E.R. Greulich - Des Kaisers Waisenknabe

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Wie lebt man als «des Kaisers Waisenknabe»? Man lebt im Paradies. So wörtlich darf man das allerdings nicht nehmen. Das Paradies ist eine genossenschaftliche Arbeitersiedlung am Rande Berlins, gegründet als Alternative zu Mietskaserne und Hinterhof. Schön ist es hier, doch ganz am Rande lebt man denn doch nicht. Der Krieg bricht aus, und der Kaiser schickt den Vater an die Front. Rudolf, fünf Jahre alt, bleibt mit Mama Hanni zurück, und wenn Vaters zweite Frau auch nicht die böse Stiefmutter aus dem Märchen ist, seine Probleme hat er schon mit ihr.
Voller Einfühlungsvermögen erzählt der Autor von einer Kindheit in schwerer Zeit. Dass Humor und Komik nicht zu kurz kommen, dass originelle Leute und originelle Erlebnisse eine Rolle spielen, dafür sorgt E. R. Greulich, seinen Lesern durch viele Bücher bekannt.

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Als er die Eltern dann endlich im Festgewühl fand, waren die beiden Rösser von ihrem Besitzer bereits in den Stall gebracht worden. Rudolf war untröstlich, und der Vater stiftete Kleingeld zum Karussellfahren. Die Jungenhand voller Groschen und Sechser, kletterte Rudolf aufs stolzeste Pferd des Ringelspiels und rief den sehnsüchtig schauenden Kindern zu: "Steigt alle ein - ich bezahle!"

Mitleidig schaute der Besitzer auf die Knabenhand voller Geld. "Das reicht eijentlich nich, aber jib schon her." Rudolf entleerte die Faust, er hatte geglaubt, dafür würden sie allesamt stundenlang fahren können. Als er am Ende der Rundfahrt vom Holzpferd kletterte, sagte der Karussellmensch gönnerisch: "Kannst noch mal umsonst."

"Umsonst?" Der Enttäuschte tippte sich an die Stirn. "Angeschmiert haben Sie mich, können sich Ihr Karussell an den Hut stecken!"

"Du Kröte zeichst mir 'nen Vogel?" Der Ringelspielmonarch zog sich die schwarze Glocke bis an die Ohren, als stülpe er einen Helm auf, da ergriff Rudolf das Hasenpanier.

Der Geschröpfte vergaß seine Trauer, als ein Tusch ertönte und Emil Treulich das Podium betrat, eine rote Mappe unter dem Arm. Nachdem Ruhe eingetreten war, sagte er, dass er ein Gedicht von Ernst Preczang sprechen werde, welches ihm wie für diese Gelegenheit geschaffen dünke. Bald lauschten die Menschen immer beteiligter. Zum Schluss hob er die Stimme, sprach mit weit ausholender Geste die letzten Zeilen:

"Was uns zwei Jahrtausend' sangen,

was uns jeder Pfaffe pries,

reißen wir herab vom Himmel,

hier sei unser Paradies!"

Zwischen den Beinen der Erwachsenen war Rudolf bis zum Podium vorgedrungen. Es war atemberaubend. Einer sprach, Hunderte hörten still zu. Keiner hatte solch einen Papa. Während des langsam abebbenden Beifalls klappte Emil Treulich die Mappe zu, die er - das Gedicht kannte er auswendig - mehr des Effekts halber benutzte.

Die Kapelle intonierte die Arbeiter-Marseillaise, stehend sangen alle das Lied.

Die Jüngsten sollten sich nun um Vater Kodazik scharen, der dann mit den munteren Kindlein im Vorschulalter das Podium bestieg. Kodazik glich in Aussehen und Gebaren dem Turnvater Jahn, und diesen Eindruck pflegte er bewusst. Die siebenköpfige Familie Kodazik bewohnte ein Reihenhäuschen in der Nähe des Dreiecks - die Verbreiterung einer Sackgasse - und ab nachmittags konnte ein Uneingeweihter glauben, dort gebe es eine Spielschule. Wie seinen eigenen Kindern gab er allen, die es wünschten, kostenlosen Unterricht im Mandolinen- und Gitarrenspiel, hatte eine Kinder- und Jugendwandergruppe ins Leben gerufen, lehrte sie deutsche Volks-, Wander- und Turnerlieder, und des Sonntagmorgens ging er mit seiner Schar auf Landpartie.

Die Kapelle auf dem Podium rückte ihre Notenständer zusammen, und nun, begleitet von Kodaziks Zupfinstrumentengruppe, tanzten und sangen die Drei-, Vier- und Fünfjährigen einen Volkstanz.

"Und wenn du denkst, ick lieb dich nich

un treib mit di bloß Scherz,

denn zünd di een Laternchen an

und leuchte mi ins Herz.

Kiekebusch, ick segge di,

dat du mich liebst, det freuet mi ... "

Auch Rudolf gehörte zum Tanzgrüpplein des Alten mit dem grauen Backenbart, und er hatte das Tänzchen mit Ilse Tiegler eingeübt. Doch war die Gespielin heulend nach Hause gebracht worden, weil sie sich eine Tasse Kakao über das weiße Kleid geschüttet hatte. Da keine Ersatzdeern vorhanden, musste Rudolf mit Hermann Schilz tanzen. Der Gleichaltrige, ältester Sohn der Zicken-Schilzen, erwies sich als äußerst unmusikalisch.

