Walter K. Ludwig - Gaukler

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Stefan Limbach hat es geschafft. Vom gescheiterten Journalisten und Hartz-IV-Empfänger zum Bestsellerautor. Gleich mit seinem Erstlingswerk gelingt ihm ein Riesenerfolg. Jetzt genießt er die späte Anerkennung und sein Leben. Alles ist gut. Oder?
Nicht ganz. Oberstaatsanwalt Ernesto Biedermann von der Staatsanwaltschaft Hamburg hat dringenden Gesprächsbedarf. War der frischgebackene Erfolgsautor in jungen Jahren ein militantes, gewalttätiges Mitglied der linksautonomen Hausbesetzerszene in der Hafenstraße? Vielleicht sogar ein Mörder? Das möchte der Oberstaatsanwalt gerne wissen. Limbach stolpert in die Fänge der Justiz. Das ist nicht sein einziges Problem. Ihm selber kommt ein ungeheurer Verdacht: Sein eigener Verleger, so scheint es, hat eine dunkle Vergangenheit. Ein sehr dunkle. Der sensible Autor muss plötzlich an zwei Fronten gleichzeitig kämpfen. Und gerät dabei in allerhöchste Gefahr.
"Geil! Jetzt merke ich, wie das Koks wirkt." Der Ex-Senator hatte sich zwei Linien reingezogen. Es klopfte an der Tür. Einer der beiden Begleiter des Ex-Senators ging hin und öffnete. Draußen standen zwei Nutten. Der Ex-Senator öffnete seine Hose.

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Der Oberstaatsanwalt gab nicht so schnell auf. Er forderte härteres Vorgehen, strengere Gesetze, nahm kein Blatt vor den Mund. Die Medien wurden auch überregional auf ihn aufmerksam, bald galt er als „Hamburgs härtester Staatsanwalt“. Die rote Justizsenatorin war darüber not amused. Der Oberstaatsanwalt bekam einen Maulkorb verpasst und durfte sich gegenüber den Medien nicht mehr äußern. Als er zu einer Talkshow eingeladen wurde, wurde ihm der Auftritt dort strikt untersagt.

Dann wurde die rote Senatorin von einem grünen Senator abgelöst. Und der Oberstaatsanwalt war die längste Zeit Abteilungsleiter gewesen. Er wurde in die Generalstaatsanwaltschaft weggelobt, wo er Revisionen bearbeiten durfte.

Wenn der mal nicht irgendwann eine Partei gründet, denkt Biedermann manchmal. Er hat das Schicksal des Kollegen als warnendes Beispiel vor Augen, als er dem Leitenden Oberstaatsanwalt Dr. Theodor Meier-Streng, dem Chef der Hamburger Staatsanwaltschaft, in dessen Büro gegenübersitzt. Offizielles Thema: Der verpatzte Einsatz vom Wochenende. Aber Biedermann ist lange genug im Geschäft, um zu wissen, dass das nur ein Vorwand ist.

Ein Vorwand des Leitenden, um sich zu vergewissern, dass er, Biedermann, auf Kurs ist. Auf Linie. Und so ist das offizielle Thema auch schnell abgehakt. „Dumme Sache“, hat der Leitende noch gesagt und die Stirn dabei sorgenvoll in Falten gelegt. Biedermann hat zustimmend und mit einem Gesichtsausdruck, der außerordentliches Bedauern signalisieren sollte, genickt.

„Na ja, Schwamm drüber, anderswo passieren noch ganz andere Pannen, nichts wahr mein lieber Biedermann, nicht wahr? Ich sach' bloß: 'das Phantom'. Nich? Hähähä!“

Der Leitende spielt auf einen Fall an, bei dem die Polizei eines anderen Bundeslandes jahrelang mit riesigem Aufwand wegen mehrfachen Mordverdachts nach einer Frau gefahndet hat, die es gar nicht gibt. Und sich damit zum allgemeinen Gespött gemacht hat.

„Na ja, kommt davon, wenn man sich in eine Sache verrennt, nicht nach links und rechts schaut und dabei jeden guten Rat aus dem Wind schlägt, oder, nich'?“ Der Leitende.

Siehste, jetzt kommt's, denkt Biedermann. Erhöhte Alarmbereitschaft!

„Das könnte bei uns doch nicht passieren, oder, mein lieber Biedermann?“

„Ausgeschlossen! Andererseits: Errare humanum est...“ Biedermann, der Lateiner.

„Wie? Ach so, ja, natürlich.“

Der Tonfall des Leitenden wird eine Spur weniger jovial, nur eine winzige Nuance, doch Biedermann, hochkonzentriert und fest entschlossen, keinen Fehler zu machen, registriert sie.

„Wir Juristen sollten doch im Zweifelsfall lieber auf unseren Verstand hören und nicht auf unseren Bauch, oder, nich? Ich verstehe ja, dass dieser, äh, Limbach...“

Alarm, denkt Biedermann.

„... Ihnen gehörig auf den Geist geht und Ihnen inzwischen wahrscheinlich auch auf dem Magen liegt. Ist ja auch wirklich ein perfides Machwerk...“

Ist der Leitende jetzt Literaturkritiker, fragt sich Biedermann.

„...das der da abgeliefert hat. Dass so was überhaupt gedruckt wird... Aber strafrechtlich ist es halt in keinster Weise relevant. Die Zeiten, in denen Bücher, die der Obrigkeit nicht in den Kram passten, verboten oder gar verbrannt wurden, sind ja gottlob vorbei, oder, nich...?“

Arschloch, denkt Biedermann. Um das Buch geht es doch gar nicht.

