Helmut Lauschke - Elf Geschichten aus dem Leben in Namibia

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Die Ovahimbas von der anderen Flussseite des Kunene hielten leere Plastikbehälter in den Händen, die sie mit Benzin gefüllt haben wollten, weil es Benzin im Süden Angolas durch den langen Bruderkrieg so gut wie nicht, und wenn doch, nur zu horrenden Wucherpreisen gab. Da wollten auch sie ihren Profit machen und den Sprit billig über den Fluss importieren und zu Höchstpreisen in ihrem Land verkaufen.
Der Freund zeigte auf die Sandbank auf der namibischen Seite des Flusses mit den frischen Eindrücken eines Riesenkrokodils, das die Nacht dort gelegen hatte. «Da haben Sie aber Glück gehabt, dass Sie dieses Monster in Ruhe gelassen hat. Das wäre mit Sicherheit nicht gut ausgegangen.»
Der Anstand fiel nicht vom Himmel. Jeder musste sich anstrengen, die weggerutschten Dinge ins Lot der Ethik zu bringen, sie im Zusammenhang der höheren Ordnung zu begreifen, um zu verstehen, was ein Arzt zu tun hatte, damit der Inhalt wieder stimmte. Wenn der Arzt das tat, dann hatte sich das Studium gelohnt und die Koordinaten der Geradlinigkeit und Gleichförmigkeit entsprachen dem Relativitätsprinzip. So wusste es die Vernunft.

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Es wurden noch Themen besprochen, die mehr oder weniger zeitlos waren, weil sie bis zum Überdruss schon vor der Unabhängigkeit besprochen worden waren, ohne dass sich praktisch viel geändert hatte. Dazu gehörten die Toiletten mit den verstopften Abflüssen, die klemmenden und tropfenden Wasserhähne, die angebrochenenen Bettgestelle, die alten, nach Urin riechenden Schaumgummimatratzen, das fehlende und unzureichende Verbandsmaterial in den Sälen, die fehlenden Malariatabletten zur Malariazeit, die ausgehenden Antibiotika in der Hospitalapotheke, und manches andere mehr. Beim Vorbringen der alten "Dauerbrenner", die gegen den Wechsel politischer Systeme immun zu sein schienen, vermisste Dr. Ferdinand die Anwesenheit der hageren weißen Matrone, die mutig und kompromisslos die Missstände anprangerte, die jeglicher Grundhygiene widersprach. Sie sprach in härtester Form vom Uringestank des Vorplatzes, der für jeden Menschen, der etwas auf Sauberkeit achtet, unzumutbar ist. Sie drohte mit Beschwerdebriefen an die Administration für Gesundheit, wenn sich der Superintendent nicht um die katastrophale Situation der Toiletten kümmere, die entsetzlich stänken, weil sie voll Scheiße und die Abflüsse verstopft sind. Die Superintendenten versagten toilettenmässig kläglich. Keiner von ihnen schaute da mal in die vollgeschissenen Schüsseln, auch mit zugehaltenen Nasen nicht. Alle waren sie sich für die Toilettenbesichtigung zu fein. Für sie galt das Motto: ich habe doch nicht so viele Jahre Medizin studiert, um dann als Arzt in die Scheiße einer verstopften Toilette zu sehen und mir den Gestank in die Nase und die Kleidung zu holen. Daran änderte auch die Unabhängigkeit mit der neuen Freiheit nichts. Keiner der Ärzte packte sich bei der Verantwortung und inspizierte die Toiletten, damit endlich dieser Saustall behoben wurde. Die Toilettenzustände nahm Dr. Ferdinand weiterhin als den wichtigsten Maßstab für die Bemessung der Sauberkeit eines Patientensaales und der praktizierten Verantwortung eines Superintendent, eines Gesundheitsinspektors oder ärztlichen Direktors. Er selbst mutete sich solche Inspektionen zu und war tief besorgt über die hygienischen Missstände und ihre möglichen Folgen für die Patienten im allgemeinen und die Wundheilungen im besonderen. Wenn er von dieser Inspektion berichtete, fand er entweder keine Resonanz oder bekam ein leichtes Lächeln des Bedauerns. Da lag die Sauberkeit bereits im Grundsätzlichen schwer im argen. Doch die rundliche Hauptmatrone sagte zu diesen Missständen kein Wort bei der Morgenbesprechung. Und die zweite Matrone, die noch vor der Unabhängigkeit das Gesicht verzog und die Grimasse des Ekelgefühls schnitt, wenn die hagere weiße Matrone diese Schweinereien anprangerte, verzog nun kein Gesicht. Da fragte sich Dr. Ferdinand nach dem Sinn schweigender Matronen, wenn sie poltern und die Schweinereien herausschreien sollten. Die Hygiene hatte seines Erachtens die höchste Priorität für ein Hospital, egal, wie man die Personaldinge parteipolitsch sah.