Die sieben andern Pärchen wirkten teils anmutig, teils drollig, doch auf Tollpatsch Hermanns Gehopse machten sich immer mehr Erwachsene aufmerksam. Das ging sehr gegen die Ehre Rudolfs, und abrupt stieß er die Hände Hermanns von sich. "Warum haste nich gleich jesagt, du bist zu doof zum Tanzen?"

"Weitermachen, weitermachen!" riefen die Zuschauer, doch Rudolf verließ erhobenen Hauptes das Podium. Kleinlaut kam Hermann hinter ihm her. "Weiß ja, ich schaff's nich. Aber unse Mama hat jesagt, ick muss. Wenn ick's bei Vater Kodazik nich lerne, lern ick's nie."

Rudolf höhnte: "Hat sie auch gesagt, du sollst mich blamieren?"

Um die Freundschaft zu erhalten, entschloss sich Hermann zur Bestechung. "Woll'n wir Karussell fahren?"

"Haste Geld?"

Hermann nickte wichtigtuerisch. "Von Papan. Für mein Mut zum Tanzen. Ein Sechser für Eis, ein Sechser für Lakritze."

Rudolf war gerührt. "Mir wird bloß schwindlig vom Karussellfahren, Hermann. Wir sehn lieber mal nach, wie viel Sorten Eis es jibt."

Für die Kinder konnte es kaum einen fröhlicheren Abschluss geben als den Fackelzug. Hinter der Mandolinen- und Gitarrenkapelle Vater Kodaziks zogen sie, lichtselig ihre Stocklaternen tragend, nach Paradies und sangen: "Laterne, Laterne, Sonne, Mond und Sterne ... "

Karl Sieffert und dessen Schwester waren zum Sammelplatz gekommen, anstatt der Stocklaternen trug jeder einen riesigen Lampion an einer Stange vor sich her.

Vater Kodazik rügte: "Ihr müsst wieder eine Extrawurst haben."

Die Zwölfjährige sagte zu ihrem jüngeren Bruder: "Komm, Karli, wir können unsern Fackelzug auch allein machen." Der Spielplatz wurde begrenzt durch einen Graben von Spatentiefe, über den Karl Sieffert gestolpert sein musste, denn plötzlich hüpfte sein Griesgram-Mond über die holprige Ackerkrume und stand dann in hellen Flammen.

"Juhu!" schrien die Kinder, Kodazik und seine Helfer hatten Mühe, sie beisammen zu halten, alle wollten hinrennen und löschen.

Am nächsten Nachmittag herrschte beinahe so viel Betrieb auf dem Spielplatz wie zum Erntefest. Die Halbwüchsigen halfen den Budenbesitzern beim Abbauen, die kleineren durchsuchten von den Schaustellern hinterlassene Reste. Hermann Schilz fand eine Schachtel Zündhölzer, und im Nu stellte sich heraus, dass er mehr Freunde besaß, als er je gedacht hatte. Alle kamen mit Vorschlägen, zu welch gänzlich ungefährlichen Feuerchen man die Flammenspender einsetzen könne.

Über die Schulter Hermanns hinweg griff Karl Siefferts Hand. "Die nehme ich in Verwahrung, Zicken-Schilz, ihr macht damit bloß Dummheiten." Schriller Protest der Vorschulraben antwortete, doch Orje Bläsner, zwei Jahre älter als Karl Sieffert, trat dem zur Seite. "Seid mal janz stille, sonst verraten wir, det ihr Paradies anstecken wolltet."

Die Mehrheit der Kleinen drohte, über die Minderheit der Großen herzufallen. Karl Sieffert entwischte aufs Podium und schwenkte triumphierend die Schachtel. Er durfte sich die Herausforderung erlauben, auch Orje Bläsner war aufs Podium gesprungen und drohte: "Wer hier rauf kommt, wird runter jeschmissen!"

Die Abgewiesenen berieten, wie man dem eingebildeten Sieffert einen Denkzettel verabreichen könnte. Fred Pulicke, etwas älter als Rudolf, hatte ein Aststück gefunden, das an einen Bumerang erinnerte. Er drückte es dem Spielgefährten in die Hand. "Sag zum feinen Karl, er soll den Diebstahl rausrücken und denn Leine ziehn. Det Podium is für dein' Vadder jebaut worden, aber nich für Streichholzklauer."

Hoffnung blühte auf, der Einfall begeisterte die Heldenschar.

Am wenigsten begeistert war Rudolf. "Und wenn er nich will?"

"Denn schmeißte ihn mit det Stücke Ast!"

Rudolf schwitzte vor Hinundhergerissen sein. Karlchen war doppelt so alt und groß, zudem hatte er sich noch um einen Meter höher gestellt. Aber mit dem Aststück konnte man womöglich einen umbringen. Der Zaudernde streckte Fred das Wurfholz hin. "Schmeiß du."

Fred stemmte die Fäuste in die Hüften. "Hat nu dein Vater jestern hier'n Jedicht aufjesagt oder meiner?"

"Jawoll. Und du musst seine Ehre retten!" tönte einhellig das Echo.

Rudolf wusste nicht recht, was seines Vaters Ehre mit der Streichholzschachtel zu tun hatte, aber er wusste ja auch noch nicht, dass Kinder manchmal beinahe so demagogisch sein können wie Erwachsene.

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