Teezubereitung: 2 EL zerstoßene Samen in ¼ l kaltem Wasser ansetzten, 6 Std. ausziehen lassen, dann kurz aufkochen, abseihen und warm trinken. Zur Verbesserung des Geschmacks süßt man den Tee mit Honig.
Dosierung: 3 Tassen täglich trinken.
Äußerliche Anwendung:
Den Aufguss von Bockshornkleesamen verwendet man zum Gurgeln bei Angina und Zahnschmerzen. Um Geschmack und Wirkung zu verbessern, sollte man etwas Salbei dazu mischen.
Umschläge mit dem Aufguss zerquetschter Samen lindern Gelenkentzündungen und Ischias-Beschwerden, Geschwüre in den Unterschenkeln (offene Beine) und Nagelbettentzündungen. Bei Furunkeln, Abszessen. Ekzemen und Verstauchungen empfiehlt sich ein Breipflaster: Man nimmt 100 g Samen, zerdrückt diese und kocht sie mit wenig Wasser kurz auf. Auch pulverisierter Samen ist für diese Anwendung geeignet. Der zähe Brei wird dann noch warm auf die betroffenen Stellen dick aufgetragen und mit einem Leinentuch umwickelt. Die heilende Kraft verbessert sich, wenn man statt Wasser Essig benutzt. Nach dem Abkühlen wird der Wickel etwa 3 bis 4mal täglich gewechselt.
Ein Aufguss von den Samen als Haarspülung soll das Haar stärken und von Schuppen befreien.
Ein Hand- oder Fußbad mit der Zugabe von dem Aufguss dämmt lästige Schweißbildung.
Bohnenkraut (Satureja hortensis)
Bild © www.korn-verlag.de
Vorkommen:
Die Pflanze war ursprünglich am Schwarzen Meer und am südöstlichen Mittelmeer beheimatet. Mönche brachten das Gewürz über die Alpen und seit Karl dem Großen wird es in Gärten angebaut. Das mehrjährige Bergbohnenkraut findet man noch wildwachsend bis in Höhen von 1600 m im Kaukasus und in den Alpen.
Kultivieren im Garten:
Das einjährige Bohnenkraut findet man in fast jedem Kräutergarten. Es bevorzugt lockeren Boden an einen warmen, windgeschützten Standort. Ebenso gut für die Anwendungen ist das mehrjährige Bergbohnenkraut (Satureja montana) geeignet.
Pflanzenhöhe: Ca. 30 cm
Blütezeit: Juli bis September
Blüten: Violette bis weiße Lippenblüten
Zu verwendende Teile:
Das ganze blühende Kraut.
Empfehlung für Sammelzeit:
Das Kraut kann jederzeit frisch geerntet werden. Es ist zum Trocknen geeignet.
Warnhinweise:
Bei Verwendung oder Überdosierung kann es zu Hautausschlägen kommen.
Inhaltstoffe:
Ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe, Sitosterin, Urolsäure, Phenole, Tannine, Schleim und Harz.
Anwendung und Heilwirkung
Innerliche Anwendung:
In der Küche verwendet man Bohnenkraut zum Würzen von Gemüse- und Fleischgerichten, Bratkartoffeln, Eintöpfen und bei der Herstellung von Wurst. Die Speisen werden dadurch verträglicher und leichter verdaulich.
Der Tee aus Bohnenkraut hilft bei unreiner Haut, er wirkt appetitanregend, fördert die Verdauung, ist hilfreich gegen Blähungen und Durchfall und unterstützt die gesamte Magen- und Darmtätigkeit. Auch lindert er Beschwerden bei Husten und Verschleimung, er wirkt hier krampflösend und schmerzstillend. Außerdem soll Bohnenkraut die Gehirntätigkeit anregen.
Teezubereitung: 2 TL Kraut mit ¼ l siedendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und abseihen.
Dosierung: 2 bis 3 Tassen täglich trinken, bei Husten mit Honig süßen.
Äußerliche Anwendung:
Als Badezusatz verwendet man den Aufguss von Bohnenkraut für Vollbäder bei Asthma und Keuchhusten. Diese Anwendung ist auch für Kinder geeignet.