Die opportunistische Anpassung mit dem Schielen nach dem höheren Posten mit dem größeren Gehalt am Monatsende bei geringerem körperlichen Einsatz durfte auf die Sauberkeit eines Hospitals keinen Einfluss nehmen. Die Hygiene musste dringend verbessert werden. Dann käme es auch ohne Antibiotika zu besseren Wundheilungen. Schließlich forderte der Superintendent die Leiter der verschiedenen Abteilungen auf, benötigte Instrumente und andere Gebrauchsartikel für die Arbeit am Patienten schriftlich aufzulisten, um sie in das nächste Jahresbudget des Hospitals einzuplanen. Damit ging die Morgenbesprechung zu Ende. Die Kollegen und Kolleginnen verließen den Raum mit denselben Gesichtern, mit denen sie eine Stunde vorher den Raum betreten hatten. Das Lesen dieser Gesichter gab wenig Grund zur Hoffnung, dass die Worte über Pünktlichkeit, Arbeitseinsatz und Verantwortung dort angekommen waren, wo sie hingehören, nämlich in die Köpfe derjenigen, die sich als Arzt oder Ärztin ausgaben und im weißen Kittel vor den Patienten traten und ihn glauben ließen, dass sie es waren, die seinetwegen viele Jahre studiert und die Hürden der Prüfungen genommen haben, und wenn es im Exil war, als hier die Granaten bis vors Hospital einschlugen, um ihn zu behandeln und wieder gesund zu machen. Auf den Gesichtern der philippinischen Kollegen lag die asiatische Maske der Undurchschaubarkeit, und bei den Kubanern waren die Züge der Unantastbarkeit unverkennbar. Die Gruppenzugehörigkeit verlieh so etwas wie eine kollektive Sicherheit. Bei den Filipinos konnte es der gedachte asiatische Riese und bei den Kubanern der Anblick der erhobenen Fidel'schen Faust gewesen sein. Die Betroffenheit zog lediglich über die Gesichter der jungen Kollegen und Kolleginnen, die im Exil waren und es dort vielleicht nicht anders gelernt hatten. Denn das ärztliche Ethos war in den sozialistischen Ländern ungeschützt und oft verwundet. Die materialistische Daseinslehre geriet mit dem Ethos oft in Konflikt, der aufgrund der unterschiedlichen Sichtweise und Denkprinzipien kaum, und wenn, nur in Ausnahmen, nicht aber in der Regel lösbar war. Deshalb verwunderte die Unsicherheit nicht, die sich auf die Gesichter dieser noch jungen und wenig erfahrenen Ärzte gelegt hatte, als sie aus der Morgenbesprechung kamen. Komplizierend kam hinzu, dass sie über diese Probleme nicht sprachen und sich scheuten, da selbst Stellung zu nehmen. Exil und Sozialismus hatten in Bezug auf das persönliche Verhalten, die Erkennung und Anerkennung ethischer Werte ihre Stempel tief eingedrückt.

