinen OP, wo ein junger Mann auf dem Tisch lag, der sich tief in die rechte Hand geschnitten und dabei die Beugesehnen des Zeige-und Mittelfingers durchtrennt hatte. Er betäubte die Hand, rieb die Haut mit der braunen Desinfektionslösung ein, legte eine sterile Papierunterlage auf den Armtisch und deckte den aufgelegten Arm bis zum Handgelenk steril ab. Eine intakte Armmanschette zum Anlegen einer Blutleere in der Hand gab es nicht. Um eine Blutstauung in den Venen durch den Druckabfall in einer defekten Manschette zu vermeiden, entschloss sich Dr. Ferdinand, ohne Manschette zu Operieren. Er legte den Hautschnitt unter Einbeziehung der Schnittwunde, verlängerte flachbogig den Einschnitt in der Sehnenhaut der Hohlhand (Palmaraponeurose) zwischen Zeige- und Mittelfinger, stellte die Gefäße und Nerven dieser Finger und schließlich die durchtrennten Beugesehnen dar. Die Anatomie war übersichtlich. Da, wo die Sehnenscheiden verletzt waren, schnitt Dr. Ferdinand ein Fenster heraus, fasste die durchtrennten Sehnenenden und nähte sie anatomiegerecht zusammen. Da kamen die beiden Finger wieder in Beugestellung. Die Haut wurde mit Nähten locker adaptiert, damit das blutige Wundsekret ohne Hindernis in den Verband abfließen konnte. Nach der Operation wurde ein Faustverband angelegt, der die Finger in Beugestellung hielt. Eine junge Kollegin, die im Exil an einer medizinischen Akademie auf der Krim ihr Studium absolvierte, verfolgte die Wiederherstellung der Beugesehnen und schien von der Operation beeindruckt. Sie sagte, als die Schwester die Tetanusspritze dem Patienten in den Oberarm gab: nun wisse sie, dass sie für die Chirurgie nicht geeignet ist. Da fehle ihr die Geduld. Diese Bemerkung verwunderte Dr. Ferdinand nicht, denn dieser Kollegin fehlte nicht nur die Geduld, sondern auch die anatomischen Grundkenntnisse. Das hatte er aus früheren Befragungen herausgefunden, und die Kollegin gab ihre theoretischen Wissenslücken unumwunden zu. Leider fehlte ihr die nötige Willensstärke, diese Lücken durch intensives Lernen zu schließen. So entwickelte sich diese Kollegin zu einer Ärztin, die zwar die Sprache dieser Menschen sprach und sich in ihren Traditionen und der Kultur voll auskannte, die aber medizinisch-intellektuell den geforderten Standard nicht erreichte. Dass ihr der "drive" zur Weiterbildung abging und sie mit dem Substandard zufrieden schien, war eine Erfahrung, die man erst verdauen musste. Im Wandel der Zeit machte sich auch unter den Ärzten eine "Laissez faire"-Stimmung breit, die sich nachteilig auf die Arbeit am Patienten auswirkte. An das Muss des ständigen Lernens glaubten viele Jungärzte nicht. Sie waren der Auffassung, dass sie für ihren Beruf lange genug studiert hätten und ihr Wissen für die Arbeit am kranken Menschen ausreiche. Keiner von ihnen hatte da ethische Bedenken oder Zweifel, wenn sie im weißen Kittel vor das Krankenbett traten oder in der OPD dem Patienten gegenübersaßen. Dr. Ferdinand sah noch zwei Patienten, die mit der Ambulanz vom Missionshospital in Oshikuku gebracht wurden. Der erste war ein schon älterer Mann mit einem Oberschenkelschaftbruch links. Der zweite Patient war eine junge Frau mit einem Oberarmbruch rechts. Diese Patienten kamen mit spärlichen Eintragungen in den Pässen. Da erinnerte sich Dr. Ferdinand an die ausführlichen Berichte der Nonnenärztin, Schwester Maria Gottfried, die sich in den kritischen Kriegsjahren bis zur Unabhängigkeit für ihre Patienten aufgeopfert hatte. Um so schmerzlicher war es für sie und die wenigen andern, bereits alten Ordensschwestern, die sich für die kranken Menschen fast ein Leben lang abgerackert hatten, als ihnen die schwarzen Hilfsschwestern nach der Unabhängigkeit mit der Bemerkung: "Nun haben wir als Schwarze auch am Hospital das Sagen!" den Gehorsam verweigerten. Sie mussten ihre geliebte Mission nach fast dreißigjähriger, harter Arbeit verlassen und zogen, die meisten im Pensionsalter, fast tausend Kilometer östlich an den Kavango, den wasserreichen Grenzfluss zu Angola, wo sie in Andara, die Arbeit am verwaisten Hospital aufnahmen. Sie taten es mit schmerzenden Rücken und Knien, mit verarbeiteten Händen und Füßen nach der alten Ordensregel: "Ora et labora!".

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