Ein Fußbad mit der Zugabe von Bohnenkraut wirkt anregend, vertreibt die Müdigkeit und hilft gegen Fußgeruch.
Eine Kopfmassage mit dem Aufguss stärkt die Haarwurzeln.
Borretsch (Borago officinales)
Bild © www.korn-verlag.de
Vorkommen:
Ursprünglich war der Borretsch in Zentralasien und im Mittelmeerraum beheimatet. Die Mönche brachten ihn als Gewürz- und Heilpflanze nach Mitteleuropa. Heute findet man ihn vor allem in Gärten, vereinzelt wächst die Pflanze auch als Kulturflüchtling in freier Natur.
Kultivieren im Garten:
Borretsch wird im Garten hauptsächlich als Küchenkraut angebaut. Ab April sät man die Samenkörner breitwürfig aus und bedeckt sie mit Erde. Der Borretsch liebt nahrhaften Boden, Sonne und viel Wasser. Um Mehltau- und Läusebefall zu vermeiden, sollte man die jungen Pflanzen auslichten. Borretsch ist einjährig und sät sich von selbst aus. In Nachbarschaft zu Estragon und Zitronenmelisse entwickelt er sich sehr gut.
Pflanzenhöhe: 50 bis 100 cm
Blütezeit: Juni bis September
Blüten: Himmelblau oder rosa, sternförmig
Zu verwendende Teile:
Blätter und Blüten
Empfehlung für Sammelzeit:
Junge Blätter und Blüten erntet man am besten im Frühjahr. Die Pflanzenteile sollten sofort frisch verwendet werden, da sie schnell welken.
Warnhinweise:
Die Pflanze enthält Pyrrolizidinalalkaloide, die leberschädigend und krebserregend wirken können.
Gegen eine sparsame und kurzfristige Verwendung als Küchengewürz dürfte aber nichts einzuwenden sein.
Für das Borretschsamenöl sind keine Nebenwirkungen bekannt.
Inhaltstoffe:
Hoher Mineralstoffgehalt, Kieselsäure, Gerb- und Schleimstoffe, essentielle Fettsäuren (Gamma-Linolensäure), Salpeter und Pyrrolizidinalalkaloide.
Anwendung und Heilwirkung
Innerliche Anwendung:
Die jungen frischen Blätter im Frühling, deren Haare noch weich sind, werden in der Küche kleingeschnitten zum Würzen von Salaten, Eierspeisen, Bohnen- und Kohlgerichten genommen. Sie fördern die Verdauung und regen den Stoffwechsel an. Allerdings sollte Borretsch sehr sparsam, nur im Frühjahr und nicht zum Dauergebrauch verwendet werden. Auch die Blüten sind essbar und auf Salat sehr dekorativ.
Der Borretschtee aus den Blättern wird wegen seines wechselnden Gehalts an Pyrrolizidinalalkaloiden (s. Warnhinweise) kaum noch verwendet.
Er hilft bei innerer Hitze, Gicht und Husten, stärkt Herz, Hirn und Gedächtnis und wirkt nervenberuhigend. Er fördert außerdem die Produktion von Serotonin (Glückshormone) und wirkt dadurch als regelrechter Stimmungsaufheller bei Unzufriedenheit, Depressionen und Stimmungstiefs in der kalten Jahreszeit.
Teezubereitung: 1 TL getrocknete Blätter mit ¼ l siedendem Wasser übergießen, 10 Min. ziehen lassen und abseihen.
Dosierung: Nicht mehr als 1 Tasse pro Tag und nicht länger als 4 Wochen anwenden.
Anstatt Tee aus den Blättern werden heute bevorzugt die Bor-retschsamen und das daraus gewonnene Öl gebraucht.
Borretschsamenöl ist in Kapseln abgefüllt im Handel erhältlich.
Die Gamma-Linolensäure im Borretsch unterstützt die Bildung von entzündungshemmenden und krampflösenden Stoffen im Körper.
Der Gehalt von Kieselsäure fördert das Wachstum von Haaren und Nägeln und wirkt anregend auf den gesamten Stoffwechsel.
Äußerliche Anwendung:
Gegen Entzündungen von Wunden, Ekzeme und Hautausschläge helfen Umschläge mit dem Aufguss von Borretschblättern.
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