Dr. Ferdinand unterließ es, die Kollegin mit der Frage zu konfrontieren, was sie sich am frühen Morgen gedacht hatte, als sie den Verletzten mit den Hautrschürfwunden und der Schwellung des rechten Fußgelenkes gesehen und einfach liegen gelassen hatte, ohne die Schürfwunden zu behandeln, den Patienten zum Röntgen zu schicken und die Röntgenbilder abzuwarten und zu bewerten. Er konfrontierte die Kollegin nicht, obwohl sie einen "Tritt" verdient hätte, weil er befürchtete, dass sie nichts Vernünftiges dazu sagen würde. Und mit einer Floskel von der Art: "Für orthopädische Patienten bin ich nicht zuständig", wäre ihr und ihrer Weiterbildung auch nicht geholfen, da so ein Satz Anlass für eine uferlose Diskussion gäbe, die mehr zu Missverständnissen als zur Problemlösung führen würde. Eine musste eine gewisse Reife und einen Bildungsgrad voraussetzen können, die es ermöglichen, ein Gespräch ehrlich und konstruktiv zu führen. Da er diese Voraussetzungen bei der Kollegin nicht erkannte, vermied er das Gespräch. Er ging zum 'theatre' und wechselte im Umkleideraum die Kleidung. Im Teeraum goss er sich eine Tasse Tee ein, rührte zwei Löffel Zucker ein, stellte die Tasse auf die verkratzte und mit Kugelschreiber vollgeschmierte Holzplatte der niedrigen Tisches und setzte sich auf einen der ausgesessenen Polsterstühle. Er dachte nach, wo er nach all den Jahren gelandet, wohin der ärztliche Beruf geraten, wie weit runter er ethisch gerutscht war. Ärzte wie Dr. van der Merwe und der junge Kollege und begabte Schriftsteller gab es an diesem Hospital nicht mehr. Diese beiden Ärzte waren in ihrem Beruf voll aufgegangen, als um das Hospital die Granaten einschlugen und Boden und Wände viele Male so stark vibrierten, dass mit einem Einsturz der Gebäude gerechnet wurde. Diese beiden Kollegen betrieben eine Medizin mit menschlichem Antlitz und achteten dabei nicht auf ihre Uniformen. Die Patienten hatten das begriffen und diese beiden Menschen in ihr Herz geschlossen. Auch die Schwestern hatten beim Abschied der beiden Ärzte die Tränen in den Augen. Sie sagten, dass es solche Ärzte am Hospital wohl nicht wieder geben werde. Sie hatten Prophet isch gesprochen, denn in der Tat hat es solche Ärzte von so hohem menschlichen Format an diesem Hospital nicht mehr gegeben. Dr. van der Merwe und der junge Kollege waren leuchtende Ikonen in der Erinnerung der Menschen, die den Weg des Hospitals von vor der Unabhängigkeit bis in die ersten Jahre nach der Unabhängigkeit verfolgt hatten. Zu diesen Menschen gehörten die Schwestern und Dr. Ferdinand, der als einiziger Arzt noch aus jener Zeit kam und sich mit den beiden Kollegen und noch wenigen anderen unter den Bedingungen des Krieges für die armen Menschen in Not eingesetzt hatte. Der andere Arzt, der es wusste, weil er zum kleinen Fähnlein der Aufrechten in der Zeit der großen Anfechtungen gehörte, war Dr. Nestor, der seit kurzem die Abteilung Primäre Gesundheitsfürsorge (Primary Health Care) im Ministerium für Gesundheit und soziale Dienste leitete. Er war der erste schwarze Superintendent am Hospital zu einer Zeit, als die Tage der Burenmacht bereits gezählt wurden. Da waren offensichtlich Opportunistische Überlegungen bei der Regionalverwaltung im Spiel, weil im Norden die Verwaltungsleute und der 'Sekretaris' so gut wie alle Menschen wussten, dass der Systemwechsel seinen Anfang im Norden nehmen würde. Denn über die angolanische Grenze sollten Tausende von Exilanten ins Land zurückkehren. Und so wollten die Weißen ihr politisches "Alibi" mit einer schwarzen Jacke bezeugen und sich für das neue System akzeptabel machen, wenn es um die Posten für die Büros in den oberen Etagen unter der schwarzen Regierung geht.

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