„Und was diesen Limbach als Person betrifft: Nun ja, wer hat als junger Mensch nicht mal über die Stränge geschlagen, oder nich?“

Ich, denkt Biedermann.

„Das ist jetzt nicht bloß meine persönliche Sichtweise, in dieser Angelegenheit, das wissen Sie. Der Generalstaatsanwalt und der Senator sehen das genauso.“

Und du machst vor denen natürlich brav Männchen, denkt Biedermann.

„Da sind wir uns jetzt doch einig, oder? Sie sind in dieser Sache doch nicht weiter tätig, oder?“

Der Tonfall des Leitenden ist jetzt kein bisschen mehr jovial. Seine Augen haben sich zu Schlitzen verengt. Irgendwie gleich er in diesem Moment einem Krokodil. Das auf Beute lauert.

„Ich? Natürlich nicht. Ich kenne die Gepflogenheiten und halte mich an die Regeln. Das wissen Sie doch, Herr Dr. Meier-Streng.“

Biedermann denkt an den Kollegen. Den, mit den knallharten Plädoyers. Der jetzt Revisionen bearbeitet.

„Natürlich, mein lieber Biedermann, natürlich.“

Vielleicht ist die Bearbeitung von Revisionen ja ganz interessant, überlegt Biedermann.

* * *

Limbach in Aufbruchstimmung. Hat er die vergangenen Tage noch in tiefer Depression verbracht, verzweifelt über die Verdorbenheit und Niveaulosigkeit der Welt, ist er nun schon wieder eifrig am Pläne schmieden. Er ist fest entschlossen, dem Literaturbetrieb den Rücken zu kehren. Mit dem Geld, das er dort verdient hat und noch verdienen würde, würde es ihm bestimmt gelingen, in einer anderen Branche Fuß zu fassen. Hat er sich sonst bei der Zeitungslektüre hauptsächlich für das Feuilleton und die Politik-Seiten interessiert, studiert er nun auch intensiv den Wirtschaftsteil. Es muss doch Branchen geben, die einigermaßen krisensicher sind.

Die gibt es in der Tat. Er könnte zum Beispiel Teilhaber eines Bordells werden. Oder bei einem Bestattungsunternehmen einsteigen. So lange es Menschen gibt, besteht für beide Bereiche große Nachfrage. Die Gastronomie erscheint ihm dagegen zu unsicher. Am vielversprechendsten wäre es wahrscheinlich, irgendein Internet-Portal ins Leben zu rufen, aber dafür kennt er sich zu wenig in diesem Metier aus. Bei solchen Gelegenheiten bedauert er manchmal, nichts Vernünftiges gelernt zu haben.

Sich an einer Bank zu beteiligen verbietet ihm sein Gewissen. Obwohl man damit absolut auf der sicheren Seite wäre. Geht alles den Bach runter springt immer der Staat ein.

Egal: Limbach ist jetzt wieder ganz guter Dinge. Irgendwas würde sich schon ergeben. Schließlich kann er es sich wahrscheinlich sogar bald leisten, gar nichts mehr zu tun. Das wäre ihm sowieso am liebsten und käme seiner angeborenen Trägheit sehr entgegen. Ich bin gesund, sagt er sich, das ist die Hauptsache, und ich habe jetzt Geld. Beides Dinge, die alles andere als selbstverständlich sind. Ein ehemaliger Schulkollege ist kürzlich an Krebs gestorben. Was rege ich mich also auf? Soll doch die Pornoschlampe den Literaturnobelpreis bekommen. Jauch Kanzler werden. Beckenbauer Bundespräsident. Was kümmert es mich?

Heilfroh ist Limbach, dass seine vor ein paar Jahren aus purer Geldnot geschlossene Scheinehe mit einer Prostituierten aus der Karibik geschieden wurde, kurz bevor der Geldsegen über ihn gekommen ist. Jetzt kann der notorische Junggeselle auch offiziell wieder vollkommen artgerecht und ganz nach seinen Vorstellungen leben.

Endlich völlig unabhängig von allem und jedem, ein Zustand, der er jahrzehntelang herbeigesehnt hat und der endlich eingetreten ist, als er die Hoffnung schon aufgegeben hatte.

Eines ist aber klar: Er würde sich nicht heimlich, still und leise aus dem Literaturbetrieb davonstehlen. Sondern sich mit einem großen Knall verabschieden. Ideale Plattform dafür: „Deutschland sucht den Super-Autor“, der neueste Versuch des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, das sich im rasanten Sinkflug befindende Niveau der Privatsender noch zu unterbieten. Dort macht er seit ein paar Monaten den Buch-Bohlen, was enorme Auswirkungen auf die Verkaufszahlen seines Buches hat. Immer wenn er einen hoffnungsvollen Jungautor, eine hoffnungsvolle Jungautorin besonders gemein runterputzt, worüber die Blöd-Zeitung jeweils verlässlich und genüsslich berichtet, verkauft sich sein Buch besonders gut. Voller sadistischer Vorfreude malt er sich aus, wie er vor laufenden Kameras öffentlich die Brocken hinwerfen und es zum Eklat kommen lassen würde. „Deutsche zu blöd: Star-Autor will auswandern.“ Oder: „Limbach wirft hin: macht euren Dreck alleine!“ Oder so ähnlich. Auf die Blöd-Zeitung ist in solchen Fällen stets Verlass.

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